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Natur

Blütezeit in der Lüneburger Heide: Violetter Zauber

Jeden Sommer ereignet sich im nördlichen Niedersachsen ein beeindruckendes Naturschauspiel: Dann erscheint die Heidelandschaft in einem violetten Gewand. Wann die Heide blüht und wo sie am schönsten ist, erfahren Sie hier.

Text Mila Krull
Datum 10.07.2023

Millionen zarter Blüten leuchten im Licht der Spätsommersonne. Wenn der August anbricht und die Heide blüht, verwandelt das Kraut die niedersächsische Region zwischen Hamburg, Bremen und Hannover in eine magische Kulisse. Egal ob bei trübem Wetter oder strahlend blauem Himmel: Die Heideblüte zeigt sich bis in den September von ihrer schönsten Seite. Das Farbspektakel reicht von dunklem Purpur bis hin zu Pastellrosa. 

Ein guter Ausgangspunkt für einen Besuch der Heidelandschaft ist die historische Salzstadt Lüneburg. Aber auch von Soltau und Buchholz in der Nordheide ist der Naturpark bestens zu erreichen. Weitere Informationen rund um die Anfahrt, Ausflugsziele und die Blütezeit in der Lüneburger Heide erfahren Sie hier.

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Was blüht in der Lüneburger Heide?

Lüneburger Heide in Blüte © Lüneburger Heide GmbH
Im Sommer leuchtet die Lüneburger Heide in den schönsten Farben.

Die prägende Pflanze bei der Heideblüte ist die Besenheide, die Calluna vulgaris. Sie wächst nur langsam und bevorzugt sandigen, nährstoffarmen Boden. Die Glockenheide (Erica tetralix) ist eher seltener zu finden, da sie vor allem auf feuchtem Grund wächst. Ihre Blüten sind deutlich größer. Die Glockenheide blüht meist einige Wochen vor der Besenheide. 

Wann ist Blütezeit in der Lüneburger Heide?

Lüneburger Heide, Heidschnuckenweg © Lüneburger Heide GmbH
Wenn weite Teile der Lüneburger Heide in Blüte stehen, ist das Farbspektakel perfekt.

Laut einer Faustregel blüht die niedersächsische Heidelandschaft vom 8. August bis zum 9. September. Der Zeitraum ist jedoch von der Wetterlage abhängig und variiert. Die verbreitete Besenheide blüht eher später, die Glockenheide meist schon im Juli. Wer die zarten Blüten in voller Pracht bestaunen möchte, ist Mitte August auf der sicheren Seite. Besonders eindrucksvoll zeigt sich die violette Landschaft im gelblichen Sonnenlicht am frühen Abend. Wie es um die Heide steht, können sich Besucher:innen auf der Webseite der Lüneburger Heide ansehen. Hier gibt es ein Heideblüten-Barometer, das den aktuellen Blütenstand anzeigt.

Wann blüht die Lüneburger Heide 2023?

In diesem Jahr scheint die Lüneburger Heide etwas früher zu blühen. Schon Anfang Juli konnte zum Beispiel im Radenbachtal bei Undeloh und in der Krelinger Heide bei Walsrode blühende Besenheide erhascht werden. Dass große Teile der Lüneburger Heide in Blüte stehen, wird voraussichtlich bereits Ende Juli 2023 der Fall sein.

Wo ist die Lüneburger Heide am schönsten?

Lüneburger Heide, Wietzer Berg © Lüneburger Heide GmbH
Der 102 Meter hohe Wietzer Berg bietet ein fantastisches Panorama.

Zentrum der Heidelandschaft ist der Naturpark Lüneburger Heide mit mehr als 23.000 Hektar Fläche. In dessen Herzen liegt das idyllische Dorf Wilsede, das nicht mit dem Auto befahren werden darf. Viel Ruhe und Platz also, um die Heideblüte in vollen Zügen zu genießen. Im „Heidemuseum“ und dem komplett erhaltenen, ursprünglichen Heidedorf lässt sich die Geschichte der Heide aufsaugen. Auch sehr schön sind die Behringer Heide bei Bispingen, die Schwindebecker Heide und die Misselhorner Heide.

Besonders schöne Aussichtspunkte sind: 

Wo kann man in der Lüneburger Heide am besten wandern?

© Lüneburger Heide GmbH
Die Lüneburger Heide ist ein wahres Wanderparadies.

Die bereits erwähnten Orte sind auch bestens geeignet zum Wandern – schließlich ist die Lüneburger Heide, auch abseits der Blütezeit, ein Wanderparadies. Weit über die niedersächsischen Landesgrenzen hinaus bekannt ist zum Beispiel der Heidschnuckenweg, benannt nach der Schafrasse, die in der Lüneburger Heide zuhause ist. Er ist ganze 223 Kilometer lang und führt von der Fischbeker Heide bei Hamburg bis nach Celle – natürlich kann er auch in Etappen gewandert werden. 

Kürzere Wanderungen bieten die beliebten Heideschleifen, die an zahlreichen Orten der Lüneburger Heide starten. Sie sind bestens ausgeschildert und führen an den schönsten Orten vorbei.

Naturpark Lüneburger Heide: Anfahrt

Lüneburger Heide, Kutsche © Lüneburger Heide GmbH
Auch mit der Kutsche können Sie in der Lüneburger Heide von A nach B kommen.

Die Lüneburger Heide lässt sich auf verschiedenen Wegen erkunden. Da es sich um einen geschützten Naturpark handelt, bleibt das Auto am besten zuhause. Mindestens genauso gut ist die Landschaft mit dem Fahrrad und öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen sowie mit den typischen Kutschen, die zur Blütezeit durch die Heidedörfer fahren. 

Der Heide-Shuttle

Ein besonderer Service ist der Heide-Shuttle. Auf mehreren Linien fahren ganztägig Busse, die mit Fahrradanhängern ausgestattet sind. Die Fahrten starten etwa in Lüneburg, Buchholz und Schneverdingen und führen in viele Heidedörfer. Das Beste: Die Busse sind für alle kostenlos. Mit dem 49-Euro-Ticket lassen sich die umliegenden Bahnhöfe aus Hamburg, Bremen oder Hannover zudem bestens erreichen. 

Heide-Express

Während der Hauptsaison nimmt zudem der Oltimerzug des Heide-Express seinen Service wieder auf. Von Lüneburg aus geht es über Amelinghausen, Steinbek und Bispingen bis nach Soltau. Die historische Diesellokomotive ist zweimal täglich immer mittwochs auf den Schienen unterwegs und verspricht ein besonderes Erlebnis. 

Mit dem Fahrrad durch die Lüneburger Heide

Besonders schön sind ausgiebige Fahrradtouren durch die Lüneburger Heide. Die Fahrradwege sind gut erschlossen und führen vorbei an vielen Orten und durch die blühende Natur. Mit dem Regionalverkehr und dem Heide-Shuttle können Sie bequem Ihr eigenes Rad mitnehmen. Wer möchte, kann sich auch an einem der lokalen Verleihe ein Fahrrad oder E-Bike mieten. Eine Übersicht finden Sie auf dieser Webseite.

Kutschfahrt durch die Lüneburger Heide

Auch per Kutsche kann die Lüneburger Heide erkundet werden: Bei der Fahrt durch die violette Landschaft erfahren Sie vom Heidekutscher oder der Heidekutscherin Spannendes über die Geschichte der hiesigen Landschaft. Abfahrtsorte sind beispielsweise Undeloh, Egestorf, Eschede und Soltau. Eine Reservierung im Voraus wird hier dringend empfohlen. 

Heideblütenfest in Niedersachsen: Veranstaltungen und Programm

In den Dörfern und Gemeinden finden während der Blütezeit zahlreiche Veranstaltungen statt. Berühmt sind die Heideblütenfeste in Amelinghausen (12. bis 20. August 2023) und Schneverdingen (24. bis 27. August 2023). Währenddessen ziehen Paraden mit bunt geschmückten Wagen durch die Straßen, es gibt Live-Musik, Oldtimer-Fahrten, Kinderolympiaden und vieles mehr. Zum krönenden Abschluss werden auf beiden Festen die jeweiligen Heideköniginnen gekürt. Sie präsentieren die Region und zeigen sich mit ihren violetten Roben und dem hübschen Pflanzenschmuck auf vielen Veranstaltungen rund um die Blüte.

Übrigens: Regionale Delikatessen aus der Lüneburger Heide finden Sie bei unseren Kolleg:innen von feinschmecker.de.

Lüneburger Heide: Weitere Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele

Nicht nur die Naturlandschaft, auch zahlreiche Attraktionen laden zwischen Hannover, Bremen und Hamburg zur Naherholung, aber auch zu längeren Urlauben in der Lüneburger Heide ein. Wir stellen Ihnen einige Highlights vor. 

Heidegarten im Höpen

Wer die Heideblüte im Sommer verpasst oder sich ihre Schönheit im ganzen Ausmaß anschauen will, dem empfehlen wir einen Abstecher in den Heidegarten. Am Stadtrand von Schneverdingen liegt dieses Areal, das die Vielfalt der Gegend abbildet. Neben den prächtigen Blüten, die hier teils ganzjährig blühen, finden Besucher:innen Heidschnuckenherden, Informationstafeln, angelegte Gärten und die große Freilichtbühne, auf der auch die Heidekönigin gekrönt wird. 

Heide-ErlebnisZentrum Undeloh

In der kostenlosen Ausstellung können Sie sich über das Naturschutzgebiet sowie Flora und Fauna der Lüneburger Heide informieren. Die historische Herberge erzählt die Geschichte der Landschaft, beginnend in der Eiszeit. Neben der Ausstellung findet sich hier ein kleines Café mit selbstgebackenen Kuchen.

Heide Park Resort

Der zweitgrößte Freizeitpark des Landes und der größte in ganz Norddeutschland grenzt an den südlichen Teil der Lüneburger Heide. Auf rund 850.000 Quadratmetern warten im Heide Park Soltau mehr als 40 Fahrgeschäfte auf die Gäst:innen. Viele von ihnen sind schwindelerregend, einige sogar furchteinflössend: zum Beispiel der Klassiker „Colossos“, der 103 Meter hohe Gyro-Drop-Tower „Scream“ oder die Highspeed-Achterbahn „Desert Race“. Das angeschlossene Heide-Dorf ist der Region gewidmet und zeigt die typischen Sehenswürdigkeiten und Bauweisen der Lüneburger Heide. 

Serengeti-Park

Auf Safari in Niedersachsen? Das ist im Serengeti-Park Hodenhagen tatsächlich möglich. Mit dem eigenen Fahrzeug oder dem Safari-Bus können Besucher:innen mehr als 1.500 Tiere entdecken. Zebras, Giraffen und Co. leben gemeinsam in dem Parkgelände und können sich hier ohne Umzäunung bewegen. Auch eine Übernachtung ist möglich: Im Zentrum des Serengeti-Park gibt es mehrere Glamping-Lodges rund um einen See. 

Vogelpark Walsrode

Eine andere Tierwelt eröffnet sich im Vogelpark Walsrode. Hier leben rund 4.000 Vögel in verschiedenen Welten. Flamingos und Pelikane bewegen sich frei in der ansprechenden Parkanlage, es gibt begehbare Voliere und beliebte Flugshows. Für Kinder gibt es Spielplätze, Vogelfütterungen und andere Mitmach-Aktionen. 

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