© Philip Koschel
Sehenswürdigkeiten

Reiseziele in Deutschland: Die Favoriten der MERIAN-Redaktion

Wir zeigen Ihnen mit jeder MERIAN-Ausgabe ein Stück von der Welt. Und entdecken dabei auch selbst immer wieder Orte, die uns begeistern. Für Sie haben wir unsere persönlichen Highlights in Deutschland zusammengestellt.

Datum 22.11.2021

Darß: Glücksmomente am Strand

© Brita Sönnichsen

Tanja Foley, Bildredakteurin

Die Ferien standen an, als die Fotos zu einer Reportage meiner Kollegin Inka aus dem Camp Regenbogen auf dem Darß eintrafen. Ihre Kinder sahen so selig aus, das konnte nicht nur an der Fotografin liegen, das musste der Zauber der Location sein. Ich buchte sofort einen Mietwohnwagen für meine Söhne und mich. Rad fahren, Volleyball spielen, in den Dünen frühstücken, nur draußen sein: Die Bilder hatten nicht gelogen, live ist das Camp sogar noch besser.

Isny: Matthäus Merian zum Anfassen

© Klaus Bossmeyer

Hansjörg Falz, Chefredakteur

Eine unscheinbare Tür in der Sakristei der Nikolaikirche in Isny im Allgäu, dahinter eine steile Treppe. Sie führt ins Turmzimmer, in dem sich seit 1462 die Bücherstube befindet. Der Raum wurde weitgehend erhalten, mit den kunstvoll verzierten Schriften von Gelehrten wie Zwingli, Melanchthon, Luther. Das kostbarste Stück ist die „Topographia Germaniae“  des Verlegers, Kupferstechers und Namensgebers von MERIAN: Matthäus Merian der Ältere, veröffentlicht ab 1643. Das jahrhundertealte Papier darf, wenn überhaupt, nur mit Handschuhen angefasst werden. „Wollen Sie mal?“, wurde ich beim Besuch gefragt. In solchen Momenten ist es ein großes Privileg, Chefredakteur dieses Magazins zu sein.

Die eruptive Kraft des Vogelbergs

© Georg Knoll

Inka Schmeling, Redakteurin

Wo das größte Vulkangebiet Mitteleuropas liegt? In Hessen, etwas nördlich von Frankfurt am Main. Im Sommer 2021 war ich für unseren Podcast „Reisen beginnt im Kopf“ am Vogelsberg unterwegs – und so begeistert, dass ich in den Sommerferien auch mit meiner Familie hinfuhr. Schroffe Felsformationen hat das vor Jahrmillionen erkaltete Magma hinterlassen, Basaltsteine mit grünlichen Flecken. Als perfekten Einstieg für Forscherfamilien empfehle ich das Vulkaneum in Schotten.

Mannheim: Hochgefühle unter dem Radar

© Walter Schmitz

Kalle Harberg, Redakteur

Touristen aus der ganzen Welt schießen Selfies im benachbarten Heidelberg, aber in Mannheim ist die Welt zu Hause! Bürger aus 166 Ländern leben in der gern übersehenen Stadt, das zeigt sich besonders im Multikulti-Zentrum, aber auch an meiner Lieblingsecke gleich daneben: Das Szeneviertel Jungbusch ist winzig, ziemlich abgerockt und genau mein Ding. Als ich am Ende meiner Recherche dort spontan zu einer Party auf einer Dachterrasse eingeladen wurde, war ich längst überzeugt: Hier könnte ich gut hinziehen!

Einmal Hauptstadt zum Geburtstag

© Lukas Spoerl

Tanja Schmidt, Grafikerin

Während ich an den Layouts zum letzten MERIAN Berlin saß, kam in mir akute Hauptstadt- Sehnsucht auf – und eine Idee: Ich schenkte meinem Sohn zum 15. Geburtstag ein Berlin-Wochenende. Wir tauchten mitten hinein, schliefen in einem Hostel am Rosenthaler Platz, spazierten durch die Reichstagskuppel und zur East Side Gallery. Highlight meines Sohnes war dann aber doch das Holzmarktgelände, wo wir abends mit Craft Beer und Limo an der Spree saßen.

Bonn: Alte Hauptstadt neu belebt

© Isabela Pacini

Jasmin Wolf, Chefin vom Dienst

„Angestaubte Verwaltungsstadt“, dachte ich lange, wenn ich Bonn hörte. Wie weit ich damit danebenlag, bewies mir das MERIAN Bonn – und mein darauf folgender Besuch. Ich lief durch eine Stadt mit vielen Studenten, eine internationale Stadt mit UN-Campus, eine Kulturstadt mit Museumsmeile und durch das schöne Gründerzeitviertel Südstadt. Meine liebste Terrasse in Bonn: die des Café „Nees“ neben dem Poppelsdorfer Schloss im Botanischen Garten.

Erfurt: Wie Clueso mich aufhorchen ließ

© Walter Schmitz
Schöne Abendstimmung: die Krämerbrücke an der Gera in Erfurt

Oliver Voß, Brand Owner

Nach einem anstrengenden Tag auf einer Reisemesse in Erfurt spazierte ich vom Petersberg hinunter zum Domplatz – der an diesem Sommerabend Schauplatz eines Konzertes von Lokalmatador Clueso war. Überall saßen die Erfurter und hörten ihm zu. Etwas weiter, an der Krämerbrücke wieder Livemusik: Die Schokoladenmanufaktur feierte ihr Sommerfest mit einer französischen Band und ihren Chansons. Seit diesem Abend bin ich großer Fan von Erfurt und den Erfurtern.

Beim Layouten „eingekasselt“

© Tim Langlotz

Inke Cron, Grafikerin

Kassel war für mich bis vor wenigen Jahren nicht mehr als ein Bahnhof. Dann kam das letzte MERIAN Kassel, und die Arbeit daran öffnete meinen Blick auf die Stadt. Zur Documenta 2017 fuhr ich hin, ließ den Bahnhof Wilhelmshöhe hinter mir und tauchte ein in die Stadt, die in Documenta-Jahren vollgesogen ist mit Kunst – bis in die Cafés und ja, den alten Bahnhof. Ich freue mich jetzt schon auf den kommenden MERIAN scout Kassel – und die Documenta 2022.

Eifel: Sehnsucht nach tiefblauen Augen

© Dominik Ketz
Hier zu sehen: das Pulvermaar bei Gillenfeld.

Violetta Bismor, Bildredakteurin

Es sind die „Augen der Eifel“, die Maare, die mich in ihren Bann gezogen haben. Unser Fotograf Dominik Ketz schickte von dort Luftaufnahmen der runden, mit Wasser gefüllten und grün umrandeten Vulkankrater. Seitdem träume ich davon, sie live zu sehen. Ich stelle mir vor, wie ich den Maare-Pfad entlangwandere und erhitzt vom Laufen für eine Abkühlung ins Pulvermaar abtauche. Sicherlich werde ich auch beim Maarmuseum Manderscheid stoppen, um die geologische Geschichte der Vulkaneifel besser zu verstehen. Und wenn alles erkundet habe, werde ich auch gerne in einen Ultraleichtflieger steigen, um wie Dominik die Weite der Landschaft zu genießen. 

Bremerhaven: Gutes Klima für Weltentdecker

© Isabela Pacini

Isa Johannsen, Art Direktorin

Mein Sohn sah das Klimahaus Bremerhaven im MERIAN Bremen und war hin und weg: Kühe in der Schweiz, Wüstensand in der Sahara, Schnee in der Antarktis – alles unter einem Dach. Es war klar, wo unsere nächste Reise hingeht. Wir verbrachten Stunden in der Ausstellung, schwitzten, froren, staunten und hatten am Ende längst nicht alles gesehen. Wir kommen wieder, und dann gucken wir uns auch die „Wettershow“ an!

Meißen: Kleine Stadt mit großem Namen

© Georg Knoll

Kathrin Sander, stellv. Chefredakteurin

Das Dorf, in dem ich aufgewachsen bin, heißt Meißen und liegt in Ostwestfalen. Schon als Kind wollte ich in das andere, berühmte Meißen an der Elbe. Das lag damals aber noch in einem anderen Land. Für unseren Podcast „Reisen beginnt im Kopf“ war ich nun dort – und begeistert. Meißen hat nur knapp 30.000 Einwohner, aber mit Dom, Albrechtsburg und Porzellanmanufaktur echte Hochkaräter und eine hübsche Innenstadt. Mein Hoteltipp: das liebevoll gestaltete „Fährhaus Meißen“.

Ludwigsburg: Heimat revisited

© Georg Knoll

Stefanie Plarre, Redakteurin

Wegen Corona hatte ich meine Heimatstadt Ludwigsburg länger nicht besucht. Dann kam ich in neuer Mission, für den MERIAN scout Stuttgart. Das Flair um Schloss und Marktplatz fand ich wieder, dort war alles wie immer. Aber da war noch mehr. Zwei Absolventen der Filmakademie zeigten mir ein neu belebtes, sehr internationales Ludwigsburg – bereichert um viele Läden, die ich nicht kannte. Jetzt einer meiner liebsten: Radwan Arnous’ Bäckerei für arabische Süßigkeiten (Körnerstr. 22).

Neue Perspektiven im Saarland

© Oliver Dietze

Katharina Oesten, Leiterin Bildredaktion

Es ist schon gemein: Für zwei MERIAN-Ausgaben und einen MERIAN scout war ich in den Bilderwelten des Saarlands unterwegs – anders als die Fotografen aber nicht live dort. Noch nicht. Das deutsch-französische Festival Perspectives in Saarbrücken hat mich gepackt, 2022 möchte ich da hin. Theater, Musik, Zirkus – das wird auch meinen Kindern gefallen. Und ich weiß schon, wie ich sie sattkriege: mit Currywurst/Pommes von „Kalinski“.

Sachsen: Ein dröhnendes Denkmal

© Gernot Menzel

Jonas Morgenthaler, Redakteur

Auf meiner Recherchereise durch Sachsen faszinierte mich besonders das Industrieerbe. Ein Höhepunkt war die Energiefabrik Knappenrode bei Hoyerswerda. Von 1918 bis 1993 wurde in dem gewaltigen Gebäude Kohle zu Briketts verarbeitet. Noch immer habe ich den Sound der Maschinen im Ohr, die regelmäßig für die Gäste angeworfen werden. Bald möchte ich wieder hin: Nach einem großen Umbau wurde das Industriedenkmal im Herbst 2020 mit neuen Ausstellungswelten wiedereröffnet.

Lange Nächte im kleinen Passau

© Christina Koerte

Tinka Dippel, Redakteurin

MERIAN hat mir mein eigenes Land nähergebracht und mich angeschubst, Vorurteile zumindest zu relativieren. Eins davon: Passau ist erzkonservativ, und außerdem liegt da der Hund begraben. Obwohl in Bayern aufgewachsen, war ich nie dort gewesen. Dank MERIAN verbrachte ich dann mehrere Tage dort. Und klar, Schweinebraten, Bier, der barocke Dom – ich genoss mein Klischee schon in vollen Zügen. Aber jeder Abend war überraschend lang. Ich erlebte den Kabarettisten Sigi Zimmerschied live im legendären Scharfrichterhaus, trank einen Aperol Spritz in „Sello’s Caffè Bar Centrale“ (Foto), und ich hörte ein grandioses Konzert im MMK, dem Museum Moderner Kunst. Wo auch immer der Hund begraben liegt, Passau ist es nicht.

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