Die schönsten Sehenswürdigkeiten von Wiesbaden

Wiesbaden und der Rheingau sind reich an Orten, die Geschichte, Architektur und hessische Lebensart verbinden. Vom prachtvollen Kurhaus über traditionsreiche Museen bis hin zu Wahrzeichen wie der Marktkirche oder dem barocken Schloss Biebrich zeigt sich die Region in vielen Facetten.
Wer lieber ins Grüne entflieht, findet auf dem Neroberg oder im Landschaftspark Niederwald spektakuläre Ausblicke und Wanderwege. Wir stellen 12 besondere Sehenswürdigkeiten in und um Wiesbaden vor.
Kurhaus und Kurpark Wiesbaden

Dieses Ensemble ist das gewaltigste Geschenk der Jahre, als Wiesbaden die Welt-Kurhauptstadt war. Friedrich von Thiersch entwarf das prächtige, 1907 eröffnete Kurhaus: Sechs ionische Säulen tragen den Portikus, Marmor schmückt das von einer 21 Meter hohen Kuppel überspannte Foyer, zwölf Säle und Salons bieten bis heute viel Raum für Kultur. Gut essen können Sie im „Benner’s“, viel Geld bewegen in der Spielbank nebenan.
Museum Wiesbaden

Die Gründung des Museums Wiesbaden 1814/15 soll Tausendsassa Goethe angestoßen haben. Das bis heute perfekte Haus, entworfen von Theodor Fischers, wurde 1915 eröffnet. Allein die Jugendstil-Sammlung ist ein Fest für die Augen. Dass der größte Künstler aller Zeiten die Natur ist, beweist die Naturhistorische Ausstellung, die Ihre Kinder begeistern wird. Der Star der Sammlung: der Maler Alexej von Jawlensky.
Marktkirche

Die 1862 eingeweihte Kirche ist gleich doppelt herausragend. Ihr knapp 89 Meter hoher Hauptturm der Marktkirche ist das höchste Gebäude Wiesbadens, und der gesamte, für Wiesbaden selten hochstrebende Bau ist überragend schön. Architekt Carl Boos musste viel Kritik einstecken, der neogotische Stil und die auch aus Kostengründen eingesetzten Backsteine erschienen manchem Wiesbadener fremd. Heute ist der fünftürmige Bau ein Wahrzeichen der Stadt.
Dern’sches Gelände

Nebenan strebt die Stadt nicht mehr in die Höhe, sondern ausgiebig in die Breite: mit dem Dern'schen Geländen, dem zentralen Areal zwischen der Kirche, dem Neuen Rathaus und der Friedrichstraße. Wenn Sie mittwochs oder samstags in der Stadt sind: hin zum Wochenmarkt, Köstlichkeiten aus der Region und die entspannte Atmosphäre genießen (auch in der Mauergasse!). Und an allen Tagen: ab in den Untergrund, ins „sam“ (Stadtmuseum am Markt).
Neroberg

Hausberge, die direkt neben ihrer Stadt aufragen, haben eine Sogwirkung. Der Neroberg von Wiesbaden ist 245 Meter hoch und bewaldet, die Wege rauf und runter sind erstaunlich vielfältig. Der einfachste: die 1888 in Betrieb genommene Standseilbahn. Highlights: das von Reben gerahmte Opelbad, ein Freibad mit Deluxe-Ausblick, und die Russisch-Orthodoxe Kirche mit ihren goldenen Dächern.
Westend Wiesbaden

Durch das Überqueren einer Straße öffnet sich abrupt eine andere Welt: Von der Innenstadt einmal über die Schwalbacher Straße, und Sie sind im Inneren Westend. Dann weiter über den Ring bis ins Äußere Westend: Hier lohnt ein ausgiebiger Spaziergang durch begrünte Hinterhöfe, Galerien und lauschige Cafés.
Bergkirchenviertel

Weniger bekannt ist das ans Westend nordöstlich angrenzende Bergkirchenviertel. In Wiesbadens goldenen Kurstadt-Jahren wohnten dort die Arbeiter, viele der Häuser sind deshalb im frühen 19. Jahrhundert entstanden, man nannte sie „Katzelöcher“. Warum in den 1970er Jahren ernsthaft erwogen wurde, sie abzureißen, ist ein Rätsel. Heute beherbergen sie viele nette Läden und Restaurants.
Schloss Biebrich

Da hat Wiesbaden ja mal ein Schmuckstück dazubekommen, als die Stadt 1926 Biebrich eingemeindete: Dort steht die dreiflügelige barocke Anlage, ab 1701 erbaut und lange Residenz der Fürsten von Nassau. Heute finden auf Schloss Biebrich Tagungen statt, auch die Hessische Landesregierung nutzt manche Räume zur Repräsentation. Als Besucher können Sie den riesigen Schlosspark erkunden und die Mosburg, eine künstliche Ruine, entdecken.
Drosselgasse Rüdesheim

Einer der Touristen-Hotspots des Landes und Heimat von Asbach Uralt, den man hier mit Zucker, Kaffee und Sahne mischt. Kann das gutgehen? Asbach Uralt hat eine durchaus interessante 130-jährige Historie, der Sie im Besucher Center auf den Grund gehen können. Und die Drosselgasse? Am besten früh, bevor es voll wird – und dann den erlebenswerten Rest von Rüdesheim erkunden.
Kloster Eberbach

Es ist vielen Bau- und Weinbaumeistern und den Machern des Films „Der Name der Rose“ zu verdanken, dass das 1136 von Zisterziensermönchen gegründete Kloster Eberbach internationale Strahlkraft entwickelte. Das Gesamtkunstwerk Eberbach mitsamt Kreuzgang und Basilika braucht Zeit zum Erkunden. Neben der Klosterschänke gibt es auch ein Hotel auf dem Gelände. Ebenfalls sehenswert: Die umliegenden Weindörfer Kiedrich und Hallgarten, die beide entspannt zu Fuß zu erreichen sind.
Schloss Johannisberg

Noch ein ehemaliges Kloster und noch ein historischer Weinkeller, der nicht nur jahrhundertealte Wein-Schätze birgt, sondern auch grandiose Geschichten. Das heutige Schloss Johannisberg war eines der ersten Klöster der Region, es wurde um 1100 von Benediktinern gegründet. Wie es in den Besitz der Familie von Metternich kam und wie es zu jenem Ort wurde, an dem die Spätlese erfunden wurde, erfahren Gäste im Rahmen einer Weinprobe, die man in Kombination mit einer Kellerführung buchen kann.
Landschaftspark Niederwald

Kann man einem Wald eine Dramaturgie geben? Johann Friedrich Karl Maximilian von Ostein hat im 18. Jahrhundert bewiesen: Man kann. Im Landschaftspark Niederwald hoch über dem Rhein ließ er Holz- und Steinbauten errichten, setzte so die schönsten Ausblicke in Szene, schuf Sichtachsen – und wurde zu einem Wegbereiter der Rhein-Romantik.
Hochheim

Dieser hübsche Weinbauort liegt östlich von Wiesbaden am Main, er gehört aber zum Rheingau. Entsprechend finden Gäste in Hochheim viel Rheingautypisches, einen Weinprobierstand, Straußwirtschaften, Weingüter, Fachwerk und eine ortsprägende Kirche – St. Peter und Paul, deren Schatz spätbarocke Deckenfresken sind. Auch das örtliche Weinbau-Museum lohnt einen Abstecher.