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Natur

Ab ins kühle Nass: Die schönsten Badeseen in Deutschland

Mehr als 12.000 Seen hat Deutschland zu bieten. Einige davon sind weltberühmt, andere werden noch als Geheimtipps gehandelt. Die neun schönsten Badeseen des Landes verraten wir Ihnen hier.

Datum 23.03.2023

Ob an der Mecklenburgischen Seenplatte oder im Alpenvorland: Deutschlands Seen sind vielfältig, erfrischend und wunderschön! Zugängliche Badestellen und hohe Wasserqualität machen das kühle Nass zu einer perfekten Alternative zu Strand und Freibad. Viele Ziele können Sie in diesem Sommer entspannt mit dem ÖPNV erreichen, auch einige der besten Campingplätze des Landes befinden sich in direkter Seenlage. Unsere Tipps für die schönsten Badeseen Deutschlands.

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Chiemsee: Naturidyll in Bayern

Chiemsee in Bayern, Sonnenuntergang © Natalie Kriwy
Sonnenuntergang am idyllischen Chiemsee

Der Tag bricht gerade an, und Fischer Thomas Lex ist schon auf dem Boot. Vorhin hat er abgelegt von der Fraueninsel im Chiemsee, im Örtchen Frauenchiemsee hat er seinen kleinen Betrieb. Die Insel mitten im „Bayerischen Meer“, dem mit 8.000 Hektar Fläche drittgrößten See Deutschlands, ist ein Ruhepol – nicht nur in der Morgendämmerung. Keine Autos, nicht mal Fahrräder sind erlaubt. Und wer ganz in sich gehen möchte, fragt im Kloster nach: Die Abtei Frauenwörth hat ein Gästehaus für Menschen, die Ruhe und Einkehr suchen.

2

Ruppiner See: Auf den Spuren von Theodor Fontane

Badesteg am Ruppiner See, Blick auf Neuruppin © Nora Bibel
Von diesem Badesteg aus hat man einen ausgezeichneten Ausblick bis nach Neuruppin.

Vielleicht hat er auch hier schon gesessen und über das Wasser auf seine Geburtsstadt Neuruppin mit der Trinitatiskirche geschaut. Theodor Fontane, der große deutsche Dichter, hat so viele Orte in Brandenburg beschrieben, dass man sie kaum zählen kann. Das Dorf Wustrau am Südende des schmalen, aber stolze 14 Kilometer langen Sees war Fontanes erste Station auf seinen Wanderungen durch die Mark Brandenburg. Fahrradfahren war zu seiner Zeit keine Option, heute geht das rund um den See bestens – durch Orte wie Karwe, Alt Friesack und natürlich Neuruppin.

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Bostalsee: Künstlich angelegter Badesee

© Isabela Pacini
Am Bostalsee gibt es ein Seebad mit hervorragender Infrastruktur.

Was macht ein kleines Land mit hübschen Städten, viel Wald und guter Küche, dem von Natur aus nur noch das Wasser fehlt? Es staut sich seine Seen selber auf. Das Saarland hat damit Erfahrung: Die größten Seen im Land sind künstlich angelegt. 1979 entstand der Bostalsee im Sankt Wendeler Land – und zwar ausdrücklich, um den Freizeitwert der Region zu steigern. Das hat geklappt. Im Strandbad Bosen wird gechillt und geschwommen, und rund um den See führt ein sieben Kilometer langer Wanderweg.

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Bodensee: Der vielleicht berühmteste See Deutschlands

Leuchtturm in Lindau am Bodensee © Philip Koschel
Der Leuchtturm in Lindau ist nur eine der vielen Sehenswürdigkeiten in und um den Bodensee.

Er ist der Gigant unter Deutschlands Seen, 14 Kilometer misst der Bodensee an seiner breitesten Stelle, 254 Meter sind es an der tiefsten Stelle bis zum Grund. Zu Deutschland gehören knapp zwei Drittel seiner Ufer, Österreich und die Schweiz teilen sich die übrigen 100 Kilometer. Nach Konstanz, der größten Stadt am Ufer, heißt der See in anderen Sprachen: „Lake Constance“ nennen ihn etwa die Briten. Die schönste Hafeneinfahrt aber bietet das kleine Lindau: Hier ragt Deutschlands südlichster Leuchtturm 36 Meter in die Höhe. Wer die 139 Stufen nach oben steigt, genießt ein Traumpanorama und blickt hinunter auf den stolzen bayerischen Löwen, der die Hafeneinfahrt bewacht.

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Der schönste Badesee im Ruhrgebiet: Biggesee

Blick auf den Biggesee mit Biggeseeflotte © Klaus Bossemeyer
Ob von der Aussichtsplattform oder der Biggeflotte aus: Der Blick auf den Biggesee ist phänomenal.

Die großen Attraktionen des kleinen Attendorn im Sauerland gehen in die Tiefe und in die Höhe. Das Städtchen hat mit der Atta-Höhle eine der größten Tropfsteinhöhlen im Land zu bieten – und mit dem Biggeblick eine spektakuläre Sicht von einer 2013 eingeweihten Aussichtsplattform, die abends aufwendig beleuchtet wird. Aus 90 Meter Höhe schaut man von hier auf den knapp neun Quadratkilometer großen Biggesee, der um 1960 aufgestaut wurde, um die Wasserversorgung fürs Ruhrgebiet sicherzustellen. Als angenehmer Nebeneffekt entstanden bis heute nicht nur fünf Strandbäder, etwa in Sondern oder Kessenhammer, sondern auch die weiße Biggeseeflotte. Deren Schiffe kreuzen zwischen Olpe und Attendorn – und bieten Biggeblick vom Wasser aus.

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Unesco-Biosphärenreservat: Schaalsee

Schalsee, reetgedeckte Hütte und kleines Segelboot © Gregor Lengler
Der Schaalsee liegt auf der Grenze zwischen Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern.

Die Grenze zwischen Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern verläuft durch den Schaalsee, zu DDR-Zeiten war das östliche Ufer als Grenzsperrgebiet deklariert. Der See ist Herzstück des UNESCO-Biosphärenreservats Schaalsee, und wer von Zarrentin im Süden aus gen Osten um den See wandert, findet sich schon kurz hinter dem Strandbad in einem märchenhaften Wald wieder. Der 5000-Einwohner:innen-Ort Zarrentin mit dem ehemaligen Zisterzienserinnen-Kloster Himmelspforte ist das größte Dorf am See und bietet Cafés, Restaurants und einen Bootsverleih.

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Cospudener See: Mediterranes Flair und Wassersport

Cospudener See in Leipzig © iStock/David Ziegler
Naturidylle in Leipzig: Der „Cossy“ ist bei den Einheimischen überaus beliebt.

„Cossy“ nennen die Leipziger:innen ihren Liebling unter den insgesamt 23 neuen Seen, die in der Umgebung der Stadt entstanden sind. Die früheren Tagebaulöcher wurden nach und nach geflutet, im Jahr 2000 war der Cospudener See als erster fertig. Seitdem gibt’s hier viel Blau und Grün statt Kohlestaub und manchmal sogar Ibiza-Feeling. Zum Beispiel bei Heiter, Blau & Sonnig, einem Strandclub am Nordufer des Sees.

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Verwunschener Ort: Hintersee

Hintersee Bayern © seasons.agency/Jalag/Lengler, Gregor
Märchenhafter See beim „Zauberwald“: der Hintersee in Bayern.

Schon die Romantiker:innen haben diesen See geliebt, Maler wie Carl Spitzweg reisten im 19. Jahrhundert regelmäßig ins Berchtesgadener Land und bannten den See vor mächtigen Gipfeln auf ihre Leinwände. Von Ramsau aus führt ein schöner Wanderweg durch den „Zauberwald“ bis zum Hintersee, der sich aus Gebirgsbächen speist. Das macht ihn zu einem der saubersten Seen in Bayern – allerdings auch und zu einem der kühlsten. 

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Schalkenmehrener Maar: Baden in ehemaligem Vulkankrater

Schalkenmehrener Maar, Eifel, Drohnenaufnahme © Dominik Ketz
Bei Schalkenmehr kann man in einem ehemaligen Vulkankrater baden.

Man nennt sie die „Augen der Eifel“: die fast kreisrunden Vulkankrater, in denen es vor vielen Jahrtausenden in der Eifel gebrodelt hat. Beim Dörfchen Schalkenmehren kann man in einem dieser sogenannten Maare schwimmen oder sich ein Boot mieten. Platz ist genug, der See ist größer als 20 Fußballfelder. Weitere Maare gibt es bei Gemünden und Weinfeld.

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