Vom Iglu bis zum Weinfass: 8 besondere Unterkünfte in Deutschland

Ob im Schwarzwald, an der Ostseeküste oder auf der Zugspitze: Deutschland hat atemberaubende Natur zu bieten. Viele Reisende bevorzugen deshalb eine Übernachtung inmitten von Wald und Weinbergen gegenüber einer städtischen Unterkunft und genießen die Ruhe vor Ort. Aber auch in Städten gibt es mittlerweile außergewöhnliche Übernachtungsmöglichkeiten – etwa in Museen. Wir haben acht Tipps für besondere Unterkünfte in Deutschland für Sie zusammengestellt.
Graal-Müritz: Übernachten im Wasserturm

Dieser hübsche, rot-weiße Wasserturm stammt aus dem frühen 20. Jahrhundert und dient heute als Ferienhaus. Auf rund 180 Quadratmetern erwarten Gäste fünf Schlafzimmer, ein Wohnzimmer, zwei Badezimmer und eine Küche. Außerdem vorhanden: Dusche und Badewanne, Fernseher, eine Waschmaschine und ein Grill – also alles, was man für einen komfortablen Ostsee-Urlaub so benötigt. Nur einen kurzen Spaziergang entfernt finden Reisende den Sandstrand mit Blick auf die Seebrücke. Einen eindrucksvollen Blick aufs Meer gibt es aber auch schon vom Wasserturm aus. Als Ausflugsziel bietet sich Warnemünde an, denn es sind nicht einmal 20 Kilometer bis zum Yachthafen.
Hinweis: Der Wasserturm in Graal-Müritz ist in der Regel weit im Voraus ausgebucht, eine frühzeitige Reservierung ist daher sinnvoll.
Hier finden Sie weitere Details zu dieser Unterkunft.
BERGHEIM Container Lofts: Tiny Houses im Vogtland

Tiny Houses sind seit geraumer Zeit in aller Munde: kompakte Ferienhäuser, die dennoch Komfort bieten und in der Regel inmitten wunderschöner Landschaften anzutreffen sind. Das Konzept hat sich auch Jan Hesse im sächsischen Vogtland zu eigen gemacht, als er beschloss, See-Container zu kleinen Ferienhäusern umzubauen. Die Gegend ist prädestiniert dafür: Rund um die sogenannten Container Lofts befinden sich das Skigebiet Schöneck, 120 Kilometer Wanderwege, ein Bikepark, verschiedene Kletteranlagen und ein Schwimmbad – langweilig wird es hier also nicht.
Die Lofts beherbergen drei bis sechs Personen und sind zwischen zwölf und 20 Quadratmeter groß. Ausgestattet sind sie alle mit einem Kochbereich inklusive der wichtigsten Utensilien, einem kleinen Badezimmer und Gesellschaftsspielen. Von den Containern aus haben Gäste einen beeindruckenden Panoramablick über das Vogtland und das unter ihnen liegende Tal. Buchbar sind die Unterkünfte ab zwei Nächten.
Mehr Infos über die Unterkunft BERGHEIM gibt’s hier.
Cloefhänger: Campen über der Saarschleife

Dieses Erlebnis ist einzigartig: Bei Cloefhänger werden Zelte auf zwei Metern Höhe zwischen die Bäume gespannt, Gäste schweben also quasi über dem Waldboden, direkt an der Saarsteilhänge. Unter ihnen windet sich die Saarschleife durch den Lutwinuswald – besonders am Morgen, wenn sich der Nebel lichtet und die Sonne aufgeht, ist der Anblick phänomenal. Gründer Martin Hager ist Outdoor-Experte und hat das ganze Erlebnis sehr naturnah gestaltet: Am Abend gibt es ein gemeinsames Lagerfeuer mit Abendessen in der Gruppe, danach legt man sich allein oder zu zweit in das Biwak, wie diese Art von Zelten genannt wird.
Wer hier übernachten möchte – es ist immer nur eine Nacht buchbar – braucht Schwindelfreiheit und sollte keine Höhenangst haben. Außerdem müssen Übernachtungsgäste über 16 Jahre alt sein. Toiletten sind vorhanden, Luxus darf man aber nicht erwarten. Teilnehmende sollten etwa eine Taschen- oder Stirnlampe einpacken, außerdem festes Schuhwerk, einen Schlafsack, Hygieneartikel und bequeme Kleidung. Dann steht einer Nacht über der Saarschleife nichts mehr im Wege.
Alles Weitere zu diesem Erlebnis lesen Sie hier.
Nachts im Museum: Mit Sleeperoo in Lüneburg

Von diesem Szenario haben so einige schon geträumt: die Nacht allein im Museum verbringen, inmitten Jahrhunderte alter Fundstücke und Exponate – und nur die eigenen Schritte hallen von den Wänden, die Geschichten erzählen, wider. Sleeperoo macht das zum Beispiel im Museum Lüneburg möglich. Es gibt einen „Sleep Cube”, also einen zeltähnlichen Kubus, in dem übernachtet wird. Allerdings lässt es sich zu allen Seiten hinausblicken, sodass die Atmosphäre nicht gestört wird. Zum einen nehmen Übernachtende das leere und stille Museum wahr, zum anderen blicken sie durch das Fenster nach draußen, wo sich die Johanniskirche und der Wasserturm gen Himmel recken.
Es werden insgesamt pro Nacht drei Sleep Cubes vermietet, diese sind aber an unterschiedlichen Standorten innerhalb des Museums untergebracht – so wird die Privatsphäre gewahrt. Die Nacht im Museum zu verbringen, ist in Lüneburg von Mitte März bis Ende Dezember möglich.
Hier erfahren Sie mehr über die Sleep Cubes im Museum Lüneburg.
Schlafen im Weinfass: Besondere Übernachtung in Deutschland

Klein, aber sehr charmant kommen diese Unterkünfte daher: Bei „Schlafen im Weinfass” ist der Name Programm, die Fässer sind für bis zu zwei Personen ausgelegt. Im Schwarzwald gelegen, bieten diese Unterkünfte eine zauberhafte Umgebung. In der Nähe befinden sich zum Beispiel die Triberger Wasserfälle. Von den Fässern selbst blickt man bis zur Rheinebene und – je nach Witterungsbedingungen – auch bis zu den benachbarten Vogesen.
Besonders eindrucksvoll ist die Landschaft im Winter, wenn die Weinhänge verschneit sind. Dann glitzert der Schnee in der Sonne und die Weinfässer bieten ein warmes Refugium. Die Weinfässer können nämlich beheizt werden und sind ganzjährig buchbar. Sie umfassen einen kleinen Schlaf- sowie Wohnbereich; außerdem gibt es ein eigenes WC. Familie Wild betreibt den dazugehörigen Hof bereits in vierter Generation, bewirtschaftet die umliegenden Weinreben und baut Obst an. Regionale Produkte können im Hofladen erworben werden.
Hier finden Sie mehr Infos über „Schlafen im Weinfass”.
Die alte Mühle: Urige Unterkunft in der Lüneburger Heide
Im niedersächsischen Heber, nur rund sechs Kilometer von Schneverdingen entfernt, steht diese historische Mühle aus dem Jahr 1825. Sie wurde 2011 aufwändig restauriert und dient heute als einzigartige Unterkunft in der Lüneburger Heide. Das Interieur wird dominiert von rustikalen Möbeln im Landhaus-Stil, immer wieder durchsetzt von modernen Elementen und gedeckten Farben. Helle Holzbalken, eine Kochinsel und steinerne Waschbecken lassen die alte Mühle so gar nicht alt aussehen, sondern versprühen edlen Flair.
Das Ferienhaus misst rund 190 Quadratmeter und beherbergt neben einer einladenden Küche eine Essecke für sechs Personen sowie verschiedene Schlaf- und Badezimmer und ein Wohnzimmer. Im umzäunten und ruhig gelegenen Außenbereich finden Gäste eine Sitzecke mit Grill vor. In Heber selbst gibt es nicht viel zu entdecken, es gibt aber einen kleinen Supermarkt für die wichtigsten Dinge sowie einen kleinen Hofladen. Die Mühle ist ab drei Nächten buchbar.
Mehr über die Unterkunft „Die alte Mühle” lesen Sie hier.
Besondere Unterkunft im Winter: Iglu-Dorf Zugspitze

Winterwonderland mit Wohlfühlfaktor: Das Iglu-Dorf auf der Zugspitze liegt auf 2.600 Metern Höhe und verspricht neben wundervollen Panoramen viele Wellness-Momente. Das Hotel aus Schnee und Eis wird jedes Jahr neu gebaut, daran beteiligt sind immer auch Künstler, die Schneeskulpturen erschaffen und jedes Iglu zu einem besonderen Kunstwerk machen. Die Temperaturen in den Zimmern liegen stets am Gefrierpunkt, warme Kleidung ist also unerlässlich. Das vergessen Gäste aber in der Regel schnell.
Die Iglu Suite beispielsweise kommt mit zahlreichen Annehmlichkeiten daher, etwa einem privaten Whirlpool, Champagner und Aperitifs zur Begrüßung oder Käsefondue und Frühstück. All das ist inbegriffen im Preis von rund 900 Euro pro Nacht, ebenso die Nutzung der Gemeinschaftssauna. Fondue gibt es jedoch nur am Wochenende und nach Absprache. Im Restaurant des Iglu-Dorfs lassen sich sonst aber auch viele andere Gerichte bestellen.
Außerdem ist das Iglu – wie jede Suite – mit Schlafsäcken ausgestattet. Im Rahmen der Übernachtung wird auch ein Nachtspaziergang angeboten. Wer darüber hinaus aktiv werden möchte, kann selbst ein Iglu bauen oder an den sogenannten „Arctic Winter Games” teilnehmen.
Sie wollen mehr über das Iglu-Dorf auf der Zugspitze erfahren? Dann lesen Sie hier weiter.
Besondere Orte zum Übernachten: Baumhaushotel Seemühle

Von einer Übernachtung im Baumhaus erwarten sich die meisten in der Regel nicht allzu viel Komfort oder Luxus. In diesem Fall dürfen Sie Ihre Erwartungen aber gerne nach oben schrauben: Im Baumhaushotel Seemühle in Unterfranken gibt es insgesamt zehn Baumhäuser, die zwischen 37 und 46 Quadratmeter messen, modern und schick eingerichtet sind und alles bieten, was das Herz begehrt. Eine Wendeltreppe führt hinauf in die Baumwipfel, wo sich die Ferienhäuser aus Zirben- und Eichenholz befinden.
Von der Unterkunft aus haben Gäste den perfekten Blick auf die Natur rundherum: Zu Füßen schlängelt sich der Waizenbach durch die Landschaft, ganz in der Nähe befindet sich der Wasserfall Tretstein. Hier, in Gräfenbach, wacht man mit den Geräuschen der Natur auf: Siebenschläfer, Rehe, Hasen, Waldkäuze und viele weitere Tiere leben hier und teilen sich die Natur mit dem Menschen. Alle Baumhäuser sind mit einem Bad mit Dusche, einer Heizung, einem Fernseher und einem Balkon ausgestattet.
Hinweis: Das Baumhaushotel wird derzeit renoviert. Die Wiedereröffnung soll in den kommenden Monaten stattfinden. Aktuelle Infos finden Sie auf der Webseite des Betreibers.