Booktok bis Supermarkt-Safari: 11 besondere Reisetrends für 2026

Für viele Reisende ist ein Urlaub längst mehr als nur Erholung. Neben der klassischen Destination steht immer häufiger auch der Sinn einer Reise im Fokus der Planung. Wer etwa nach Inspiration sucht, kann sich auf eine „Supermarkt-Safari“ begeben und neue Fähigkeiten erlernen oder sogenannte „Booktok“-Reiseziele entdecken, die eng mit Literatur verwoben sind.
Was auch immer der Anlass der nächsten Reise sein mag, Anbieter, Regionen und Hotels gehen auf die neuen Trends und spezifischen Bedürfnisse ihrer Gäste ein. So entstehen spannende Angebote und einmalige Erlebnisse, die sich dicht am Puls der Zeit orientieren. Wir haben elf Reisetrends für 2026 unter die Lupe genommen und verraten, was sich dahinter verbirgt.
Supermarkt-Safari

Ensaimadas aus Palma, Matcha aus Japan oder Schinken aus Parma: Für viele Reisende geht die Liebe zum Urlaubsland durch den Magen. Und wo lässt sich die kulinarische Vielfalt eines Ortes besser erkunden, als im lokalen Supermarkt? Laut einer Skyscanner-Auswertung entdecken zwei Drittel der Deutschen eine Destination, indem sie durch die Gänge großer Lebensmittelketten wie Whole Foods, Carrefour oder Coles schlendern.
Aber auch regionale Märkte und Feinkostläden verdienen einen Besuch, denn durch lokale Spezialitäten und unbekannte Geschmäcker lässt sich die Kultur eines Landes hervorragend erleben. Ob amerikanische Süßigkeiten, japanische Snackautomaten oder italienische Pasta-Regale – dieser Reisetrend verbindet kulinarische Neugier mit authentischen Einblicken. Und ganz nebenbei kann man den Daheimgeblieben das ein oder andere leckere Souvenir mitbringen.
Booktok

Nicht nur im Buchhandel hat die Social-Media-Plattform TikTok neue Impulse setzen können. Der „Booktok“-Trend, der in der jüngeren Generation neue Leselust entfacht hat, ist auch in der Reisebranche angekommen. Zwar ist es kein neues Phänomen, dass Leserinnen und Leser den Spuren ihrer Lieblingsromane folgen. Doch ebenso wie das Set-Jetting, bei dem Film- und Serienkulissen zu Reisezielen werden, hat diese Entwicklung in jüngster Zeit für viel Aufmerksamkeit gesorgt. Fantasyabenteuer in den schottischen Highlands, romantischer Roman in Paris oder der typische Skandinavien-Krimi: die Ziele sind dabei so vielfältig wie die Inhalte selbst. Ein zweiter Bestandteil des Trends ist die Tätigkeit an sich. Laut der Skyscanner-Befragung ist für 58 Prozent der Teilnehmenden das Lesen ein wichtiger Bestandteil des Urlaubs. Ruhige Strände, Hängematten oder gemütliche Leseecken im Ferienhaus eignen sich dafür besonders gut.
Glowcation

Im Urlaub zu neuem Glanz finden: Bei der „Glowcation“ stehen das eigene Wohlbefinden sowie speziell darauf ausgerichtete Beauty- und Wellness-Programme im Mittelpunkt. Der Begriff setzt sich aus „glow“ (strahlen) und „vacation“ (Urlaub) zusammen. Reisende nutzen die Auszeit für Pflegerituale, Spa-Anwendungen oder ästhetische Behandlungen, die über ein gewöhnliches Wellness-Wochenende hinausgehen. Destinationen wie Südkorea, bekannt für „K-Beauty“, Sri Lanka mit einer langen Ayurveda-Tradition oder Estland, mit seinen heilenden Mooren, rücken dabei ebenso in den Fokus wie spezialisierte Retreats. Laut Skyscanner planen 32 Prozent der Gen Z, während zukünftiger Reisen Beauty-Behandlungen zu buchen und Kosmetikgeschäfte zu besuchen.
Event-Tourismus

Während der großen Tourneen von Adele, Coldplay und Taylor Swift erlebte das sogenannte „Gig-Tripping“ im vergangenen Jahr einen neuen Höhepunkt. Hunderttausende Fans nahmen lange Wege auf sich, um die großen Stars einmal live zu erleben. Ein Trend, der diese Form des Reisens mit einschließt, ist der „Event-Tourismus“. Dabei ist der primäre Anlass der Besuch einer Veranstaltung. Neben Konzerten und Festivals stehen sportliche Großereignisse wie Fußballweltmeisterschaften und Formel-1-Rennen oder Kunstevents wie die Biennale in Venedig oder die Art Basel auf der Agenda. Aber auch besondere Austragungsorte wie die Sphere-Halle in Las Vegas, das Santiago-Bernabéu-Stadion in Madrid oder der Grand Ring auf dem Expo-Gelände in Osaka können zum Ziel einer Reise werden.
Skillcation

Seine Auszeit mit wertvollen Fertigkeiten füllen – das ist die Idee hinter einer „Skillcation“. Dieser Trend verbindet das Reisen mit Lernen, Lehren und Ausprobieren. Im Zentrum stehen verschiedene Retreats, die Erholung in einer besonderen Kulisse mit vielfältigen Workshops kombinieren. Dabei muss es nicht immer der klassische Sprachkurs sein. Nicht selten stellen die Angebote eine Verbindung zur direkten Umgebung her. Töpferkurse in Marokko, Malkurse in Frankreich oder Kochkurse in Italien erlauben es Teilnehmern, das Reiseziel auf eine kreative, künstlerische oder kulinarische Weise zu entdecken und nebenbei den Kopf abzuschalten.
JOMO

Als Gegenbewegung zur ständigen Erreichbarkeit und der „Fear of Missing Out“ (FOMO) etabliert sich aktuell ein neuer Begriff: Unter „JOMO“ versteht man die „Joy of Missing Out“, Dieser Reisetrend zelebriert das bewusste Verpassen und das aktive Nichtstun. Statt einer ereignisreichen Reiseroute suchen Urlauber gezielt reizarme Orte auf. Eine abgelegene Hütte im Wald, ein ruhiges Dorf am Meer oder ein Urlaub auf dem Land bieten den idealen Rahmen, um abzuschalten und digitale Geräte beiseitezulegen. So fällt es im Urlaub leichter, zur Ruhe zu kommen und Orte auf neue Weise – nämlich ohne touristische Hotspots und Sightseeing-Stress – zu genießen.
Country

Ähnlich bewusst und naturbezogen ist dieser Trend, der die wachsende Sehnsucht nach Natur, Entschleunigung und Authentizität widerspiegelt. Reisende tauschen das urbane Leben gegen die Idylle des Landlebens, etwa auf Bauernhöfen, in renovierten Landhäusern oder „Farm Stays“, bei denen Gäste oft auch in den landwirtschaftlichen Alltag eingebunden werden. Statt hektischem Sightseeing stehen Aktivitäten wie Wandern, die Mithilfe bei der Ernte oder die Pflege von Tieren auf dem Programm. Über die vergangenen Jahre haben sich vor allem in Europa zahlreiche Agroturismo-Betriebe und -Konzepte etabliert. Das Ganze geht natürlich auch ohne Arbeit: elegante Güter und Herrenhäuser etwa in England oder Frankreich bieten die Vorzüge des Landlebens, ohne das entsprechende Engagement.
Hotel Happening

Immer öfter sind nicht mehr die Destinationen selbst das erstrangige Ziel einer Reise. Durch soziale Medien und kreatives Marketing gelingt es immer mehr Hotels, die Aufmerksamkeit potenzieller Gäste zu gewinnen – unabhängig von ihrem Standort. Viele Häuser sind mittlerweile weitaus mehr als ein Ort der Übernachtung und verwandeln sich in populäre Eventlocations. Das gelingt etwa durch besondere Veranstaltungen wie Retreats oder Kollaborationen mit Designern, Köchen und Künstlern. So ziehen zum Beispiel die Designer-Pop-ups großer europäischer 5-Sterne-Hotels jeden Sommer die Blicke auf sich. Auch die eigenen Merchandise-Linien sind dabei ein erfolgreicher Marketing-Coup: Vom Strandtuch über den eigenen Hotelduft bis hin zur gebrandeten Tasche können Gäste das Urlaubsgefühl mit nach Hause nehmen – und ganz nebenbei weiter Werbung für die It-Location machen.
Astro Travel

Unter „Astro Travel“ versteht man all jene Reisen, deren Ziel hoch oben am Himmel liegt. Im Gegensatz zum „Space Travel“ bleiben Urlauber dabei jedoch mit den Füßen am Boden, lediglich der Blick richtet sich gen Universum. Die wohl bekannteste Form von „Astro Travel“ sind die Polarlichtreisen in Norwegen, Schweden oder Finnland. Ob auf Kreuzfahrt, im Rahmen einer geführten Tour oder individuell: Ziel ist es, das spektakuläre Himmelsphänomen live zu erleben. Auch Meteoritenschauer, eine Sonnenfinsternis oder vorbeiziehende Kometen können Anlass einer Reise sein. Beste Voraussetzungen für Beobachtungen bieten die sogenannten „Dark Sky Reserves“, Regionen, die sich bewusst für eine lichtarme Landschaft einsetzen. Spezialisierte Unterkünfte sind mit Panoramafenstern und Glasdächern, Terrassen und Teleskopen ausgestattet, sodass Gäste einen ausgezeichneten Blick auf den Nachthimmel genießen können. Auch für Amateur-Fotografen gibt es entsprechende Touren.
Fitcation

Eine „Fitcation“ kombiniert das Reisen mit sportlichen Zielen und Aktivitäten. Der Urlaub wird genutzt, um die eigene Fitness zu verbessern oder sich spezifischen Herausforderungen zu stellen. Neben Retreats mit aktivem Fokus wie etwa Yoga oder Reiten, reisen Sportbegeisterte zu Events wie dem legendären Ironman auf Hawaii oder dem New-York-Marathon. Statt als Zuschauer mitzuwirken, wagen sich die Reisenden selbst mitten ins Geschehen, um sich ein Bucket-List-Ziel zu erfüllen. Auch das Erlernen einer neuen Sportart, etwa Surfkurse an der Atlantikküste oder Kickbox-Camps in Thailand sind Teil dieser Reisebewegung.
Staycation

Zu guter Letzt folgt ein Trend, für den es weder viel Vorbereitung noch Budget braucht. Der Begriff „Staycation“ setzt sich aus „stay“ (bleiben) und „vacation“ (Urlaub) zusammen und beschreibt eine bewusste Auszeit in der eigenen Stadt oder der direkten Umgebung. Statt einer kosten- und zeitintensiven Fernreise entdeckt man so die eigene Heimat aus einer neuen Perspektive, nämlich in der Rolle eines Touristen. Um die besser annehmen zu können, lohnt es sich, in einem lokalen Hotel einzuchecken und die nahen Sehenswürdigkeiten zu erkunden. Ein Besuch in einem unbekannten Museum oder Restaurant, eine Stadtführung oder ein Ausflug oder eine Wellness-Auszeit können Teil einer „Staycation“ sein, die nicht nur Reisestress, sondern gegebenenfalls auch Zeit und Geld spart.