Nicht von dieser Welt: 15 unwirkliche Orte rund um den Globus

Manche Orte auf der Erde wirken, als seien sie einem Fantasiebuch, einem Science-Fiction-Film oder einem fremden Planeten entsprungen. Als hätte sie ein Kind mit sämtlichen Farben bemalt oder ein besonders kreativer CGI-Künstler am Computer erschaffen. Und doch diese Naturwunder wirklich: geformt von Wind, Wasser, Vulkanen oder Mikroorganismen – oft über Jahrmillionen hinweg.
Von Brasilien über Spanien und Deutschland bis nach China und Neuseeland: Wir haben 15 unwirkliche Orte gesammelt, die anschaulich zeigen, wie bizarr, farbenfroh und außergewöhnlich unser Planet sein kann.
Antelope Canyon, USA

Wenn Felsen wie aus Seide wirken: Im Antelope Canyon im US-Bundesstaat Arizona haben Sturzfluten über Jahrtausende einen schmalen, sogenannten Slot Canyon in den roten Sandstein gefräst. Dabei erinnern die weichen Formen und Gesteinsschichten an riesige Stiffbahnen. Durch das ständig wechselnde Licht, das durch die engen Felsspalten einfällt, entsteht im Canyon ein einzigartiges Spiel aus Farben und Schatten.
Lençóis Maranhenses, Brasilien

Bekannt ist Brasilien vor allem für die dichten Amazonasgebiete und die traumhaften Strände. Selbstverständlich wartet das fünftgrößte Land noch mit weiteren Naturwundern auf. Die Küste Lençóis Maranhenses etwa wirkt auf den ersten Blick wie eine tote Wüstenlandschaft – doch zwischen den weißen Sanddünen bilden in der Regenzeit mehrere hundert türkisfarbene Lagunen. Das Gebiet im Nordosten Brasiliens umfasst rund 1.500 Quadratkilometer und ist Teil eines Nationalparks.
Unterwasser-Wasserfall, Mauritius

An der Südwestküste von Mauritius scheint das Meer den Gesetzen der Schwerkraft zu trotzen: Wer die hiesige Küste überfliegt, meint zu seinen Füßen einen gigantischen Unterwasser-Wasserfall zu erkennen. Aus der Luft sieht es tatsächlich aus, als würden Millionen Kubikmeter Wasser in die Tiefe stürzen. Tatsächlich handelt es sich hierbei jedoch um eine optische Täuschung, verursacht durch Sedimente an der Kante des Kontinentalschelfs. Eindrucksvoll ist dieses Naturphänomen aber allemal.
Zhangye Danxia, China

Wen würde es wundern, wenn die Bilder dieser bunten Felsformationen vom Mars stammten? Tatsächlich liegen die sogenannten „Regenbogenberge“ viel näher, nämlich im chinesichen Zhangye-Danxia-Geopark. Die verschiedenen Schichten in Rot, Gelb, Orange, Grau und Violett sind über Millionen Jahre durch Ablagerungen von Sandstein, Metallen und Mineralien entstanden und bilden heute ein grafisch starkes und farbenfrohes Kunstwerk. Besonders beeindruckend ist das Gebiet übrigens morgens wie abends, wenn die Sonne die Felsen erleuchtet.
Salar de Uyuni, Bolivien

Beliebt bei Influencern und Fotografen: Der Salar de Uyuni ist mit über 10.000 Quadratkilometern nicht nur der größte Salzsee Boliviens, sondern gleich der gesamten Erde. Während der Trockenzeit von April bis Oktober verwandelt sich das Gebiet in eine endlos scheinende weiße Wüste und erinnern an einen riesigen Spiegel. Vor Ort können Besucher den See eigenständig oder auf einer geführten Jeep-Tour erkunden. Tipp: Sonnenbrille nicht vergessen.
Waitomo Cave, Neuseeland

Tausende Leuchtmücken der Art Arachnocampa luminosa verwandeln die neuseeländische Waitomo-Höhle in ein unterirdisches Sternenzelt. Die biolumineszenten Larven leben an den Höhlendecken und erhellendie Dunkelheit mit ihrem grün-blauen Flimmern. Örtliche Veranstalter bieten tägliche Bootsfahren durch das wundersame Waitomo Cave an.
Sea of Stars, Malediven

Auch hier haben Kleinstlebewesen ihre Finger im Spiel: An einigen Stränden der Malediven leuchtet die Brandung während besonders dunkler Nächte in mystischem Blau. Verursacher der Sea of Stars sind biolumineszierende Mikroorganismen wie das Plankton Noctiluca scintillans. Auch an anderen tropischen Küsten in Äquatornähe, etwa in Australien oder Puerto Rico, ist das Phänomen zu beoabchten.
Namib-Wüste

Als eine der ältesten Wüsten der Welt zeigt die orangefarbene Namib extreme Gegensätze: Rostrote Dünenberge treffen auf flache Trockensenken, Küstenabschnitte auf karges Hinterland. Besonders ikonisch ist die Ton-Pfanne Deadvlei mit ihren uralten Skelettbäumen. Übrigens: Der regelmäßige Nebel vom Atlantik versorgt die karge Landschaft mit Feuchtigkeit und bildet die Grundlage allen hier vorhandenen Lebens.
Vatnajökull Gletscher, Island

Was wie geschmolzener Saphir wirkt, ist einer der größten Gletscher Europas. Bereits von oben ist der Vatnajökull auf Island eine Augenweide. Seine ganze Schönheit entfaltet dieser surreale Ort jedoch erst, wenn man ihn im Rahmen einer Tour von innen erkundet. Eishöhlen, schwarzes Vulkangestein und Gletscherspalten haben im Südosten der Insel ein fantastisches Gebilde geformt.
Eibsee, Deutschland

Wer hier doppelt sieht, täuscht sich nicht: Am Fuß der Zugspitze gelegen, fasziniert der bayerische Eibsee mit seinem klaren, türkisfarbenen Wasser und kleinen Inseln inmitten eines Kraterbeckens, einst vom abstürzenden Teil des Berges geformt. Die atemberaubende Umgebung aus Himmel, Alpen, Wald und Kies spiegelt sich in fast perfekten Symmetrien auf der spiegelglatten Wasseroberfläche wider.
Laguna Salada de Torrevieja, Spanien

Aliens am Werk? Tatsächlich hat die rosa Färbung der spanischen Laguna Salada eine ganz natürlich Ursache. Im salzhaltigen Gewässer fühlt sich die Alge Dunaliella salina wohl, ihr reichhaltiges Auftreten färbt das Wasser Rosa, Pink und sogar Violett. Da das Gebiet unter Naturschutz steht, ist das Baden im See nicht gestattet. Das Naturspektakel lässt sich jedoch auch bestens vom Ufer aus beobachten.
Insel Socotra, Jemen

Die zum Jemen gehörende Insel Socotra liegt im Indischen Ozean und gilt als eines der isoliertesten Ökosysteme unserer Erde. Hier wächst, was sonst nirgends oder nur äußerst selten vorkommt: Baobabs, auch Affenbrotbäume genannt, seltsame Sukkulenten und die Drachenblutbäume mit ihren pilzförmigen Kronen. Mehr als 800 Pflanzenarten beherrschen die raue Landschaft, 37 Prozent der Flora ist endemisch und kommt nur auf Socotra vor.
Hinweis: Aufgrund der politisch instabilen Lage warnt das Auswärtige Amt aktuell vor Reisen in den Jemen.
Fingal's Cave, Schottland

Wie eine Kathedrale der Natur wirkt diese Höhle auf der schottischen Insel Staffa. Rund um das britische Festland gibt es gleich mehrere Orte, an denen Millionen Jahre alte Lava zu bizarren Basaltformationen verwachsen ist. Besonders eindrucksvoll sind die sechseckigen Formationen im abgelegenen Fingal's Cave, die jedoch für Reisende nur schwer erreichbar ist. Ähnliche, leichter zugängliche Strukturen finden sich am Giant's Causeway in Nordirland.
Zhangjiajie National Forest Park, China

Bis zu 200 Meter hoch ragen die steilen Felsentürme im Zhangjiajie-Park aus dem Nebel empor. Rau und zugleich üppig-grün bewachsen, bilden sie die Vorlage für die schwebenden Berge im Fantasy-Epos Avatar. Spätestens seit dem Kinoerfolg der Filme, ist der Nationalpark eines der beliebtesten Naturreiseziele in China. Mittlerweile führen mehrere Skywalks, Wanderpfade und sogar Fahrstühle durch die von der Natur erbauten Wolkenkratzer.
Weitere spannende Reiseorte in China stellen wir hier vor.
Kappadokien, Türkei

Die surreale Landschaft Kappadokiens ist geformt von den sogenannten „Feenkaminen“. Die wundersamen Tuffsteinfelsen wurden über Jahrtausende hinweg durch Vulkanismus und Verwitterung geformt. Viele der Feenkamine wurden bis ins Mittelalter von Menschen ausgehöhlt und als Wohnhöhlen oder Kirchen genutzt. Heute lässt sich die türkische Region bestens auf einem Roadtrip oder auf einer der berühmten Heißluftballonfahrten erkunden.