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Sterneninseln: Magische Nächte auf Spiekeroog und Pellworm

Das Funkeln tausender Sterne: Von Spiekeroog und Pellworm haben Urlauber:innen einen besonderes tollen Blick auf den Nachthimmel über der Nordsee. Die Inseln bemühen sich seit Jahren um mehr Dunkelheit – mit großem Erfolg!

Datum 04.01.2023

Der natürlich dunkle Sternenhimmel über den Nordseeinseln Spiekeroog und Pellworm zieht zunehmend Sternengucker:innen an. Rund eineinhalb Jahre nachdem die beiden Inseln in Niedersachsen und Schleswig-Holstein offiziell von der International Dark-Sky Association (IDA) als erste Sterneninseln Deutschlands anerkannt wurden, registrieren die Touristiker:innen ein großes Interesse bei Urlaubsgäst:innen.

Sternegucken an der Nordsee: Mit Guides und Tiny Houses

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Auf Spiekeroog etwa bieten Astronomen und Astronominnen regelmäßig Vorträge über den Sternenhimmel an und sogenannte Sternenguides unternehmen mit Interessierten Wanderungen durch die Abenddämmerung. „Das wird wirklich sehr gut angenommen und ist in den Saisonzeiten oft frühzeitig ausgebucht“, sagte die Bereichsleiterin Tourismus bei der Spiekerooger Kurverwaltung, Stefanie Grucza. An den rund 40 Veranstaltungen rund um den Nachthimmel über Spiekeroog nahmen nach Angaben der Nordseebad Spiekeroog GmbH im Jahr 2022 fast 800 Besucherinnen und Besucher teil.

Auch Pellworm profitiere als Urlaubsort sehr von der Auszeichnung Sterneninsel, sagte Janina Bursch vom Kur- und Tourismusservice der Insel. Anfragen für Urlaub mit Sternen-Hintergrund seien nach der Zertifizierung auf jeden Fall gestiegen. Vermieter:innen nutzten die Chance, indem sie beispielsweise Tiny Houses mit Sternenthematik anbieten, sagte Bursch. Zudem gibt es private Anbieter:innen von Sternen-Produkten wie Pullis oder Sternenführer.

Sterneninseln: Hochsaison im Frühjahr und Herbst

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Momentan ist man auf Pellworm noch dabei, eine „Sternenkieker“-Basis aufzubauen. Im November gab es beispielsweise eine dreitägige „Sternenkieker-Schulung“, die sich unter anderem an sterneninteressierte Pellwormer:innen, Vermieter:innen, Gastronom:innen sowie Watt- und Gästeführer:innen richtete. Auch an Infomaterial und Infrastruktur werde gearbeitet, sagte Bursch. „Ab der nächsten Saison stehen auf Pellworm endlich Liegebänke, auf denen man bequem die Sterne beobachten kann.“

Auf Spiekeroog gibt es solche Beobachtungsplätze bereits. Besonders gut ließe sich der Sternenhimmel im Frühjahr und Herbst beobachten, wenn die Tage nicht all zu lang seien, sagte Grucza. Da allerdings die Nachfrage nach Erkundungstouren vor allem in der Hauptsaison während der Sommermonate hoch sei, arbeite die Kurverwaltung zusammen mit den Nationalparkhaus Wittbülten nun daran, das bestehende Angebot auszubauen. Eine Idee sei etwa, einen Audio-Guide zu entwickeln, mit dem Sternenfans auch allein noch zu später Stunde den Nachthimmel entdecken könnten.

Dunkelheit als Voraussetzung für die Sterneninseln

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Um ausgezeichnet zu werden, investierten die Inseln früheren Angaben zufolge besonders in die Straßenbeleuchtung, um die Lichtmenge zu reduzieren. Auf Pellworm wurden 70 Laternen durch voll abgeschirmte Leuchten ersetzt, in weiteren Leuchten wurden die alten Leuchtmittel ersetzt. Auf Spiekeroog wurde die Helligkeit von 68 Straßenlaternen um 30 Prozent gedimmt, um den Anforderungen der IDA zu entsprechen. Weitere Lampen zu dimmen oder auszutauschen sei eine Daueraufgabe, sagte Grucza.

Die Maßnahmen waren eine Voraussetzung für die Anerkennung als Sterneninseln. Messungen von Expert:innen ergaben: Beide Inseln gehören nachts zu den dunkelsten Orten Deutschlands.

Die Auszeichnung als internationaler Sternenpark wird nur an Gebiete verliehen, die eine natürliche Nachtlandschaft aufweisen und sich für deren Erhalt einsetzen. Damit ist das Versprechen verbunden, Umweltbelastungen durch Lichtverschmutzung zu verringern sowie zur Gesunderhaltung aller Lebewesen und Energieeinsparung beizutragen. Vom offiziellen Titel hatten sich Pellworm und Spiekeroog neben den positiven Effekten auf Gesundheit und Natur eine touristische Aufwertung der Inseln erhofft - gerade auch in der Nebensaison.

- dpa

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