Die 11 schönsten Badeseen in Süddeutschland

Süddeutschland und Badeseen – bei diesen Stichworten denken die meisten wohl erst einmal an Bayern. Das südlichste Bundesland zieht Besucher mit in der Sonne glitzernden Bergseen und opulenten Alpenpanoramen in seinen Bann. Natürlich dürfen einige dieser Perlen in der folgenden Aufzählung nicht fehlen. Doch auch Baden-Württemberg hat in puncto Badeseen einiges zu bieten und steht seinem Nachbarn in nichts nach. Und auch das kleine Saarland wartet mit einigen hübschen Gewässern auf, weshalb wir es in diesem Fall mal mit zu Süddeutschland zählen.
Merian verrät Ihnen die elf schönsten Badeseen in Süddeutschland, von Klassikern bis hin zu Geheimtipps.
Chiemsee, Bayern

Zugegeben, der Chiemsee erscheint sehr offensichtlich als Badetipp – aber genau deshalb meiden ihn viele Bayern-Besucher. Zu weitläufig erscheint vielen der drittgrößte See in Deutschland, zu überfüllt durch Feriengäste, die die Dörfer und Städte am Ufer besiedeln. Dabei ist die Atmosphäre am Chiemsee wirklich unvergleichlich, und die Badegäste verteilen sich angenehm um den großen See. Nicht umsonst gibt es offizielle Badestellen und Strandbäder, etwa in Übersee, Bernau und Chieming. Dort warten Kiesstrände, großzügige Liegewiesen und optimale Infrastruktur für den perfekten Badetag.
Wer möchte, kann einen Ausflug zur berühmten Herreninsel oder der benachbarten Fraueninsel im Chiemsee unternehmen und von dort aus baden gehen. Hier ist allerdings Vorsicht geboten, wie bei allen nicht offiziellen Badestellen: Es sind keine Rettungsschwimmer oder Flaggen vor Ort, die anzeigen, wie gefährlich das Schwimmen zu bestimmten Tageszeiten ist.
Der Chiemsee ist mit seiner Größe von rund 80 Quadratkilometern und einer maximalen Tiefe von 73 Metern auch ein Paradies für Wassersportler: SUPen, Segeln, Tretbootfahren oder Kajakfahren, all das ist möglich auf dem bayerischen Gewässer. Wichtig ist es allerdings, die Bojen zu beachten, die Schwimmbereiche von Bootsbereichen trennen.
Forggensee, Bayern

Der Forggensee ist dank seines tiefblauen Wassers und dem umliegenden Panorama aus Bergketten und sattgrüner Vegetation einer der beliebtesten Badeseen im Allgäu. Nördlich von Füssen gelegen, wird er häufig als Tagesausflugsziel auserkoren – leer ist es hier im Hochsommer also sicher nicht. Trotzdem wollen wir Ihnen diese Empfehlung nicht vorenthalten, schließlich reicht der Blick bei guten Witterungsbedingungen bis zum Schloss Neuschwanstein. Besonders am frühen Morgen, wenn die Sonne gerade erst über den Alpen aufgeht, versprüht der Forggensee einen besonders friedlichen und märchenhaften Flair.
Mit einer Größe von etwas mehr als 15 Quadratkilometern gilt der Forggensee als größter Stausee des Landes. Es gibt ihn seit den 1950er Jahren, inzwischen haben sich verschiedene Badestellen am Ufer etabliert. Besonders beliebt: diejenige in Füssen, inklusive Aussicht auf Neuschwanstein, und das Strandbad Rieden-Dietringen mit gut ausgebauter Infrastruktur. Wichtig zu wissen: Der Forggensee wird jedes Jahr von Oktober bis Mai abgelassen, Schwimmen ist hier also selbst bei hohen Frühlingstemperaturen erst ab Juni möglich. Außerdem – und das gilt für alle nicht offiziellen Badestellen – besteht keine permanente Aufsicht durch Bademeister.
Empfehlenswert für Aktivurlauber: den Badestopp mit einer Radrunde oder einer Wanderung rund um den See kombinieren. Der Rundweg beträgt etwa 32 Kilometer.
Weitere hübsche Badeseen im Allgäu haben wir hier für Sie zusammengetragen.
Breitenauer See, Baden-Württemberg

Östlich von Heilbronn und nördlich von Löwenstein liegen der Breitenauer See und das gleichnamige Naherholungsgebiet mit Badestelle. Mit 40 Hektar Wasserfläche ist er der größte See in Nordwürttemberg und bietet genügend Platz zum Baden, SUPen und Bootfahren. Am Nordufer befindet sich das Strandbad mit Kiesstrand, Liegewiese, Duschen, Toiletten sowie seichtem Zugang zum Wasser, was diesen Ort besonders für Familien mit Kindern geeignet macht. Für Boote gibt es einen eigenen Bereich im See, sodass sie den Schwimmenden nicht in die Quere kommen. Wichtig: Außerhalb dieses Bereichs zum Baden gibt es keine Aufsicht.
Der Breitenauer See ist in eine malerische Naturkulisse eingebettet: Rundherum erstrecken sich die württembergischen Weinberge und Waldhänge, die zu Wanderungen und Radtouren einladen.
Ammersee, Bayern

Dieses Gewässer darf bei den schönsten Badeseen in Süddeutschland nicht fehlen – schließlich gehört der Ammersee zu den liebsten Ausflugszielen der Münchner. Nur rund 45 Kilometer von der bayerischen Landeshauptstadt entfernt, ist er bestens mit dem Auto zu erreichen. Rundherum erstrecken sich kleine Orte, viele davon verfügen über ausgewiesene Badestellen – etwa Herrsching mit dem beliebten Strandbad Seewinkel oder Dießen mit dem Strandbad St. Alban. Bei Jugendlichen ist vor allem das Freizeitgelände Utting am Westufer beliebt.
Über fehlende Infrastruktur kann sich hier keiner beschweren, das Ufer wird durch Cafés und Restaurants sowie Campingplätze und Bootsverleihe stets belebt. Wer vor oder nach dem Baden aktiv sein möchte, schwingt sich aufs Rad und umrundet den See auf 46 Kilometern.
Übrigens: Wenn auch keine festgeschriebene Regel, so gibt es am Ammersee doch eine stillschweigende Vereinbarung darüber, Boote und andere Wassersport-Geräte im Winter (November bis März) nicht zu nutzen. So sollen die hier lebenden Wasservögel geschützt werden.
Königssee, Bayern

Am südöstlichsten Zipfel von Bayern, im Nationalpark Berchtesgaden, liegt der beinahe surreal wirkende Königssee, der mittlerweile zum ikonischen Fotomotiv geworden ist. Neben Wandernden trifft man hier vor allem Fotografen und solche, die es werden wollen. Schließlich fließt der Königssee beinahe fjordartig am gigantischen Watzmann-Massiv vorbei, das sich im smaragdgrünen Wasser spiegelt. Die Kirche St. Bartholomä am Westufer lässt die Szenerie bei einer Bootsfahrt noch romantischer wirken.
Doch im Sommer ist der Königssee auch eine Oase zum Baden – gerade deshalb, weil es hier keine vollen Strandbäder gibt, sondern man sich die Badestellen selbst erarbeiten muss. Doch Achtung: Genau daher ist beim Baden besondere Vorsicht geboten, es gibt weder eine Aufsicht noch Sicherheitsmarkierungen. Beliebt sind die Badestellen am Malerwinkel, einem beliebten Aussichtspunkt am nördlichen Seeufer, sowie auf der Halbinsel Hirschau. Allerdings gelangt man nur über eine mehrstündige Wanderung hierhin. Von Schönau im Norden aus gibt es einige leichter zu erreichende Einstiegsstellen, die sind aber auch höher frequentiert. Da das Ufer an den meisten Stellen etwas felsig ist, werden Badeschuhe empfohlen.
Wichtig: Das Baden im Königssee ist grundsätzlich erlaubt, jedoch dürfen keine Luftmatratzen oder Schlauchboote genutzt werden. Auch SUPs, Segelboote sowie Surfbretter sind nicht gestattet. Beachten Sie auch, dass das Wasser hier verhältnismäßig kalt ist: Im Hochsommer kann sich der Königssee auf 22 Grad aufwärmen, meist liegen die Temperaturen aber eher bei 17 bis 18 Grad.
Walchensee, Bayern

Noch ein See in Bayern? Ja, aber dieser hier ist ganz anders, versprochen. Nicht umsonst wird der Walchensee von vielen als „Bayerische Karibik” betitelt: Weil sich hier sehr viel Kalziumkarbonat im Wasser befindet, schimmert es türkisblau, und viele Badestellen kommen mit feinem, weißem Strand daher. Der Walchensee liegt in Oberbayern, südlich von Kochel am See, und zählt zu den beliebtesten Badeseen. Entsprechend voll kann es im Sommer werden – und das, obwohl es hier kein offizielles Strandbad gibt, sondern sich mehrere naturbelassene Stellen zum Baden ans Ufer schmiegen. Besonders schön ist der Seezugang auf der Halbinsel Zwergern, die im Westen in den Walchensee ragt. Auch hier sollten Sie Badeschuhe einpacken.
Da es keine offiziellen Freibäder gibt, ist die Infrastruktur eher rudimentär. Das macht aber gerade den Charme der ursprünglichen Badebuchten am Walchensee aus. Bei SUKI Walchensee kann man beispielsweise SUPs und Kajaks ausleihen. Für Kinder ist der See zum Baden ungeeignet, da das Ufer recht steil ins Wasser abfällt. Außerdem gibt es keine Rettungsschwimmer vor Ort.
Sicherheitshinweise für das Schwimmen in Seen
Das Baden in Seen ist nicht ohne Gefahr – insbesondere für Kinder. Bestenfalls suchen Sie sich daher eine offizielle Badestelle, die von Rettungsschwimmern bewacht wird. Solche offiziellen Badeorte mit Aufsicht sind in der Regel durch eine gehisste, rot-gelbe Flagge gekennzeichnet. Verboten ist das Schwimmen, wenn eine rote Flagge weht. Bei nicht ausgewiesenen Badestellen sind die Badegäste in der Verantwortung, sich zuvor über die Gegebenheiten und mögliche Gefahren zu informieren sowie nah am Ufer zu bleiben.
Laut der Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) bergen Seen gleich mehrere Gefahren, darunter steil abfallende Ufer, verschiedene Wasserpflanzen sowie nicht sofort sichtbare Steine und Felsen. Machen Sie sich unbedingt mit der Badestelle und den Gegebenheiten vor Ort vertraut, bevor Sie baden gehen. Kinder, Tiere und auf Hilfe angewiesene Menschen sollten Sie nie aus den Augen lassen.
Behalten Sie auch immer aktuelle Meldungen zum jeweiligen Badesee im Auge. Durch bestimmte klimatische Verhältnisse kann die Wasserqualität auch in Seen mit geprüftem Wasser kurzfristig abnehmen oder es kann zu starkem Algenwachstum kommen. Die Qualität deutscher Badegewässer lässt sich beispielsweise hier einsehen.
Ebenfalls sehr wichtig: Schützen Sie nicht nur sich selbst, sondern auch die Flora und Fauna. Seen sind Lebensraum für viele wilde Tiere und Pflanzen, daher ist gerade an wilden Ufern Rücksichtnahme und die Befolgung von etwaigen gesonderten Regeln geboten.
Bostalsee, Saarland

Verwunschene und naturbelassene Badestellen werden Sie am Bostalsee eher nicht finden – dafür aber ein gigantisches Freizeitangebot und überaus gut gepflegte Liegewiesen und Strandbereiche. Der Stausee bei Nohfelden ist rund 120 Hektar groß und bis zu 20 Meter tief. Es gibt zwei ausgewiesene Strandbäder: Bosen am Nordwestufer und Gonnesweiler am Ostufer. Letztes nutzen vor allem Wassersportler, allerdings sind hier auch die Center Parcs angesiedelt, die viele Familien als Gäste begrüßen. Auch das Strandbad Bosen ist sehr familienfreundlich, an beiden Badestellen ist die Infrastruktur ausgezeichnet: Von Spielplätzen und Volleyballfelder über Imbissstände, Restaurants und Biergärten bis hin zu Duschen und Umkleiden ist alles vorhanden. Wer mag, kann sich vor Ort Ruderboote ausleihen und über den See schippern.
Zum Wandern oder Joggen bietet sich der rund sieben Kilometer lange Weg um den See an. Außerdem am Seeufer angesiedelt: ein Kletterpark, das Kunstzentrum Bosener Mühle und die Seezeitlodge Hotel&SPA.
Schluchsee, Baden-Württemberg

Der Schluchsee ist eigentlich zu jeder Jahreszeit ein außergewöhnlich schönes Reiseziel – auch im Winter, wenn Dunst und Nebel über die umliegenden Nadelbäume und den See ziehen und alles in ein mystisches Ambiente hüllen. Im Sommer ist der See im Hochschwarzwald dank seiner hervorragenden Wasserqualität und seiner Lage noch beliebter; dann versammeln sich Badegäste an den Badestellen in Seebrugg, Unterkrummenhof und im Strandbad aqua fun Schluchsee. Letzteres verfügt über Badeaufsichten und eine sehr gute Infrastruktur.
Ursprünglich entstand der Schluchsee aus einem Gletscher, heute ist er ein Stausee. Er ist mit seinen rund fünf Quadratkilometern Fläche der größte vollständig in Baden-Württemberg liegende See (da wäre noch der Bodensee, aber dazu gleich mehr). An vielen Orten gibt es Bootsverleihe, außerdem wird das Nordufer mit zahlreichen Ferienwohnungen, Campingplätzen und dem Hotel Vier Jahreszeiten Am Schluchsee gesäumt. Der Wander- und Radweg rund um den See misst 18 Kilometer und bietet sich daher bestens für einen Tagesausflug an.
Bodensee, Baden-Württemberg und Bayern

Zugegeben, nicht nur Baden-Württemberg und Bayern teilen sich den Bodensee – auch die Schweiz und Österreich erheben zu Recht ihren Anteil daran. Immerhin rund 60 Prozent des Bodensees liegen in Deutschland; in Baden-Württemberg ist vor allem Konstanz ein beliebtes Reiseziel, in Bayern Lindau. Natürlich gibt es noch viel mehr pittoreske Orte am Bodensee, in Friedrichshafen befindet sich beispielsweise ein schönes Strandbad – und ganz in der Nähe verschiedene Pizzerien und andere Restaurants. Das Strandbad Horn in Konstanz besticht mit einer gigantischen Liegewiese, während das Parkstrandbad im Hotel Bad Schachen in Lindau mit seinem Jugendstil-Pavillon mondänen Flair versprüht.
Das Besondere am Bodensee: Sehr viele Orte sind bestens mit dem öffentlichen Nahverkehr zu erreichen. Eine Alternative bietet das Fahrrad – wie wäre es mit einer Umrundung des Sees und verschiedenen Badestopps? Der Bodensee-Rundweg misst 260 Kilometer und bietet die besten Panoramen.
Vorsicht: An vielen Badestellen, insbesondere nicht ausgewiesenen, fällt das Ufer steil in den See ab. Für Kinder ist der Bodensee daher nur bedingt zum Baden geeignet. Außerdem müssen Badegäste stets die Strömungen und den regen Schiffsverkehr beachten.
Hier haben wir die schönsten Sehenswürdigkeiten rund um den Bodensee für Sie zusammengefasst.
Und hier gibt es mehr Infos zur Radtour um den Bodensee.
Eibsee, Bayern

Schöner könnte die Lage eigentlich nicht sein: Der Eibsee liegt der Zugspitze zu Füßen, die Kulisse aus Alpenpanorama, sattgrünen Nadelbäumen und azurblauem Wasser könnte glatt einer retuschierten Postkarte entstammen. Im glasklaren Wasser des Eibsees liegen insgesamt acht Inseln.
Der See bietet nicht nur großartige Panoramen und Fotomotive, an seinen Ufern gibt es auch einige wildromantische Badestellen. Das Wasser des 973 Meter über dem Meeresspiegel liegenden Gewässers ist meist mit 16 bis 20 Grad sehr frisch, nur selten wärmt es sich auf bis zu 23 Grad auf. In einigen Orten, etwa in Grainau, können außerdem Boote und SUPs ausgeliehen werden. Da der Eibsee keine öffentlichen Bäder hat und das Ufer oft steil abfällt, ist er eher für eine kurze Abkühlung als zum Schwimmen geeignet, besonders für Kinder ist der See nicht zu empfehlen.
Titisee, Baden-Württemberg

Last but not least: der wunderschöne Titisee im Hochschwarzwald. Seine Ufer sind immer belebt, sein Hauptort Titisee-Neustadt ist eine überaus beliebte Feriendestination. Der 130 Hektar messende Gletschersee verfügt über mehrere Badestellen, die meistbesuchte ist die Badestelle Titisee mit großer Liegewiese, ausgebauter Infrastruktur und Strand am Nordufer. An der benachbarten Promenade reihen sich Eiscafés, Bistros und Restaurants aneinander. Auch am Südufer findet sich beim Campingplatz Bankenhof ein Zugang zum Wasser, weitere Uferabschnitte mit Seezugang gibt es im Osten des Gewässers. Hier ist das Baden zwar erlaubt, aber nur auf eigene Gefahr – es gibt keine Aufsicht.
Auch hier ist die Kulisse einzigartig: Den See rahmen Tannenwälder ein, der Ort Titisee-Neustadt punktet mit den typischen Schwarzwaldhäusern. Ein sechs Kilometer langer Rundweg führt um den Titisee und lädt zum Spazieren ein – vielleicht ja mit einem Badestopp.