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Camping

Der erste Campingurlaub: Tipps zu Gepäck, Stellplatz und Co.

Die erste Reise mit Wohnmobil, Wohnwagen oder Campervan ist immer aufregend. Ein paar hilfreiche Tipps rund um Gepäck, Stellplätze und Regeln können den Start hinterm Steuer erleichtern.

Datum 25.08.2023

Auf vier Rädern die große Freiheit genießen: Seit einigen Jahren begeistern sich immer mehr Reisende für den Campingurlaub. Die große Auswahl an Campingplätzen und Vermietungen für Wohnmobile und Vans hat die Entwicklung zusätzlich verstärkt. 

Viele Platzbetreiber:innen reagieren auf die Nachfrage, vergrößern ihre Flächen, bieten Glamping-Möglichkeiten, renovieren Sanitäranlagen oder bauen das Freizeitprogramm aus. Auch immer mehr alternative Stellplätze auf Privatgrundstücken oder im kleinen Kreis locken Menschen mitten in die Natur. Ob in Deutschland, Europa oder fernen Reisezielen: Beim Camping-Urlaub besinnen sich viele auf das Wesentliche und kommen in den schönsten Landschaften zur Ruhe. 

Der erste Campingurlaub ist dabei immer etwas Besonderes. Wir geben Ihnen hilfreiche Tipps, wie Sie sich mit den Gegebenheiten und dem Mobil vertraut machen und was es Wichtiges zu beachten gibt. 

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Fahrpraxis: Üben und das Wohnmobil Probe fahren

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Das Fahren mit einem Wohnmobil will gelernt sein – üben Sie das vor dem Urlaub am besten.

Ein Wohnmobil ist kein PKW: Höhe, Breite und Länge unterscheiden sich bei Caravans deutlich von gängigen Autos. Der Umgang mit ihnen ist daher – vor allem zu Beginn – nicht ganz einfach. Vielen hilft es, sich vor der Reise mit dem Wohnmobil und den Fahrzeugeigenschaften vertraut zu machen. Anfahren, Rückwärtsfahren, wenden, abbiegen und rangieren will geübt sein. Manchmal kann man auf den Plätzen der Verleihstationen ein paar Runden drehen. Dafür gibt es zwar keinen Führerschein, aber ein sicheres Fahrgefühl. Besonders wichtig: Durch das zusätzliche Gewicht verlängert sich der Bremsweg! 

Check-Up vor der Abfahrt: Reifendruck, Ölstand und Co.

Wohnmobil mit Alkove © Unsplash/TogoRv
Vor der (Weiter-)Reise sollten die hier aufgeführten Punkte stets geprüft werden.

Den Pannenservice will im Urlaub niemand rufen. Deshalb vorab klären: Stimmen Reifendruck und Ölstand? Wie funktioniert die Entsorgung und der Anschluss auf den Plätzen? Sind Kühlschrank und Heizung auf Fahrbetrieb umgestellt? Ist das Fahrzeug vom Strom getrennt und sind alle Fächer und Schubladen richtig verschlossen? Ist alles gecheckt, steht der Reise nichts mehr im Weg.

Gepäck beim Camping: Richtig planen

Campingtisch neben einem Wohnmobil mit Lichterketten © Unsplash/Connor Olson
Beim Packen für den Campingurlaub ist oft Minimalismus gefragt.

Das Packen ist eine Kunst für sich – und beim Camping mitunter noch etwas kniffliger. Denn wer autarken Urlaub im Mobil macht, benötigt eine umfangreiche Grundausstattung. Kleidung, Küchenutensilien, Bettwäsche, Handtücher und mehr nehmen viel Raum ein. Wer dann noch Fahrräder, Wanderschuhe und Co. dabei hat, bekommt schnell ein Platzproblem. Das Wesentliche für einen gelungenen Urlaub haben wir in einer Camping-Packliste für Sie zusammengetragen. Für den Notfall haben die Stellplatznachbar:innen oder die Betreiber:innen des Platzes bestimmt einen Dosenöffner, Handfeger oder Ähnliches parat. 

Für das Packen gilt: Leichtes Gepäck nach oben, schweres nach unten. Und aufgepasst: jedes Wohnmobil hat ein begrenztes Zuladungsgewicht. Urlaube gleichen ja gern mal einem Umzug– doch nicht alles kann mit. 

Vor der Reise: Den richtigen Campingplatz finden

Camping unterm Sternenhimmel, Wohnmobil © Unsplash/Eugene Quek
Gäste informieren sich am besten bereits vor der Anreise über die Gegebenheiten vor Ort.

Bevor der erste Urlaub im Reisemobil, mit Campervan oder Wohnwagen beginnt, empfiehlt es sich, eine grobe Route festzulegen. Wer in der Hauptsaison reist und gut besuchte Ziele ansteuert, sollte vorab unbedingt reservieren. Die beliebtesten Campingplätze in Deutschland sind meist einige Zeit im Voraus ausgebucht. 

Auch hilft es, sich mit den Gegebenheiten vor Ort vertraut zu machen und Erfahrungsberichte oder Tipps zu studieren. Taugt der Untergrund, gibt es auch Schatten, ist die nächste laute Straße weit genug weg und dafür ein schönes Restaurant in der Nähe? 

Wer mit Kindern reist, sollte zum Beispiel klären, ob es Spielmöglichkeiten oder Animation gibt. Häufig gibt es altersgerechte Angebote für den Nachwuchs: Ein großer Spielplatz, ein Mini-Club oder Kinder-Animation verschaffen den Kids Spaß und neue Freunde – und den Großen die ersehnte Ruhe. Gute Reiseführer und Apps wie „Stellplatz-Radar“ können die Suche erleichtern. 

Wer es ruhiger mag, schaut besser nach beschaulichen Plätzen mitten in der Natur. Auch, ob ein Platz barrierefrei ist, Haustiere willkommen sind und es Einkaufsmöglichkeiten oder Brötchen-Services gibt, können Gäste in der Regel im Vorfeld herausfinden.

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Unterwegs: Zeit nehmen und Stress vermeiden

Camping in den Niederlanden, Wohnmobil am Wasser © Unsplash/Alan Billyeald
Gerade Anfänger:innen sollten sich für die Reise Zeit nehmen und keine allzu langen Strecken planen.

Rein in den Caravan, raus in die weite Welt: Camping eröffnet uns viele neue Möglichkeiten des Reisens. Aber Vorsicht: Anfänger:innen neigen dazu, sich bei ihrer Route zu übernehmen. Das führt zu Stress – und den will keiner. Deshalb empfiehlt es sich, die Etappen überschaubar zu halten. So bleibt genügend Zeit, die Gegend zu erkunden, Pausen einzulegen und nach dem richtigen Weg zu schauen. In der Hektik entstehen anderenfalls brenzliche, wenn nicht gefährliche Situationen. Und wer erstmals hinter dem Steuer eines großen Reisemobils sitzt, benötigt am Anfang mehr Zeit zum Rangieren. Daher eher kurze Reiserouten planen!

Auf dem Campingplatz: Den besten Spot finden

In der Regel erhalten Camping-Urlauber:innen bei Ankunft einen Stellplatz zugewiesen. Wer jedoch selbst die Wahl hat, kann sich mit offenen Augen auf die Suche nach den besten Spots machen. Im Sommer besonders wichtig: direkte Sonneneinstrahlung meiden! Am besten schläft es sich auf schattigen Plätzen unter Bäumen. 

Achtung: Manchmal merkt man es erst, wenn es zu spät ist – wer Reisemobil oder Caravan etwa unachtsam unter Pinien abstellt, kriegt das herunter tropfende Harz womöglich nie wieder weg. Bei Regen die nasse Markise einfahren ist auch keine gute Idee, sofern man kein Fan von Schimmel und Stockflecken ist.

Laut könnte es nachts und morgens an den Sanitäranlagen, an Restaurants oder anderen Aufenthaltsorten werden. Wer mit kleinen Kindern reist, ist besser abseits der großen Zufahrtsstraßen aufgehoben. 

Ausflüge vor Ort: Fahrräder sind das A und O

Was einen Urlaub mit dem Reisemobil oder Caravan noch abwechslungsreicher macht? Die Möglichkeit zu Ausflügen per Fahrrad natürlich. Wer den Camper also gerne mal für ein paar Tage nicht bewegen und trotzdem mobil sein will, sollte unbedingt das eigene Rad mitnehmen – und wenn das nicht geht, lassen sich fast überall gute (E-)Bikes ausleihen.

Wichtige Regeln für den Fahrrad-Transport

Eine Sache darf man bei einer Reise ins Ausland nicht vergessen: In Italien und Spanien ist die Absicherung der Zweiräder auf dem Träger am Heck mit rot-weiß gestreiften Schildern (50 x 50 Zentimeter) Pflicht. Achtung: Die Schilder für die beiden Destinationen sind unterschiedlich. Am besten online informieren – denn ohne wird’s teuer.

Grundregeln beachten

Wohnmobil im Wald © Unsplash/Fabian
Beim Campen gibt es wichtige Grundregeln, die von allen beachtet werden sollten.

Idyllische Nächte in unberührter Natur – wer träumt nicht davon? In Deutschland allerdings ist das Wildcampen nahezu überall verboten. Was nicht heißt, dass Urlaub im Grünen nicht möglich ist. Naturcampingplätze liegen oft mitten in verwunschenen Wäldern oder an kristallklaren Seen. Hier zeigen wir Ihnen einige besonders ruhige und naturnahe Campingplätze in Deutschland. Vor einer Reise ins Ausland sollten Sie sich über die rechtliche Lage vor Ort informieren. 

Rücksichtsvoll sollte auch der Umgang mit den übrigen Camping-Gästen sein. Ob Zelt, Wohnwagen oder Caravan: Die Wände beim Camping sind dünn. Achten Sie daher darauf, in den Abendstunden laute Gespräche zu vermeiden. Um 22 Uhr beginnt auf den meisten Campingplätzen die Nachtruhe, auch Mittagsruhe ist oft an der Tagesordnung. Wer spät anreist, sollte beim Rangieren und Einrichten möglichst leise sein. Wer entspannt ankommen will, grüßt seine Stellplatz-Nachbar:innen bei Ankunft. Auch mit Fragen können sich Neulinge am besten an ihre Mitcamper:innen wenden. 

Nachhaltigkeit beim Camping-Urlaub

Des weiteren spielen Nachhaltigkeit und der Einklang mit der Natur beim Camping eine große Rolle. Daher sind Mülltrennung und die richtige Entsorgung von Schwarz- und Grauwasser besonders wichtig. Wer eine Außendusche an seinem Mobil hat, sollte grundsätzlich nur natürliche Seifen und Shampoos verwenden – ohne Mikroplastik oder andere schädliche Inhaltsstoffe. 

Auch beim Einkaufen kann Wert auf Nachhaltigkeit gelegt werden: Was gibt es Schöneres, als unterwegs an kleinen Geschäften oder Hofläden zu stoppen und da mal in Ruhe zu stöbern? In der Region produzierte Lebensmittel schmecken meist auch noch viel besser als Ware aus dem Supermarkt. Außerdem müssen Wurst, Käse und Co. so nicht meilenweit transportiert werden, und die Einkäufe unterstützen Menschen vor Ort.

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