Hamburgs HafenCity: Sehenswürdigkeiten im Quartier

Lange Zeit waren hier die Straßen leer, die Fenster dunkel und die Geschäfte kaum besucht. In seinen ersten Jahren lag das neue Hamburger Quartier verlassen am Elbufer. Mittlerweile ist die HafenCity längst zum Leben erwacht. Die besten Restaurants der Stadt haben sich an den Boulevards angesiedelt, Freizeit-Möglichkeiten, Cafés und Events machen das Viertel auch abseits der Elbphilharmonie interessant.
Wir zeigen Ihnen die schönsten Sehenswürdigkeiten der HafenCity.
Elbphilharmonie: Hamburgs Ikone

Die meisten Hamburger nennen sie inzwischen zärtlich „Elphi“, ein klares Indiz, dass sie das Konzerthaus auf einem alten Speicher trotz der enormen Kosten (866 Millionen Euro) ins Herz geschlossen haben. Das einzigartige Gebäude ist, wie erwartet und erhofft, weltbekannt. Auch ohne Konzert: ein Spaziergang auf der Plattform ist ein Höhepunkt jedes Hamburg-Programms und sogar kostenlos.
Trotzdem sollte man sich ein Konzert in der Elbphilharmonie nicht entgehen lassen. Das Programm für 2025 finden Sie hier.
Übrigens: In der Nähe der Elbphilharmonie liegen einige Spitzenrestaurants der Stadt. So etwa die Sterne-Gastronomien bianc oder The Table Kevin Fehling.
Wasserschloss in Backstein-Romantik

Das Wasserschloss in der Speicherstadt liegt auf einer Halbinsel zwischen zwei Fleeten. Die historische Speicherstadt übrigens gehört formal zur HafenCity, auch wenn man da eher an die Neubauten weiter südlich denkt.
Wer die Romantik dieses gesamten Lagerhauskomplexes verstehen will, der sollte sich auf ein Bier oder einen Softdrink vor oder in das „Schlösschen“ setzen, eine Kleinigkeit essen und die denkmalgeschützten roten Backsteinbauten auf sich wirken lassen. Speziell abends, wenn die Häuserfronten, die Dächer und die Brücken illuminiert sind, entfaltet die Speicherstadt ihren besonderen Reiz.
Baakenpark: Grüne Oase mit Fernblick

Die von der Stadt beauftragte HafenCity GmbH hielt Wort, als sie den Baakenpark als Versprechen für die Zukunft dieses Quartiers annoncierte. Wer auf den künstlich aufgeschütteten Hügel steigt, steht an einer Korkeiche und schaut über die weite Grünfläche, die auf 1,6 Hektar modelliert worden ist. Der Hügel heißt angeblich Himmelsberg.
U-Bahn-Haltestelle HafenCity Universität

Wer mit der U-Bahn-Linie 4 bis zur Station HafenCity Universität fährt, muss zwar gut zehn Minuten bis zum Park laufen, aber dafür geht er durch eine U-Bahn-Station, wie es sie in Hamburg kein zweites Mal gibt. Zwölf sogenannte Leuchtcontainer geben den Wänden und Teilen der Decke immer wieder unterschiedliche Farbtöne. Am Wochenende und an Feiertagen ist die Station auch ein Erlebnis zum Anhören: Dann werden hier Verdi- und Bach-Klassiker gespielt.
Die beliebteste Sehenswürdigkeit in Deutschland: Miniatur Wunderland

Die „größte Miniatur-Eisenbahn der Welt“ ist längst ein Touristen-Magnet der Stadt. Was die Brüder Gerrit und Frederik Braun und ihre Mitstreiter dort in zwanzig Jahren aufgebaut haben, ist in der Tat ein Wunder. Die stetig wachsende Anlage des Miniatur Wunderlandes ist seit Jahren die beliebteste Sehenswürdigkeit in ganz Deutschland. Auf den Etagen der einstigen Lagerhallen kann man gut und gerne Stunden verbringen, so viel gibt es hier zu entdecken. Der neuste Zuwachs im Wunderland ist Monaco. Derzeit wird fleißig an der Atacama-Wüste und dem südamerikanischen Regenwald gebaut.
Tipp: Regelmäßig findet die Tour „Große Pötte & kleine Züge“ statt. Besucher starten vor dem Wunderland mit einer Hafenrundfahrt entlang der großen Kaianlagen. Anschließend wartet ein Abendbesuch im Wunderland – ganz ohne Wartezeit.
Cruisen mit der Fähr-Linie 72

Lust auf einen kleinen Ausflug aufs Wasser? Die Fähr-Linie 72 fährt in einer Schlaufe nonstop drei Stationen an: Landungsbrücken, Arningstraße, Elbphilharmonie – eine Minihafenrundfahrt zum Preis eines HVV-Kurzstreckentickets. Wer einen festen Sitzplatz sucht, um auf die Elbe, die Docks, die Barkassen und Fähren zu schauen: Der Beachclub StrandPauli in der Hafenstraße ist in den Sommermonaten der perfekte Ort dafür.
Neue Sehenswürdigkeit in der HafenCity: Westfield Hamburg Überseequartier

Das Westfield Hamburg-Überseequartier, seit April 2025 geöffnet, ist ein beeindruckendes Einkaufs- und Erlebniszentrum in der Hamburger HafenCity – und zugleich ihr neues Flaggschiff. Verteilt auf 13 Gebäude, beherbergt das Westfield rund 170 Geschäfte, Dutzende gastronomische Einrichtungen, ein Kino, Museen, Hotels, Wohnungen und Büroflächen.
Das Einkaufszentrum bietet eine breite Palette an Geschäften, darunter bekannte Marken wie Breuninger, Zara, Thalia und Intersport. Über die Hälfte der vertretenen Marken sind erstmals in der Hamburger Innenstadt präsent, ein Drittel sogar erstmals in ganz Hamburg (zum Beispiel Bershka und Stradivarius).
Ein Highlight ist auch das KINOPOLIS HafenCity, Hamburgs größtes Kino. Für Kunstliebhaber bietet indes das Port des Lumières auf 1.700 Quadratmetern immersive digitale Kunstausstellungen. Familien können das LEGO Discovery Centre besuchen, das mit interaktiven Erlebnisbereichen Kreativität und Spielspaß für Kinder bietet.
Für Meeresliebhaber: Internationales Maritimes Museum Hamburg

Das Internationale Maritime Museum Hamburg (IMMH) entführt Besucher auf eine faszinierende Reise durch 3.000 Jahre Seefahrtsgeschichte. Untergebracht im historischen Kaispeicher B, dem ältesten erhaltenen Speicherbau Hamburgs, bietet das Museum auf neun Decks über 12.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche.
Die Sammlung, gegründet von Professor Peter Tamm, umfasst mehr als 50.000 Schiffsmodelle, rund 7.000 Gemälde, 120.000 Bücher sowie zahlreiche nautische Instrumente, Uniformen und maritime Artefakte. Besondere Highlights sind die weltweit größte Sammlung von Knochenschiffen und ein interaktiver Schiffsführungssimulator.
Geöffnet ist das Museum täglich von 10 bis 18 Uhr. Der Eintritt beträgt 18 € regulär.
Kurioser Tipp in der HafenCity: Harrys Hafenbasar
Ein einzigartiges Kuriositätenkabinett mitten in der HafenCity: Seit 2013 befindet sich diese Sammlung im Bauch des historischen Schwimmkrans „Greif“ am Sandtorhafen, Ponton Nr. 2. Auf rund 430 Quadratmetern präsentieren 39 thematisch gestaltete Räume über 365.000 Exponate aus aller Welt – von afrikanischen Masken und asiatischen Tempelwächtern bis hin zu echten Schrumpfköpfen.
Gegründet wurde der Hafenbasar bereits in den 1950ern von dem Seemann Harry Rosenberg, damals noch in St. Pauli. Einst betrieb er einen Münz- und Briefmarkenladen auf dem Kiez. Die besonderen Mitbringsel aus seiner Seefahrerzeit zogen jedoch mehr Aufmerksamkeit auf sich als die Münzen, sodass er begann, von anderen Seeleuten Kuriositäten zu kaufen und auszustellen
Besucher können die Ausstellungsstücke nicht nur bestaunen, sondern viele davon auch käuflich erwerben. Geöffnet ist das Museum samstags, sonntags und an Feiertagen von 10 bis 15 Uhr.
Leuchtturmprojekt in der HafenCity: Lighthouse Zero

Das Lighthouse Zero in der Hamburger HafenCity ist ein Leuchtturmprojekt im besten Sinne – nicht nur architektonisch, sondern auch ökologisch. Als eines von Deutschlands ersten klimaneutralen Wohngebäuden zeigt es, wie nachhaltiges Bauen und Wohnen in der Stadt der Zukunft aussehen kann. Besonders spannend für Besucher: Das Lighthouse Zero ist nicht nur ein Wohnraum, sondern auch ein Ort der Begegnung und Information. In regelmäßigen Führungen und Veranstaltungen werden hier innovative Stadtentwicklung und Umweltbewusstsein erlebbar gemacht – ein echtes Vorbild für modernes, verantwortungsvolles Leben mitten in der Stadt. Das von Arne Weber entworfene Gebäude steht auf der Landspitze auf dem Baakenhöft.
Sehenswürdigkeiten der HafenCity: Botschaft der Wildtiere
In der HafenCity setzt dieses Museum einen besonderen Akzent: Es widmet sich Tieren, die wild in der Stadt leben – oft unbemerkt von den Menschen. In einer Mischung aus Ausstellung, Klanginstallation und Medienstation berichten etwa Fuchs, Kormoran oder Fledermaus von ihrem Alltag im urbanen Raum. Die Botschaft der Wildtiere, die Teil des städtebaulichen Konzepts der HafenCity ist, möchte für die oft übersehene Tierwelt sensibilisieren und zum Nachdenken über das Zusammenleben von Mensch und Natur anregen. Auf rund 2.200 Quadratmetern finden sich neben den Ausstellungsräumen auch ein Naturfilmkino sowie eine Lernwerkstatt für Kinder.