© Dominik Ketz
Natur

Vulkaneifel: Die schönsten Ausflugsziele und Geheimtipps

Vor Jahrtausenden formten Vulkane die Landschaft der Eifel. Ihr Erbe sind Krater und Maare, die heute zu einem UNESCO-Geopark gehören – eine Landschaft voller spannender Orte.

Text Burkhard Maria Zimmermann
Datum 05.09.2023

Wenn vor 12.900 Jahren schon Menschen in der Eifel lebten, dann darf man hoffen, dass sie rennen konnten, und zwar schnell. Damals geschah eine unvorstellbare Eruption, bis zu 30 Kilometer stieg die Aschewolke in die Höhe, während rund 6,5 Kubikkilometer Magma nach oben gerissen wurden und sich über die Landschaft ergossen – eine Masse von ungefähr 1.500 Fußballfeldern, 50 Meter hoch mit Magma bedeckt. 

Nach der Eruption sackten die Ränder ein. Zurück blieb ein Krater, der sich mit Grundwasser und Regen füllte und heute ein beliebtes Reiseziel der Eifel ist: der Laacher See. In der Vulkaneifel warten viele weitere Highlights wie das Gemündener Maar und das Meerfelder Maar. Die schönsten Ausflugsziele in der Vulkaneifel verraten wir Ihnen hier. 

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Vulkaneifel: Größte Eruption seit 200.000 Jahren

Ultraleichtflug über die Dauner Maare © Dominik Ketz
Hier zu sehen: die Dauner Maare in der Vulkaneifel.

„Dieser Ausbruch war die mit Abstand größte hochexplosive Eruption in Mitteleuropa in den letzten 200.000 Jahren“, sagt Professor Hans-Ulrich Schmincke, der seit den siebziger Jahren den Vulkanismus der Eifel erforscht.

Unter der Eifel lagert weiterhin eine riesige Magmablase. Wird es also in absehbarer Zeit wieder einen Vulkanausbruch geben? Die kurze Antwort: Nein. Die lange Antwort: Nein, es sei denn, es passiert doch. Wer es genauer wissen möchte: Die große Reportage über die unterirdischen Aktivitäten finden Sie im MERIAN-Heft „Eifel“ .

MERIAN Eifel 05/2021

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Die schönsten Ausflugsziele der Vulkaneifel: Maare

Ultraleichtflug über Pulvermaar © Dominik Ketz
Einige der Maare in der Vulkaneifel sind auch zum Baden freigegeben.

Die ungewöhnliche Landschaft ist seit 2015 als „Natur- und Geopark Vulkaneifel“ von der UNESCO anerkannt – also als Region, in der besondere Phänomene aus der Geschichte des Planeten ihren Niederschlag finden. Nur fünf weitere Gebiete in Deutschland haben diese Auszeichnung erhalten, sie alle sind Teil eines weltweiten Netzwerks aus 161 Geoparks in 44 Staaten. Etwas länger, seit 2010, gehört die Vulkaneifel zu den nationalen deutschen Naturparks.

Die Vulkane hinterließen der Eifel Bodenschätze, und sie modellierten auch die Landschaft enorm abwechslungsreich. Die abschüssigen Krater der Vulkankegel sind beliebt bei Outdoor-Fans, und die Maare sind nicht nur schön anzuschauen, einige sind auch zum Schwimmen, Rudern und Tretbootfahren freigegeben.

In Maaren baden

© Dominik Ketz
Hier zu sehen: das Pulvermaar bei Gillenfeld.

Schon mal in einem einstigen Vulkan die Schwimmflügelchen aufgeblasen, viele Kilometer über einer riesigen Masse aus glühendem Gestein? Hier ist die Gelegenheit: Das Gemündener Maar, das Meerfelder Maar, das Schalkenmehrener Maar und das Pulvermaar bei Gillenfeld sind zum Schwimmen freigegeben.

Ausflugsziele in der Vulkaneifel: Kloster Maria Laach

Kloster/Benediktinerabtei Maria Laach, Vulkaneifel © IMAGO/Panthermedia
Die Benediktinerabtei Maria Laach ist eine der imposantesten romanischen Kirchen Deutschlands.

Stolz ist nun wahrlich keine christliche Tugend, aber so ganz können die Benediktinermönche vom Kloster Maria Laach ihn nicht verbergen: Sie haben nun mal eine der beeindruckendsten romanischen Kirchen der Republik. Imposant erheben sich die sechs Türme der großen Basilika, 1156 geweiht, unweit vom Ufer des Laacher Sees, und auch hier wurde Lavagestein aus der Umgebung verbaut. Zum „Seehotel Maria Laach“ gehören zwei Restaurants und ein Café mit Konditorei – vielleicht einer der schönsten Orte für eine Pause in dieser faszinierenden Landschaft.

Lava-Dome in Mendig: Höhlensystem aus Lava

In einer Tiefe von 32 Metern liegt unter Mendig ein rund drei Quadratkilometer großes System aus Gängen und Kellern: Hier hatten einst die Menschen das Gestein aus der Tiefe gehauen, um Mühlsteine zu fertigen, später lagerten die Brauereien der Stadt in den kühlen Hallen des „Lava-Dome“ ihr Bier. Heute leiten Führungen durch das System mit den bizarren Steinformationen der Gänge und Wände: Man geht gleichsam durch eine künstliche Höhle in einem erkalteten Lavastrom und sieht so das Innere dessen, was einmal eine zerstörerische Lawine aus geschmolzenem Gestein war.

Auf den Spuren der Maare in Manderscheid

Schon die Architektur der ehemaligen Turn- und Festhalle aus dem Jahr 1927 ist faszinierend: Das „Maarmuseum“ wirkt wuchtig, wie ein paar zusammengedrängte weiße Zylinder. Drinnen informieren Fossilien, Mineralien und Karten über die Entwicklung der Maare und ihre Bedeutung für die Geologie. Zu den besonders spannenden Punkten der Ausstellung gehört eine versteinerte trächtige Stute, die vor rund 45 Millionen Jahren in dem See eines Maars verendete.

Wellness in der Vulkaneifel-Therme

Wie praktisch: Das Wasser für diese Wellnessanlage der „Vulkaneifel Therme“ wird beim Aufstieg aus dem Erdinnern mit Mineralien angereichert und angewärmt – beste Bedingungen, um sich mal ein Stündchen entspannt zu bewegen – oder eben nicht.

Vulkanhaus Strohn: Museum in der Eifel

Bebender Fußboden! Lavaströme zum Greifen nah! Ein Magmaklumpen, fast so groß wie ein Haus! Das „Vulkanhaus Strohn“ macht den Vulkanismus der Eifel für Kinder und Eltern zum Abenteuer.

Eifel-Vulkanmuseum: Spannendes Ausflugsziel für Groß und Klein

Was ist Kontinentaldrift? Wie sieht eine Magmakammer aus? In dem alten Haus eines früheren Landratsamtes vermitteln Gesteine, Zeichnungen und Modelle viele spannende Informationen rund um den Vulkanismus in der Eifel. Wer das alles noch nicht plastisch genug findet, kann im „Eifel-Vulkanmuseum“ in Daun mit einem Knopfdruck einen Vulkanausbruch auslösen.

Wandern in der Vulkaneifel

Laacher See © Dominik Ketz
Der Laacher See ist definitiv einer der schönsten Orte in der Vulkaneifel.

Die Pfade führen von Gerolstein, Manderscheid, Müllenborn und vielen anderen Orten durch schattige Wälder, entlang der Ränder von Vulkankratern und durch alte Höhlen, aus denen einst Basalt für Mühlsteine geschlagen wurde. Mit unterschiedlichen Längen zwischen etwa zwei und neun Kilometern finden sich Touren für jedes Leistungsniveau. 

Übrigens: Hier finden Sie die schönsten Wanderwege durch die Eifel

Wasserfontäne Wallenborn

Da haben die Leute in Wallenborn schon eine vier Meter hohe Wasserfontäne, die als Ergebnis unterirdischer Höllenmächte alle halbe Stunde aus dem Boden schießt, und wie nennen sie dieses diabolische Phänomen? Brubbel. Etwa sechs Minuten lang gibt der Brubbel alles – falls Sie nach diesem aufregenden Erlebnis nicht richtig zur Ruhe kommen, bringt der nahe Hinterbüsch-Pfad mit dem ganzen Charme der Eifellandschaft eine willkommene Ablenkung.

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