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Zugreisen

9-Euro-Ticket: Die schönsten Reiseziele in Deutschland

Das 9-Euro-Ticket hat zahlreichen Menschen neue Reisewege aufgezeigt. Ob ans Meer oder in die Berge – wir zeigen die schönsten Ziele und Strecken mit dem Regionalverkehr.

Text Mila Krull
Datum 05.12.2022

Für neun Euro im Monat konnten Reisende im Sommer 2022 das ganze Land per Regionalbahn erkunden. Als Maßnahme eines Entlastungspakets ermöglichte die Bundesregierung das deutschlandweite Flatrate-Ticket. Sowohl der öffentliche Nahverkehr als auch der Regionalverkehr konnten nach Belieben genutzt werden. Die wichtigsten Informationen rund um das 9-Euro-Ticket sowie die schönsten Reiseziele entdecken Sie im Folgenden.

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Wo gilt das 9-Euro-Ticket?

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Das Ticket ist in der gesamten Bundesrepublik, also in jedem Bundesland, für je einen ganzen Monat gültig. Die Aktion gilt für Juni, Juli und August 2022. Sowohl der Stadtverkehr mit U- und S-Bahnen als auch der Regionalverkehr der Deutschen Bahn und lokaler Verkehrsgesellschaften können mit dem Flatrate-Ticket genutzt werden. Das 9-Euro-Ticket ermöglicht Fahrten in der 2. Klasse und kann mit Fernverkehr-Tickets kombiniert werden. 

Reisen mit besonderen Bahnen wie der Marschbahn und der Mittelrheinbahn sowie Busfahrten (außer Fernbusse) sind möglich. Es gibt lediglich einzelne Ausnahmen wie etwa Museumsbahnen, in denen das Ticket nicht gilt. Wichtig: für die Fahrrad- und Hundemitnahme gelten weiterhin die Regelungen der einzelnen Verkehrsverbünde; eine Mitnahme ist nicht automatisch inkludiert.

Wo ist das Ticket erhältlich?

© Deutsche Bahn AG / Georg Wagner

Das 9-Euro-Ticket ist auf mehreren Wegen erhältlich. Unter anderem gibt es einen Online-Verkauf auf der Webseite der Bahn sowie in der mobilen App. Auch an zahlreichen Bahnhöfen und direkt an Fahrkartenautomaten ist der Erwerb möglich. Zusätzlich bieten regionale Verkehrsbetriebe wie etwa der HVV in Hamburg, die BVG in Berlin oder der VBN Bremen und Niedersachsen die Tickets über ihre Vertriebswege an. 

Nachfolge-Modell: Alles rund um das 49-Euro-Ticket

Millionen verkaufte Tickets zeigen: Das 9-Euro-Ticket 2022 war ein Erfolg. Um Bahnfahrende weiter zu entlasten, planen Bund und Länder deshalb ein Nachfolge-Modell. Im kommenden Jahr wollen die Verkehrsministerien das 49-Euro-Ticket für Busse und Bahnen einführen. 

Bisher konnten sich die beteiligten Parteien allerdings nicht über die grundlegende Finanzierung des neuen Abos einigen. Ein Startdatum für das ursprünglich zum 1. Januar geplante Abomodell steht daher noch nicht fest. Hier finden Sie weitere Informationen rund um das 49-Euro-Ticket.

Reisen mit dem 9-Euro-Ticket: Ziele und Strecken

Im Gegensatz zum Fernverkehr verspricht die Reise mit der Regionalbahn höhere Flexibilität. Eine Buchung vorab ist hier nicht nötig, allerdings auch nicht möglich. An An- und Abreisetagen oder zu Ferienbeginn kann das örtlich zu hohen Auslastungen führen. Wer mit viel Gepäck, Haustier oder Fahrrad reist, sollte daher möglichst die Randzeiten für eine Fahrt nutzen. Einzelne Verkehrsunternehmen zeigen bereits im Vorfeld die erwartete Auslastung der Züge an.

Marschbahn: Mit dem 9-Euro-Ticket nach Sylt

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Hier könnte es voll werden: Bereits im Vorfeld hat die Aussicht auf viele weitere Bahnreisende für Schlagzeilen gesorgt. Die Marschbahn und die Regionalbahn 6, die das Festland von Elmshorn, beziehungsweise Hamburg, mit Sylt verbinden, geraten im Sommer an ihre Kapazitätsgrenzen. Dennoch ist eine Zugreise nach Sylt ein besonderes Erlebnis und die Fahrt über den Hindenburgdamm, der einmal quer über das Wattenmeer führt, ein Spektakel. Ebenfalls praktisch: die Regionalzüge halten mitten im Zentrum von Westerland. Von hier aus lässt es sich bequem mit Bus, Taxi, Rad oder zu Fuß weiterreisen. Wer in Ruhe auf die Nordsee-Insel gelangen möchte, sollte sich für Zugverbindungen außerhalb der Stoßzeiten entscheiden – früh am Morgen und spät am Abend wird es leerer. Reservierungen sind vorab nicht möglich.

Sächsische Schweiz: Mitten durch das Elbsandsteingebirge

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Im Osten des Landes lockt die Sächsische Schweiz mit herrlichen Panoramen und Wanderstrecken. Von Leipzig aus gelangen Bahnreisende zum Beispiel in den hübschen Kurort Rathen. Auch Dresden und Umgebung laden zum Sightseeing, Wandern oder Kanufahren ein. Schöne Kulissen ziehen in der Nationalparkbahn U28 vorbei, die sich durch das Elbsandsteingebirge schlängelt. Ein Erlebnis ist auch die Fahrt mit den Regionalbahnen RB4 und RB3, die von Gera aus nach Tschechien führen. Unterwegs überqueren Reisende zahlreiche Brücken, darunter die besondere Elstertalbrücke.

Der Klassiker: Lübeck-Travemünde und Fehmarn an der Ostsee

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Von Hamburg aus geht es in den Sommermonaten zwischen Mitte Mai und Anfang November über Lübeck direkt an den Strand. Der Strandexpress, ein Doppelstockzug der DB Regio Schleswig-Holstein, bringt die Urlauber fast direkt an die Promenaden. Die Bahn steuert die beliebtesten Ferienorte der Ostseeküste an. Neben Lübeck-Travemünde ist die Sonneninsel Fehmarn (Puttgarden) ein weiteres Ziel. Auf der Strecke geht es vorbei an Timmendorfer Strand, Sierksdorf und dem Hansa-Park, Haffkrug und Scharbeutz. Badesachen nicht vergessen!

Allgäu und Oberbayern: Unterwegs mit der BRB

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Durch das wunderschöne Alpenland mit seinen Bergspitzen und Seen geht es mit der Bayerischen Regiobahn BRB. So führen einige der beeindruckendsten Strecken von München aus nach Füssen, von Augsburg nach Landsberg oder von Freilassing nach Berchtesgaden. Die blau-weißen Züge fahren in regelmäßiger Taktung durch die einzigartige Landschaft. Hier lohnt allein die Reise mit der Regionalbahn, die sich an steilen Hängen und malerischen Märkten und Gemeinden vorbeischlängelt. Doch auch die Ziele der Region sind einen Besuch wert, zum Beispiel das Schloss Neuschwanstein, die Breitachklamm oder der Chiemsee.

9-Euro-Ticket: Erlebnis Bodenseegürtelbahn

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Einen herrlichen Ausblick verspricht auch diese Bahnstrecke: die Bodenseegürtelbahn führt fast durchgehend direkt am Ufer des größten deutschen Binnengewässers entlang. Durch die Fenster können Fahrgäste das tiefe Blau des Bodensees bestaunen, unterwegs hält die Regionalbahn an zahlreichen sehenswerten Orten. Von Lindau aus geht es über Friedrichshafen und Überlingen bis nach Radolfzell. Auch Konstanz mit seinen Sehenswürdigkeiten und der spannenden Gastronomie kann von hier aus einfach erreicht werden.

Usedomer Bäderbahn und Rasender Roland auf Rügen

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Für die Anreise mit der Regionalbahn nach Usedom und Rügen sollten Urlauber ausreichend Zeit einplanen. Direkte Verbindungen auf die Ostsee-Inseln sind nur mit dem ICE oder IC möglich. Von Berlin benötigen Reisende rund vier Stunden nach Heringsdorf auf Usedom; nach Bergen auf Rügen dauert es genauso lang. Auf Usedom selbst gibt es ein gut ausgebautes Netz der Bus- und Bäderbahn. Von Züssow geht es zum Beispiel nach Zinnowitz, Peenemünde, Koserow oder Heringsdorf. Wer möchte, kann auch ins polnische Swinemünde reisen. Auf Rügen ist die historische Dampflok „Rasender Roland“ vom 9-Euro-Ticket ausgeschlossen. Alternativ kann man sich mit öffentlichen Verkehrsmitteln auf der Insel bewegen.

Mittelrheinbahn: Vorbei an Burgen und Tälern

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Zwischen Köln und Mainz pendelt die Mittelrheinbahn mindestens im Stundentakt. Wer die ganze Strecke abfährt, benötigt dafür etwa drei Stunden. Unterwegs gibt es zahlreiche Ausflugsziele, für die sich ein Ausstieg lohnt. Das UNESCO-Weltkulturerbe Rheintal, die Burgruine Drachenfels, Koblenz oder die Loreley sind von den Bahnhöfen aus zu erreichen. Damit Reisende den Ausblick auf die beeindruckende Landschaft entlang des Flusses noch besser genießen können, wurden in den Zügen der Mittelrheinbahn große Panoramafenster verbaut.

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