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Sehenswürdigkeiten

Mallorca abseits von Palma: Wo die Insel ihren Zauber entfaltet

Pittoreske Küstenorte im felsigen Westen, authentische Städte im Binnenland, quirlige Städtchen im Süden und Osten: Wir stellen magische Orte abseits der Inselhauptstadt Palma de Mallorca vor.

Datum 22.06.2023

Aufgrund der Flughafenlage führt an Palma de Mallorca kein Weg vorbei. Mit ihren belebten Gassen und Plätzen und den vielen Sehenswürdigkeiten bleibt die Hauptstadt der Baleareninsel ein beliebtes Reiseziel. Wer seinen Urlaub lieber abseits des Trubels verbringt, findet in den kleineren Orten wie Santanyí oder Sineu eine entspannte Atmosphäre – mit ursprünglichem Charme und wilder Natur. Ursprüngliche Buchten wie die Caló des Moro laden zum Entspannen und Staunen ein. MERIAN verrät, wo die Insel Mallorca wirklich ihren Zauber entfaltet.

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Andratx: Großartiger Blick

Port d’Andratx in der Dämmerung © seasons.agency/Jalag/Westermann, Jan-Peter
Traumhaft schön: Abendstimmung in Port d’Andratx

Der Ort Andratx und sein Hafen Port d’Andratx gehören mit rund 10.000 Einwohner:innen zu den größeren Städten Mallorcas. Hier startet die Tour durch die beeindruckende Bergwelt der Serra de Tramuntana. Bei gut verdienenden Deutschen ist Andratx sehr beliebt. Sie kaufen hier gern ein Haus, idealerweise auf dem Hügel La Mola. Er liegt am Hafen und bietet einen großartigen Blick auf das offene Meer und die Bucht. Im Ortszentrum führt der Weg weiter Richtung Estellencs, vorbei an der großen und sehenswerten Kunsthalle „CCA Andratx“ im Ortsteil Sa Coma.

Übrigens: Hier erfahren Sie mehr über Port d’Andratx.

2

Estellencs: Wildromantische Natur

Estellencs, Blick aufs Meer © Gulliver Theis
Blick aufs Meer von Estellencs aus

Der Ort Estellencs liegt am Steilhang zum Meer hin und gehört mit seiner Terrassenlandschaft, den engen Gassen und einer kleinen Bucht zu den schönsten Plätzen der Serra de Tramuntana. Der Fußweg zum Meer hinunter dauert etwa 30 Minuten. Ein Spaziergang, den Sie auf jeden Fall unternehmen sollten, denn er führt durch wildromantische Natur. Unten wartet eine Strandbar mit kleinen Gerichten. 

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Valldemossa: Idylle mit Kartause

© seasons.agency/GourmetPictureGuide
In Valldemossa locken süße Gassen und mallorquinische Häuser.

Die Fahrt hinunter zum Port de Valldemossa ist abenteuerlich: sehr enge Straße und zahlreiche Kurven. Nach sechs Kilometern hat man das idyllische Hafenörtchen erreicht. Hier kann man schön baden und gut essen. Wer den Abstecher zum Hafen auslassen möchte, fährt direkt nach Valldemossa. Das malerische Bergdorf ist im Sommer derart voll mit Besucher:innen, dass ein Halt hier besonders in der Nebensaison lohnt. Der Grund für den großen Andrang: In der Kartause befindet sich die berühmte Klosterzelle, in der der französische Komponist Frédéric Chopin und seine Geliebte, die Schriftstellerin George Sand, gemeinsam den Winter 1838/39 verbracht haben.

Übrigens: Die besten Hotels, Sehenswürdigkeiten und Restaurants in Valldemossa verraten wir hier.

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Sóller: Wo die Orangen blühen

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Ein Streifgang durch die Gassen in Sóller
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Die Kirche Sant Bartomeu in Sóller
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Patisserie in Sóller

Die Stadt ist die größte Gemeinde der Tramuntana und im Sommer leider sehr überlaufen. Die meisten Besucher:innen gelangen im historischen Zug namens Ferrocarril de Sóller aus der Hauptstadt hierher, die Bahnfahrt Palma-Sóller ist einer der beliebtesten Ausflüge auf der Insel. Im Frühling erhaschen Mitfahrende immer wieder blühende Zitrusfrüchte am Wegesrand. Wer in der Nebensaison kommt, kann in der Einkaufsstraße Carrer de Sa Lluna und den Seitengassen ungestört bummeln. Mehr als hundert kleine Geschäfte verkaufen dort originelle Souvenirs, von T-Shirts über Glasschalen bis zu Flechtschuhen. 

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Pollença: Perle mit Panoramablick

Pollença, Stadt auf Mallorca © iStock/Balate Dorin
Enge Gassen und beschauliche Häuser warten in Pollença.

Viele halten die Stadt Pollença (neben Palma) für die schönste Mallorcas, zudem bietet der Ort ein reiches Kulturprogramm. Die alte Stadt liegt einige Kilometer von der Bucht entfernt, sehenswert sind der Kalvarienberg und das Kloster Santo Domingo. Hier endet die Traumstraße Ma-10, bis zur Spitze der Landzunge Formentor sind es noch rund 25 Kilometer. Halten Sie auf halber Strecke am Aussichtspunkt Mirador Es Colomer an: Der Blick von hier über die Insel ist atemberaubend.

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Cap de Formentor: Das nördlichste Ende von Mallorca

Cap Formentor, Dämmerung © iStock/Boarding1Now
Cap Formentor ist der nördlichste Punkt der Insel.

Man nennt sie auch „Treffpunkt der Winde“: Im Norden der Badia de Pollença ragt eine Halbinsel aus Fels weit ins Meer, an ihrem Ende markiert ein Leuchtturm Mallorcas nördlichsten Punkt: das Cap Formentor. Schon die Fahrt dorthin ist ein Erlebnis – während der Sommermonate ein limitiertes, dann gelangen Sie nur per Shuttlebus ab Port de Pollença dorthin. Sehr beliebt ist Formentor unter Radsportler:innen. Unser Tipp: In der Nebensaison zum Cap fahren!

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Sineu: Stolzes Städtchen in der Mitte

Mohnblumen vor Sineu © iStock/Alex
Hier zu sehen: ein Mohnblumenfeld vor Sineu.

Etwa in der geografischen Inselmitte erhebt sich stolz das Landstädtchen Sineu. Einst Königssitz und Handelszentrum, besitzt es heute noch eine starke Ausstrahlung. Mehr als 30 Denkmäler zeugen von der glorreichen Vergangenheit, darunter der stattliche Palast Palau dels Reis, in dem heute Klosterschwestern leben, und das Schloss des Grafen Rossinyol de Defla. Die alles überragende Dorfkirche steht auf Fundamenten aus dem 13. Jahrhundert und verleiht dem 3.600-Einwohner-Ort etwas Erhabenes. Bekannt ist in Sineu vor allem der Viehmarkt, an dem seit 800 Jahren jeden Mittwoch Händler:innen der ganzen Insel teilnehmen.

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Santanyí: Treffpunkt im Süden

Das charmante Städtchen Santanyí, rund 15 Kilometer östlich von Colònia de Sant Jordi, ist wohl der lebendigste Ort des Südens. Santanyí ist Einkaufsstadt, Verwaltungssitz und Treffpunkt für die Bewohner:innen der vielen kleinen hübschen Flecken im Umland wie S’Alqueria Blanca, Portopetro, Calonge oder Cala Figuera. Reizvoll ist auch der Naturschutzpark Cala Mondragó mit seiner Doppelbucht sowie die kleinen Buchten Cala Santanyí und Cala Llombards.

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Eisdiele in Santanyí
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Parròquia de Sant Andreu in Santanyí
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Zentrum von Santanyí
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Cala Figuera: Bucht und Fischerdorf mit viel Charme

Cala Figuera, Boote und Häuser © Milena Härich
Cala Figuera gilt als eines der schönsten Fischerdörfer der Insel.

Diese schmale Bucht im Süden der Insel ist ein wahrer Blickfang – und das, obwohl es hier keinen Sand, keinen Strand gibt. Und doch ist sie sehr gern und im Sommer auch sehr gut besucht. „Figuera“ heißt Feigenbaum, womit eine hier häufige Baumart schon bestimmt wäre. Genau genommen sind es zwei kleine Buchten, die von oben gesehen ein „Y“ ergeben. Der Ort Cala Figuera liegt am Ende des südlichen Arms und gilt zu Recht als eines der schönsten Fischerdörfer der Insel. Bunte Boote schaukeln im Wasser, schmale Straßen schlängeln sich die Hänge hoch. Ein De-luxe-Platz und -Blick: von der Terrasse der „Bon Bar“.

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Caló des Moro: Ursprüngliche Schönheit

Caló des Moro © iStock/cinoby
An Schönheit kaum zu überbieten: die Badebucht Caló des Moro.

Wenn man sich eine Badebucht malen könnte, eine mit Felsnase und wohldosiertem Drama, mit grünen Akzenten, weißem Sand, klarem Wasser und abwechslungsreicher Topografie, dann wäre das Bild wohl sehr nah an dieser kleinen Schönheit, unweit vom hübschen Städtchen Santanyí. Das ist wichtig zu wissen, weil Sie sich in Santanyí mit Picknick und Getränken eindecken sollten. Die Caló selbst ist gastronomiefrei.

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Capdepera: Ritterspiele und Einkaufskörbe

© iStock/CJ Romas
Blick auf Capdepera mit der Ritterburg

Die bedeutendste Sehenswürdigkeit in Capdepera ist die Ritterburg. Die gut erhaltene Festung aus dem 13. Jahrhundert thront auf 160 Metern Höhe und bietet einen spektakulären Blick auf Mallorcas Nordostküste. Einmal im Jahr, am dritten Maiwochenende, feiert Capdepera sein historisches Erbe mit einem mittelalterlichen Markt. Kunsthandwerk gibt es zu jeder Zeit, auch Mallorcas typische Einkaufskörbe können Sie hier gut finden. Sie werden in der Gegend noch aus Zwergpalmwedeln geflochten.

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Artà: Auf dem Pilgerweg

Artà, Mallorca © Gulliver Theis
Die Wallfahrtskirche Sant Salvador ist eines der Highlights in Artà – neben der umliegenden Natur.

Durch eine naturbelassene, grüne Landschaft gelangen Sie über die Ma-15 nach Artà. Wer sich einen Überblick verschaffen will, läuft hoch zu der auf einem Hügel gelegenen Wallfahrtskirche Sant Salvador. Sie können den Pilgerweg von der Pfarrkirche aus gehen: 180 Stufen im Schatten hoher Zypressen. In Artà lässt es sich auch gut bummeln. Es gibt eine große Fußgängerzone mit vielen netten Geschäften. Dienstags und Samstagvormittags ist Markt.

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Porto Cristo: Lebendiger Hafenort

Porto Cristo © iStock/Xavier Arnau
Die Hafenstadt Porto Cristo lockt mit tollen Aussichten und gastronomischer Vielfalt.

Das rund 30 Kilometer von Santanyí entfernte Porto Cristo ist ein touristisch gut erschlossener, lebendiger Hafenort – und perfekt fürs Abendessen. An der Promenade gibt es zwar Meerblick, zum Essen lohnt aber der Weg ins Ortsinnere. Rund um die Plaça del Carme spürt man noch altes Dorfflair. Wer vor dem Essen noch Zeit hat, kann in den ortsnahen Sandbuchten Cala Anguila oder Cala Mendia ins türkisfarbene Wasser springen und sich hungrig schwimmen.

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Torrent de Pareis: Beeindruckendes Naturspektakel

Torrent de Pareis, Bucht von Sa Calobra © IMAGO/Westend61
In der Bucht von Sa Calobra mündet der Gebirgsbach Torrent de Pareis ins Mittelmeer.

Die Mündung dieses Gebirgsbachs in die Bucht von Sa Calobra ist ein Farbspektakel mit dramatischer Kulisse. Die Wände der Schlucht ragen bis zu 400 Meter hoch auf. Die mehrere Stunden lange Wanderung dort hindurch ist nur für äußerst geübte und fitte Menschen machbar, am besten geführt und nur, wenn mit Sicherheit kein Regen vorhergesagt ist. 

Ungefährlicher und auch ein toller Ausflug: zu Fuß ab Sa Calobra (Parkplätze gegen Gebühr) oder per Boot ab Port de Sóller. Der kleine Strand an der Nordwestküste kann im Sommer sehr, sehr voll werden!

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Santuari de Lluc: Geschichte trifft auf Natur

Santuari de Lluc, Kloster © IMAGO/agefotostock
Das Kloster Santuari de Lluc ist ein Must-See im Westen der Insel.

Um die Entstehung Llucs ranken sich viele Geschichten, darunter diese: Ein Hirtenjunge fand eine Madonnenfigur und brachte sie zu einem Priester. Die Figur aber kehrte auf wundersame Weise immer wieder zu ihrem Fundort zurück, und so wurde ihr dort eine Kapelle gebaut. Ob die Geschichte stimmt oder nicht, ab 1268 ist diese Kapelle verbrieft. Und Lluc wuchs über die Jahrhunderte zu einem architektonischen Kleinod mit Pilgerhof und Klosterkirche. Was an Lluc aber am meisten verzaubert, ist seine Lage: auf rund 500 Metern, umgeben von Bergen und Steineichen. Am besten reisen Sie selbst an, nicht mit dem Bus. Sie werden sich viel wohler fühlen, wenn Sie sich diesen rundum schönen Ort in den weniger vollen Randzeiten anschauen können.

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