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Kultur

St. Patrick’s Day in Irland: Fakten, Tipps und Highlights 2024

Mitte März verwandeln sich Irlands Straßen in grün gesprenkelte, fröhliche Partymeilen. Zum St. Patrick’s Day kommen die Menschen in Dublin, Armagh oder Limerick zusammen, um den Schutzpatron Saint Patrick und das irische Lebensgefühl zu feiern. Woher stammt die Tradition?

Aktualisiert 13.02.2024

Die Traditionen und Bräuche des St. Patrick’s Day sind weit über die Grenzen Irlands hinaus bekannt: Auch in den USA und in weiten Teilen Europas tragen die Menschen am 17. März grüne Kleidung, trinken Guinness und nehmen an den bunten Paraden teil. In Irland ist der 17. März ein Nationalfeiertag – nicht verwunderlich also, dass Iren und Irinnen dieses Fest besonders zelebrieren.

Von Belfast bis Cork, von Killarney bis Dublin finden sich grün geschmückte Straßen und Pubs, Artist:innen und Bands, die ihre Künste zum Besten geben und die irische Flagge, die über dem Spektakel weht. Doch wer und was wird am St. Patrick’s Day überhaupt gefeiert? Und was sind die Programm-Highlights im Jahr 2024 in Irland? Hier alle Antworten:

St. Patrick’s Day: Die Geschichte hinter der Tradition

St. Patrick's Day, Killeavy Castle © Tourism Ireland
Um die Herkunft des St. Patrick's Day ranken sich bis heute viele Sagen und Mythen.

Am St. Patrick’s Day wird der Heilige Patrick (Saint Patrick) geehrt, der Schutzpatron Irlands, der einst das Christentum ins Land brachte. Er gilt als Nationalheiliger, seine Existenz formt sich überwiegend aus Sagen und Mythen. Bis heute rätseln Historiker:innen, ob es den Heiligen Patrick wirklich gegeben hat oder ob sich seine Vita nicht aus den Geschichten verschiedener Persönlichkeiten zusammensetzt. 

Einige Annahmen haben sich durchgesetzt und halten sich hartnäckig: Demnach soll der Heilige Patrick als Maewyn Succat im 5. Jahrhundert nach Christus in Wales geboren und als Jugendlicher nach Irland gebracht und versklavt worden sein. Auf dem Slemish Mountain in Antrim hütete er Schafe am Berghang – und fand dort zu Gott, so der Mythos. Maewyn konnte anschließend zurück in die Heimat fliehen. 

Später wurde er von einer Vision heimgesucht, die ihm befahl, nach Irland zurückzukehren und das Christentum in die Herzen der Menschheit zu pflanzen. Erst als Missionar gab er sich den Namen „Pātricius“ („Patrick“). Angeblich soll der Nationalheilige am 17. März 461 in Saul gestorben sein, weshalb das Datum als Nationalfeiertag in die Geschichte einging. Heute ist der St. Patrick’s Day wie kein anderer Tag Ausdruck der nationalen Identität.

St. Patrick’s Day in Irland: Die Bräuche des Nationalfeiertags

St. Patrick's Day Parade, Irland © Tourism Ireland
Am St. Patrick's Day tragen die Menschen traditionellerweise Grün.

Weil der St. Patrick’s Day auch für den römisch-katholischen Glauben steht, besuchen viele Iren und Irinnen am 17. März einen Gottesdienst. Wer nicht gläubig ist, aber dennoch feiern möchte, sucht einen der vielen Pubs auf und trinkt oftmals ein Guinness. Das irische Bier wird während der Feierlichkeiten deutlich stärker konsumiert als sonst: Am 17. März beispielsweise wandern rund 13 Millionen Gläser Guinness über die Bartresen des Landes. Zum Vergleich: An anderen Tagen sind es 5,5 Millionen. 

Weitere kulinarische Besonderheiten am St. Patrick’s Day sind zum Beispiel Beef & Guinness Stew oder Räucherlachs-Pâté. Wer am 17. März in den Straßen von Dublin, Belfast und Co. unterwegs ist, wird sicherlich das ein oder andere Restaurant entdecken, das diese Köstlichkeiten serviert.

Warum trägt man am St. Patrick's Day Grün?

Besonders beliebt ist der Brauch, grüne Kleidung zu tragen. Eine klassische Kostümierung setzt sich aus grünen Kleidungsstücken, einem orangefarbenen Bart und einem Zylinder zusammen. Abgerundet wird das Outfit von Gesichtsbemalung in verschiedenen Grüntönen mit Kleeblättern. Woher die Farbe Grün rührt, kann bis heute nicht abschließend geklärt werden, denn bis zum 19. Jahrhundert verbanden die Menschen mit dem Heiligen Patrick die Farbe Blau. Die wahrscheinlichste Erklärung ist folgende: Saint Patrick nutzte der Sage nach für seine Missionars-Tätigkeiten ein dreiblättriges Kleeblatt, um den Iren und Irinnen die heilige Dreifaltigkeit zu erklären.

Weitere Erklärungsversuche stützen sich auf die Tatsache, dass die Farbe Grün im Allgemeinen symbolisch für Irland steht, denn nicht umsonst wird das Land häufig auch als „grüne Insel“ betitelt. Auch in der Flagge der Republik Irland findet sich die Farbe wieder: In der Kombination mit Orange und Weiß steht sie für den katholischen Glauben. Wer sich dem Katholizismus nicht zugehörig fühlt, glaubt womöglich mehr an die Legende der Kobolde: Angeblich wird man für die „Leprechauns“, die irischen Kobolde, nämlich unsichtbar, wenn man grün trägt – und kann somit nicht von ihnen gekniffen werden.

St. Patrick’s Day: Wann und wie wird er gefeiert?

St. Patrick's Day Parade, Irland © Tourism Ireland
Die großen Paraden finden meistens direkt am 17. März, dem Nationalfeiertag, statt.

Neben der Hauptstadt der Republik Irland, Dublin, feiern zahlreiche weitere irische Gemeinden den St. Patrick’s Day. Auch in den USA wird der Tag mancherorts groß begangen, da es hier viele irische Communities gibt. Im 18. Jahrhundert brachten irische Eingewanderte die Tradition in die USA. Die allererste Parade anlässlich des St. Patrick’s Day fand deshalb 1724 in Boston statt. Erst viele Jahre später kam der Brauch auf die Insel: 1903 organisierte die irische Stadt Waterford den erste Umzug. Im selben Jahr erklärte Irland den 17. März zum Nationalfeiertag.

Auch in Nordirland, auf der karibischen Insel Montserrat und in den kanadischen Provinzen Neufundland und Labrador ist der St. Patrick’s Day ein offizieller Feiertag und wird dementsprechend zelebriert. In Deutschland ist der Tag eine willkommene Gelegenheit, ein Stück weit in die irische Tradition abzutauchen: Dann werden Irish Pubs grün geschmückt und gern besucht.

In der Republik Irland sowie in Nordirland dauern die Feierlichkeiten in der Regel mehrere Tage an. Die großen Paraden sind aber meistens auf den 17. März terminiert. Darüber hinaus gibt es irische Tänze, Live-Musik, Riesenräder, Akrobatik-Darbietungen und vieles mehr. 

Programm-Highlight: Das St. Patrick’s Festival in Dublin 2024

St. Patrick's Day in Temple Bar, Dublin © iStock/Aitormmfoto
Rund um die The Temple Bar in Dublin wird am St. Patrick’s Day ausgiebig gefeiert.

Die bekannteste Feier findet traditionell in der Hauptstadt statt. Seit 1996 wird in Dublin das „St. Patrick’s Festival“ gefeiert. Auch 2024 zelebrieren die Menschen vom 15. bis zum 18. März auf den Straßen und in den Pubs der Stadt den Schutzheiligen und die irische Identität. 

Ein Highlight ist jedes Jahr die Parade am 17. März; im angrenzenden Festival Quartier geht die bunte Party mit Ständen und Musik weiter. Auch in Sachen Kulinarik wird es traditionell: In den Bars, Kneipen und Restaurants des Quartiers stehen neben reichlich Guinness auch traditionelles Irish Stew und Soda Bread auf der Karte. Weitere Highlights sind Open-Air-Konzerte, eine kleine Kirmes und „Céilí“ – der typisch irische Tanz.

Hotspot in Irland: „Home of St. Patrick Festival“ in Armagh 2024

Vom 10. bis zum 18. März 2024 steigt in der nordirischen Stadt Amragh das bedeutende „Home of St. Patrick's Festival“. In Armagh und Down soll Saint Patrick im 5. Jahrhundert die beiden ersten Kirchen gegründet haben. Die römisch-katholische und nach ihm benannte St. Patrick’s Cathedral in Armagh ist daher auch eine vielbesuchte Sehenswürdigkeit in Nordirland. Armagh widmet dem Missionar während der Feierlichkeiten viele kulturelle Veranstaltungen: Besucher:innen können zwischen Poetry Slams, Sightseeing mit Guides, Live-Musik und vielem mehr wählen.

St. Patrick’s Day 2024: Weitere Orte und Feierlichkeiten in Irland

Nahezu jede größere irische Stadt, aber auch manch ein Dorf, organisiert rund um den St. Patrick’s Day Feste und Veranstaltungen. Während in Kilkenny ein Riesenrad und ein Karussell sowie ein gigantisches Feuerwerk locken, richtet Limerick traditionellerweise den einzigen internationalen Musikband-Wettbewerb aus. Dann treten verschiedene amerikanische Blaskapellen gegeneinander an und versuchen, die Gunst des Publikums für sich zu gewinnen. Grüne Paraden gibt es in Kilkenny, Cork, Killarney, Limerick und  Waterford. Wer es etwas beschaulicher mag, kann der kleinsten Parade überhaupt im Dorf Dripsey beiwohnen: Nur hundert Meter lang, verbindet sie gerade einmal zwei Pubs miteinander. 

Tipp: Wer sich vor der Irlandreise mit den Bräuchen, Gepflogenheiten und Besonderheiten der grünen Insel bekannt machen will, kann in den Podcast „Irisch gut! Stories und Tipps von der grünen Insel“ von Tourism Ireland reinhören.

Weitere Informationen zum St. Patrick’s Day finden Sie hier.