© Milena Härich
Erleben

Die 10 schönsten Sehenswürdigkeiten auf Lanzarote

Schwarzer Strand, zerklüftete Küsten und Vulkangestein, so weit das Auge reicht: Die kanarische Insel Lanzarote lockt mit einzigartiger Natur. Wir stellen zehn besondere Sehenswürdigkeiten vor.

Text Milena Härich
Datum 21.11.2024

Ganzjährig milde Temperaturen, kaum Regen, dazu weht oft ein frischer Wind: Allein ihr Klima verhilft der nördlichsten Kanareninsel Lanzarote zu großer Beliebtheit.

Auch jenseits des guten Wetters hat das vulkanische Eiland vor der Westküste Marokkos viel zu bieten. Einzigartig sind die bizarre Vulkanlandschaft von Timanfaya und der grüne Charco Verde. Nicht ohne Grund wurde Lanzarote bereits in den 90er Jahren vollständig zum Biosphärenreservat erklärt. 

Weitere Naturwunder, kulturelle Highlights und Sehenswürdigkeiten von Lanzarote stellen wir im Folgenden vor. 

1

Papagayo-Strände in Los Ajaches

© IMAGO / Westend61
Die Playas de Papagayo liegen im Süden von Lanzarote.

Einer der schönsten Küstenabschnitte von Lanzarote liegen im Süden der Insel: die Papagayo-Strände im Nationalpark Los Ajaches. Insgesamt sieben Buchten laden zum naturnahen Sonnen und Baden ein. Es gibt weder Duschen noch Umkleiden, nur ein Lokal thront auf den Klippen über den Papagayo-Stränden – inklusive einzigartigem Panorama.

Über Treppen gelangen Besucher zu den Buchten mit ihrem goldenen Sand und türkisblauem Wasser. Weil die Schönheit der Playas de Papagayo längst kein Geheimnis mehr ist, sind sie in der Hauptsaison recht stark besucht. In der Nebensaison (November-März) hingegen finden Urlauber ausreichend ruhige Ecken.

Hinweis: Der Eintritt in den Nationalpark Los Ajaches kostet zwei Euro, die ausschließlich mit Kreditkarte bezahlt werden können.

2

Fundación César Manrique und Haus-Museum

© IMAGO/H. Tschanz-Hofmann
Die Fundacion César Manrique befindet sich im einstigen Wohnhaus des Künstlers.

Wer nach Lanzarote reist, wird früher oder später auf den Namen César Manrique stoßen. Ob es nun Lavagrotten und -höhlen sind, ein Garten voller Kakteen oder eine Aussichtsplattform: An zahlreichen Sehenswürdigkeiten und Bauwerken war der auf der Insel geborene Künstler maßgeblich beteiligt. Nach Lebensabschnitten in Madrid und New York kehrte er in den 60er Jahren nach Lanzarote zurück und setzte sich für nachhaltigen und naturnahen Tourismus ein – was zur Folge hatte, dass es auf Lanzarote keine großen Gebäudekomplexe gibt. Heute können die beiden einzigartigen Häuser, die Manrique auf Lanzarote bewohnt hat, besichtigt werden. 

Von 1968 bis 1988 lebte er in der Region Tahíche – hier befindet sich heute die Fundación César Manrique, die er zu Lebzeiten selbst gründete. Das Gebäude ist aufgrund seiner außergewöhnlichen Architektur, die das umliegende Lavagestein integriert, auch als Vulkanhaus bekannt. Offene Räume, integrierte Pflanzen und die Verwendung von lokalen Baumaterialen unterstreichen die besondere Design-Verbindung zur Natur. Bis zu seinem Tod weilte der Künstler dann in Haría, wo heute das Haus-Museum César Manrique besichtigt werden kann. 

Tipp: Die beiden Häuser liegen zwar recht weit voneinander entfernt, können aber mit einem Kombi-Ticket vergünstigt besichtigt werden.

3

Jardín de Cactus

© Milena Härich
Die Kakteengärten von Lanzarote sowie die Mühle von Guatiza

Im Nordosten der Insel befindet sich die Gartenanlage Jardín de Cactus. Ende der 1980er Jahre entstand der Park als letztes großes Werk Manriques, heute befinden sich hier mehr als 10.000 Kakteen verschiedenster Arten. Darunter auch der allererste Kaktus, den Manrique und sein Team 1989 pflanzten: die sechs Meter hohe, afrikanische Euphorbia Candelabrum. 

Neben interessanten Kaktus-Gewächsen finden Besucher zahlreiche Sukkulenten, Aloe-Vera-Pflanzen, einen Teich und die weiße Mühle von Guatiza. Ein Blick in die Mühle, in der man sich auch heute noch der Tradition des Getreidemahlens widmet, lohnt unbedingt. 

Im Restaurant des Gartens können Besucher Kaktus-Spezialitäten probieren: Wie wäre es mit Kaktus-Kroketten oder einem vegetarischen Burger aus der Kaktusfrucht? Das angeschlossene Geschäft verkauft Souvenirs wie Kaktuslikör und Samen für Zuhause.

4

Cueva de los Verdes

© Felix Nanns
Kunstvoll beleuchtet: die Cueva de los Verdes auf Lanzarote

Dass Vulkanausbrüche die Landschaft Lanzarotes nachhaltig geprägt haben, wird besonders bei einem Besuch der Cueva de los Verdes deutlich – einer rund acht Kilometer langen Vulkanhöhle im Nordosten der Insel. Vor etwa 4000 Jahren entstand die Cueva durch den Ausbruch des Volcán de la Corona: Ein gigantischer Lavastrom brannte sich ins Gestein.

Zwei Kilometer des Tunnels lassen sich heute auf einer geführten Tour erkunden. Rund 50 Meter unter der Erdoberfläche finden sich Gesteinshöhlen, einstige Lavakanäle und Stalagtiten. Währenddessen sind gregorianische Gesänge aus Lautsprechern zu hören. Übrigens: Auch hier hat sich der Künstler César Manrique verewigt. Gemeinsam mit Jesús Soto entwarf er ein ausgeklügeltes Beleuchtungskonzept für die Cueva de los Verdes. Die verschiedenen Grau-, Ocker- und Rottöne der Höhlenwände kommen so trotz der Dunkelheit eindrucksvoll zur Geltung. Die Führung wird in Gruppen bis zu 50 Personen angeboten – daher ist es ratsam, möglichst nah bei dem Guide zu bleiben, um spannende Fakten über die magische Unterwelt zu erfahren. 

Tipp: Im Auditorium der Höhle finden regelmäßig kulturelle Events und Konzerte statt.

5

Jameos del Agua

© Milena Härich
Der einladende Pool im Jameos del Agua ist leider nicht zum Schwimmen da.

Wie die Cueva de los Verdes sind auch die Jameos del Agua im Nordwesten Lanzarotes durch den Ausbruch des Volcán de la Corona entstanden. Später hat César Manrique die Grotte, bestehend aus drei Höhlen, zur Kunst- und Kulturstätte gemacht. Als Erstes passieren Besucher einen Höhlenbereich mit Lagune. Beachtlich: Hier lebt die sogenannte „Blinde Krabbe“  (Munidopsis Polymorpha). Diese seltenen Tiere werden auch „Albinokrebse“ genannt und kommen sonst nur in den Tiefen des Ozeans vor. Ihre Existenz in dieser Lagune ist somit von großer biologischer Besonderheit. 

Zu den Jameos del Agua gehört auch ein blauer Pool, in dem zwar nicht geschwommen wird, der dem Tourismus- und Kulturzentrum jedoch ein besonderes Flair verpasst. Das hiesige Auditorium aus Basaltgestein bietet Platz für rund 550 Personen – der perfekte Ort für Konzerte. Zudem gibt es ein Restaurant inmitten der Grotte sowie die beliebte Bar Galería.

Tipp: Jeden Freitag finden in den Jameos del Agua die Noches de Jameos statt, Abendveranstaltungen mit Speisen und Musik. 

6

El Golfo und Lago Verde

© Milena Härich
Grüner See trifft auf blaues Meer: die El Golfo Küste auf Lanzarote

Im Südwesten von Lanzarote liegt das kleine Fischerdorf El Golfo mit nur rund 200 Einwohnern. Tourist kommen häufig vorbei, um die besten Fischrestaurants der Insel zu testen oder den Lago Verde zu bestaunen. Sein Name ist Programm: Bei diesem Naturwunder handelt es sich um einen smaragdgrünen Kratersee an der Küste von El Golfo. Seine imposante Farbe ist auf die hiesige Algenart Ruppia Maritima zurückzuführen. Entstanden der Lago Verde im 18. Jahrhundert inmitten eines Vulkankraters, der von Meerwasser geflutet wurde. 

Besonders beeindruckend ist der Kontrast zwischen dem grünen See und dem tiefblauen, tosenden Atlantik, der nur wenige Meter entfernt auf die Küste trifft. Die Wellen brechen eindrucksvoll am Ufer des schwarzen Sandstrandes Playa El Golfo. Beide Gewässer lassen sich am besten von dem Aussichtspunkt aus bestaunen, der gut zu Fuß erreichbar ist. Übrigens: Baden ist hier aufgrund der starken Strömungen verboten.

7

Parque Nacional de Timanfaya

© Unsplash/Thibault Mokuenko
Im Nationalpark Timanfaya ist die Erde erstaunlich aktiv.

Die wohl bekannteste Sehenswürdigkeit von Lanzarote ist der Parque Nacional de Timanfaya, der den Beinamen Montañas del Fuego („Feuerberge“) trägt. Wieso, wird spätestens beim Besuch deutlich, wenn sich die roten, braunen und schwarzen Vulkangipfel am Horizont aufragen. Die bizarre Landschaft entstand bei mehreren Vulkanausbrüchen in den Jahren 1720, 1730 bis 1736 und 1824. Der Park ist bekannt für seine zerfurchten Vulkankrater, für imposante Steilküsten und sein buntes Lavagestein.

Heute erstreckt sich der Parque Nacional de Timanfaya über 51 Quadratkilometer auf rund einem Viertel der Kanareninsel. Auf eigene Faust kann man den Park nicht erkunden, vor Ort werden jedoch Nationalpark-Touren per Bus angeboten. Tipp: Am besten setzen Sie sich auf die rechte Seite, denn hier haben Sie die beste Aussicht.

Wer die Kraft der Erde hautnah erleben will, besucht am besten eine der geothermischen Vorführungen- Mitarbeitende des Nationalparks demonstrieren eindeutig, wie aktiv und heiß der Boden hier noch immer ist. Im Restaurant „El Diablo“ werden die Hähnchen eindrucksvoll über einem zischenden Vulkanschlund gegart.

Tipp: Seien Sie am besten schon vor Öffnung des Parks vor Ort – andernfalls können lange Wartezeiten entstehen.

8

Mirador del Río

© Milena Härich
Vom Mirador del Río kann man die Nachbarinsel La Graciosa sehen.

Fantastische Aussichten gibt es nicht nur inmitten der Feuerberge, sondern auch im Norden der Insel. Der Mirador del Río lockt als einer der beliebtesten Aussichtspunkte Lanzarotes auf einer Höhe von rund 470 Metern mit einem atemberaubenden Panorama. Von hier aus sehen Sie beispielsweise den Volcán de la Corona, den Fuß des Risco (ein Teil des Famara-Gebirges) und den El Río, der dem Aussichtspunkt seinen Namen gibt. Der El Río ist der Meeresstreifen zwischen Lanzarote und La Graciosa, einer weiteren Kanareninsel. 

Auch der Mirador del Río wurde von César Manrique, Eduardo Cáceres und Jesús Soto entworfen. In den 1970er Jahren galt er als eines der wichtigsten modernen Bauwerke weltweit. Zu den beiden Aussichtsplattformen auf den Klippen gesellt sich nämlich ein architektonisch interessantes Gebilde mit gigantischer Fensterfront, in dem unter anderem eine Bar untergebracht ist. 

Tipp: Probieren Sie hier einen Barraquito, eine Kaffee-Spezialität der Insel, mit Blick auf La Graciosa zu Ihren Füßen. 

9

Weinstraße La Geria

© Orbon Alija/iStock
Die Weinreben von La Geria werden in geschützte Erdlöcher pflanzt.

Wussten Sie, dass Lanzarote auch für seine Weine bekannt ist? Zwischen San Bartolomé und Yaiza erstreckt sich das größte Weinanbaugebiet der Kanaren: La Geria. Rund fünf Millionen Liter Wein werden hier Jahr für Jahr produziert. Hauptsächlich füllen die hiesigen Winzer Malvasía und Moscatel ab.

Die Anbauweise der Weinrebe ist weltweit einmalig: Inmitten der schwarzen Lavalandschaft finden sich tausende Löcher, die von sichelförmigen Steinmauern umgeben sind. In ihrem Inneren gedeihen die einzelnen Reben – gut geschützt vor den starken Inselwinden.

Bei einer Fahrt durch das 5.200 Hektar große La Geria kann man sich die Weinlandschaft von Nahmen besichtigen und Halt in den traditionellen Bodegas einlegen. An die Bodega El Grifo ist zudem ein Weinmuseum angeschlossen.

10

Castillo de San José

© PEDRE/iStock
Im Castillo de San José befindet sich heute ein renommiertes Kunstmuseum.

In der Hauptstadt Lanzarotes, Arrecife, befindet sich das imposante Castillo de San José. Die ehemalige Festung wurde im 18. Jahrhundert unter Karl III. zur Verteidigung der Insel erbaut. Direkt an der Küste gelegen, eröffnen seine Terrassen einen fabelhaften Ausblick über den Atlantik und den Hafen. Seit 1976 ist im Castillo das Internationale Museum für Zeitgenössische Kunst (MIAC) untergebracht. Auch hier war César Manrique maßgeblich am Umbau beteiligt. 

Im Museum finden Besucher Werke kanarischer und internationaler Künstler, darüber hinaus Wechselausstellungen aller Art.

Wer mit Hunger kommt, sollte das Restaurante Castillo de San José besuchen, das als eines der besten in ganz Arrecife gilt. Großflächige Glaskonstruktionen geben ein tolles Panorama aufs Meer frei. 

Lanzarotes wilde Natur

 

Vor Millionen von Jahren ist Lanzarote aufgrund von Vulkanausbrüchen entstanden. Im 18. und 19. Jahrhundert wurde die Kanareninsel nochmals von besonders starken Ausbrüchen gebeutelt – was überall sichtbar ist. Raue Natur, Lavahöhlen und -gestein, inaktive Vulkanberge und schwarzer Sandstrand zeugen von der Geschichte Lanzarotes. Hier und da ist die Landschaft gesprenkelt mit Aloe Vera, Kakteen und leuchtenden, pinkfarbenen Kletterpflanzen, die sich an den weiß getünchten, für Lanzarote charakteristischen Hauswänden, empor schlängeln.

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