© Philip Koschel
Städtereisen

Tipps für Dublin: Die Sehenswürdigkeiten der irischen Hauptstadt

Eine berühmte Kathedrale, eine ehrwürdige Bibliothek und Pubs, in denen Lebensfreude serviert wird: Wir zeigen, warum Dublin immer eine Reise lohnt.

Text Mila Krull
Datum 24.11.2023

Hinter den Türen der irischen Pubs fließen nachts literweise goldener Whiskey und schwarzes Bier aus dem Zapfhahn. Hier lachen, feiern und trinken die Einheimischen mit ihren Gäste aus aller Welt und verlieren sich in den Geschichten einer Stadt zwischen Moderne und Vergangenheit. 

Dabei wird es manchmal so laut, dass kaum noch jemand das eigene Wort versteht. Aber das ist egal. Trotz des Hauptstadtflairs ist Dublin ein Ort voller Gastfreundschaft geblieben. Wir zeigen Ihnen die spannenden Sehenswürdigkeiten der Metropole am Liffey River, die sich am besten zu Fuß erkunden lässt.

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Pubs und Clubs in Temple Bar

Die rote Fassade des berühmten Temple Bar Pubs in Dublin © Philip Koschel
Hier schlägt Dublins Herz: Das Ausgehviertel Temple Bar

Schon aus der Ferne leuchtet die rote Holzfassade des berühmtesten irischen Pubs: „The Temple Bar Pub“. Mitten im gleichnamigen Ausgehviertel liegt die legendäre Schänke, in der viele Besucher:innen einen Platz und ein Getränk ergattern wollen. Bei Folkmusik und mehr als 450 Whiskeysorten lässt es sich bestens feiern. Wer etwas mehr Bewegungsfreiheit wünscht, wird in den vielen Pubs am Südufer des Liffey fündig – zum Beispiel im „Vintage Cocktail Club“ oder im „Foggy Dew“. 

Sehenswert ist Temple Bar besonders in den Abendstunden, wenn sich das fröhliche Publikum in den engen Straßen drängt und die gelben Lichter den Backstein erleuchten. Auch tagsüber lohnt ein Spaziergang, denn es gibt Kultur-Cafés, Ausstellungen und außergewöhnliche Geschäfte zu entdecken. 

Entdecken Sie auch die besten Pubs und Restaurants in Dublin.

Trinity College und Trinity Library

Tausende Bücher im Long Room der Trinity Library von Dublin © Tourism Ireland
Mehr als vier Millionen Bücher führt die Trinity Library in Dublin.

Ein Ort, der verzaubert: Im Inneren des ehrwürdigen Trinity College verbirgt sich eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten Dublins. Mehr als 4,5 Millionen Werke stapeln sich in der Trinity Library, eingefasst in dunkle Holzsäulen, bis an die zwölf Meter hohen Decken. Neben wertvollen historischen Büchern ist im „Long Room“ eine 500 Jahre alte Harfe ausgestellt. Sie diente als Vorlage für das irische Staatswappen, die irische Euromünze und das Guinness-Emblem. 

Nicht nur in den Bücherhallen fliegen die Stunden dahin. Auf dem fast 200.000 Quadratmeter großen Campus sind auch die Kapelle am Parliament Square, die Examination Hall und der Glockenturm am Library Square sehenswert. Letzteren meiden vor allem abergläubische Studierende. Wer während des Glockengeläuts hindurchgeht, wird seine Prüfung vermasseln, so heißt es.

Das Stadtschloss Dublin Castle

Außenansicht des Dublin Castle © Tourism Ireland
Wer möchte, kann das Dublin Castle im Rahmen einer Tour erkunden.

Was einst als Burgfestung erbaut wurde, ist über die Jahrhunderte mehr und mehr zum Stadtschloss avanciert. Ein Großteil der Anlage fiel im 17. Jahrhundert einem Brand zum Opfer, seither wurden die alten Mauern stetig erweitert. Prachtvoll sind die aufwendig gestalteten „State Apartments“, in denen repräsentative Termine stattfinden. Sie können im Rahmen einer Tour besichtigt werden. 

Bis 1907 verwahrte das Dublin Castle die „irischen Kronjuwelen“, mit Edelstein besetzte Kostbarkeiten des Ordens von St. Patrick. Sie wurden damals gestohlen und gelten bis heute als verschollen. Auf der Rückseite des Schlosses liegt übrigens der Ursprung des Stadtnamens vergraben. Hier befand sich in der Wikingerzeit ein Tümpel zum Anlegen der Boote. Das „Dubh Linn“, ein einst „schwarzes Becken“, ist heute ein hübscher Garten.

St. Patrick’s Cathedral im Tulpenmeer

St. Patrick's Cathedral in Dublin © Fionn McCann/Fáilte Ireland/Tourism-Ireland
Im Frühjahr steht die berühmte St. Patrick's Cathedral in einem Blumenmeer.

Der Heilige Sankt Patrick persönlich soll am Standort der heutigen Kathedrale einst Gläubige getauft haben. Rund 500 Jahre später entstanden die Grundmauern, die über die Zeit mehrfach erweitert und restauriert wurden. Die Sanierung der Kathedrale nach einem Großbrand wurde durch die Finanzierung von Benjamin Guinness ermöglicht. Als Dank ziert eine Büste des Brauers den Vorplatz. Interessant ist auch die „Tür der Versöhnung“, die auf einen Streit zweier Lords zurückgeht. Mit Abstand – nämlich durch ein Loch in der verschlossenen Tür – reichten sie sich schließlich die Hand. Im blumenreichen Park rund um die Kathedrale lässt es sich auf Grünflächen und Bänken herrlich verweilen.

Gefängnis Kilmainham Gaol

Blick auf die Halle des Kilmainham Gefängnisses © Chris Hill/Fáilte Ireland
Einst ein Gefängnis, heute ein Museum: das Kilmainham Gol

Bedeutende irische Geschichte verbirgt sich hinter den dicken Gefängnismauern von Kilmainham Gaol. 1796 schlossen sich erstmals die Zellentüren der Anlage. Während der Rebellion zwei Jahre später wurden Aufständische hier inhaftiert und hingerichtet. Im Zuge des Irischen Bürgerkrieges im frühen 20. Jahrhundert saßen zahlreiche politische Gefangene ein. 1924 schloss das Gaol und wäre fast für immer verfallen. Doch in den 60er-Jahren wurde man sich der historischen Bedeutung bewusst und restaurierte die Anlage. Heute ist sie eine beliebte Sehenswürdigkeit in Dublin, Gedenkstätte, Museum und bei Zeiten eine beeindruckende Filmkulisse.

Shopping in der Grafton Street

Fußgänger beim Shopping in der Grafton Street, Dublin © Philip Koschel
Auch zum Shopping lädt die irische Hauptstadt – zum Beispiel in der Grafton Street.

Zu einem ausgedehnten Schaufensterbummel lädt die Einkaufsmeile Grafton Street ein. In der Fußgängerzone finden sich vor allem bekannte High-Street-Filialen und Souvenirläden. Wer etwas abseits unterwegs ist, entdeckt hingegen Besonderes. Der „Kilkenny Shop“ verkauft feine regionale Produkte, von Strickwaren bis zu Glas- und Töpferkunst. Dem irischen Wetter trotzende Woll-, Strick- und Filzkleidung gibt es bei „Acova“, und seltene Buchschätze findet man bei „Ulysses Rare Books“. Wer eine Pause benötigt, sollte das „Bewley’s“ besuchen. Seit 1927 bestaunen Passant:innen die Art-Deco-Fassade und die bunten Glasfenster bei einer großen Auswahl an Heißgetränken.

Guinness-Brauerei am St. James's Gate

Die Backstein-Fassade des Guinness Storehouses in Dublin © Philip Koschel
Für viele Reisende ein Muss: Das Guinness Storehouse in Dublin

In Kneipen weltweit wird es ausgeschenkt, doch hier schmeckt das schwarze Bier wohl am besten: in der Guinness“-Brauerei am St. James’s Gate. 1759 legte Arthur Guinness den Grundstein für das spätere Imperium. An seinen Erfolg glaubte zunächst kaum jemand, doch der Brauer ließ sich in seinem Optimismus nicht beirren und unterzeichnete einen Pachtvertrag für 9000 Jahre. Das historische Dokument hängt mittlerweile im Eingangsbereich des Storehouses. Auf der großen Anlage können Besucher den Brauprozess verfolgen und interessante Raritäten der Vergangenheit entdecken. Zu den Highlights zählt eine alte Bier-Pipeline, die immer wieder durstigen Bohrkünstlern zum Opfer fiel. Bekannt ist auch das „Guinness World Records”-Buch, das einst herausgegeben wurde, um Streitigkeiten in Pubs zu schlichten. 

Übrigens: Der Geschmack zählt! Daher wird auch heute noch jede Guinness-Charge, die die Brauerei verlässt, von menschlichen Tester:innen überprüft – ein beneidenswerter Job.

Raritäten im Johnnie Fox's Pub

Johnnie Fox's Pub bei Dublin © andikdublin.com/Johnnie Fox's Pub and Restaurant, Dublin
Wo der Pubbesuch zum Erlebnis wird: Der „Johnnie Fox's Pub“

Etwas außerhalb der Stadtgrenze thront der „Johnnie Fox's“-Pub und schmückt sich mit einem Superlativ: „The highest Pub in Ireland“ liegt 270 Meter über dem Meeresspiegel. Doch die Aussicht vom Berg lassen seine Besucher:innen meist links liegen. Viel interessanter ist das Innenleben dieses Pubs, der Locals und Reisende gleichermaßen anzieht. Bereits im 18. Jahrhundert soll das ursprüngliche Bauernhaus zu einer Schänke umfunktioniert worden sein. Mittlerweile sieht es hier aus wie in einem Museum: Unzählige Bilder, Töpfe, Koffer, Kleidungsstücke und sonderbaren Raritäten hängen an Decken und Wänden. Zu genießen gibt es eine große Auswahl gezapfter Biere und eine moderne europäische Karte. Bei Livemusik und Shows werden die Abende auf dem Berg lang.

Fish & Chips bei Beshoff Bros

Menschen essen Fish & Chips am Howth Pier © Fionn McCann/Fáilte Ireland/Tourism Ireland
Am Howth Pier werden die besten Fish & Chips serviert.

Seit drei Generationen serviert das Team von „Beshoff Brosdie besten Fish & Chips. 1913 eröffnete der russische Matrose Ivan Beshoff die erste Filiale in der Mespil Road und setzte stets auf beste Qualität. Der frische Fisch wird noch immer morgens direkt am Howth Pier abgeholt und wandert nur wenig später über den Tresen. Mittlerweile gibt es mehrere Filialen in ganz Dublin, in denen auch Frischfisch und andere Köstlichkeiten aus dem Meer angeboten werden. Ein elegantes Seafood-Restaurant der Familie Beshoff findet sich unweit des Howth Pier.

Jugendstilambiente im Café en Seine

Jugendstilambiente im Café en Seine © Tourism Ireland
Jugendstilambiente im Café en Seine

Im Herzen der Daswon Street beeindruckt das „Café en Seine“ mit französischem Jugendstilcharme. Prachtvolle Leuchten, glänzendes Parkett und klassische Kaffeehausmöbel machen den Besuch zu einem Erlebnis. Das Team der Küche verarbeitet regionale, nachhaltige Produkte wie Lachs, Sellerie und Kürbis. Im glasüberdachten Innenhof verbreitet sich auch bei schlechtem Wetter tolles Pariser Flair mit Ausblick auf die typisch irischen Holzfassaden der Geschäfte.

Tipps für Dublin und Umgebung

© Tourism Ireland
Das Trinity College in Dublin ist eine beliebte Sehenswürdigkeit.

Da die Buslinien mitunter nur schwer zu ergründen sind, lässt sich Dublin am besten zu Fuß erkunden.  Auch mit den Fahrrädern von „Dublin Bikes“ klappt die City-Tour nach einer unkomplizierten Online-Registrierung. In Irland gilt allerdings Linksverkehr, was zu Beginn etwas herausfordernd sein kann. Praktisch ist die kostenlose App „Dublin Discovery Trails“ mit einer großen Auswahl an thematischen Stadtrundgängen, die Nutzer selbst erkunden können. Wer genug vom Trubel des Großstadt hat, findet in näherer Umgebung Ruhe im größten Nationalpark von Irland. Passende Unterkünfte empfehlen wir in unseren Tipps zu Hotels in Irland.

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