Die 11 schönsten Städte in Hessen

Verträumtes Fachwerk, prächtige Schlösser und historische Burgen: Hessens Provinz kann sich sehen lassen. Neben Metropolen wie Frankfurt, Wiesbaden und Kassel punktet das Bundesland nämlich vor allem mit malerischen Städtchen, die noch gar nicht auf dem Radar von Reisenden angekommen sind.
Wir zeigen Ihnen elf besonders schöne Städte in Hessen – von der Metropole bis zur Kleinstadt.
Fulda

Die Stadt Fulda wirkt südlicher, als es ihr vom Breitengrad her eigentlich zusteht. Der Dom ist das Wahrzeichen der Stadt und gilt als bedeutendste Barockkirche Hessens. Überhaupt spiegelt sich diese Epoche in der Bischofsstadt Fulda schöner als kaum irgendwo sonst: Kloster Frauenberg, Stadtschloss, St. Blasius – vieles geht auf den großen Baumeister Johann Dientzenhofer zurück, der nicht reich wurde, weil seine Kostenvoranschläge meist zu niedrig waren. Dafür hat er das Stadtbild seiner Wahlheimat reich gemacht.
Bad Homburg

Wahrzeichen von Bad Homburg ist der Weiße Turm. Er stammt noch aus dem Mittelalter und war der Bergfried einer Burg. Heute gehört er zu dem Schloss, das die Landgrafen von Hessen-Homburg ab 1679 bauen ließen. Ende des 19. Jahrhunderts machten die Hohenzollern die Anlage zu ihrer Sommerresidenz. Deshalb kann man sich heute leicht „wie ein König“ ausruhen: Im Kaiser Wilhelms Bad war schon der spätere englische Monarch Edward VII. zu Gast. Die Kurstadt im Hochtaunus wirbt mit dem eigenwilligen Slogan „Champagnerluft und Tradition“.
Marburg

Rund 77.000 Menschen nennen Marburg im Lahntal ihr Zuhause, doch die Stadt wirkt weit größer – eingehüllt in ein enges Netz aus Fachwerk, Kopfsteinpflaster und schmalen Gassen, die sich bergauf bis zum Landgrafenschloss winden. Schon beim Flanieren spürt man den romantischen Charme: die malerische Oberstadt mit ihren Gründerzeitvillen, gemütlichen Cafés und lebendigen Studententreffs. Die prächtige Elisabethkirche, eine der ersten gotischen Hallenkirchen Deutschlands, thront stolz am Fuße des Schlossbergs und erzählt vom Einfluss der heiligen Elisabeth.
Frankfurt am Main

Frankfurt am Main ist nicht nur die größte Stadt Hessens und fünftgrößte Deutschlands, sondern zugleich Europas Finanzzentrum – Sitz der Europäischen Zentralbank, der Deutschen Bundesbank, der Frankfurter Wertpapierbörse und namhafter Kreditinstitute. In ihrer Architektur Frankfurts trifft Moderne auf Geschichte: Die charakteristische Skyline mit Hochhäusern wie dem Commerzbank Tower oder dem Main Tower prägt den Bankenstandort, während die historische Altstadt mit Römerberg, Kaiserdom, Paulskirche und Goethe-Haus lebendige Zeugen ihrer Vergangenheit sind. Auf beiden Ufern des Mains erstrecken sich Museen wie das Städel, das Museum für Moderne Kunst und die Schirn Kunsthalle.
Übrigens: Über 40 % der Stadtfläche zählt zu Parks, Landschaftsschutzgebieten oder dem Grüngürtel – darunter Stadtwald und Mainufer, ideal zum Entspannen zwischen den Vierteln. Verkehrstechnisch ist die Stadt ein Knotenpunkt: Flughafen, Hauptbahnhof und Autobahnen sorgen für exzellente Anbindung im deutsch-europäischen Raum.
Hier verraten wir Ihnen die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Frankfurt am Main.
Bad Hersfeld

Von Fachwerkhäusern geprägt ist das Zentrum der Kurstadt Bad Hersfeld im Nordosten von Hessen. Wahrzeichen der Altstadt ist der markante Turm der evangelischen Stadtkirche, einer gotischen Hallenkirche. Die Hauptattraktion der Stadt ist aber die größte romanische Kirchenruine der Welt: die Stiftskirche der ehemaligen Abtei Hersfeld, im Siebenjährigen Krieg 1761 zerstört. Unter der Apsis ist heute der Eingang zu den Bad Hersfelder Festspielen, darüber liegt die offene Bühne. „Ruine“ ist eigentlich kein passender Ausdruck für diesen magischen Ort – die Zerstörungen verstärken eher noch den überwältigenden Eindruck.
Michelstadt

Klein, aber originell ist das Rathaus in Michelstadt. Im einst komplett offenen Erdgeschoss trat früher das Gericht zusammen, außerdem wurde hier Markt gehalten. Das im Kern noch spätgotische Fachwerkhaus ist ein berühmtes Fotomotiv und war wegen seines ikonischen Ranges mal auf einer Briefmarke der Bundespost abgebildet. Die ganze Altstadt des Städtchens im Odenwaldkreis ist entzückend, man fühlt sich wie einem Historienfilm.
Wiesbaden

Wiesbaden, die zweitgrößte Stadt Hessens, fungiert nicht nur als Landeshauptstadt, sondern zählt auch zu den ältesten Kurbädern Europas – dank ihrer beinahe 30 Thermal- und Mineralquellen. Das Stadtbild ist geprägt von Architektur im Historismus-Stil – von klassizistischen Villen über Gründerzeit-Bauten bis zu spät-historistischen Straßenzügen.
Oberhalb des Altstadtkerns erhebt sich die imposante neugotische Marktkirche, deren 98 Meter hoher Hauptturm das Stadtbild prägt. Direkt gegenüber liegt das Alte Rathaus aus dem frühen 17. Jahrhundert, ein beeindruckender Renaissance-Bau. Die hessische Landeshauptstadt hält darüber hinaus sehr viele Grün- und Waldflächen bereit. Besonders der Kurpark, Neroberg und der barocke Schlosspark Biebrich bieten Ausblick, Ruhe und Freizeitmöglichkeiten mitten in der Stadt.
Hier haben wir noch mehr Sehenswürdigkeiten von Wiesbaden für Sie zusammengestellt.
Gelnhausen

Um das Jahr 1.200 herum war Gelnhausen eine mächtige Stadt, gegründet von Kaiser Friedrich Barbarossa, eine freie Reichsstadt dazu. Diese Blütezeit war bald vorüber, aber ein Widerschein davon liegt heute noch über Gelnhausen. Über eine inzwischen verlandete Insel in Gelnhausen spazierte einst der Staufer Friedrich I. selbst: Seine Pfalz ist nicht die größte, aber die am besten erhaltene der Kaiserpfalzen.
Kassel

Im grünen Nordhessen liegt Kassel. In dieser Stadt pulsiert eine Kultur voller Kontraste: Spaziergänge durch die weitläufigen Wasseranlagen im Bergpark Wilhelmshöhe führen etwa vorbei an antiken Ruinen, majestätischen Kaskaden und zum ehrwürdigen Schloss, das hoch über der Stadt thront. In den belebten Straßen rund um Friedrichsplatz und Königsplatz mischen sich Museen mit Straßencafés, während Studenten und Kunstliebhaber das kreative Ambiente prägen.
Übrigens: Hier lesen Sie die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Kassel.
Seligenstadt

Das zauberhafte Seligenstadt lässt sich zum Beispiel über eine Radtour entlang des Mains erleben entdecken. Über die Namensgebung des vormaligen Obermühlheim gibt es diverse Legenden aus karolingischer Zeit, als Einhard, der Gefährte und Biograf von Kaiser Karl dem Großen, hier ein Gut geschenkt bekam. Dort soll er mit des Kaisers Tochter Emma gelebt haben. Eines Tages habe der durchreisende Kaiser die beiden entdeckt und ausgerufen: „Selig sei die Stadt genannt, da ich meine Tochter wieder fand.“ Bedeutendster Bau Seligenstadts ist die Einhard-Basilika St. Marcellinus und Petrus, die noch Bausubstanz aus dem 9. Jahrhundert enthält.
Limburg an der Lahn

Eingebettet zwischen Taunus und Westerwald, empfängt Limburg Besucher mit einer mittelalterlichen Altstadt, die in großen Teilen fast unversehrt erhalten ist. Fachwerkhäuser aus dem 13. bis 18. Jahrhundert reihen sich an verwinkelten Gassen, die Lahn schlängelt sich durch die Stadt – und über all dem thront der Limburger Dom, eine spätromanisch-frühgotische Kathedrale mit sieben Türmen. Die Alte Lahnbrücke, seit Jahrhunderten Dreh- und Angelpunkt des Handels, verbindet die Ufer Limburgs. Fachwerk-Juwelen wie das sagenumwobene „Haus der sieben Laster“ mit seinen geschnitzten Allegorien und das gotische „Römer 2–4–6“ aus dem Jahr 1289 geben der Stadt ein unverwechselbares Gesicht.