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Sehenswürdigkeiten

10 besondere Sehenswürdigkeiten in Island

Vorbei an schwarzen Stränden, dampfenden Quellen und brodelnde Felsspalten: Eine Reise nach Island gleicht einem Tanz auf einem Vulkan. Entdecken Sie die fantastischen Sehenswürdigkeiten der Insel!

Datum 05.09.2024

Nur wenige Kilometer trennen das bunte Treiben von Reykjavík von den schier endlosen Weiten der isländischen Nationalparks. Und während im Rückspiegel die Hauptstadt am Horizont verschwindet, beginnt der Kopf Geschichten zu spinnen.

Wer Island etwa auf einer Rundreise erkundet, findet sich in einer mehr als 100.000 Quadratkilometer großen, surrealen Welt wieder. Das Land der Vulkane bietet mit seinen Wasserfällen, Kratern, Felsspalten, Gletschern und Grabenbrüchen die ideale Kulisse für wundersame Fabeln von Elfen und Trollen. 

Wir zeigen Ihnen, wo es in Island am schönsten ist.

1

Þingvellir

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Im Þingvellir Nationalpark im Südwesten Islands finden vor allem Wandernde ihr Glück.

Kein Ort erfüllt die Isländer:innen so mit Stolz wie Þingvellir, die Ebene der Volksversammlungen. Im Jahr 930 kam auf dem Lavafeld erstmals das Althing zusammen, heute das älteste bestehende Parlament der Welt. Der Nationalpark, rund 40 Kilometer östlich von Reykjavík gelegen, ist auch geologisch spannend. Hier driften die eurasische und die nordamerikanische Kontinentalplatte jedes Jahr um ein paar Millimeter auseinander und bilden dabei große Risse und Felsspalten. Þingvellir gehört mit dem Gulfoss-Wasserfall und dem Geysir Strokkur zu den wichtigsten Stationen der berühmten Rundtour „Golden Circle".

2

Snæfellsnes

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Die wildromantische Halbinsel Snæfellsnes zieht immer wieder Fotograf:innen an, die die ungezähmte Schönheit Islands einfangen wollen.

Wie ein ausgestreckter Finger ragt die Halbinsel Snæfellsnes im Westen weit in den Atlantik. Interessant ist sie wegen ihrer vielfältigen Landschaft: im Süden weit und flach, im Norden von Fjorden zerklüftet. Spektakulär ist der am westlichen Ende gelegene Snæfellsjökull-Nationalpark, benannt nach einem 1.446 Meter hohen Vulkan. Diesem majestätischen Gletscher-Vulkan kommt übrigens eine bedeutende Rolle in Jules Vernes Roman „Reise zum Mittelpunkt der Erde" zu.

Die Halbinsel ist bekannt für ihre schroffe Küste, charmante Fischerdörfer und reiche Tierwelt, darunter zahlreiche Vogelarten und Wale. Snæfellsnes ist ein beliebtes Ziel für Naturfreund:innen und Fotograf:innen, die Islands wilde Schönheit erleben möchten.

3

Landmannalaugar

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Eine Ansammlung aus bunten Ryolith-Bergen finden sich in der Region Landmannalaugar.

Landmannalaugar, eine Region im isländischen Hochland, ist bekannt für ihre farbenprächtigen Rhyolith-Berge, die durch vulkanische Aktivitäten entstanden sind und eine spektakuläre Landschaft formen. Besonders beliebt ist der Laugavegur-Trek, eine mehrtägige Wanderung durch die beeindruckende Natur, die bis nach Þórsmörk führt. Besucher:innen sind regelmäßig von den natürlichen heißen Quellen, die nach einer Wanderung eine willkommene Erholung bieten, begeistert. 

Die vulkanische Aktivität in der Region hat markante Landschaften wie das Lavafeld Laugahraun und den bunten Berg Brennisteinsalda hervorgebracht, die zu den größten Attraktionen zählen. Der Ljótipollur-Kratersee, dessen leuchtende Farben ein beliebtes Fotomotiv sind, ergänzt diese spektakuläre Naturkulisse. 

Landmannalaugar liegt im abgelegenen Fjallabak-Naturschutzgebiet und ist nur in den Sommermonaten von Juni bis September mit Allradfahrzeugen erreichbar, da die Schotterstraßen und Flussdurchquerungen anspruchsvoll sind. Trotz der rauen Bedingungen finden Moose, Flechten und vereinzelte Pflanzen in dieser Region ein Zuhause. 

4

Ringstraße

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Ein Roadtrip auf der Ringstraße Islands ist unvergleichlich.

Wer einmal um die Insel fahren will, folgt einfach der gut 1.300 Kilometer langen Straße Nr. 1. Die sogenannte Ringstraße verbindet die meisten größeren Städte und Sehenswürdigkeiten des Landes, darunter Reykjavík, Akureyri und Höfn. Außerdem bietet sie spektakuläre Ausblicke auf die vielfältige isländische Landschaft, von Gletschern und Vulkanen bis hin zu Wasserfällen und Lavafeldern. Die Ringstraße ist größtenteils asphaltiert, aber in abgelegenen Gebieten kann das Fahren aufgrund der Witterungsbedingungen anspruchsvoll sein. Grundsäzlich ist sie das ganze Jahr über befahrbar, doch im Winter können Teile durch Schnee und Eis blockiert werden.

Wichtig: Genug Zeit einplanen, im Sommer mindestens zehn Tage, sonst bleibt zu wenig Zeit etwa für Wanderungen zum Seljalandsfoss oder zum schwarzen Strand von Reynisfjara. Minimum im Winter: 14 Tage.

5

Reykjavík

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Einer der bekanntesten und schillerndsten Orte in Reykjavík ist die Skólavörðustígur, die Regenbogen-Straße.

Manche scherzen, Reykjavík sei die einzige echte Stadt Islands, auf jeden Fall ist sie die schillerndste. Ob auf einem der Musikfestivals, hinter der glitzernden Glasfassade des Konzerthauses Harpa, in der bunten Kunstszene oder im ebenso bunten Straßenleben: Die Hauptstadt Islands, in der mit 136.000 Einwohner:innen ein Drittel der Isländer:innen leben, wird nie langweilig. 

Reykjavík gilt als die nördlichste Hauptstadt der Welt und beeindruckt durch ihre Mischung aus moderner Architektur und traditionellem Charme. Zu den bekanntesten Wahrzeichen zählt etwa die futuristische Hallgrímskirkja-Kirche. Zahlreiche Museen warten außerdem in der Hauptstadt, darunter das Isländische Nationalmuseum und das Saga Museum, die einen Einblick in die isländische Geschichte und Kultur geben. Die Stadt ist auch ein idealer Ausgangspunkt für Tagesausflüge zu Naturwundern wie den heißen Quellen des Golden Circle oder den Nordlichtern im Winter.

6

Westfjorde

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Die Westfjorde bieten die perfekten Bedingungen, um Papageientaucher zu beobachten.

Wer oben auf den Felsen von Látrabjarg steht, das endlose Meer im Blick, ahnt, was Einsamkeit und Weite bedeuten. 441 Meter hoch erheben sich hier die Vogelfelsen, Heimat Tausender Papageientaucher und Lummen, am äußersten Punkt der archaisch wilden Westfjorde.

Die Westfjorde bilden eine der abgelegensten und spektakulärsten Regionen Islands und sind bekannt für ihre dramatischen, steilen Klippen und unberührte Natur. Einer der bekanntesten Orte ist neben Látrabjarg der Wasserfall Dynjandi, auch „der donnernde Wasserfall“ genannt, der in mehreren Kaskaden von einer Felswand herabstürzt. 

Aufgrund der isolierten Lage und der oft anspruchsvollen Straßenbedingungen sind die Westfjorde weniger von Tourist:innen besucht, was sie zu einem perfekten Ziel für alle macht, die Ruhe und Abgeschiedenheit suchen. Die natürliche Schönheit und die Nähe zur Wildnis bieten auch Möglichkeiten, Polarfüchse zu beobachten oder in den natürlichen heißen Quellen von Reykjafjörður zu baden. 

7

Vulkane und Krater

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Lava dringt aus den Kraterhängen des Eyjafjallajökull.

Island ist bekannt für seine außergewöhnliche vulkanische Aktivität, da es auf der Grenze zwischen der eurasischen und nordamerikanischen Kontinentalplatte liegt. Rund 30 Vulkane im Land sind aktiv – mit welcher Kraft, das erfuhr 2010 ganz Europa, als der Eyjafjallajökull den Flugverkehr lahmlegte. Schön und ungefährlich hingegen ist der Kerið-Krater im Süden, in seinem Schlund liegt ein schillernder See. 

Auch der Hekla, oft als „Tor zur Hölle" bezeichnet, und der Katla, der unter dem Gletscher Mýrdalsjökull liegt, gehören zu den berüchtigten Vulkanen Islands. Vulkane wie der Grímsvötn, der unter dem riesigen Vatnajökull-Gletscher verborgen ist, verursachen durch Ausbrüche oft massive Gletscherläufe (jökulhlaups), die das umliegende Land überfluten. 

Vulkanausbrüche haben nicht nur Islands Landschaft geformt, sondern auch seine Geschichte und Kultur geprägt. Die ständige geothermische Aktivität sorgt zudem für heiße Quellen, Geysire und eine weit verbreitete Nutzung von Erdwärme zur Energiegewinnung.

8

Dettifoss

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Der Dettifoss ist der größte Wasserfall in ganz Island.

Eine Sprühdusche aus Gischt geht auf die Besucher:innen nieder, so nah kommen sie auf beiden Uferseiten heran an Islands größten Wasserfall. Der stürzt im Nordosten der Insel in einem gut 100 Meter breiten, tosenden Vorhang rund 45 Meter tief in eine Schlucht. 

Der Wasserfall ist besonders beeindruckend wegen der schieren Kraft, mit der das Wasser über die Felsen strömt, und des lauten Tosen, das man schon aus der Ferne hört. Die umliegende Landschaft ist rau und vulkanisch geprägt, was dem Wasserfall eine dramatische Kulisse verleiht. Dettifoss ist zudem ein beliebter Drehort und wurde in Filmen wie „Prometheus" als Kulisse genutzt.

Übrigens: Nur ein bis zwei Autostunden vom Dettifoss entfernt liegen die Hafenstadt Húsavík und der Mývatn-See mit herrlichen Naturbädern.

9

Siglufjörður

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Siglufjörður erlebt seit wenigen Jahren ein Comeback, auch bei Tourist:innen.

Vor zehn Jahren war sie noch eine Geisterstadt, im Winter abgeschnitten vom Rest des Landes. Heute erlebt Siglufjörður, einst Hauptstadt des Heringfangs, ein Comeback. Tunnel haben den Ort erreichbar gemacht, Hotels eröffnen, und Siglufjörður wird sogar international berühmt – als Krimikulisse und Ausgangspunkt für spektakuläre Skitouren. 

Heute erinnert das Hering-Museum an die Vergangenheit Siglufjörður, es bietet Besucher:innen Einblicke in die Geschichte und Bedeutung der Fischerei für die Region. Die Stadt hat ihren charmanten, historischen Charakter bewahrt, mit bunten Holzhäusern und einem ruhigen Hafen, der von Segel- und Fischerbooten belebt wird. 

10

Thermalbäder in Island

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So leer sieht man die wunderschöne Blaue Lagune in Island selten.

Die Vulkaninsel ist gesegnet mit Erdwärme, jeder noch so kleine Ort hat ein geothermal beheiztes Bad, und in freier Natur findet man immer wieder sogenannte Hot Pots. Die wohl bekannteste und vollste ist die Blaue Lagune bei Grindavík. Ihr milchig-blaues Wasser stammt aus einer Mischung aus Meer- und Thermalwasser, das reich an Mineralien wie Silizium und Schwefel ist, denen heilende Eigenschaften zugeschrieben werden. Die Lagune entstand ursprünglich als Nebenprodukt eines nahegelegenen Geothermalkraftwerks, wurde jedoch schnell zu einer beliebten Touristenattraktion. Besucher:innen genießen das Baden in dem warmen, dampfenden Wasser, das das ganze Jahr über angenehme Temperaturen von etwa 37–39 °C hat. Die Blaue Lagune bietet zudem luxuriöse Spa-Behandlungen und ein modernes Besucherzentrum, das sich harmonisch in die vulkanische Landschaft einfügt.

Wer Ruhe sucht, sollte jedoch lieber ausweichen: Manche, wie Hveravellir im Westen, sind mit dem Auto gut erreichbar, andere, wie der Pool bei Seljavallalaug im Süden nur über einen Fußmarsch ins gefühlte Nirgendwo.

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