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Sehenswürdigkeiten

Die 8 schönsten Sehenswürdigkeiten auf La Palma

„La Isla Bonita“, „die schöne Insel“, wird La Palma auch oft genannt. Bewaldete Hänge, imposante Vulkankegel und -krater sowie schwarze Sandbuchten sind nur ein Bruchteil der Sehenswürdigkeiten auf der Kanareninsel.

Text Milena Härich
Datum 28.01.2023

Neben dem Beinamen „La Isla Bonita“ trägt die Vulkaninsel La Palma auch den Kosenamen „Isla Verde“ („grüne Insel“): Mit rund 40 Prozent Waldanteil ist die jüngste Kanarische Insel nämlich auch die grünste. Auf insgesamt rund 708 Quadratkilometern Fläche gesellen sich zu Kiefer- und Lorbeerwäldern aber auch vegetationsarme Gegenden rund um die Vulkankegel der Insel, zerfurchte und imposante Krater und bezaubernde schwarze Strände. Wie verraten Ihnen die acht schönsten Sehenswürdigkeiten von La Palma.

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Einzigartige Sehenswürdigkeit auf La Palma: Caldera de Taburiente

© Kristyna Sindelkova/iStock

Im Herzen La Palmas liegt der Nationalpark Caldera de Taburiente mit dem namensgebenden Erosionskrater, der einen einmaligen Anblick bietet. Umgeben von Gebirgszügen und bewaldeten Hängen klafft hier ein acht Meter langer und 1,7 Kilometer tiefer Talkessel, der durch vulkanische und erosive Vorgänge entstanden ist, also eine sogenannte „Caldera“. 

Die Caldera de Taburiente gilt als einer der größten Krater der Welt. Der Ausblick auf diese kesselförmige Mulde ist phänomenal; am besten zu sehen ist der eindrucksvolle Krater vom Aussichtspunkt La Cumbrecita, der sich auf einer Höhe von 1287 Metern befindet und zusätzlich imposante Panoramen bis zum Roque de los Muchachos und Pico de la Cruz bietet.

Der Nationalpark darf auf eigene Faust, jedoch nur zu Fuß und nicht mit dem Pkw besucht werden. Empfehlenswert ist eine Wanderung auf dem Höhenkamm rund um die Caldera de Taburiente, auch im Winter. Dann kommt es in den Höhenzügen des Nationalparks auch mal zu Schneefall und Eis – ein märchenhafter Anblick.

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Sterne beobachten auf dem Roque de los Muchachos

© Evgeni Tcherkasski/Unsplash

Auch der Roque de los Muchachos befindet sich im Nationalpark Caldera de Taburiente. Hierbei handelt es sich um eine Erhebung der Erdoberfläche, entstanden durch Vulkanausbrüche im Norden der Kanareninsel. Mit einer Höhe von 2426 Metern ist er der höchste Punkt La Palmas. Am nordwestlichen Ende der Caldera gelegen, bietet er einen fabelhaften Ausblick über die Schlucht, aber auch über weite Teile der Insel – bei entsprechenden Bedingungen können Sie bis zu den Nachbarinseln El Hierro, La Gomera und Teneriffa blicken. 

Doch der Roque de los Muchachos hat noch andere Vorzüge: Er ist Standort des Observatoriums der Insel, das mehrere Sternwarten vereint und zu den weltweit besten Einrichtungen zum Sterne beobachten zählt. Besonders das Gran Telescopio Canarias lohnt eine nähere Betrachtung; es gilt als eines der fortschrittlichsten Teleskope unserer Zeit und kann mit einer Führung besichtigt werden. 

La Palma ist besonders gut für astronomische Beobachtungen geeignet. 1988 wurde das „Ley de Cielo“ („Himmelsgesetz“) erlassen, welches verschiedene Maßnahmen zur Verbesserung der Luftqualität und zur Vermeidung von Lichtverschmutzung festlegt. La Palma verfügt daher über verhältnismäßig viele wolkenfreie Nächte und wenig Lichtverschmutzung, was dazu führte, dass die Insel 2012 als weltweit erstes „Starlight Reserve“ von der UNESCO ausgezeichnet wurde.

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Die Inselhauptstadt: Santa Cruz de La Palma

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Kopfsteingepflasterte Gassen, handgefertigte Holzbalkone und hübsche Renaissancebauten: Die Inselhauptstadt Santa Cruz de La Palma im Osten der Insel (circa 15.700 Einwohner:innen) vereint zahlreiche Epochen und Stile. Gleichzeitig sind viele ihrer Bauten bis heute ein Zeugnis der spanischen Kolonialisierung: Im 15. Jahrhundert wurden die ursprünglichen Bewohner:innen im Osten der Insel größtenteils vertrieben. Sie verloren ihre Wohnhäuser und mussten in die Caldera de Taburiente fliehen. Santa Cruz de La Palma wurde dann erst 1493 im Rahmen der Kolonialisierung gegründet. Die Geschichte der Stadt ist noch immer sichtbar in den Kolonialbauten, die einen großen Teil von Santa Cruz de La Palma ausmachen. 

Hinzu kommt die kanarische Renaissance-Architektur. Auf der Plaza de España kann man beispielsweise die Fassade des Rathauses aus dem 16. Jahrhundert oder die Kirche Parroquia Matriz de El Salvador bestaunen. Im Inneren findet sich eine Sammlung christlicher Kunstwerke, beispielsweise Schnitzereien im flämischen Stil. 

Wer lokale Spezialitäten kosten will, sollte der Einkaufsstraße Calle O ́Daly einen Besuch abstatten. MERIAN-Tipp: Wir empfehlen Ihnen Rapaduras, Mandel-Honig-Schnitten, die ihren Ursprung in Lateinamerika haben. Außerdem finden Sie hier handgefertigte Kunst und Souvenirs.

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Cascada de los Colores: Farbenprächtiger Wasserfall

Im Zentrum der Insel, ebenfalls im Nationalpark Caldera de Taburiente, befindet sich ein prächtiger Wasserfall, der seinem Namen alle Ehre macht: Die „Cascada de los Colores“ ergießt sich über die Steilwand des Barranco de Rivanceras, die dadurch in den unterschiedlichsten Rot-, Orange-, Ocker- und Gelbtönen leuchtet. Der Grund für die strahlende, fast magische Farbenpracht: Das Wasser der Cascada de los Colores ist sehr eisenhaltig; das sorgt dafür, dass die dahinterliegende Wand aus Vulkanstein eingefärbt wird. 

Verschiedene Wanderwege bringen Sie zu dieser einmaligen Sehenswürdigkeit, unter anderem eine etwa elf Kilometer lange Route, die am Fluss Rio Almendro Amargo entlangführt.

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Beeindruckende Wanderroute: Ruta de los Volcanes

© Kristyna Sindelkova/iStock

Ob im Nationalpark Caldera de Taburiente oder in den vielseitigen Landschaften rundherum: La Palma ist ein Wanderparadies. Ein exzellent ausgebautes Wanderwegenetz erstreckt sich über die Isla Bonita und zählt insgesamt rund 1000 Kilometer. Auch im Nationalpark Cumbre Vieja, welcher Zeugnis von prähistorischen Lavaströmen, aber auch neueren Vulkanausbrüchen ist, lässt es sich bestens wandern – inklusive imposanten Ausblicken über die Insel. 

Die Ruta de Los Volcanes erstreckt sich über die Vulkankämme des Nationalparks, von der Gemeinde El Paso im Westen über Mazo an der Ostseite der Insel bis zur Südspitze, wo Fuencaliente und der Vulkan Teneguía liegen. Der Trekkingpfad misst 24,3 Kilometer und ist aufgrund seiner Höhendifferenz von 1.200 Metern und fordernder Steigungen eher für geübte Wandernde geeignet. Doch die Anstrengung lohnt sich: Wer die Ruta de los Volcanes bewandert, kann alle bedeutenden Vulkankegel der Insel, beeindruckende Kiefernwälder und traumhafte Panoramen bestaunen. 

Im Herbst 2021 wurde La Palma vom bis dato folgenreichsten Vulkanausbruch in der Geschichte der Insel gebeutelt: Sechs Schlote im Nationalpark Cumbra Vieja stießen über knapp drei Monate hinweg immer wieder Lavaströme aus – und zerstörten zahlreiche Gebäude. Heute hat sich La Palma weitestgehend von der Katastrophe erholt und der Tourismus wurde wieder angekurbelt.

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Poris de Candelaria: Die Schmugglerbucht

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Unweit von Tijarafe im Westen von La Palma liegt eine beschauliche, hübsche Bucht, die viele Namen trägt: Poris de Candelaria wird sie genannt, häufig aber auch Proís de Candelaria oder einfach „Schmugglerbucht“. Denn früher diente dieser verborgene Fleck der Insel den Einheimischen als Handelsplatz Direkt am Meer gelegen, wurden hiesige Waren mit jenen aus anderen Gebieten der Insel getauscht. Auch, wenn in dieser Bucht nicht viel passiert, ist sie einen Besuch wert. 

Unter einem 50 Meter hohen Felsüberhang an der Steilküste liegt die als Cueva Candelaria bekannte Felsenhöhle, an deren Wände sich  rund ein Dutzend weiß getünchter Häuser schmiegen. Diese kleinen Steinbauten wurden entweder direkt in den Fels geschlagen oder dazwischen errichtet und werden häufig an den Wochenenden von einheimischen Fischer:innen bewohnt, die hier noch immer ihre Waren feilbieten. Trotzdem spürt man hier keine Hektik: Vielmehr fühlt man sich in der Schmugglerbucht manchmal wie am Ende der Welt, so entspannt und ruhig ist das Ambiente hier. 

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Bester Ort zum Tauchen: Playa de los Cancajos

La Palma glänzt neben beeindruckenden Naturparks und hübschen Buchten auch mit Traumstränden, die sich durch dunklen Vulkansand auszeichnen. Einer davon ist die Playa de los Cancajos im Osten der Insel, rund zwei Kilometer von der Inselhauptstadt entfernt. Nicht nur angesichts des milden Inselklimas und der malerischen Lage ist es ein perfekter Strand zum Entspannen, sondern auch deshalb, weil die Bucht von einem vulkanischen Wellenbrecher abgeschirmt wird und nie mit allzu viel Wellengang gerechnet werden muss. 

Gleichzeitig gilt die Playa de los Cancajos als der beste Strand zum Tauchen und Schnorcheln. La Palma hat etliche bezaubernd schöne Unterwasserwelten zu bieten –  die der Playa de los Cancajos ist eine davon. Wer sich traut, kann über vulkanische Furchen und Höhlen unter Wasser staunen, aber auch über eine beeindruckende Artenvielfalt. 

Wer lieber zur Ruhe kommen will, tankt Sonne am rund 250 Meter langen Strand und kostet anschließend fangfrischen Fisch in einem der umliegenden Restaurants. 

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Land(wirt)schaftliche Sehenswürdigkeit auf La Palma: Salinas de Fuencaliente

© Herbert Bieser/pixabay

Schwarzer Vulkansand trifft auf tiefblaues Meer und kristallklares, weißes Salz: In der Gemeinde Fuencaliente im Süden der Insel befinden sich die Salinas de Fuencaliente. Das sind viereckige und gleichmäßig angeordnete, im Boden befindliche Becken zur Salzgewinnung. Der Süden von La Palma eignet sich für die Salzherstellung perfekt, denn hier gibt es nur selten Niederschläge; hinzu kommen sehr viele Sonnenstunden und mäßiger Wind. Rund 500 Tonnen Salz werden jährlich seit 1967 in Fuencaliente gewonnen. 

Heute sind die Salinen als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen, seit 1994 außerdem als Gebiet von wissenschaftlichem Interesse – weil hier regelmäßig seltene Vogelarten rasten. Besonders im Winter lassen sich zahlreiche Zugvögel beobachten. 

Im Restaurant „El Jardín de la Sal“ des angrenzenden Besucherzentrums können Salz, andere regionale Produkte und Souvenirs erworben werden. Außerdem gibt es eine Dachterrasse mit Kaffeebar – und tollem Ausblick über die Salinen. Ebenfalls sehr hübsch anzusehen ist der rot-weiß-gestreifte Leuchtturm Faro de Fuencaliente in der Nähe, der von den Salinas aus zu sehen ist und über der Küste thront. 

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