Wandern im Rheingau: Die schönsten Routen

Inhaltsverzeichnis
- Wandern im Rheingau: Die Romantik-Tour
- Wanderung ab Lorch: Rhein-Wisper-Glück
- Weinwanderung im Rheingau: Weinerlebnisweg Oberer Rheingau
- Idylle und Kultur auf dem Rheingauer Klostersteig
- Der Flötenweg: Rheinpanorama zwischen Weinreben
- Wandern im Rheingau: Mühlenwanderweg im Elsterbachtal
- Urbaner Flair: Wandern auf Wiesbadens Neroberg
- Die Krönung: Der Rheinsteig
Klar, der Rheingau im südwestlichen Hessen ist eine der beliebtesten Weinregionen Deutschlands. Nicht verwunderlich also, dass zahlreiche Wanderwege der Region mit aromatischen Kostproben am Wegesrand sowie charmanten Einkehrmöglichkeiten locken.
Mindestens genauso schön wie das Wandern durch die Weinreben sind aber die Panoramablicke, die Besucher von den Weinbergen im Rheingau genießen können: über die Wisper, den Rhein und Städte wie Rüdesheim. An zahlreichen Ecken locken historische Burgen, hübsche Klosteranlagen und idyllische Mühlen.
Merian zeigt Ihnen die schönsten Routen fürs Wandern im Rheingau.
Wandern im Rheingau: Die Romantik-Tour

Diese Tour hat alles, was die Region ausmacht: Vom Ort Rüdesheim aus fahren Sie entweder mit der Seilbahn nach oben oder Sie gehen zu Fuß (45 Minuten). Dort oben gehen Sie auf zwei Zeitreisen: Gleich am Niederwalddenkmal dreht es sich um den Deutsch-Französischen Krieg 1870-71. Die zweite Zeitreise führt 250 Jahre zurück, als der junge Graf von Ostein den dunklen Wald als wunderschönen Ort inszenierte. Er schuf den Osteinschen Landschaftspark mit Kunstbauten und Aussichtspunkten.
Wer Romantik einatmen möchte: Direkt im Park liegt das Jagdschloss mit der Bergstation der Sesselbahn, mit der Sie sich den steilen Abstieg nach Assmannshausen sparen können. Mit dem Schiff geht es rüber zur Burg Rheinstein, dann durch das legendäre Binger Loch zurück nach Rüdesheim. Für die Wanderung sollten Sie rund sechs Stunden (inklusive Seilbahnfahrt sowie Schiffstour und Burgbesichtigung) einplanen.
Wanderung ab Lorch: Rhein-Wisper-Glück

Die Wisper ist das kleine Flüsschen, das bei Lorch in den Rhein mündet. Und dort startet das Rhein-Wisper-Glück – wobei manche auch gern in Lorchhausen losgehen. Der Weg ist, je nach Startpunkt, neun bis zehn Kilometer lang, und ist einer von 16 Wispertrails durch den wunderschönen, teils dicht bewaldeten Wisper-Taunus.
Lorch ist eine typische Stadt am Mittelrhein mit schönen historischen Häusern. Das Hilchen-Haus sieht toll aus mit seiner weit und breit prächtigsten Renaissance-Fassade. Weitere Höhepunkte auf dieser Rundtour: die Ruine Nollig, ein Teil der ehemaligen Stadtbefestigung, sowie alte Schiefergruben mit Stollenlöchern, in denen inzwischen Fledermäuse hausen. In Lorch zu starten, lohnt sich für alle, die mit dem Auto kommen, da es in Lorchhausen meist keine Parkmöglichkeit gibt.
Weinwanderung im Rheingau: Weinerlebnisweg Oberer Rheingau

Der 18 Kilometer lange Weinerlebnisweg führt an Mainz-Kostheim, Hochheim, Flörsheim, Wicker und Massenheim vorbei, man kann an mehreren Stellen einsteigen. Winzer haben ihn mitgestaltet, an 40 Stationen erfährt man viel über diese Region. Die Landschaft hat einen ganz anderen Charakter als im Mittleren und Unteren Rheingau, zum Teil laufen Sie am Main entlang, teils durch Felder und Auen und natürlich durch Weinberge. Die Höhenunterschiede sind gering, der Weg ist also auch für ungeübte Wandernde gut machbar.
Idylle und Kultur auf dem Rheingauer Klostersteig

Dieser Steig verbindet verschiedene Klosteranlagen und Kirchen miteinander. Er startet in Eberbach, einem ehemaligen Zisterzienserkloster in Eltville, und endet in Marienhausen. Dazwischen liegen Johannisberg, Marienthal, Nothgottes und St. Hildegard. In den drei letztgenannten Orten findet nach wie vor klösterliches Leben statt.
Eberbach ist das kulturelle Zentrum des Rheingaus, eine gewaltige Kulisse! Johannisberg wurde 1.100 von Benediktinern gegründet. Es ist heute ein Schloss und Weingut und liegt genau auf der Hälfte der 30 Kilometer langen Tour – ideal für eine Übernachtungspause.
Der Flötenweg: Rheinpanorama zwischen Weinreben

Der Flötenweg hat nichts mit dem Instrument zu tun, er ist benannt nach einer eleganten Weinflasche, der Rheingauer Flöte. Leider hat sie sich nie so durchgesetzt wie der Boxbeutel in Franken. Der schöne Weg führt von Johannisberg an Schloss Vollrads vorbei bis nach Hallgarten – immer schön mit Rheinpanorama durch die Weinberge. Sollten Sie das eine oder andere Glas trinken wollen: Der Weg ist gut beschildert – sich zu verlaufen ist quasi unmöglich.
Wandern im Rheingau: Mühlenwanderweg im Elsterbachtal

Sägemühlen, Getreidemühlen, Schrotmühlen: Mühlen sind einst wichtige mechanische Hilfsmittel gewesen. Viele stehen noch, sehr schön zu sehen zum Beispiel auf dem Mühlenwanderweg am kleinen Elsterbach entlang, zwischen Winkel am Rhein und Kloster Marienthal. Die Ostermühle fungiert heute als Weingut, die Weihermühle und die Schamari-Mühle sind Straußwirtschaften. Obwohl der Weg nur rund fünf Kilometer lang ist, könnte die Wanderung also etwas länger dauern.
Urbaner Flair: Wandern auf Wiesbadens Neroberg

Toll für Kinder ist der Neroberg im Norden von Wiesbaden. Hinauf gelangen Sie zu Fuß in einer halben Stunde oder mit der mehr als 130 Jahre alten Standseilbahn (Fahrzeit: dreieinhalb Minuten). Allein schon der Blick auf Wiesbaden ist grandios. Außerdem gibt es oben einen Kletterwald. Familien können den Tag schwimmend ausklingen lassen: im Opelbad.
Übrigens: Hier finden Sie weitere Sehenswürdigkeiten in Wiesbaden.
Die Krönung: Der Rheinsteig

Der Rheinsteig misst insgesamt ganze 320 Kilometer, er erstreckt sich von Wiesbaden bis Lorch auf etwa 80 Kilometer. Dafür sollten Sie sich fünf Tage Zeit nehmen. Bis Rüdesheim ist der Fluss kaum zu sehen, trotzdem ist die Tour ein Erlebnis. Denn es bietet sich genug Abwechslung: erst die eher liebliche Landschaft westlich von Wiesbaden, dann die dunklen Wälder des Taunus. Kloster Eberbach und weitere Klöster liegen am Weg, natürlich auch das Niederwalddenkmal und der Osteinsche Landschaftspark.
Weil die einzelnen Etappen nicht so lang sind, kann man am Ende jedes Tages in eines der Städtchen oder Dörfer absteigen. Die Zubringerwege sind gelb markiert, und mit der Bahnlinie sind alle Orte wunderbar miteinander verbunden. So können Sie abends Kultur genießen oder einfach an einem der Weinprobierstände sitzen.