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Städtereisen

Bezaubernde Städte in Portugal: 8 Geheimtipps

Es muss nicht immer Porto oder Lissabon sein: In Portugal warten zahlreiche Städte, die mindestens genauso bezaubernd, aber noch nicht touristisch überlaufen sind. Unsere acht Geheimtipps.

Datum 23.08.2024

Von Bragança im Norden Portugals bis nach Tavira an der wunderschönen Algarveküste: In jeder Himmelsrichtung Portugals locken bezaubernde Städte mit Sehenswürdigkeiten, kulinarischen Highlights und einem ganz besonderen Flair. Sie eignen sich bestens für Tagesausflüge, sind aber auch fantastische Ziele, um dem Großstadttrubel für mehrere Tage zu entfliehen.

Acht ultimative Geheimtipps – und was sie dazu macht – lesen Sie hier.

1

Bragança: Das Tor zum ursprünglichen Portugal

© iStock/Sergi Formoso
Blick auf Bragança mit der mittelalterlichen Burg

Hoch im Norden Portugals liegt der ursprüngliche Nationalpark Montesinho, Bragança ist das Tor dorthin. Sehenswert ist die mittelalterliche Burg mit dem Museu Militar, schön zum Sitzen ist die Praça da Sé. Dazwischen liegen zwei weitere spannende Museen: für Ethnografie und für zeitgenössische Kunst aus der Region. Ebenfalls sehr sehenswert: das Gebäude Domus Municipalis, das mutmaßlich aus dem 13. oder 14. Jahrhundert stammt und ein hervorragendes Exempel für romanische Architektur abgibt. Von Bragança aus bieten sich Ausflüge in die umliegende Natur bestens an: Die Stadt liegt eingebettet in die von Wäldern geprägte Landschaft Trás-os-Montes e Alto Douro. Hier warten auch viele traditionelle, kleine Dörfer. 

Übrigens lassen sich hierher auch Tagesausflüge aus Spanien einfach organisieren, denn Bragança liegt nur rund 25 Kilometer von der spanischen Grenze entfernt. 

2

Die Wiege Portugals: Guimarães

Kapelle in Guimarães, Portugal © iStock/trabantos
Portugals Wiege: das wunderschöne Guimarães.

Südöstlich von Braga befindet sich die Stadt Guimarães. „Hier ist Portugal geboren“, mit diesen Worten werden Gäste an der Stadtmauer begrüßt. Die sehr schön an der Serra da Penha gelegene Stadt gilt als Wiege des Landes, da hier um 1109 Afonso Henriques zur Welt kam – Portugals erster König. 

Besonders sehenswert: das Castelo aus dem 10. Jahrhundert. Es ist eines der bedeutendsten Wahrzeichen von Guimarães und sicherlich einer der Gründe, wieso die Stadt im Jahr 2012 bereits als Kulturhauptstadt Europas gekürt wurde. Indes gilt die Altstadt von Guimarães seit 2001 als UNESCO-Weltkulturerbe, ihre Plätze und Gassen aus dem Mittelalter sind gut erhalten und bieten allerlei Möglichkeiten zum Staunen und Erkunden.

3

Aveiro: Charmante Küsten- und Unistadt

Moliceiros, bunte Boote in Aveiro © iStock/daLiu
Charakteristisch für Aveiro sind die hübschen Moliceiros, bunte Gondeln.

Von Porto sind es gut 70 Kilometer nach Aveiro, das an der Küste liegt und von drei Kanälen durchzogen ist. Unser Tipp: Starten Sie Ihren Tag auf dem historischen Fischmarkt! Dann schaukeln Sie auf einem der Moliceiros, den bunten Booten der Algenfischer:innen, auf einem der zahlreichen Kanäle durch die Unistadt. Wegen der charmanten Gondeln und der malerischen Wasserstraßen wird Aveiro häufig auch als „Venedig Portugals" bezeichnet. Das Fischerstädtchen wird geprägt von viel Jugendstil-Architektur. Davon zeugt auch das Art Nouveau Museum. Sehenswert ist außerdem die Kathedrale von Aveiro. 

Wer vor Ort ist, sollte unbedingt die traditionelle Süßspeise namens Ovos Moles (deutsch: weiche Eier) kosten, die unter anderem aus Eigelb und viel Zucker hergestellt und häufig in Muschelform serviert wird. 

4

Beschauliche Buchkulisse: Mafra

Palácio Nacional de Mafra © iStock/Wirestock
Wunderschön ist der Palácio Nacional de Mafra.

Wer José Saramagos „Das Memorial“ gelesen hat, war quasi schon mal in Mafra und weiß, wie der riesige Palácio Nacional dort entstanden ist. Ihn live zu sehen und eine der schönsten Bibliotheken Europas zu besuchen, kann aber sogar Saramagos Erzählkunst toppen! Der gigantische Palast, der Wahrzeichen der Stadt Mafra ist, wurde im 18. Jahrhundert von König João V. erbaut und ist bis heute einer der imposantesten Barockbauten in ganz Portugal. 2019 wurde er von der UNESCO in die Liste der Weltkulturerbestätten aufgenommen. 

Übrigens: Mafra liegt nur 40 Kilometer von Lissabon entfernt und eignet sich daher bestens als Tagesausflug für alle, die in der Hauptstadt Urlaub machen. 

5

Geheimtipp im Südosten Portugals: Mértola

Mértola am Fluss Guadiana © IMAGO/Depositphotos
Die portugiesische Stadt Mértola liegt am Fluss Guadiana.

An einem Berghang am Fluss Guadiana, im Alentejo, liegt Mértola. Nur wenige maurische Städte sind so gut erhalten wie diese. Wer durch die engen Gassen spaziert, entdeckt jede Menge Ausgrabungen und Werkstätten für Keramik. Highlight: die über allem thronende Burganlage, das Castelo de Mértola. Von hier aus haben Besucher:innen einen phänomenalen Ausblick über die Stadt und den Río Guadiana. Unbedingt sehenswert ist auch die Igreja Matriz, die Hauptkirche Mértolas. Einst diente sie als Moschee, Details islamischer Architektur sind noch immer deutlich erkennbar. Generell wird das islamische Erbe in Mértola hochgehalten: Regelmäßig feiern die Einwohner:innen das Kulturfest Festival Islâmico mit Marktständen, Musik und Ausstellungen. 

Übrigens: Mértola ist eine kleine Stadt und zählt nicht einmal 10.000 Einwohner:innen – das tut ihrem pittoresken Charme aber keinen Abbruch, eher im Gegenteil.

6

Perle an der Algarve: Tavira

Weiße Kirche in Tavira © iStock/Nikada
Mehr als 30 Kirchen zählt die Stadt Tavira an der Algarveküste.

Die Stadt Tavira an der wunderschönen Algarveküste ist berühmt für ihre mehr als 30 Kirchen. Zur schönsten gehört die Igreja da Misericórdia. Auch die Igreja de Santa Maria do Castelo lohnt einen Besuch, sie wurde auf den Überresten einer einstigen Moschee erbaut. Ein Wahrzeichen der Stadt ist  darüber hinaus die Ponte Romana, die den Fluss Gilão in sieben Bögen überspannt. 

In der alten Markthalle, dem Mercado da Ribeira, können Reisende Fisch essen und Kunsthandwerk kaufen. Weitere Highlights sind der lange Sandstrand und – wenn Sie Glück haben und welche erspähen – Flamingos. Manchmal lassen sie sich an der Küste beobachten. 

7

Bezaubernde Kleinstadt in Portugal: Óbidos

Óbidos, Kleinstadt in Portugal © iStock/Judd Brotman
Der mittelalterliche Stadtkern von Óbidos verzaubert mit weiß getünchten Gebäuden und Pflanzen, die sich an ihnen empor ranken.

Rund 12.000 Einwohner:innen zählt das malerische Óbidos im Westen von Portugal. Nördlich von Lissabon und Mafra gelegen, bietet sich diese Kleinstadt bestens als Zwischentopp für einen Roadtrip durch Westportugal an. Besonders schön sind die malerischen Gassen im Altstadtkern, die von weiß getünchten Häusern und pinkfarbenen Bougainvilleen gesäumt werden. Óbidos ist eine der besterhaltenen mittelalterlichen Städte des Landes. Die Stadtmauern, die den Ort noch heute umschließen, und das Castelo aus maurischer Zeit zeugen von der langjährigen Geschichte der Stadt, die bis in die Zeit der Römer zurückreicht.

2015 wurde Óbidos von der UNESCO als „Stadt der Literatur" ausgezeichnet. An diversen Ecken finden sich süße Buchhandlungen, auch an besonderen Orten wie alten Kirchen. Die Stadt und ihre Bewohner:innen zelebrieren den Ruf als Literaturstadt, der bis heute anhält, mit dem jährlichen Literaturfestival Fólio. 

Ein weiteres besonderes Fest in Óbidos ist das Festival do Chocolate: Jedes Jahr im Frühling verwandelt sich die Kleinstadt in ein Schokoladenparadies mit Verkostungen und Ausstellungen – und zieht zahlreiche Besucher:innen aus ganz Portugal an. Vor Ort sollten Sie unbedingt – und zwar ganzjährig – den traditionellen Kirschlikör Ginjinha probieren, der in Schokoladenbechern serviert wird. 

8

Nazaré: Bezaubernde Fischerstadt an der Westküste

Blick über Nazaré und seinen Strand © IMAGO/Panthermedia
Hier zu sehen: die Kirche Nossa Senhora da Nazaré.

Nicht einmal 40 Kilometer weiter nördlich finden Reisende das bezaubernde Städtchen Nazaré, das neben seiner Tradition als Fischerstadt insbesondere als Surfparadies bekannt ist. Die höchste Welle, die bis dato jemals gesurft wurde, wurde an den Strand von Nazaré gespült. Im Sommer finden sich hier viele Wassersportler:innen, aber auch zahlreiche Fischer:innen, die am Strand und an der dahinter liegenden Promenade fangfrische Ware feilbieten. 

Merian-Tipp: Fahren Sie mit der Ascensor de Nazaré, der Seilbahn der Stadt, ins Quartier Sitio de Nazaré. Dort bietet sich ein fantastisches Panorama auf das Städtchen, seinen Strand und den Atlantik. 

Übrigens: Mehr über Nazaré erfahren Sie hier.

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