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Städtereisen

Hannover: 10 besondere Sehenswürdigkeiten der niedersächsischen Hauptstadt

Sehenswürdigkeiten sucht man in Hannover nicht lange: Oftmals reicht einfach ein Blick in die Höhe. Hinter Kaufhäusern oder Wohngebäuden ragen prachtvolle Türme in die Luft. Also einfach der Nase nach – und meistens liegt in direkter Nachbarschaft bereits die nächste Attraktion!

Text Simone Bauer

Ob das großzügige Maschsee-Ufer, das Alte Rathaus oder das historische Zentrum: In Hannover liegen die schönsten Sehenswürdigkeiten nur einen Katzensprung voneinander entfernt. Und davon hat die niedersächsische Landeshauptstadt einige zu bieten.

Viele Attraktionen können Besucher:innen umsonst besuchen. Neben prunkvollen Gebäuden und Kirchen warten weitläufige Garten und Parkanlagen darauf, entdeckt zu werden. Ideal für eine Sightseeing-Tour zu Fuß oder mit dem in Hannover so beliebten Fahrrad. 

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Neues Rathaus

Blick auf den Maschpark und das Neue Rathaus von Hannover © IMAGO / Henning Scheffen
Hannovers beliebte Sehenswürdigkeit: Das Neue Rathaus im Maschpark

Bei einem Städtetrip darf er nie fehlen: der Blick von oben herab auf die Dächer der City. Hier ist es möglich, die Kuppel des Neuen Rathauses von Hannover hinauffahren. Bei gutem Wetter sieht man sogar bis in den Harz!

Auch ansonsten lohnt sich ein Besuch, denn das Neue Rathaus ist absolut prachtvoll. Das Wahrzeichen der Stadt ist mehr als hundert Jahre alt und der Arbeitsplatz des hannoverischen Oberbürgermeisters, der dazu einlädt, sich ebenso das Innere genauer anzusehen. Hinter dem Neuen Rathaus bietet sich die Gelegenheit, auf der Terrasse gehoben speisen, mit Blick auf Maschpark und den idyllischen Maschteich.

Ab hier kann man dem Leine-Fluss zur urigen Altstadtkneipe „Schateke“ folgen, um sich eine Kanzlerplatte zu genehmigen: Currywurst und Pommes, wie Altkanzler Gerhard Schröder sie gerne (durchaus versucht heimlich) genoss.

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Maschsee

Menschen sitzen am Maschsee-Ufer in Hannover © Christian Wyrwa/Visit Hannover
Highlight im Sommer: Das Maschseefest in Hannover

In Sichtweite des Neuen Rathauses liegt eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten für Hannoveraner:innen und ihren Besuch: der Maschsee

Auf der westlichen Seite entfaltet sich das Ufer des künstlichen Gewässers in wilder Natur, es warten Bänke, ein Biergarten und ein wunderbarerer Rad- und Spazierweg parallel zur Leine. Entlang der östlichen Promenaden wird eher flaniert als spaziert. Hier liegen das renommierte Sprengel Museum, das Restaurant „Pier 51“ und Foto-Spots wie die Löwenbastion. Das beste Erlebnis bietet sich denen, die den See in etwas mehr als sechs Kilometern einmal ganz umrunden. 

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Aegidienkirche

Die Ruinen der Aegidienkirche Hannover © Lars Gerhardts
Beeindruckende Ruine: Die Aegidienkirche von Hannover

Manch altes Gebäude wirkt in Hannover fast schon überraschend zwischen Neubauten. Die Aegidienkirche ist eines davon. Nachdem die im 14. Jahrhundert entstandene Aegidienkirche von den Bomben des zweiten Weltkrieges zerstört wurde, baute man sie nicht wieder auf. 

So blieben nur die ab 1703 entstandenen gotischen Außenmauern und der Kirchturm zurück. Das macht das Kirchenschiff faszinierend betret- und einsehbar. Ganz ruhig kann man also zwischen den Ruinen sitzen und die Kulisse auf sich wirken lassen, während draußen die Autos vorbeiflitzen.

Im Gedenken an die unzähligen Opfer von Krieg und Gewalt finden sich im Inneren des Kirchturms die geschenkte Friedensglocke der Partnerstadt Hiroshima und Kunstprojekte, wie ein beklemmendes Fotogramm als Mahnmal an den Atombombenabwurf über Japan 1945.

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Staatsoper Hannover

Die Staatsoper Hannover im klassizistischen Baustil © Hans Zaglitsch/HMTG
Treffpunkt für Klassikfans und junge Menschen: Die Staatsoper Hannover

„Was wird aus Hannover, wenn die Scorpions nicht mehr sind?“, sang vor einiger Zeit Thees Uhlmann. Aber Hannover ist mehr als nur die Herkunftsstadt der berühmten „Wind of Change“-Rocker. So fanden 1983 hier die ersten Chaostage statt, ein Punkertreffen, um für Aufruhr zu sorgen. Heutzutage treffen sich Jugendliche noch immer an der spätklassizistischen Staatsoper.

Shakespeare, Mozart und Lessing unter anderem bekamen ihre eigenen kleinen Statuen auf dem Vorbau des 1845 bis 1852 erbauten königlichen Hoftheaters. 

Neben der Staatsoper befindet sich ein Holocaustmahnmal, das 1994 errichtet wurde, um den jüdischen Opfern des Nationalsozialismus zu gedenken.

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Altes Rathaus Hannover

Blick auf die Rote Fassade des Alten Rathauses von Hannover © Christian Wyrwa
Blick auf die Rote Fassade des Alten Rathauses von Hannover

Das Alte Rathaus von Hannover ist ein wahres Schmuckstück durch seine feinen Giebel. Heutzutage wird das frühere Rathaus gerne für Hochzeiten oder andere feierliche Veranstaltungen genutzt und beherbergt ein Restaurant. Der schöne, gotische Bau wirkt zwar ein wenig entstellt durch ein neu dazu gezimmertes, modernes Glasdach über den Treppen zum Eingang. Dennoch ist diese Sehenswürdigkeit Hannovers ein beliebter Treffpunkt.

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Fachwerkhäuser und Marktkirche

Blick auf die Spitze der Marktkirche und Fachwerkhäuser in Hannover © IMAGO / blickwinkel
Von Fachwerk umrahmt: Die Marktkirche Hannover

Neben dem Alten Rathaus befindet sich die Marktkirche, die mit ihrem riesigen Pentagramm am backsteinroten Turm düster über der Stadt thront. Das umgedrehte Pentagramm überrascht – ist das nicht ein Zeichen des Teufels? Tatsächlich hat es im Christentum seine ganz eigene Bedeutung und kann auf die fünf Wunden Christi interpretiert werden.

Rings um die Marktkirche liegt die wunderschöne Altstadt. Hier wurden nach dem zweiten Weltkrieg alle Fachwerkhäuser Hannovers wieder aufgebaut. Kleine Kneipen und Cafés laden zum Verweilen ein. Besonders beliebt: Der Ballhofplatz mit seiner Craft Bier Bar und dem entzückenden „Teestübchen“.

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Herrenhäuser Gärten

Eine Frau steht vor einer Fontäne im Großen Garten Hannover © Lukas Spörl
Die Herrenhäuser Gärten beeindrucken mit großer Pflanz- und Blumenkunst.

Hannover ist die ausgewiesene grünste Stadt in ganz Deutschland. Neben dem Maschsee direkt in der Stadt besuchen die Hannoveraner:innen gerne den Großen Garten. Er gehört zu den Herrenhäuser Gärten – rund um das Schlossgelände. Neben Kleinkunstfestivals, Konzerten und Aufführungen steigt hier ebenfalls jedes Jahr ein internationaler Feuerwerkswettbewerb.

Der Große Garten ist ein preisgekrönter, bedeutender Barockgarten, der riesige Wasserfontänen, einen Irrgarten, eine Orangerie und ebenso Rosengärten bietet. Es gibt außerdem eine kleine Grotte, die die Künstlerin Niki de Saint Phalle mit unzähligen Glasscherben und Spiegelstücken verziert hat.

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Georgengarten

Blick auf Teichanlagen im Georgengarten Hannover © Gerald Hänel
Englische Landschaftsgärten als Vorlage: Der Georgengarten in Hannover

Genauso üppig wie das Aufkommen von Kunstinstallationen in der Stadt ist die Dichte an Grünanlagen. Gerne picknicken die Einheimischen im Welfen- oder Georgengarten neben der Leibniz Universität, benannt nach dem wohl schlausten Sohn der Stadt, der sich das binäre System ausdachte. Hier wird im Sommer zu jeder Zeit gepicknickt, gegrillt und gespielt.

Der Georgengarten gehört ebenfalls zu den Herrenhäuser Gärten und erinnert an einen Englischen Landschaftsgarten mit vielen Spazierwegen, Freiflächen und großen Bäumen.

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Leineschloss

Kirschen blühen vor dem Leineschloss in Hannover © IMAGO / Panthermedia
Sitz des niedersächsischen Landtages: Das Leineschloss

Das wiederaufgebaute klassizistische Schloss ist Sitz des Niedersächsischen Landtags und zählt zu Hannovers zentralen Sehenswürdigkeiten. Der Komplex wirkt fast zwischen zwei Gebäude reingepresst, wenn man an der Straße vorbeigeht – als passe es gar nicht mehr in die moderne Zeit. Auf der Rückseite des Leineschlosses befinden sich mit etwas mehr Luft und Raum ein Restaurant und das Denkmal der Göttinger Sieben. Die Professoren, denen die Bronzestatuen gewidmet sind, standen bei der Entstehung der deutschen Verfassung für die Demokratie ein. 1837 sollte diese, vier Jahre zuvor im Königreich Hannover erlassen, nämlich aufgehoben werden.

Übrigens: Wer genug von Politik, Natur und Kultur hat, ist von hier aus in einer halben Stunde zu Fuß im hippen Viertel Linden – einfach die Leine überqueren und ab ins urbane Hannover!

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Martkthalle Hannover

Blick auf die 1954 erbaute Markthalle von Hannover © IMAGO / Schöning
In der Markthalle trifft sich Hannover gern zum Brunch.

Von außen kein Hingucker, doch wer die Markthalle von Hannover betritt, findet sich in einem kulinarischen Paradies wieder. 1954 erbaut, trägt der Schlemmerpalast auch den Beinamen „Bauch von Hannover“. 

Herrlich duftet es im Inneren nach regionalen Wurst- und Käsewaren, Molkereiprodukten, Gemüse und Süßem. Aber auch internationale Feinkost wie spanischer Serrano oder italienischer Kaffee und Käse dürfen nicht fehlen. An vielen Ständen stehen Bistrostühle bereit und Besucher:innen können die Leckereien direkt verkosten. Samstag trifft sich die Stadt in ihrer Markthalle gern zum späten Frühstück und Brunchen.