Die 11 schönsten Orte in der Schweiz

Wer an die Schweiz denkt, hat vermutlich folgende Bilder im Kopf: sattgrüne Weiden und Täler im Sommer, verschneite Bergpässe und Skipisten im Winter – und dazwischen ganz viele Bergdörfer, Chalets, Seen und Flüsse. Das kommt hin, und trotzdem hat unser Nachbarland noch mehr zu bieten. Zahlreiche Städte in der Schweiz liegen direkt am Wasser und bieten die perfekte Mischung aus urbanem Lifestyle und Natur. Gleichzeitig variiert der Flair je nach Region stark: Im italienisch angehauchten Lugano ist das Lebensgefühl ein komplett anderes als in Basel, das nahe der deutschen Grenze liegt. Und dann gibt es noch die vielen Naturwunder des Landes: Schluchten, die an den Grand Canyon erinnern, oder gigantische Berge wie das Matterhorn zum Beispiel.
Die elf schönsten Orte in der Schweiz stellen wir Ihnen im Folgenden vor.
Die Hauptstadt der Schweiz: Bern

Bern ist das politische Zentrum und die Hauptstadt der Schweiz, hier sitzen beispielsweise das Parlament und zahlreiche Botschaften. Und das, obwohl die 135.000-Einwohner-Stadt in ihrer Größe recht überschaubar ist. Gleichwohl zählt der historische Kern zu den wichtigsten und besterhaltenen des Landes, bereits im Jahr 1983 wurde er als UNESCO-Weltkulturerbe gelistet. Markant für Bern sind vor allem die zahlreichen Sandsteinfassaden und Laubengänge. Rund sechs Kilometer lang erstrecken sich letztere durch die Altstadt von Bern; sie bieten durch ihre Überdachung Schutz vor Regen und sorgen gleichzeitig für ein gemütlich-romantisches Ambiente.
Ein Wahrzeichen von Bern ist neben dem berühmten Münster mit Aussichtsturm der Zytgloggeturm, ein mittelalterlicher Turm mit astronomischer Uhr. Für Wissenschaftsinteressierte besonders spannend: das Einsteinhaus in der Kramergasse, wo Albert Einstein mehrere Jahre verbrachte und das inzwischen zu einem Museum umfunktioniert wurde, sowie das Historische Museum mit der dauerhaften Albert-Einstein-Ausstellung. Besucher sollten außerdem unbedingt an der Aare entlang schlendern, die sich durch Bern schlängelt und vor allem im Sommer, wenn sie unter dem Sonnenlicht türkis leuchtet, einiges hermacht. Wer nach dem besten Panoramablick sucht, stattet dem Rosengarten, der auf einem Hügel oberhalb der Stadt liegt, einen Besuch ab.
Luzern: Charmante Stadt am Vierwaldstättersee

Noch kleiner als Bern – nur rund 82.000 Menschen leben hier – ist Luzern am Vierwaldstättersee. Die Stadt gehört aber zu den Must Sees in der Schweiz, zum einen aufgrund ihrer phänomenalen Lage direkt am See und umgeben von Bergen wie dem Pilatus und dem Rigi. Zum anderen deshalb, weil sie aussieht wie gemalt: Bunte Fassaden und mittelalterliche Zunfthäuser prägen das historische Zentrum. Rundherum finden sich Teile der ehemaligen Stadtmauer, deren Türme begehbar sind und die besonders gute Ausblicke auf den See, Luzern und die Reuss gewähren. Das Stadtbild wird außerdem geprägt durch die berühmte Kapellbrücke, die als älteste überdachte Holzbrücke in Europa gilt und die Reuss überspannt. Zu ihr gehört auch der Wasserturm aus dem 13. Jahrhundert.
Der Vierwaldstättersee liegt idyllisch vor den Toren von Luzern und verzweigt sich auf einer Größe von 113 Quadratkilometern beinahe fjordartig. Verschiedene Raddampfer und Ausflugsschiffe verkehren regelmäßig auf dem Gewässer und bringen Besucher von A nach B. Derweil finden sich rund um den See Spazier- und Radwege mit den besten Ausblicken. In Luzern gibt es Badestellen wie Ufschötti oder Lido Luzern, die zum Sprung ins kühle Nass einladen. Den besten Panoramablick über Luzern und den Vierwaldstättersee haben Sie vom Hausberg Pilatus aus, der sich auf einer Höhe von 2.128 Metern befindet und per Seilbahn erreichbar ist.
Die schönsten Orte in der Schweiz: Val Verzasca

Durch das Verzasca-Tal im Kanton Tessin fließt der gleichnamige Fluss, der sich hier in den schönsten Grün- und Blautönen zeigt. Insgesamt ist das Val Verzasca 25 Kilometer lang, es erstreckt sich zwischen der Magadinoebene und dem Dorf Sonogno. An zahlreichen Stellen bilden sich natürliche Pools, in denen man baden kann. Auch Canyoning ist im Fluss erlaubt. Doch Vorsicht: Das Wasser ist selbst im Sommer sehr kalt, außerdem kann die Strömung unberechenbar sein. Daher sollten Sie hier nur erfahrene Personen Wassersport betreiben.
Ein malerisches und berühmtes Fotomotiv ist die Ponte dei Salti bei Lavertezzo, eine Steinbogenbrücke aus dem 17. Jahrhundert. Das Dorf Lavertezzo bietet sich derweil bestens für einen Ausflug an und punktet mit malerischen Granit-Häusern direkt am Ufer. Ein weiteres Highlight: die Verzasca-Staumauer, die sich bei Gordola auf einer Höhe von 220 Metern über dem Fluss erstreckt. Nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, dass die Staumauer in dem James-Bond-Film „Golden Eye” als Kulisse herhielt, ist sie heute einer der berühmtesten Orte im Tal – und ein beliebter Anhaltspunkt für Bungee Jumping.
Ein weiterer empfehlenswerter Ort im Val Verzasca ist Sonogno mit seinem historischen Ortskern. Der Weiler ist ein beliebter Ausgangspunkt für Wanderungen durch das Tal und rundherum. Tipp: Auch die sogenannten Seitentäler rundherum – etwa das Val d’Efra – bieten ursprüngliche Natur und sind kaum besucht.
Die Kunststadt der Schweiz: Basel

Keine andere Stadt in der Schweiz hat so viel Kunst und Architektur zu bieten wie Basel. Rund 40 Museen sind hier angesiedelt, in Relation zu der Größe Basels ist das enorm viel. Gleichzeitig ist Basel mittlerweile weltberühmt, vor allem durch die jährlich hier stattfindende Kunstmesse Art Basel, die inzwischen Ableger in Miami Beach, Hongkong, Paris – und ab 2026 auch in Doha – hat. Neben den großen Häusern wie dem Kunstmuseum Basel, dem Tinguely-Museum, dem Antikenmuseum mit der Sammlung Ludwig und der Fondation Beyeler etwas außerhalb in Riehen gibt es in Basel zahlreiche kleinere Galerien und Kulturzentren. Viele Architekturfirmen wie Herzog & Meuron haben außerdem ihren Sitz in der Stadt.
Geprägt wird das Ambiente natürlich auch durch ihre Lage im Dreiländereck, direkt angrenzend an Deutschland und Frankreich. Und natürlich durch den Rhein, der sich seinen Weg durch Basel bahnt und sie in Grossbasel, den linksrheinischen Teil mit der Altstadt, und Kleinbasel, der Seite rechts vom Rhein, die alternativ und multikulturell geprägt ist, teilt. Entlang des Ufers reihen sich im Sommer zahlreiche Buvetten und Bars. Ein weiteres Wahrzeichen der Stadt ist das Basler Münster mit seiner roten Sandsteinfassade und den bunten Ziegeln.
Übrigens: Hier haben wir besondere Museen in Basel zusammengefasst.
Surreale Naturkulisse: Die Rheinschlucht

Smaragdgrünes Wasser schlängelt sich durch die von gigantischen, bis zu 400 Meter hohen Kalksteinfelsen eingerahmte Schlucht, umgeben wird diese ohnehin schon spektakuläre Kulisse von sattgrünen Auwäldern. Die Rheinschlucht in Graubünden ist landschaftlich definitiv einer der schönsten Orte, den die Schweiz zu bieten hat. Entstanden ist die Schlucht, die an einen amerikanischen Canyon erinnert, vor rund 9.500 Jahren durch den Flimser Bergsturz: Mehr als sieben Kubikkilometer Felsen brachen damals ab und stürzten rund 1.000 Meter tief. Der Vorderrhein wurde durch die abgestürzte Masse an Schutt daran gehindert, abzufließen und staute sich hier auf. Über die vergangenen Jahrtausende schnitt der Rhein immer tiefer in die Gesteinsmassen ein und formte die Rheinschlucht.
Die Rheinschlucht erstreckt sich über 13 Kilometer. Trotz ihrer großen Bekanntheit ist hier nie mit Menschenmassen zu rechnen, schließlich ist die Schlucht nicht per Auto erreichbar. Am besten kombiniert man eine Wanderung durch die Landschaft Graubündens mit dem Besuch, alternativ bietet die Rhätische Bahn Ausstiegsmöglichkeiten – und surreale Aussichten – direkt an der Schlucht. Den besten Blick auf das Naturwunder gibt es auf der Il Spir-Aussichtsplattform bei Conn.
Zermatt und Matterhorn: Skigebiet und Ruheoase

Im Süden der Schweiz, an der Grenze zu Italien, liegt Zermatt, ein 5.000-Einwohner-Dorf, das seine Bekanntheit vor allem seiner Lage am Fuß des Matterhorns zu verdanken hat. Auf 4.478 Metern ragt der Alpengipfel über dem Kanton Wallis in die Höhe und zieht alle Blicke auf sich. Nicht umsonst ist das Matterhorn zu einem wichtigen Symbol der Schweiz geworden und ziert unter anderem Schokoladenverpackungen – die pyramidenartige Form ist unverkennbar. Mit der Gornergratbahn lässt sich das Matterhorn Glacier Paradise – die höchstgelegene Seilbahnstation in Europa – bequem und ohne Anstrengung erreichen. Von hier aus reicht der Blick nicht nur nach Zermatt, sondern auch über die mehr als 350 Kilometer Pisten und Loipen, die sich hier, in einem der wichtigsten Skigebiete der Schweiz, erstrecken.
In Zermatt selbst lockt das Matterhorn Museum - Zermatlantis mit wichtigen Fakten rund um den Alpengipfel. Die Geschichte der Erstbesteigung des Matterhorns, die im Jahr 1856 stattfand und bei der vier von sieben Bergsteigern ums Leben kamen, wird hier ebenfalls beleuchtet. Auch sonst ist Zermatt immer einen Besuch wert: Die Altstadt ist komplett autofrei und bietet das perfekte Ambiente für einen Erholungs- oder Skiurlaub.
Metropole in der Schweiz: Zürich

Mit rund 450.000 Einwohnern ist Zürich die größte Stadt in der Schweiz – und gleichzeitig die Finanz- und Wirtschaftsmetropole des Landes. Und noch ein Superlativ: Zürich taucht in aller Regelmäßigkeit ganz oben in den Rankings der lebenswertesten Städte in Europa auf, vor allen anderen Schweizer Städten. Die Gründe hierfür sind unter anderem das umfassende Kulturangebot, die idyllische Lage zwischen Zürichsee und Weinreben sowie die hervorragende Infrastruktur. Wer in Zürich lebt – oder zu Gast ist – findet verschiedene Badeplätze wie das Seebad Utoquai oder das Strandbad Mythenquai vor und kann im Sommer einen Sprung in den See wagen. Gleichzeitig verkehren zahlreiche Schiffe und Ausflugsboote auf dem Zürichsee, häufig mit besonderem Programm wie Fondue-Abenden. Am schönsten ist der Blick auf den See während des Sonnenuntergangs.
Zürich wird geprägt von der Limmat, die sich ihren Weg durch die Metropole bahnt, und von kleinen Gassen, Kirchen und ganz viel Kultur. Das romanische Grossmünster ist eines der wichtigsten Zürich-Wahrzeichen und ragt mit seinen zwei Türmen über der Stadt auf. Hinzu kommen die Kirchen St. Peter und Fraumünster mit ihren berühmten Fenstern von Marc Chagall. Mehr Kunst gibt’s im Kunsthaus Zürich, aber auch das Opernhaus und das Landesmuseum sind einen Besuch wert. Und zum Shoppen lädt die Bahnhofstraße ein, eine der exklusivsten Einkaufsstraßen der Welt.
Übrigens: Unsere Autorin Eva Biringer hat einen Bahnhofsguide für Zürich zusammengestellt – mit Empfehlungen rund um den Verkehrsknotenpunkt der Stadt.
Und hier finden Sie die besten Restaurants in Zürich, kuratiert von unserem Genuss-Guide Olaf Deharde.
Das Engadin: Berühmtes Hochtal

Ob Skifahren, Wandern, Entspannungsurlaub oder Sterne gucken: Das Engadin hält für viele Urlaubsarten passende Unterkünfte und Angebote bereit. Auf rund 80 Kilometern erstreckt sich das Hochtal im Kanton Graubünden – und beherbergt beispielsweise den exklusiven Wintersportort St. Moritz, aber auch die charmante Gemeinde Sils Maria, in der Friedrich Nietzsche viele seiner Sommer verbrachte. Das Engadin wird in zwei Bereiche unterteilt: Das Oberengadin umfasst weitläufige Ebenen mit Seen, das Unterengadin ist noch naturbelassener. Hier befindet sich etwa das kleine Dorf Guarda mit den typischen Engadiner Häusern samt Sgraffito-Verzierungen.
Ein Highlight im Engadin ist die Berninabahn, die regelmäßig von St. Moritz nach Chur oder Tirano fährt und dabei den legendären Berninapass überquert. Ebenfalls gut zu wissen: Im Engadin sind die Nächte meist besonders klar, die Region Graubünden eignet sich daher bestens zum Sternegucken.
Creux du Van: Spektakulärer Talkessel

Vielleicht kein Geheimtipp mehr, aber doch viel weniger frequentiert als andere Orte in der Schweiz ist der Creux du Van, ein schroffer Talkessel an der Grenze der Kantone Waadt und Neuenburg. 160 Meter in die Höhe ragen die Felswände rundherum, der Talkessel ist vier Kilometer lang und 1,2 Kilometer breit. Entstanden ist er einst durch Erosion und Gletscherbewegungen während der Eiszeit. Wer sich der Wanderung bis hierher, an die Kante des Creux du Van, annimmt, blickt bei guten Witterungsbedingungen sogar bis zum Mont Blanc. So oder so ist die Aussicht auf die Alpen spektakulär, insbesondere bei Sonnenuntergang oder wenn sich Nebel in die Talsenke legt.
Wichtig: Nicht zu nah an den Abgrund herantreten, es gibt hier keine Zäune oder andere Sicherheitsvorkehrungen – das heißt, es ist eine gewisse Vorsicht gefragt. Außerdem empfehlen wir, im Frühling oder Sommer herzukommen, im Winter kann es sehr rutschig werden. Übrigens: Alternativ zur Wanderung kann man auch mit dem Auto bis zum Parkplatz beim Gasthaus Le Soliat fahren. Neben Le Soliat gibt es noch das Gasthaus La Ferme Robert am Fuße des Creux du Van.
Berner Oberland: Märchenhafte Natur

Das Berner Oberland befindet sich nicht direkt bei Bern, sondern etwas weiter südlich der Hauptstadt. Zur Region gehören etwa Interlaken mit dem Thuner- und Brienzersee, aber auch die Berge Eiger, Mönch und Jungfrau sowie das Dorf Grindelwald. Obwohl das Berner Oberland zu den wichtigsten touristischen Regionen der Schweiz gehört, hat es sich seine Ursprünglichkeit bewahrt. Zugegeben, das Jungfraujoch mit der höchstgelegenen Bergbahn Europas – nicht umsonst wird der Gipfel häufig als „Top of Europe” bezeichnet – ist kein Geheimtipp. Mit dem noch recht neuen Eiger Express geht es hoch hinaus auf 3.454 Meter Höhe, mit einem eindrucksvollen Ausblick auf die Berner Alpen.
Ein weiteres Highlight: das Lauterbrunnental, das gleich 72 Wasserfälle umfasst und an eine Märchenkulisse erinnert. Der berühmteste ist der Staubbachfall mit einer Fallhöhe von fast 300 Metern. Angeblich ließ sich der damals 19-jährige J.R. Tolkien genau hier, im Lauterbrunnental, zu dem Ort Rivendell in Mittelerde inspirieren. Nicht verpassen sollten Sie außerdem den Blausee, der sich in der Nähe von Kandersteg befindet und von Restaurants und Hotels gesäumt wird. Und natürlich Grindelwald – von dem romantischen Weiler aus blickt man direkt auf die Nordwand des Eiger.
Mediterranes Flair in Lugano

Im südlichsten Zipfel der Schweiz, nahe der italienischen Grenze, liegt Lugano – gemeinsam mit dem Luganersee, der teilweise ins Nachbarland übergeht. Die Altstadtgassen sind von italienisch inspirierter Architektur geprägt, Pastellfarben und Laubengänge ergänzen das Stadtbild. Sehr empfehlenswert: durch die Via Nassa schlendern. Die Einkaufsstraße im historischen Stadtkern von Lugano punktet mit Boutiquen und Lokalen. Ebenfalls sehr schön sind die Piazza Riforma – der Hauptplatz von Lugano – und die Kirche San Lorenzo.
Abschalten geht bestens im Stadtpark Parco Ciani mit direktem Blick auf den Luganersee. Der Park wird geprägt von Zypressen, Skulpturen und Palmen, was das italienische Lebensgefühl nochmals verstärkt. Kunstliebhaber finden ihr Glück indes im Museo d’Arte della Svizzera Italiana, wo sowohl klassische als auch zeitgenössische Werke präsentiert werden. Oder im LAC Lugano, einem modernen Kulturzentrum der Stadt.
Wer mag, kann eines der vielen Schiffe auf dem Luganersee nutzen und einen Ausflug nach Morcote, Melide, Gandria oder Caslano machen. Gandria ist alternativ auch zu Fuß von Lugano erreichbar, das Fischerdorf versprüht einen besonderen, ländlichen Charme und punktet mit Olivenbäumen und kleinen Terrassen.