An der Ahr liegt eine der kleinsten Weinregionen des Landes und eine der außergewöhnlichsten. An ihren Steilhängen reifen vor allem rote Rebsorten, aus denen lange nur Massenware wurde – bis Winzer mit Spitzen-Spätburgundern die Weinwelt eroberten. Wir stellen eine Reihe interessanter Güter vor.
TextPatrick P. Bauer
Nur ein halbes Prozent der deutschen Weinbauflächen entfallen auf die Ahr, das kleine Flüsschen in der Eifel. Das Gebiet erstreckt sich von Heimersheim bis Altenahr, 25 Kilometer, eine halbe Stunde Autofahrt durch kleinste Weindörfer, in denen fast jedes Fachwerkhaus irgendetwas mit Wein zu tun hat. Das Gelände ist so steil, dass man sagt, der Nachwuchs käme am besten mit unterschiedlich langen Beinen auf die Welt, um im Hang besser stehen zu können. Obwohl das Anbaugebiet weit nördlich liegt, kann durch die steilen Lagen, die viel Sonne einfangen, noch Spätburgunder reifen.
Pioniere für Qualität
Die Winzer erzeugten lange nur Massenware. Ende der 1980er Jahre riskierten eine Handvoll Pioniere die Umstellung ihrer Betriebe in Richtung Qualität. Einer davon war Gerhard Stodden. „Mein Vater war großer Fan des Burgunds und hat das Potenzial unserer Reben, des Klimas und der Böden gesehen“, erzählt Alexander Stodden, der heute das Gut leitet. Mittlerweile arbeitet an den Hängen ein guter Winzer neben der nächsten guten Winzerin. Es lohnt sich, die Region so zu erkunden wie ihre besten Weine: mit Ruhe und genügend Zeit.
Noch ist das Sortiment von Julia und Benedikt Baltes klein. Interessant sind aber neben den Spätburgundern auch die Blanc-de-Noir-Varianten des Weinguts, weißer Wein aus roten Trauben.
Das kleinste VDP-Weingut der Ahr wird von Hans-Jörg Lüchau geleitet. Der gelernte Sommelier kam 2001 zum Weingut, verliebte sich in die Region und holte seine Winzerausbildung nach. Er verantwortet würzige, saftige und harmonische Weine, die sich demnächst auch in einer neuen Vinothek kosten lassen.
Der Quereinsteiger Michael Fiebrich macht auf seinem kleinen Weingut alles selbst. Der gelernte Landwirt arbeitet biologisch, was in den Steillagen der Ahr besonders herausfordernd ist. Seine Weine sind ein wahrer Geheimtipp, etwa die Blanc de Noirs, Weißweine aus Spätburgunder-Trauben.
Das Weingut hat sich zu einem Aushängeschild der Anbauregion Ahr entwickelt. Die Weine zeigen immer burgundische Eleganz, großes Reifepotenzial und sorgen für Trinkfreude – gleich vor Ort, in der Straußwirtschaft im großen Innenhof.
Die Geschwister Dörte und Meike Näkel feilen stets am Stil ihrer Weine. Sie kooperieren auch mit Weingütern in Baden und Südafrika und bringen wahre Nasenschmeichler auf die Flasche. Schicke Vinothek.
Riesling von der Saar ist über die Landesgrenzen bekannt. Ein recht bekanntes Gesicht ist vor einiger Zeit ins Weingeschäft eingestiegen: Moderator Günther Jauch. Was zeichnet die Weine der Region aus?
Süßes an der Saale erwartet Foodies in Halle: Die schönsten Cafés der Stadt laden auf heiße Schokolade, exquisite Waffelkreationen und internationales Frühstück ein.
An Saale und Unstrut werden Top-Weine produziert. Zwar sind trotz vieler Sonnenstunden Lage und Klima eine echte Herausforderung für die Winzer. Doch mit Leidenschaft erschaffen sie im nördlichsten Anbaugebiet Deutschlands grandiose Weine.