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Erleben

Besondere Himmelsphänomene 2025: Welche Ereignisse Sie nicht verpassen sollten

Lichtschweife am Nachthimmel, ein gigantischer Supermond und sogar eine totale Mondfinsternis: 2025 ist viel los am Himmel. Ein Überblick.

Text Milena Härich
Datum 04.02.2025

Auch 2025 ziehen wieder zahlreiche Meteorströme – von den Quadrantiden bis zu den Geminiden – über den Nachthimmel. Daneben wird ein ganz besonderes Spektakel erwartet, das wahrscheinlich bereits in der ersten Jahreshälfte eintreten wird und mit bloßem Auge sichtbar ist: eine Sternexplosion. Manche Himmelsereignisse wie die totale Mondfinsternis am 14. März sind in unseren Breitengraden kaum sichtbar, bei anderen Phänomenen haben wir stundenlang Zeit für Beobachtungen.

Besondere Himmelsereignisse im Jahr 2025 – und was es mit Ihnen auf sich hat – verraten wir Ihnen hier. 

Datum noch unklar: Erwartet uns 2025 endlich die nächste Sternenexplosion?

2024 wird das Jahr der nächsten Sternexplosion sein, so waren sich zahlreiche Forschende auf dem Gebiet der Astronomie schon lange sicher. Die letzten beiden Novas dieser Art fanden in den Jahren 1866 und 1946 statt. Wissenschaftler rechneten deshalb zunächst damit, dass eine solche Sternexplosion, ausgelöst vom Weißen Zwerg T Coronae Borealis, alle 80 Jahre stattfindet. Ein Weißer Zwerg ist ein besonders kleiner, massearmer Stern.

Verschiedene Hinweise sprachen jedoch dafür, dass die Nova schon 2024 zurückkehren würde: So haben Forscher bereits vor neun Jahren Veränderungen im Strahlungsmuster von T Coronae Borealis festgestellt, die den Anzeichen vor der letzten Sternexplosion deutlich ähneln. Damals wurden diese Anzeichen acht Jahre vor der Explosion beobachtet. Außerdem konnte der US-amerikanische Astronom Bradley Schaefer im März 2023 ein prä-eruptives Abdimmen des Weißen Zwergs erkennen, die Helligkeit des Sterns hat also abgenommen. Auch ein solches Abdimmen wurde vor der Nova im Jahr 1946 beobachtet – und zwar etwas mehr als 13 Monate zuvor. All diese Beobachtungen ließen Forschende weltweit darauf schließen, dass die nächste Sternexplosion bereits in der ersten Jahreshälfte 2024 stattfinden würde – tat sie aber nicht. Noch immer wartet man auf die Nova, es könnte jeden Tag soweit sein. 

T Coronae Borealis befindet sich in einem Doppelsternsystem. Er saugt seinem Begleitstern kontinuierlich Material ab, sodass er selbst irgendwann zu groß wird – das löst die Explosion in der Gashülle des Sterns aus. Wir können diese etwa 2.000 Lichtjahre entfernte Explosion als kurzes Aufblitzen tatsächlich mit bloßem Auge sehen – nur wann sie genau stattfinden wird, ist nicht klar. 

1. bis 12. Januar 2025: Die Zeit der Quadrantiden

Die Quadrantiden sind der erste Meteorstrom des Jahres und ziehen immer Anfang Januar über den Sternenhimmel. Verantwortlich für diesen Sternschnuppenschauer ist der Asteroid 2003 EH1. Weil ihr Radiant, also der Ort, aus dem die Sternschnuppen zu entströmen scheinen, das Sternbild Mauerquadrant ist, wurden sie auf den Namen Quadrantiden getauft. Der Mauerquadrant gehört zum größeren Sternbild Bärenhüter.

Die Quadrantiden erreichen eine ZHR (= Zenital Hourly Rate) von bis zu 100. Das bedeutet, dass Beobachtende pro Stunde bei klarem Himmel und den optimalen Bedingungen – wenn der Radiant im Zenit steht – 100 Sternschnuppen sehen könnten. Im Jahr 2025 sind die Bedingungen für die Quadrantiden-Beobachtung sehr günstig: Der Mond ist in der Nacht vom 3. auf den 4. Januar – dem Maximum des Sternschnuppenschauers – nur zu rund 20 Prozent beleuchtet, das Mondlicht erschwert daher nicht die Beobachtung. Außerdem geht der Mond bereits gegen 21 Uhr unter.

29. März 2025: Partielle Sonnenfinsternis

Sonnenfinsternis © iStock/peterschreiber.media
Eine Sonnenfinsternis ist ein besonderes Spektakel – 2025 können wir eine partielle Finsternis am 29. März beobachten.

Die partielle Sonnenfinsternis am 29. März 2025 wird mit besonderer Aufmerksamkeit erwartet. Die größte Magnitude – also umgangssprachlich die meiste Helligkeit – erreicht die Sonnenfinsternis im nordöstlichen Nordamerika, doch auch in Europa ist sie in Teilen zu sehen. Je nach Region werden in Deutschland etwa 10 oder auch 20 Prozent der Sonne vom Halbschatten des Mondes bedeckt. Die partielle Sonnenfinsternis wird mittags über rund eineinhalb Stunden zu beobachten sein. Tipp: Auch bei einer partiellen Sonnenfinsternis sollten Beobachtende nicht mit bloßen Augen oder einer Sonnenbrille zuschauen. Am sichersten ist das Tragen einer Sonnenfinsternisbrille oder das Beobachten aus einem Planetarium heraus.

Zur Erklärung: Eine Sonnenfinsternis entsteht, wenn sich die Sonne, der Mond und die Erde im Weltraum auf einer Linie befinden und sich der Schatten des Mondes über die Erde legt – entweder total oder partiell. 

14. bis 30. April 2025: Der Meteorstrom der Lyriden

Alljährlich im April erscheinen die Lyriden am Himmel, deren Ursprung der Komet Thatcher (C/1861 G1) ist. Ihr Radiant liegt im Sternbild Leier (lat.: Lyra). Die Lyriden sind der Meteorstrom, über den die frühesten Beobachtungen vorliegen: Bereits im Jahr 687 v. Chr. fanden die ersten Aufzeichnungen über diesen Schauer statt. 

Meistens haben die Lyriden eine durchschnittliche ZHR von 10 bis 25 – besonders viele Sternschnuppen sind also nicht sichtbar. Immer wieder wird aber auch eine deutlich höhere ZHR beobachtet – ein Blick in den Nachthimmel lohnt sich also. Besonders am 22. April 2024, wenn die Sternschnuppen ihr Maximum erreicht haben. 

17. Juli bis 24. August 2025: Die Perseiden ziehen über den Himmel

Perseiden, Meteorschauer © Unsplash/Michal Mancewicz
Die Perseiden ziehen alljährlich im Sommer über den Himmel.

Der wohl bekannteste Meteorstrom – und aufgrund des Zeitpunkts auch der am meisten beobachtete – ist der der Perseiden. Jedes Jahr tauchen die Sternschnuppen der Perseiden im Juli und August am Himmel auf, bei optimalen Bedingungen können bis zu 100 Sternschnuppen pro Stunde beobachtet werden. Auch sie verdanken ihren Namen ihrem Radianten, dem Sternbild Perseus. Ihre Quelle liegt im Kometen 109P/Swift-Tuttle: Jedes Jahr im Sommer durchquert die Erde auf ihrer Umlaufbahn nämlich dessen Trümmerteile. 

Die Perseiden sind in unseren Breitengraden in der Regel gut zu beobachten. 2025 sind die Beobachtungsbedingungen jedoch erschwert, weil der Mond ungünstig steht und im Laufe der Nacht vom 12. August – wenn die Perseiden ihr Maximum erreichen – immer höher steigt. Doch auch in den Nächten zuvor können schon einige Sternschnuppen beobachtet werden, insbesondere bei klarem Himmel.

Mehr über die Perseiden lesen Sie hier.

7. September 2025: Totale Mondfinsternis

Am 7. September kommen wir auch in den europäischen Breitengraden in den Genuss einer totalen Mondfinsternis. Die Bedingungen sind zugegebenermaßen nicht optimal, denn wenn sich der Schatten der Erde über den Mond legt, ist dieser in Deutschland noch gar nicht aufgegangen. Der Mond steigt also bereits in verfinstertem Zustand auf, und trotzdem ist das Phänomen sehr sehenswert. Gegen 21 Uhr endet die totale Verfinsterung, eine weitere Stunde lang ist eine partielle Finsternis beobachtbar. Zuschauenden bleibt also überall in Deutschland genug Zeit zum Beobachten und Staunen. 

2. Oktober bis 7. November 2025: Sternschnuppenschauer Orioniden

Der Sternschnuppenschauer namens Orioniden dauert besonders lange an, vom 2. Oktober bis zum 7. November. Er teilt sich seinen Ursprungskometen 1P/Halley übrigens mit den Eta-Aquariiden, die bereits im April und Mai stattfinden. 

Die Orioniden gehören zu den fünf aktivsten Sternschnuppenschauern; ihren Höhepunkt erreichen sie am 21. Oktober 2025. An diesem Tag ist Neumond, deshalb sind die Orioniden sehr gut sichtbar. Aber auch in den Tagen rundherum sollten sie einen Blick zum Himmel und zum Sternbild Orion, ihrem Radianten, werfen.

Besondere Himmelsereignisse: Supermond 2025

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Die beste Aussicht auf den Supermond gibt es an besonders dunklen Orten.

Ein Supermond findet etwa alle 13 bis 14 Monate statt: Dann ist der Vollmond der Erde besonders nahe, er erreicht also den erdnächsten Punkt (Perigäum). Deshalb sieht der Mond zu diesem Zeitpunkt besonders groß aus und gibt ein faszinierendes Bild ab. Darüber hinaus erscheint der Trabant dann auch heller: Uns erreicht nämlich auf der Erde rund 30 Prozent mehr von seinem Licht. Im Jahr 2025 kommt es zu diesem Spektakel am 5. November.

Hier erfahren Sie mehr über das Phänomen Supermond.

14. bis 21. November 2025: Die Leoniden

Sehr bekannt sind auch die Leoniden, die alljährlich im November am Himmel zu sehen sind. Ihr Ursprung: Der Komet 55P/Tempel-Tuttle, der auf seiner Umlaufbahn um die Sonne etliche Meteoroiden abstößt. Ihr Radiant liegt, wie der Name schon vermuten lässt, im Sternbild des Löwen. 

Die Besonderheit der Leoniden: Sie sind extrem schnell und rauschen geradezu über den Himmel. Sie tauchen mit einer Geschwindigkeit von rund 72 km/h in die Erdatmosphäre ein. Trotzdem sind die Leoniden ein eher schwacher Meteorstrom. Ob zu ihrem Höhepunkt am 17. November 2025 überhaupt viele Sternschnuppen zu sehen sind, ist daher fraglich. Es gibt aber immer wieder größere Ausbrüche; beispielsweise waren im Jahr 2022 rund 250 Sternschnuppen pro Stunde sichtbar. Forschende weisen auch darauf hin, dass der Ursprungskomet im Jahr 2031 wieder die Umlaufbahn der Sonne kreuzt – in den darauf folgenden Jahren wird die Aktivität der Leoniden daher deutlich ansteigen. 

7. bis 17. Dezember: Die Geminiden

Ein alljährliches Himmelsereignis sind auch die Geminiden, die 2024 vom 7. bis zum 17. Dezember zu sehen sind. Sie gelten als stärkster Meteorstrom des Jahres, werden in der Regel aber aufgrund der Jahreszeit dennoch seltener beobachtet als die Perseiden. 

Sie dringen viel langsamer in die Erdatmosphäre ein als etwa die Perseiden oder die Leoniden und ziehen deshalb keinen Lichtschweif hinter sich her, sondern erzeugen vielmehr ein Aufblitzen. Außerdem sind die Sternschnuppen besonders hell. Den Höhepunkt haben die Geminiden im Jahr 2025 am 14. Dezember mit rund 150 Meteoren pro Stunde.

Der Radiant der Geminiden liegt – wenig überraschend – im Sternbild Zwillinge (lat.: „géminī“). In diesem Fall gibt es keinen Ursprungskometen, sondern einen Asteroiden: Der Phaeton ist verantwortlich für diesen Meteorstrom. 

Hier erfahren Sie noch mehr über die Geminiden.

Weitere Himmelsereignisse 2025

Neben den bereits beschriebenen Himmelsereignissen finden unter anderem auch noch folgende im Jahr 2025 statt: 

  • 28. Februar: große Planetenkonstellation (sieben Planeten in einer Reihe)
  • 14. März: totale Mondfinsternis (in Deutschland kaum zu sehen)
  • 19. April bis 28. Mai 2025: Eta-Aquariiden (Meteorstrom)
  • 6. bis 10. Oktober 2025: Draconiden (Meteorstrom)
  • 17. bis 26. Dezember 2025: Ursiden (Meteorstrom)