Die 10 schönsten Orte in Venetien

Malerische Orte treffen auf schroffe Hügel, weitläufige Seenlandschaften auf eine Extraportion Kunst und Kultur in den Städten: Das sind die zehn schönsten Orte in Venetien.
Text Milena Härich
Datum24.09.2025

Im Nordosten von Italien, eingebettet zwischen dem Adriatischen Meer, den Ausläufern der Voralpen und dem östlichen Teil des Gardasees, liegt Venetien. Die rund 414 Quadratkilometer große italienische Region ist den meisten Reisenden natürlich längst bekannt, schließlich ist Venedig als eine der berühmtesten Städte Italiens die Hauptstadt. Auch Orte wie Verona und die Inseln Murano und Burano, die in der Lagune von Venedig liegen, haben den Ruf von Venetien geprägt. Abseits dieser Must Sees hält die Region jedoch noch immer einige Geheimtipps bereit, von charmanten, ursprünglichen Dörfern bis hin zu Tälern und smaragdgrünen Seen im Hinterland.

Wir nehmen Sie mit auf eine Reise durch die italienische Region Venetien und zeigen die schönsten Orte.

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Das Erbe von Romeo und Julia: Verona

Die Etsch schlängelt sich durch Verona und bietet grandiose Fotomotive.

Verona ist für viele Dinge bekannt. Zum Beispiel für das Postkartenmotiv, das sich ergibt, wenn man vom Castel San Pietro auf die Etsch schaut, den Fluss, der sich durch die Stadt schlängelt und von der Ponte Pietra überspannt wird. Oder für die bis in die Antike zurückreichende Geschichte und das römische Amphitheater, das noch heute von Veronas bewegter Vergangenheit zeugt und in dem mitunter die besten Opernvorstellungen des Landes gezeigt werden. Aber auch, und das ist der wohl wichtigste Punkt, als Schauplatz von William Shakespeares weltberühmtem Klassiker „Romeo and Juliet”. 

Was heute unter der Bezeichnung „Set-Jetting” als Reisetrend gilt, ist für Verona seit langem Alltag: ein angekurbelter Tourismus, inspiriert von Buch- oder Filmkulissen. Insbesondere die Casa di Giulietta zieht jährlich Reisende aus aller Welt an. Das Haus war einst im Besitz der Familie dal Capello – heutzutage wird gemutmaßt, dass Shakespeare diese Familie als Vorbild für die Capulets nahm. Im 20. Jahrhundert erst wurde der steinerne kleine Balkon an der Fassade ergänzt, der trotz seines jungen Alters als Symbol für das Shakespeare-Drama in Verona gilt. Im Innenhof der Casa di Giulietta steht eine Bronzestatue der literarischen Heldin; Besucher stehen tatsächlich Schlange, um sie zu berühren, da dies Glück in der Liebe bringen soll.

Auch abseits davon ist Verona immer eine Reise wert: Das kulturelle Angebot mit all den Theater- und Opernaufführungen ist enorm reich, das Ambiente trotz des hohen Bekanntheitsgrades der Stadt locker und entspannt. Um mehr über Verona und seine Geschichte zu erfahren, empfehlen wir einen Besuch in der mittelalterlichen Burg Castelvecchio, die über der Stadt thront und heute ein Museum beherbergt. Eine grüne Ruheoase ist der Giardino Giusti, ein Renaissance-Garten aus dem 16. Jahrhundert. 

Übrigens: Weitere Sehenswürdigkeiten in Verona finden Sie hier.

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Die schwimmende Stadt: Venedig

Venedig ist ein perfektes Reiseziel, insbesondere für Verliebte. Jedoch hat die Stadt mit Overtourism zu kämpfen.

Prächtige Palazzi und pastellfarbene Häuser säumen die Kanäle von Venedig, in denen sich ihrerseits hübsche Gondeln aus Holz und Vaporetti, die venezianischen Wasserbusse, tummeln. Beinahe 500 Brücken überspannen Venedigs berühmte Wasserstraßen und dienen sowohl als Verkehrsweg als auch als Sehenswürdigkeiten. Die Ponte di Rialto ist wohl die berühmteste Brücke von Venedig; sie führt über den Canal Grande, wird von Boutiquen und Cafés gesäumt und ist im Sommer oft sehr voll. Eine Brücke in Miniaturform ist die in weißem Marmor verkleidete Seufzerbrücke: Sie verbindet den prächtigen Dogenpalast am Markusplatz mit dem Neuen Gefängnis und war einst der bevorzugte Weg, um Verurteilte in ihre Verliese zu bringen. 

Das Herzstück von Venedig ist der gigantische Markusplatz mit dem gleichnamigen Dom, dem Dogenpalast und dem Campanile, der eindrucksvolle Aussichten gewährt – insbesondere auf die Abbazia di San Giorgio Maggiore gegenüber, eines der beliebtesten Fotomotive der Stadt. Auf dem Markusplatz finden jährlich zahlreiche Veranstaltungen zum Karneval statt, der Millionen von Besuchern in die Lagunenstadt zieht und als eines der wichtigsten Feste der Region gilt. In den engen Gassen und Wasserstraßen der Stadt sowie in den Palazzi wird dann gefeiert, was das Zeug hält; Besucher tragen aufwendig dekorierte venezianische Masken und ausladende Kostüme. 

Venedig ist also die Stadt der Wasserstraßen und Gondoliers, die Hochburg des europäischen Karnevals – aber auch: eine Stadt der Kunst und Kultur. Antonio Vivaldi etwa wurde hier geboren, Maler wie Tizian, Tintoretto und Bellini haben in Venedig einst ihre Heimat gefunden. Kein Wunder also, dass hier alle zwei Jahre die Biennale stattfindet und dem venezianischen Kunst- und Kulturgeist alle Ehre erweist.

Venedigs besonderer Charme und die bedeutenden Kulturgüter machen die Stadt zum Touristen-Hotspot, das bleibt natürlich nicht ohne Folge: Venedig ist eine der europäischen Städte, die am meisten mit dem Problem Overtourism zu kämpfen haben. Rund 20 Touristen kommen auf jeden Einwohner, das bringt zahlreiche Herausforderungen – und teils auch Frustration seitens der Venezianer – mit sich. Mittlerweile müssen Tagesgäste eine Eintrittsgebühr zahlen, die Probleme werden dadurch jedoch nicht gänzlich behoben. Es wird sich künftig zeigen, wie die Stadt und die Tourismusbehörden damit umgehen werden. Statt sich als Tagestourist im Schnelldurchlauf durch die wichtigsten Sehenswürdigkeiten zu schieben, empfiehlt es sich, auch in der Stadt zu übernachten und beispielsweise durch Restaurantbesuche mehr zur lokalen Wirtschaft beizutragen.

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Die Lagune von Venedig mit Murano und Burano

Burano ist neben der Spitzenstickerei für seine bunten Häuser entlang des Kanals bekannt.

Eigentlich gehört die Lagune von Venedig mit ihren mehr als 100 Eilanden zur Stadt. Doch weil sie so vielseitig ist und so viele eigene Sehenswürdigkeiten bereithält, listen wir sie hier extra auf. Auf einer Länge von rund 50 und einer Breite von etwa 15 Kilometern erstreckt sich die Lagune an der Küste der Adria. Sie gilt als einzigartiges Ökosystem: eine Mischung aus Salz- und Süßwasser, geprägt von Sandbänken und Salzwiesen und Heimat zahlreicher Fischschwärme und anderer Arten. 

Seit 1987 gilt die Lagune von Venedig als Unesco-Welterbe. Darunter fallen auch ihre vielen Inseln. Die bekanntesten – Venedig-Reisende werden sie kennen – sind Murano und Burano. Mit dem Wasserbus oder -taxi ist die Anreise aus der Stadt schnell und unkompliziert. Murano gilt seit dem 13. Jahrhundert als Zentrum der Glasbläserkunst. Vorher war dieses Handwerk vor allem in Venedig ansässig, Ende des 13. Jahrhunderts brach dort aber ein großer Brand aus, infolgedessen man beschloss, die Glasbläserei mit ihren Werkstätten nach Murano zu verlegen. Zwar sind das Handwerk und seine Darstellungen mittlerweile sehr touristisch geprägt, es gibt zahlreiche gut besuchte Führungen und Vorstellungen. Die Kunst an sich ist jedoch einzigartig, von Armbändern aus Glasperlen bis hin zu Glaskrügen ist alles dabei. 

Auch Burano vor den Toren von Venedig lohnt einen Besuch. Die Insel ist geprägt von ihrer Fischereitradition, so gibt es auch heute an vielen Ecken fangfrischen Fisch zu kaufen. Bekannt ist Burano vor allem aufgrund der vielen knallbunten Häuser, die den hiesigen Kanal säumen und ein beliebtes Fotomotiv abgeben. Und: Hier wurde ebenfalls über Jahrhunderte ein besonderes Handwerk kultiviert. Schon im 16. Jahrhundert erfanden Handwerkerinnen in Burano den „Punto in aria”, die sogenannte „erste echte Spitze”, und prägten damit die traditionelle Spitzenstickerei. Davon erzählt noch heute das Museo del Merletto.

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Asolo: Altehrwürdige Stadt in Venetien

Ein mittelalterlich geprägtes Dorf, rundherum sattgrüne Natur: Willkommen in Asolo in Venetien.

Rund 60 Kilometer nordwestlich von Venedig, am Fuß der Alpenausläufer, liegt die kleine, rund 9.000 Einwohner zählende Stadt Asolo. Ihre Ursprünge reichen zurück bis in die Antike; im Mittelalter und zur Zeit der Renaissance war Asolo eines der wichtigsten kulturellen Zentren der damaligen Republik Venedig. Auch Caterina Cornaro, die letzte Königin von Zypern, konnte sich der Anziehungskraft von Asolo nicht entziehen: Im 15. Jahrhundert zog sie hierher, woraufhin ihr die Festung der Stadt anvertraut wurde. Sie macht die Gemeinde unter Künstlern und Intellektuellen bekannt. Die Festung ist heute nach Caterina Cornaro benannt und beherbergt ein Theater. 

Eine weitere Festungsanlage von Asolo ist La Rocca, die oberhalb der Stadt thront und imposante Panoramen bis hin zu den Dolomiten gewährt. Darüber hinaus sehr sehenswert: das Museo Civico di Asolo, das Kunst, Archäologie und Kultur, etwa in Form von Erinnerungsstücken ehemaliger Bewohner, verbindet. Rund um die Stadt erstrecken sich die Hügel namens Colli Asolani, die beste Wanderbedingungen bieten. 

Übrigens: Asolo liegt inmitten eines wichtigen Prosecco-Gebiets, der Asolo Prosecco Superiore DOCG ist weit über die Grenzen Venetiens bekannt. Gereicht werden dazu gerne Polenta, Käse und Wildgerichte. 

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Das schönste Dorf von Venetien: Arquà Petrarca

Rückzugsort mit viel Natur: Arquà Petrarca.

Eine weitere pittoreske Gemeinde in Venetien ist Arquà Petrarca inmitten der Euganeischen Hügel – so pittoresk sogar, dass sie offiziell zu den „Borghi più belli d’Italia“ (schönste Dörfer Italiens) zählt. Breite Aufmerksamkeit erhielt das Dorf erstmals im 14. Jahrhundert, als der Dichter Francesco Petrarca sein Herz an die Gemeinde verlor und seine letzten Lebensjahre hier verbrachte. Sein damaliges Wohnhaus ist erhalten geblieben und fungiert heute als Museum mit alten Erinnerungsstücken und Möbeln. Auch sonst ist das Mittelalter in Arquà Petrarca gut sichtbar geblieben: durch die Chiesa di Santa Maria Assunta aus dem 11. Jahrhundert etwa (hier liegt Petrarca begraben). Oder die vielen schmalen Gassen und zivilen Wohnhäuser im historischen Ortskern. Später kamen viele venezianische Einflüsse dazu, was heute vor allem an der Bauweise der Palazzi des Dorfes zu erkennen ist.

Die Euganeischen Hügel rundherum tragen einen Teil dazu bei, dass Arquà Petrarca noch heute als ruhiger Rückzugsort angesehen wird: Weinberge, Olivenhaine und Kastanienwälder prägen die Natur und machen das Dorf zu einem geeigneten Ausgangspunkt für ausgiebige Spaziergänge und Wanderungen. Probieren Sie vor Ort unbedingt einen „Brodo di Giuggiole”, einen Jujube-Likör, der typisch für die Gegend ist. Jujube wird häufig als Chinesische Dattel bezeichnet, wächst aber auch hier in den Euganeischen Hügeln prächtig. 

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Delta del Po: Surreale Naturlandschaft

Eine der wichtigsten naturbelassenen Landschaften in Venetien: das Po-Delta.

Eine Naturlandschaft, die aufgrund ihrer Ursprünglichkeit und Vielseitigkeit beinahe surreal wirkt, ist das Po-Delta im südlichen Venetien, an der Grenze zu Emilia-Romagna. Hier mündet der längste Fluss Italiens, der Po, in das Adriatische Meer. Rundherum: Sumpflandschaften, Lagunen, Sandbänke, Kies, Dünen und kleinste Inseln – ein Mosaik aus Land und Wasser. Seit 2015 ist das Delta del Po als Biosphärenreservat geschützt, schließlich bietet es vielen Tieren Schutz – etwa Kormoranen und Fischadlern. Rund 300 verschiedene Vogelarten finden sich hier, jedes Jahr überwintern im Schnitt 55.000 Vögel am Po-Delta. Besonders imposant sind die Salzlagunen im Po-Delta, wenn zum Sonnenuntergang Flamingos über das Wasser ziehen. Neben den vielen Vögeln bietet die Landschaft auch zahlreichen Fischarten, Füchsen, Wildpferden und Dachsen ein Zuhause.

Verschiedene Anbieter nehmen Besucher mit auf Bootstouren durch das Po-Delta, auch per Kajak darf es befahren werden. Einige Radwege führen durch die Naturlandschaft und die kleinen Fischerdörfer innerhalb des Biosphärenreservats, etwa Porto Tolle oder Scardovari. Zwei Wirtschaftszweige spielen im Delta del Po eine bedeutende Rolle und werden – so gut wie möglich – im Einklang mit der hiesigen Natur betrieben: die Fischerei und die Muschelzucht. Vor der Küste befinden sich viele Zuchtfarmen, die ausgezeichnete Miesmuscheln produzieren. 

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Natur pur: Parco Nazionale Dolomiti Bellunesi

Der südliche Teil der Dolomiten gehört zu Venetien. Hier zu sehen: der Ausblick vom Monte Rite auf den Monte Pelmo.

Ja, sogar die Dolomiten befinden sich (zumindest teilweise) in Venetien. Die südlichen Ausläufer der Voralpen liegen vor allem in der Provinz Belluno, die den Parco Nazionale Dolomiti Bellunesi beherbergt. Die Tre Cime di Lavaredo, die sogenannten Drei Zinnen, liegen etwa im venezianischen Teil der Dolomiten und sind von zahlreichen Punkten des Nationalparks aus gut sichtbar. So etwa vom Lago di Misurina aus, einem wunderschönen Bergsee. 

Auch abseits dieser Sehenswürdigkeiten hält dieser Teil der Dolomiten zahlreiche Highlights bereit: Auf ausgiebigen Wandertouren lässt sich etwa das Valle de Mis erkunden, eine wildromantische, ursprüngliche Naturlandschaft mit enorm reicher Flora und Fauna. Wandernden begegnet vielleicht an der ein oder anderen Stelle ein Steinadler oder eine Gams. Es gibt derweil fast keine Infrastruktur im Valle de Mis. Touristisch ist es zwar durchaus bekannt, aber meistens aufgrund seiner Abgeschiedenheit recht leer. 

Der Lago del Mis in eben diesem Tal ist einer der schönsten Orte in den Dolomiten: In dem smaragdgrünen Stausee spiegeln sich die umliegenden Baumkronen und die Ausläufer der Berge – zu jeder Jahreszeit ein Spektakel. Ein weiteres Highlight: die Cadini del Brenton, eine Ansammlung von natürlichen Pools. Der Wildbach Brenton ergießt sich hier in die kleinen Felsbecken und von da aus als Wasserfall bis ganz nach unten. 

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Chioggia: Venedig für Anfänger

Venedig, aber in ruhiger: Chioggia liegt an den südlichen Ausläufen der Lagune von Venedig und ähnelt seinem größeren Nachbar in vielerlei Hinsicht.

Klein-Venedig wird Chioggia häufig genannt – aufgrund seiner geografischen Nähe zur bekannten Lagunenstadt, aber auch aufgrund des ähnlichen Aussehens. Auch Chioggia, eine Fischerstadt am südlichen Rand der Lagune von Venedig, wird nämlich dominiert von Kanälen und bunten Häuserreihen, von kleinen Fischerbooten und Brücken. Gleichzeitig ist diese Stadt noch bodenständiger und nicht überfüllt. 

In der Altstadt warten verwinkelte Gassen und venezianische, kleine Häuser; einen Kontrast dazu bildet der Mercato Ittico all’ingrosso, einer der größten Fischmärkte in ganz Italien. Hier wandern fangfrischer Fisch und Meeresfrüchte en masse über die Verkaufstresen, vieles davon direkt aus der Lagune von Venedig. Noch ein Superlativ hält die Fischerstadt bereit: Die Kirche Sant’Andrea verfügt über einen Turm mit einer der ältesten noch laufenden Uhren der Welt. Es wird sogar immer wieder behauptet, dies sei die älteste Uhr der Welt – darüber ist man sich jedoch bis heute uneinig. Vom Kirchturm aus haben Gäste einen einzigartigen Blick auf Chioggia und die Ausläufer der Lagune von Venedig.

Sehr sehenswert: das Museo Civico della Laguna Sud, das mithilfe von archäologischen Funden und diversen Schiffsmodellen über die Geschichte der Lagune aufklärt. Einkaufen lässt es sich am besten auf der Hauptstraße, dem Corso del Popolo mit seinen vielen Boutiquen und Cafés. Wer baden möchte, findet Gelegenheit dazu im angrenzenden Sottomarina.

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Die Ostküste des Gardasees

Punta San Vigilio heißt diese Halbinsel, die sich an der Ostseite des Gardasees befindet.

Auch der beliebteste See deutscher Italien-Reisender liegt in Venetien – zumindest die Ostküste davon. Der Lago di Garda, der größte See in Italien, verzaubert mit romantischen Dörfern, Bergen, die zum See hin abfallen, und Weinregionen. Von Malcesine im Norden bis nach Peschiera del Garda im Süden erstreckt sich die Ostküste, hier ist insbesondere Bardolino als Weinregion nennenswert – und auch das gleichnamige Dorf ist einen Abstecher wert. 

Auch Torri del Benaco zählt zu unseren Highlights: Neben der Scaligerburg, die über der Stadt thront, ist vor allem das Museo dell’Olio ein Muss, das seine Besucher über die Herstellung von Olivenöl informiert und den Verarbeitungsprozess von der ganzen Frucht bis hin zum Öl begleitet. Etwas weiter südlich ragt die Halbinsel Punta San Vigilio in den Gardasee, die häufig aufgrund ihrer naturbelassenen Schönheit und dem gleichzeitigen Hang zum Luxus als „Portofino des Gardasees” betitelt wird. Und dann wären da natürlich noch Lazise, Garda selbst, Peschiera del Garda und Malcesine am Fuß des Monte Baldo.

Durch die Olivenhaine und Weinberge rundherum führen gut ausgebaute Wanderwege, auch Kletterer und Radfahrer fühlen sich in den Gefilden rund um die Ostküste des Sees wohl. Von den großen Orten wie Malcesine und Lazise aus verkehren regelmäßig Schiffe zur Westseite des Gardasees. Wer mag, kann auch ein SUP oder Kanu mieten und den See auf eigene Faust erkunden.

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Die schönsten Orte in Venetien: Padua

Padua kommt Reisenden nicht als erstes in den Sinn, wenn sie an Venetien denken – ist aber unbedingt sehenswert.

Ein zweigeschossiges, von Säulen gestütztes und mit Stuck dekoriertes Haus, im Inneren helle Marmorfliesen, Kronleuchter, hohe Decken und gestärkte, weiße Tischdecken: Das historische Kaffeehaus namens Caffè Pedrocchi ist eine Institution in Padua und weiß, wie Eleganz geht. Schon im Jahr 1831 wurde es gegründet, damals hatte es noch rund um die Uhr geöffnet – und zog vor allem Intellektuelle und Künstler an. Bis heute ist das Kaffeehaus in der Altstadt von Padua immer gut besucht. 

Ganz in der Nähe: der Palazzo della Ragione, das mittelalterliche Rathaus der Stadt, das später mit Renaissance-Elementen wie den Arkadengängen ergänzt wurde. Das Besondere an diesem Gebäude: zum einen der riesige Salone, ein Saal voller beeindruckender Freskenzyklen, und zum anderen die Markthalle Sotto il Salone, die sich direkt darunter befindet. Sie gilt als größter überdachter Markt in Europa – unbedingt sehenswert.

Padua hat darüber hinaus eine der ältesten Universitäten weltweit: 1222 wurde sie gegründet, später lehrte kein Geringerer als Galileo Galilei in deren Räumlichkeiten. Padua gilt bis heute gemeinhin als Wiege des Humanismus und der Wissenschaft, die Universität trägt dazu in enormem Maß bei. Die Stadt hält mehrere Unesco-Titel: Der Botanische Garten stammt aus dem Jahr 1545, ist damit der älteste der Welt und als Welterbe deklariert. Auch der Freskenzyklus von Padua, der sich über acht verschiedene Gebäude erstreckt und maßgeblich von Giotto di Bondone geprägt wurde, konnte sich den Titel sichern.

Übrigens: Padua hält diverse kulinarische Spezialitäten bereit, etwa Bigoli in salsa: Vollkornpasta mit Sardellen, Zwiebeln und Olivenöl. Als Dessert wird vielfach Torta Pazientina aufgetischt, eine Süßspeise aus Biskuitboden, Weinschaumcreme und Mandel-Mürbeteig.