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Städtereisen

Mallorca abseits von Palma: Wo die Insel ihren Zauber entfaltet

So toll die Hauptstadt Palma ist und sogar ohne den Rest der Insel eine Reise wert wäre – Mallorca hat noch mehr zu bieten: pittoreske Küstenorte im felsigen Westen, authentische Städte im Binnenland, quirlige Städtchen im Süden und Osten. Wir stellen zehn der Schönheiten vor.

Aufgrund der Flughafenlage führt an Palma de Mallorca kein Weg vorbei. Mit ihren belebten Gassen und Plätzen und den vielen Sehenswürdigkeiten bleibt die Hauptstadt der Balearen-Insel ein beliebtes Reiseziel. Wer seinen Urlaub lieber abseits des Trubels verbringt, findet in den kleineren Orten eine entspannte Atmosphäre – mit ursprünglichem Charme und wilder Natur. 

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Andratx: Großartiger Blick

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Der Ort und sein Hafen Port d’Andratx gehören mit rund 10.000 Einwohnern zu den größeren Städten Mallorcas. Hier startet die Tour durch die beeindruckende Bergwelt der Serra de Tramuntana. Bei gut verdienenden Deutschen ist Andratx sehr beliebt. Sie kaufen hier gern ein Haus, idealerweise auf dem Hügel La Mola. Er liegt am Hafen und bietet einen großartigen Blick auf das offene Meer und die Bucht. Im Ortszentrum führt der Weg weiter Richtung Estellencs, vorbei an der großen und sehenswerten Kunsthalle CCA Andratx im Ortsteil Sa Coma.

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Estellencs: Enge Gassen, romantische Natur

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Der Ort liegt am Steilhang zum Meer hin und gehört mit seiner Terrassenlandschaft, den engen Gassen und einer kleinen Bucht zu den schönsten Plätzen der Serra de Tramuntana. Der Fußweg zum Meer hinunter dauert etwa 30 Minuten. Ein Spaziergang, den man auf jeden Fall unternehmen sollte, denn er führt durch wildromantische Natur. Unten wartet eine Strandbar mit kleinen Gerichten. Entdecken Sie weitere Tipps für ruhige Strände auf Mallorca

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Valldemossa: Idylle mit Kartause

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Die Fahrt hinunter zum Port de Valldemossa ist abenteuerlich: sehr enge Straße und zahlreiche Kurven. Nach sechs Kilometern hat man das idyllische Hafenörtchen erreicht. Hier kann man schön baden und gut essen. Wer den Abstecher zum Hafen auslassen möchte, fährt direkt nach Valldemossa. Das malerische Bergdorf ist im Sommer derart voll mit Besuchern, dass ein Halt hier eigentlich nur in der Nebensaison lohnt. Der Grund für den großen Andrang: In der Kartause befindet sich die berühmte Klosterzelle, in der der französische Komponist Frédéric Chopin und seine Geliebte, die Schriftstellerin George Sand, gemeinsam den Winter 1838/39 verbracht haben.

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Sóller: Besser in der Nebensaison

Die Stadt ist die größte Gemeinde der Tramuntana und im Sommer leider sehr überlaufen. Die meisten Besucher gelangen im historischen Zug aus der Hauptstadt hierher, die Bahnfahrt Palma-Sóller ist einer der beliebtesten Ausflüge auf der Insel. Wer in der Nebensaison kommt, kann in der Einkaufsstraße Carrer de Sa Lluna und den Seitengassen ungestört bummeln. Mehr als hundert kleine Geschäfte verkaufen dort originelle Souvenirs, von T-Shirts über Glasschalen bis zu Flechtschuhen.

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Pollença: Perle auf dem Weg nach Formentor

Viele halten die Stadt (neben Palma) für die schönste Mallorcas, zudem bietet der Ort ein reiches Kulturprogramm. Die alte Stadt liegt einige Kilometer von der Bucht entfernt, sehenswert sind der Kalvarienberg und das Kloster Santo Domingo. Hier endet die Traumstraße Ma-10, bis zur Spitze der Landzunge Formentor sind es noch rund 25 Kilometer. Halten Sie auf halber Strecke am Aussichtspunkt Mirador Es Colomer, der Blick von hier über die Insel ist atemberaubend.

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Sineu: Stolzes Städtchen in der Mitte

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Etwa in der geografischen Inselmitte erhebt sich stolz das Landstädtchen Sineu. Einst Königssitz und Handelszentrum, besitzt es heute noch eine starke Ausstrahlung. Mehr als 30 Denkmäler zeugen von der glorreichen Vergangenheit, darunter der stattliche Palast Palau dels Reis, in dem heute Klosterschwestern leben, und das Schloss des Grafen Rossinyol de Defla. Die alles überragende Dorfkirche steht auf Fundamenten aus dem 13. Jahrhundert und verleiht dem 3600-Einwohner-Ort etwas Erhabenes. Bekannt ist in Sineu vor allem der Viehmarkt, an dem seit 800 Jahren jeden Mittwoch Händler der ganzen Insel teilnehmen.

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Capdepera: Ritterspiele und Einkaufskörbe

Die bedeutendste Sehenswürdigkeit in Capdepera ist die Ritterburg. Die gut erhaltene Festung aus dem 13. Jahrhundert thront auf 160 Meter Höhe und bietet einen spektakulären Blick auf Mallorcas Nordostküste. Einmal im Jahr, am dritten Maiwochenende, feiert Capdepera sein historisches Erbe mit einem mittelalterlichen Markt. Kunsthandwerk gibt es zu jeder Zeit, auch Mallorcas typische Einkaufskörbe können Sie hier gut finden. Sie werden in der Gegend noch aus Zwergpalmwedeln geflochten.

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Santanyí: Treffpunkt im Süden

Das charmante Städtchen Santanyí, rund 15 Kilometer östlich von Colònia de Sant Jordi, ist wohl der lebendigste Ort des Südens. Santanyí ist Einkaufsstadt, Verwaltungssitz und Treffpunkt für die Bewohner der vielen kleinen hübschen Flecken im Umland wie S’Alqueria Blanca, Portopetro, Calonge oder Cala Figuera. Reizvoll ist auch der Naturschutzpark Cala Mondragó mit seiner Doppelbucht sowie die kleinen Buchten Cala Santanyí und Cala Llombards.

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Artà: Auf dem Pilgerweg

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Durch eine naturbelassene, grüne Landschaft gelangt man über die Ma-15 nach Artà. Wer sich einen Überblick verschaffen will, läuft hoch zu der auf einem Hügel gelegenen Wallfahrtskirche Sant Salvador. Man kann den Pilgerweg von der Pfarrkirche aus gehen: 180 Stufen im Schatten hoher Zypressen. In Artà lässt es sich auch gut bummeln. Es gibt eine große Fußgängerzone mit vielen netten Geschäften. Dienstags und Samstagvormittags ist Markt.

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Porto Cristo: Lebendiger Hafenort

Das rund 30 Kilometer von Santanyí entfernte Porto Cristo ist ein touristisch gut erschlossener, lebendiger Hafenort – und perfekt fürs Abendessen. An der Promenade gibt es zwar Meerblick, zum Essen lohnt aber der Weg ins Ortsinnere. Rund um die Plaça del Carme spürt man noch altes Dorfflair. Wer vor dem Essen noch Zeit hat, kann in den ortsnahen Sandbuchten Cala Anguila oder Cala Mendia ins türkisfarbene Wasser springen und sich hungrig schwimmen.