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Natur

Brodelnder Kontinent: 9 aktive Vulkane in Europa

Sie brodeln, rauchen und spucken Feuer: Europas aktive Vulkane. Wir stellen neun berühmte Feuerberge vor und verraten, wie Reisende sie besuchen können.

Text Mila Krull
Datum 18.09.2023

Ob eisbedeckter Feuerberg oder schlummernder Riese – aktive Vulkane in Europa nehmen die verschiedensten Gestalten an. Weltberühmt aufgrund ihrer Ausbrüche sind etwa der italienische Vesuv am Rande von Neapel und der isländische Gletschervulkan Eyjafjallajökull. Weniger bekannt, aber nicht weniger faszinierend: der Ponta do Pico auf den Azoren oder der Beerenberg im norwegischen Eismeer. Wir stellen neun einzigartige Vulkane in Europa vor und verraten, wie Sie ihnen ganz nah kommen können. 

1

Brennender Koloss: Der Ätna auf Sizilien

Catania und im Hintergrund der Ätna © IMAGO/UIG
Blick auf die Stadt Centuripe und den rauchenden Ätna

Der Ätna zählt zu den aktivsten Vulkanen von Europa und liegt im Osten der italienischen Mittelmeerinsel Sizilien. Mit einer Höhe von mehr als 3.300 Metern ist er zudem der höchste aktive Vulkan des Kontinents. Seine majestätische Erscheinung und die umliegende, fruchtbare Natur faszinieren die Menschen seit Jahrhunderten. 

Der erste dokumentierte Ausbruch des Ätna geht auf das Jahr 1.500 v. Chr. zurück, als erstmals eine Eruption überliefert wurde. Seine Entstehung reicht jedoch noch viel weiter in die Vergangenheit – vor rund 500.000 Jahren bildete sich der gewaltige Schichtvulkan, dessen Name aus dem Indogermanischen stammt und „brennend“ bedeutet. 

Am Fuß des Ätna erstrecken sich die Metropolregion Catania sowie mehrere beliebte Urlaubsorte. Auch deshalb werden der Vulkan und seine unmittelbare Umgebung streng überwacht. Für den Fall eines größeren Ausbruchs gibt es umfangreiche Notfall- und Evakuierungspläne, mit denen sich Reisende bei Ankunft vertraut machen sollten. 

1987 wurden der Ätna und seine beeindruckende Landschaft zum Naturschutzgebiet erklärt. Häuser, Gebäude und wichtige Infrastruktur grenzen seither nicht mehr unmittelbar an die Kraterhänge.

Auch heute noch kommt es am Ätna immer wieder zu teils starken Eruptionen. Erst im August 2023 spuckte der Vulkan Aschewolken, die den Flugverkehr in Catania zeitweise zum Erliegen brachten. Trotz der potenziellen Gefahren gilt die Gegend rund um den Ätna als relativ sicher. Auch deshalb ist es in der Regel möglich, den Gipfel des Vulkans zu erklimmen. Verschiedene Touren führen Reisende per Seilbahn und Geländebus durch die schwarz-rote Vulkanlandschaft.

2

Stromboli: Aktive Vulkaninsel im Mittelmeer

Die rauchenden Krater des Stromboli © Imago/Zoonar
Kleine Insel mit großem Vulkan: Der Stromboli nördlich von Sizilien

Rund 150 Kilometer trennen den Ätna auf Sizilien und den Vulkan Stromboli auf der gleichnamigen Insel, der zu den aktivsten Vulkanen im Mittelmeer zählt. Nur 12 Quadratmeter misst das beschauliche Eiland, das zu den Liparischen Inseln gehört. Und doch zwängen sich an die steilen Kraterhänge zwei Ortschaften, deren Bewohner:innen seit Jahrhunderten im Einklang mit den Naturgewalten des Vulkans leben. 

Aufgrund seiner ständigen Aktivität ist der Stromboli ein beliebtes Urlaubsziel und Attraktion für vorbeifahrende Kreuzfahrttourist:innen. Besonders bei Nacht ergibt sich ein spektakuläres Bild des glühenden Kraters, der dem Vulkan seinen Spitznamen als „Leuchtfeuer des Mittelmeers“ bescherte. Aus der charakteristischen Aktivität des Stromboli haben Geolog:innen einen wissenschaftlichen Begriff abgeleitet: Als „Strombolianische Eruption“ wird in der Forschung ein milder Ausbruch beschrieben, bei dem in kurzen Intervallen stetig Lava und Schlacken ausgespuckt werden. Dennoch sind auch diese Eruptionen nicht zu unterschätzen: Brennende Asche kann bis zu mehrere Hundert Metern aufsteigen. 

In jüngster Zeit kam es vermehrt zu höheren Aktivitäten des Stromboli. Im Juli 2019 ereignete sich am Gipfel eine stärkere Eruption mit einem Ascheausstoß bis in 9.000 Meter Höhe. Seither ist der Aufstieg zum Vulkan für Tourist:innen nicht mehr möglich.

3

Vesuv: Schlafender Riese am Rand von Neapel

Die Ruinen von Pompeji und der Vesuv im Hintergrund © iStock/Simon Skafar
Pompeji ist heute eine vielbesuchte archäologische Stätte und UNESO-Weltkulturerbe.

Sein verheerender Ausbruch ist unvergessen: Im Jahr 79 n. Chr. begrub der Vesuv die römischen Städte Pompeji, Herculaneum und Stabiae unter brennender Lava und Tonnen von Asche. Der Himmel wurde schwarz und Blitze gingen über dem speienden Krater nieder. Hunderte Menschen starben; Gebäude und Straßen wurden dem Erdboden gleichgemacht. Die Reste und Ruinen von Pompeji sind bis in die heutige Zeit ein Mahnmal und zeigen eindrücklich die zerstörerische Kraft der Vulkane. 

Gleichzeitig ist die erstarrte Stadt Pompeji eines der beliebtesten Reiseziele rund um Neapel und zieht Besucher:innen aus aller Welt an. 1997 wurde das gesamte Gebiet zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt; antike Häuser, Thermen, Straßen und archäologische Schätze können heute besichtigt werden. Viele der Überreste finden sich zudem im Archäologischen Nationalmuseum in Neapel. Ebenso eindrücklich ist eine Wanderung auf den Gipfel des Vesuv. Wer es sich zutraut, kann den Vulkan auf eigene Faust erklimmen. Zusätzlich führen Guides Reisende bis an den Kraterrand.

Obwohl der Vesuv seit seinem letzten Ausbruch im Jahr 1906 schlummert, zählt Europas einziger aktiver Vulkan auf dem Festland und dessen umliegende Region zu den gefährlichsten Orten des Kontinents. Seine Aktivität wird streng von Wissenschaftler:innen und Messinstrumenten überwacht; es gibt umfassende Frühwarnsysteme und Evakuierungspläne. Dennoch ist es vor allem die dichte Besiedlung, die teils bis an die Flanken des Feuerbergs heranreicht, die im Falle eines explosiven Ausbruchs zur Katastrophe führen würde. Insgesamt leben im Umkreis des Vesuv samt der Großstadt Neapel etwa drei Millionen Menschen. Ein besonderes Augenmerk haben Forschende zudem auf den benachbarten Supervulkan der „Phlegräischen Felder“ geworfen, die sich über ein Gebiet von mehr als 150 Quadratmetern erstrecken. Immer wieder kommt es in der Region zu seismischen Aktivitäten und unterirdischen Erschütterungen. Erst Anfang September 2023 ereignete sich rund um die Felder ein Erdbeben der Stärke 3,8 – das heftigste seit fast 40 Jahren. 

4

Pico del Teide: Filmkulisse auf den Kanarischen Inseln

Blick auf den Nationalpark und Gipfel des Pico del Teide © Imago/Panthermedia
Der Pico del Teide ist ein beliebtes Ausflugsziel auf Teneriffa.

Sie zählen wie Hawaii und Island zu den bekanntesten Hotspots der Welt: die Kanarischen Inseln. Das spanische Archipel im Westen Marokkos besteht aus sieben Hauptinseln vulkanischen Ursprungs. Darunter auch Teneriffa – das größte und bevölkerungsreichste Eiland. Im Zentrum der Insel wächst seit Jahrtausenden ein Felsmassiv rund um den Schichtvulkan Pico del Teide empor. Ein Teil der Formation ist die gigantische Caldera Las Cañadas, die vor 170.000 Jahren bei einem gewaltigen Kollaps der leeren Magmakammer entstand. Der Teide erreicht am Gipfel eine Höhe von mehr als 3.700 Metern. Im Winter ergibt sich ein besonders überwältigender Anblick, wenn das schwarz-rote Gestein von weißem Schnee umhüllt wird. 

Im Leben der Tinerfeños spielt ihr Vulkan eine bedeutende Rolle. Er gilt als Wahrzeichen der Insel, sein Lava spuckender Schlot ist auf dem Wappen Teneriffas zu sehen. Damit der Teide nicht ausbricht, wacht angeblich der Schutzpatron der Insel über den Vulkan und seine Bewohner:innen.

In jüngster Vergangenheit ist der Feuerberg zur Ruhe gekommen. Der letzte größere Ausbruch ereignete sich im Jahr 1909 im Nordwesten des Gipfels. Weil der Pico del Teide heute als sicher gilt, sind der Vulkan und der umliegende Nationalpark Cañadas del Teide ein beliebtes Reiseziel. Wanderwege führen durch die außerirdisch anmutende Landschaft und hinauf bis zum Gipfel. Eine Besteigung des Teide ist jedoch nur mit vorheriger Genehmigung möglich. Wer es gemütlicher angehen lässt, nimmt die Seilbahn, den Teleférico del Teide, der Reisende auf die Bergstation bringt. Übrigens: Dass der Nationalpark an die Landschaft eines fernen Planeten erinnert, hat auch Hollywood entdeckt. Berühmte Filme wie „Kampf der Titanen“ und „Planet der Affen“ entstanden in der eindrucksvollen Natur rund um den Pico del Teide. 

5

Cumbre Vieja: Aktive Vulkankette auf La Palma

Lava strömt aus dem Krater der Cumbre Vieja Vulkankette © Imago/Pond5 Images
Der Cumbre Vieja auf La Palma brach zuletzt 2021 aus und sorgte für gewaltige Schäden.

Ihre zerstörerische Aktivität sorgte jüngst für Schlagzeilen: Die Vulkankette Cumbre Vieja auf der Kanarischen Insel La Palma gilt als eine der aktivsten in Europa. Im September 2021 gingen die Bilder der brennenden Lavaströme durch die europäischen Medien. Drei Monate lang brodelte der entstandene Vulkan Tajogaite, ließ Asche regnen, zerstörte mehr als 1.300 Wohnhäuser sowie Infrastruktur und brachte den für die Insel so wichtigen Tourismus zum Erliegen. Zwar kam der Krater im Dezember 2021 zur Ruhe, dennoch sind die Spuren seiner Verwüstung bis heute spürbar.

Wie die Nachbarinsel Teneriffa entstand La Palma als Hotspot-Vulkan. Gemeinsam mit El Hierro zählt sie zu den jüngsten Eilanden der Kanarischen Inseln, die vulkanische Aktivität ist daher vergleichsweise höher als beispielsweise auf Fuerteventura oder Gran Canaria. Die Vulkankette Cumbre Vieja und der umliegende Nationalpark waren lange Zeit ein beliebtes Ausflugsziel der Insel; Wanderwege führten durch die wilde Natur des Höhenrückens, die von Kiefer- und Lorbeerwäldern geprägt ist. Seit dem Ausbruch im Herbst und Winter 2021 war der Zugang zum Naturpark zunächst gesperrt; mittlerweile sind weite Teile wieder zugänglich. 

Derzeit ist der Wiederaufbau der Infrastruktur sowie des Tourismus auf La Palma im vollen Gange. Die Tourismusbeauftragten setzen vor allem auf Aktivurlauber:innen, die die eindrucksvolle Natur der Insel, erloschene Vulkane und die atemberaubende Unterwasserwelt erkunden wollen.

Übrigens: Hier erfahren Sie mehr über die Cumbre Vieja.

6

Santorini: Berühmte Caldera in der Ägäis

Roter Strand an der Caldera von Santorini © Pat_Photographies/pixabay

Malerisch liegt die griechische Kykladen-Insel Santorini inmitten der Ägäis. Weltberühmt sind ihre blau-weißen Häuser und Kirchen, umschlungen von pinkfarbener Bougainvillea. In den Sommermonaten schieben sich die Massen durch das schmale Gassengewirr, um den besten Blick auf die Städte Fira und Oia zu erhaschen. 

Mindestens genauso einnehmend ist die Aussicht auf die Bucht von Santorini. Wer einen genauen Blick auf die umgebenden Eilande wirft, erkennt: Die Inseln sind Teil eines riesigen Kraters. Die berühmte Caldera von Santorini liegt bis zu 400 Meter unter dem Meeresspiegel, ihr Durchmesser beträgt elf Kilometer.

Seit Jahrtausenden ist der Vulkan von Santorini aktiv und spielt eine bedeutende Rolle in der Geschichte und Kultur der Region. Einer der dramatischsten Ausbrüche ereignete sich vor rund 3.600 Jahren, als der gesamte Vulkan explodierte. Dabei spie der Krater große Mengen an Lava und Asche in den Himmel, pyroklastische Ströme aus Gas und Asche zerstörten jedes Leben auf der Insel. Der gewaltige Vulkan kollabierte und stürzte ins Meer – es entstand die heutige Formation inmitten der Ägäis. 

Laut Archäolog:innen war die Eruption zwei- bis dreimal stärker als die des Krakatau im Jahr 1883. Sie löste zudem mindestens vier aufeinander folgende Tsunamis aus, die unter anderem die Küsten des griechischen Festlandes, der Türkei und von Ägypten zerstörten. Einige Forschende gehen davon aus, dass der Ausbruch des Vulkans den Untergang der Minoer:innen auf Kreta mit sich zog. Die Naturkatastrophe wird daher auch als Minoische Eruption bezeichnet. 

Heute ist die gewaltige Caldera von Santorini weitestgehend zur Ruhe gekommen. Doch noch immer werden in der Region seismische Aktivitäten verzeichnet. In sieben Kilometern Entfernung etwa brodelt der Untersee-Vulkan Kolumbo, aus dem regelmäßig heiße Gase aufsteigen. Auch deshalb wird der vulkanische Inselbogen der südlichen Ägäis streng überwacht. 

7

Ponta do Pico: Aktiver Vulkan auf den Azoren

Wolken hängen am Gipfel des Ponta do Pico auf den Azoren © Imago/Oceanphoto
Wolkenumschlungen: der Ponta do Pico auf den Azoren

Mitten im Ozean erheben sich die Azoren aus dem Atlantik. Auf der Insel Pico ragt das höchste Gebirge des Archipels und ganz Portugals empor. Ihr Zentrum ist der Ponta do Pico, ein aktiver Vulkan von mehr als 2.300 Metern Höhe. Lavaströme und Eruptionen haben die atemberaubende Landschaft der Insel in den vergangenen Jahrtausenden geprägt. Die einzigartige Flora und Fauna und die vulkanische Schönheit des Ponta do Pico ziehen viele Reisende in ihren Bann. 

Bekannt ist die Insel Pico, die von der UNESCO zum Welterbe erklärt wurde, neben Whalewatching und ihrem Vulkan auch für den Weinanbau, der in langer Tradition betrieben wird. Auf dem fruchtbaren Lavaboden gedeihen die Reben, die von Hand bewirtschaftet werden, besonders gut. 

Aktuell schlummert Europas westlichster aktiver Vulkan, der letzte größere Ausbruch liegt mehr als 300 Jahre zurück. Doch Ausstöße von heißem Wasserdampf und Gasen erinnern daran, dass die Kraft des Ponta do Pico nicht zu unterschätzen ist. Da von ihm aktuell jedoch keine größeren Gefahren ausgehen, wagen regelmäßig Reisende einen Aufstieg zum Gipfel. Für die anspruchsvolle Wanderung sind Erfahrung und Kondition erforderlich. Wer lieber am Fuß des Vulkans bleibt, kann die beeindruckende Gegend auf andere Weise erforschen: Austretende Lava des Ponta do Pico hat in der Vergangenheit unterirdische Vulkanhöhlen geformt. Im Rahmen von Führungen können Besucher:innen die mystische Unterwelt erkunden.

8

Eyjafjallajökull: Ein Berg von Eis und Feuer

Gletscherlandschaft des Eyjafjallajökull © Imago/Panthermedia
Gletscher und Vulkan in einem: der Eyjafjallajökull von Island

Eingebettet in eine wundersame Gletscherwelt, qualmt es aus Islands bekanntestem Schlot: dem Eyjafjallajökull. So dicht liegen Feuer und Eis in dieser bizarren Landschaft beisammen, so nah aneinander sind Faszination und Gefahr, die von diesem Vulkan ausgehen. Sein Name ist übrigens selbst für Isländer:innen ein Zungenbrecher. Übersetzt bedeutet er „Inselberggletscher”, was seine geografischen Besonderheiten treffend beschreibt.

Der Eyjafjallajökull liegt im südlichen Teil Islands und ist Teil eines Vulkansystems, zu dem auch die Katla gehört, ein weiterer berüchtigter Vulkan. Die glitzernde Eiskappe des Eyjafjallajökull, auf Isländisch „Jökull“, erstreckt sich auf einer Fläche von fast 80 Quadratmetern. Der frostige Riese liegt unter der Gletscherdecke und besteht aus gleich mehreren kleinen Kratern. 

Internationale Bekanntheit erlangte der Eyjafjallajökull im März 2010, als er spektakulär ausbrach. Tagelang stiegen aus seinem Krater Asche- und Rauchwolken in den Himmel und brachten damit fast den gesamten nordeuropäischen Flugverkehr zum Erliegen. Tausende Reisende strandeten, es entstanden wirtschaftliche Schäden in Milliardenhöhe.

Trotz seines Temperaments schätzen die Isländer:innen ihren berühmten Schichtvulkan. Der Eyjafjallajökull hat die isländische Landschaft und die kulturelle Identität der Menschen nachhaltig geprägt. Islands vulkanische Aktivitäten versorgen die Bewohner:innen mit Energie; heiße Quellen und die einzigartige Landschaft ziehen jährlich Tausende Tourist;innen an. Wer dem Zauber des Eyjafjallajökull auf den Grund gehen will, kann sich im Besucherzentrum des Städtchens Hvolsvöllur informieren. Auch Gletscherwanderungen, Touren und Aufstiege zum Eyjafjallajökull und der Ausbruchstelle von 2010 sind bei guter Wetterlage möglich. 

Mehr über den Eyjafjallajökull erfahren Sie hier.

9

Beerenberg: Schneebedeckter Krater in Norwegen

Anblick des Beerenberg auf der Insel Jan Mayen © Imago/Panthermedia
Einsam und abgelegen, geht vom Beerenberg in Norwegen keine Gefahr aus.

Der nördlichste, über dem Meeresspiegel liegende Vulkan, ist eine imposante Erscheinung. Aus der Ferne wirkt die von Schnee und Gletschern bedeckte Formation wie ein gigantischer Eisberg, dessen Gipfel bis in die Wolken ragt. Wer sich dem Beerenberg nähert, entdeckt unter dem weißen Mantel tief schwarzes Vulkangestein. Hier, abgelegen im tiefblauen Nordatlantik, zieht der Vulkan auf der norwegischen Insel Jan Mayen Seeleute und Abenteuerlustige in seinen Bann.

Ein Großteil der Insel wurde 2010 als Naturschutzgebiet ausgewiesen, lediglich auf einer Forschungsstation leben zeitweise Forschende und Mitglieder des Militärs. Der aktive Vulkan gilt als verhältnismäßig ruhig und ungefährlich. Der letzte große Ausbruch samt Erdbeben ereignete sich im Jahr 1970. Die vulkanischen Aktivitäten des Beerenberg werden von den Wissenschaftler:innen vor Ort überwacht und untersucht. 

Vielfältig ist auch die Tierwelt der Vulkaninsel. Neben Polarfüchsen und Eisbären leben hier zahlreiche Vogelarten wie Papageientaucher, Schneeammer, Eissturmvögel und Möwen. Auch Robben und Walrosse fühlen sich in der unberührten Natur des Beerenberg wohl. Die Insel Jan Mayen können Reisende nur per Boot oder Flugzeug im Rahmen einer Expedition erreichen. Für einen Besuch des Vulkans wird zudem eine Genehmigung benötigt. Weil es keinen Hafen gibt, ist eine Anlandung bei schlechten Wetterverhältnissen nicht möglich. 

Übrigens: Mehr über den Beerenberg erfahren Sie hier.

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