Die Schauspielerin Sabine Lorenz hat in der 25.000-Einwohner-Stadt am Bodensee ihren Heimathafen gefunden. Hier verrät sie ihre Lieblingsorte: Von der schönen Altstadt über einen Marktbummel bis zu den besten Badestellen.
Sabine Lorenz (www.sabinelorenz.actor) hat u. a. am Theater an der Effingerstrasse in Bern und bei den Weilheimer Festspielen gearbeitet. Als TV-Darstellerin hatte sie Rollen in Serien wie „Die Kuhflüsterin“, „SOKO 5113“ und „Die Rosenheim-Cops“. Über ihre Wahlheimat sagt sie: „Seit acht Jahren lebe ich nun in Lindau und bin jeden Tag dankbar dafür. Ich mag das Zusammenspiel von Wasser und Bergen, das Gefühl von Weite und die Großzügigkeit und Offenheit der Menschen hier.“
Die gotische Peterskirche, auch Fischerkirche genannt, war zu früheren Zeiten dem Apostel Simon Petrus geweiht, dem Schutzpatron der Fischer. Ein bedeutender Kunstschatz sind die “Lindauer Passion” genannten Fresken im Inneren der Kirche, die Hans Holbein d. Ä. zugeschrieben werden. Extratipp: Sehenswert ist auch Lindaus Altes Rathaus, ein gotisches Gebäude mit schönem Treppengiebel.
Die Stadt der Türme
Seit 1856 weist der Neue Leuchtturm an der Hafeneinfahrt Schiffen den Weg – heute aber nur noch, wenn ein Kapitän per Funk das Leuchtfeuer einschaltet. Der gut 30 Meter hohe Bau lässt sich besichtigen und wird abends illuminiert.
Auch deutlich ältere Türme blieben in Lindau erhalten, etwa der Mangturm, der zur Befestigung gehörte, der Pulverturm, in dem lange ein Bürgermeister wohnte, und der Diebsturm, der einst als Gefängnis diente.
Theater-Impulse aus Bregenz und Lindau
Sabine Lorenz: „Beruflich bin ich Nomadin geblieben, ich fahre dorthin, wo eben gerade gedreht wird – München, Berlin, Köln, Bern. Auf der Bühne stehe ich oft am Theater Kosmos im nahen Bregenz, das vor allem zeitgenössische Stücke zeigt und damit Impulse für Diskussionen setzt. Ich liebe die Leidenschaft des gesamten Teams. Das Stadttheater in Lindau hat kein festes Ensemble, dort kann man aber tolle Gastspiele namhafter Häuser sehen.“
Samstags gehe ich gern über den Wochenmarkt auf der Bodenseeinsel, gleich an der neuen Inselhalle. Am besten fährt man mit dem Fahrrad oder Bus hin und genießt von der Brücke zur Insel die Aussicht, die finde selbst ich noch jedes Mal wieder atemberaubend.
Wochenmarkt Therese-von-Bayern-Platz Sa 7-13 Uhr, von April bis Oktober auch Mi 7-13 Uhr
Ein zentraler Shopping-Anlaufpunk für mich: Schoscha. Die Inhaberin Sonja Messing hat ihr Geschäft in der sehr cool renovierten Lagerhalle Lade33 neu eröffnet. Neben skandinavischem Interieur und Designermöbeln bekommt man auch ausgesuchte Vintagemöbel, Leuchten und Literatur.
Am gleichen Ort verkauft Johannes Suckfüll seine veganen und vegetarischen Spezialitäten. Sein Laden heißt DEYN, was für „Don’t Eat Your Neighbours“ steht.
Auf der Terrasse des Hotels “Bad Schachen” kann man gut Eiskaffee trinken oder abends fein essen. Wer nicht im See schwimmen mag, kauft sich einfach eine Tageskarte für das hoteleigene Strandbad mit beheiztem Pool.
Ebenfalls im Ortsteil Bad Schachen: Das Bad im Stil der fünfziger Jahre ist kostenlos. Im „Lindi“ kann man auch ein SUP-Board mieten, um das Ufer mit seinen alten Villen zu erkunden. Ich selbst sitze dort abends, wenn die meisten Badegäste gegangen sind, gern im Biergarten unter der großen Rotbuche und genieße beim Sonnenuntergang das Glitzern auf dem Wasser.
Die Hintere Insel, die Westspitze der Lindauer Bodenseeinsel, wurde für die Bayerische Gartenschau 2021 umgestaltet. Dort findet man Ruhe im Grünen und kann von den Uferstufen grandiose Sonnenuntergänge anschauen.
Bayerische Gartenschau Lindau bis 26. September 2021 www.lindau2021.de
Essen und Trinken
Am Abend sollte man unbedingt das kleine Traditionslokal “Zur Fischerin” besuchen. Es ist nur ein paar Minuten zu Fuß vom Löwendenkmal und dem Leuchtturm entfernt, die sich an der Hafeneinfahrt gegenüberstehen. Thorsten und Andrea Scheiner betreiben es mit viel Liebe.
Thorsten empfiehlt auch tolle Weine, die meistens aus der Region kommen. Sein Großvater hat die Weinstube in den fünfziger Jahren gegründet und nach dem damaligen Hit „Die Fischerin vom Bodensee“ benannt. Andrea kocht fantastisch, und die kleine, feine Karte wechselt häufig.
Auch in der Eilguthalle isst man exzellent. Das ist eine frühere Zollhalle, in die vor wenigen Jahren ein Restaurant eingezogen ist. Durch die Panoramafenster oder von den Liegestühlen draußen hat man einen schönen Blick auf das Wasser. Und ich finde die Oldtimer klasse, die drinnen als eine Art Auto-Dauerausstellung stehen.
Dort sitze ich im Sommer am liebsten draußen, ansonsten aber auch gerne auf den gemütlichen Sofas zwischen unverputzten Mauern und Fachwerkbalken und gönne mir ein Stück von ihrem selbst gemachten Kuchen oder eine ihrer großartigen Dinnete, das sind eine Art schwäbische Flammkuchen.
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