Die 10 schönsten Sehenswürdigkeiten von Tallinn

Am nördlichen Ende Estlands, direkt an der Ostsee, liegt Tallinn. Sie gilt als kulturelles Zentrum des Landes und macht ihrem Ruf alle Ehre: Zahlreiche Museen, Clubs und Aktivitäten locken Gäste in die bezaubernd schönen Altstadtgassen und die modernen Ecken der Stadt.
Währenddessen versteht Tallinn es wie kaum eine andere Stadt Nordeuropas, Tradition und Moderne zu vereinen. Etliche Start-Ups siedeln sich hier an, und in punkto Digitalisierung hat Estland weltweit die Nase vorn. Welche Highlights die hübsche Stadt am Meer sonst noch zu bieten hat, verraten wir Ihnen hier.
Kirchen, Kultur und Kunst: Tallinn lockt mit einzigartigen Sehenswürdigkeiten aus verschiedenen Epochen – geprägt durch unterschiedliche historische Gegebenheiten. Wo Sie etwas über die Geschichte der Hauptstadt Estlands erfahren und wo es sich am besten feiern lässt, lesen Sie im Folgenden.
Die Altstadt von Tallinn

Malerische Gassen und Höfe, eingerahmt von der Stadtmauer, die mehrere Jahrhunderte und Angriffe überlebt hat: Tallinns Altstadt ist eine Sehenswürdigkeit für sich. Das mittelalterliche Straßennetz und die Gebäude stammen überwiegend aus dem 13. bis 16. Jahrhundert, als die Stadt noch den Namen „Reval“ trug. Seit 1997 ist die Altstadt von Tallinn UNESCO-Weltkulturerbe.
Das Zentrum der Altstadt ist der Rathausplatz, auf dem im Dezember ein der schönsten und gemütlichsten Weihnachtsmärkte Europas stattfindet. Auch finden sich hier einige bedeutende Kaufmannshäuser sowie die älteste Apotheke der Welt, die noch heute als solche betrieben wird. Lohnenswert ist auch ein Aufstieg auf die massiven Stadtmauern: Von hier aus haben Besucher einen ausgezeichneten Ausblick auf den historischen Stadtkern.
Katharinengang

Als eine von vielen mittelalterlichen Gassen, scheint sich der Katharinengang auf den ersten Blick nicht von anderen Straßen zu unterscheiden. Doch das bekannte Kleinod sollten sich Reisende nicht entgehen lassen. Neben der beeindruckenden Architektur mit ihren niedrigen Türen, Torbögen, massiven Mauersteinen, ist die Katariina käik vor allem für ihr traditionsreiches Handwerk bekannt. Durch die uralten Schaufenster kann man Glasbläsern, Holzkünstlern und anderen Kreativen bei der Arbeit zuschauen.
Tipp: Besuchen Sie auch die Kaaariina Gild in der Hauptstraße Vene tänav. Hier haben sich lokale Künstlerinnen und Handwerkerinnen zu einem Kollektiv zusammengeschlossen.
Domberg von Tallinn

Ein beliebter Aussichtspunkt ist der Domberg, der ein fotoreifes Panorama über weite Teile der Altstadt bis zum Hafen gewährt. In der Ferne kann man regelmäßig die Fährschiffe nach Helsinki beobachten. Auf der Erhebung liegt die sogenannte Oberstadt – bis ins Jahr 1877 war dies eine eigenständige, von der „Unterstadt“ separierte Ortschaft, in dem vor allem der reiche Adel ansässig war. Auf dem Domberg liegt deswegen auch das Tallinner Schloss.
Kreative Kirche Niguliste

In der früheren Kirche Niguliste befindet sich eine Ausstellung des estnischen Kunstmuseums. Deutsche Kaufleute aus Gotland haben diese Kirche gegründet. Den Höhepunkt der Sammlung spätmittelalterlicher Altarbilder bildet der 7,5 Meter lange „Totentanz“ des Lübeckers Bernt Notke. Außerdem zu sehen sind Teile des Silberschatzes der Schwarzhäupter-Vereinigung, einer nur im Baltikum ansässigen Kaufmannsgilde.
Schloss Katharinental

Schloss Katharinental ist eines der schönsten Gebäude in ganz Tallinn: Der Palast wurde vom russischen Zaren Peter I. für seine Frau Katharina I. in Auftrag gegeben und nach den Entwürfen von Nicola Michetti im Jahr 1718 erbaut. Der Barockbau beherbergt neben herrschaftlichen Sälen das Kunstmuseum Kadriorg. Auch die gepflegte Anlage samt Springbrunnen und Blumengärten rund um den Palast ist sehenswert.
Estnisches Historisches Museum

Das einstige Haus der Großen Gilde beherbergt heute einen Teil des Estnischen Historischen Museums. Die Ausstellung im historischen Gebäude in der Straße Pikk tänav informiert über das reiche Erbe der Hanse sowie die mittelalterliche Blütezeit von Tallinn. Höhepunkt ist das „Chamber of Legends“ mit 88 Raritäten und Skurrilitäten aus der Stadtgeschichte.
Ein weiterer, ebenso sehenswerter Standort des Museums liegt etwas außerhalb der Stadt im Maarjamäe Palace. Hier werden bedeutende Aspekte der estnischen Identität und der sowjetischen Besetzung sowie die Entstehung der modernen Republik beleuchtet.
Alexander-Newski-Kathedrale

In vielen Reiseführern wird die orthodoxe Alexander-Newski-Kirche mit ihren markanten schwarzen Kuppeln als Sehenswürdigkeit beschrieben – doch vielen Esten ist das Bauwerk ein Dorn im Auge. Immer wieder wurde sogar darüber diskutiert, sie abzureißen, denn die Ende des 19. Jahrhunderts errichtete Kirche gilt als Symbol der sowjetischen Unterdrückung. Noch können Reisende die Kirche und ihr goldverziertes Inneres jedoch betreten.
Kunst- und Kulturtreff Kuku Klubi
Der alternative KuKu Klubi hat viel zu Estlands Freiheit beigetragen. Politische Aktivisten, Freigeister und Künstler trafen sich bereits ab 1935 im beschaulichen Keller der Kunsthalle, um sich US-Jazz und politischen Debatten hinzugeben. Heute ist das KuKu für die Auftritte von Bands bekannt. Tagsüber kann man den einstigen Revolutionsgeist bei einer Tasse Kaffee aufsaugen.
Telliskivi Creative City

Im Kreativzentrum Telliskivi tummeln sich Künstler und Start-Ups, hippe Cafés und Bars sowie verschiedene Museen. Unter anderem finden Gäste hier, in einem ehemaligen Industriequartier, das berühmte Museum Fotografiska Tallinn. Wer durch das Kreativviertel schlendert, findet außerdem an zahlreichen Wänden spannende Street Art. Mehr als 800 kulturelle Veranstaltungen werden im Telliskivi jährlich ausgetragen.
Balti Jaam – Markt am Bahnhof

Direkt neben dem Telliskivi und gegenüber des Bahnhofs liegt der größte und vielfältigste Markt der Stadt. Auf drei Etagen verkaufen mehr als 200 Händler ihre Waren – das Angebot reicht von Strickwaren, über Kunsthandwerk bis hin zu Vintage-Kleidung. Auch kulinarisch ist der Balti Jaam ein echter Hotspot. Hier können sich Besucher durch angesagte Food-Trends schlemmen und estnische Spezialitäten wie das Gebäck von Muhu Pagarid oder frisch gepflückte Waldpilze probieren.
Weitere Infos zu Tallinn: Wetter, Anreise und mehr

Wetter und beste Reisezeit: Prinzipiell ist das Klima in Tallinn kalt. Die meisten Sonnenstunden (bis zu zehn) gibt es in der Regel im Juni, am wärmsten ist es im Juli mit bis zu 21 Grad. Im Januar und Februar können die Temperaturen auf bis zu -9 Grad abfallen. Die beste Reisezeit für einen Städtetrip nach Tallinn ist von Mai bis September.
Wer fliegt Tallinn an? Verschiedene Airlines fliegen die Tallinn aus Deutschland an. Die baltische Fluglinie Air Baltic etwa betreibt viele Verbindungen in und aus der estnischen Hauptstadt. Auch Ryanair, Lufthansa und Swiss fliegen regelmäßig nach Tallinn.
Währung: In Tallinn wird mit dem Euro gezahlt.
Ist Tallinn teuer? Die Kosten in Tallinn sind vergleichbar mit anderen europäischen Ländern und richten sich – beispielsweise in der Gastronomie – häufig danach, ob die Lokale in einem touristischen Viertel liegen oder etwas außerhalb.
Wie viele Tage braucht man für eine Reise nach Tallinn? Wer nach Tallinn reist, sollte mindestens drei Tage einplanen, um die Stadt zu erleben, sich durch die Gastro-Szene zu probieren und Freizeitaktivitäten wie Shopping oder Museumsbesuche zu unternehmen.
Sightseeing in Tallinn: Der Anbieter Like a local guide hat über 30 Tallinn-Touren im Programm. Sie führen zu historischen Sehenswürdigkeiten, aber auch in die Start-up- oder die Craft-Beer-Szene – eine geeignete Möglichkeit, um möglichst viel von Tallinn auszukundschaften.