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Utrecht: Sehenswürdigkeiten und Geheimtipps

Malerische Grachten, mondäne Museen und überall Drahtesel: Willkommen in Utrecht! Tinka Dippel verrät die schönsten Sehenswürdigkeiten der Stadt und gibt Geheimtipps für einen entspannten Städtetrip.

Text Tinka Dippel
Aktualisiert 11.07.2024

Nur 40 Kilometer von Amsterdam und der Nordsee entfernt und rund 55 Kilometer von Rotterdam, bietet die niederländische Stadt Utrecht sich bestens für Tagesausflüge an. Doch man muss Utrecht gar nicht verlassen, um spannende Sehenswürdigkeiten und kulturelles Flair aufzusaugen: Die Stadt hat davon selbst genug. Kanäle und Grachten prägen das Stadtbild genauso wie Tausende von Fahrrädern, hinzu kommen süße Cafés, tolle Restaurants, historische Gebäude und interessante Museen. Sie sehen: Man kann in Utrecht sehr gut mehrere Tage bleiben – abseits von Hektik und Lärm, die in Amsterdam warten. 

Architektonisches Highlight: Utrecht Centraal

Utrecht Centraal © Unsplash/Martin Woortman
Architektonischer Hingucker und zugleich Drehkreuz des Landes: der Bahnhof Utrecht Centraal.

Radfahrer:innen haben das Sagen auf den Straßen; schließlich ist Utrecht eine der an Radfahrer:innen reichsten Städte der Welt. Und sie haben sehr viel Platz, auch zum Parken. Neben dem Bahnhof Utrecht Centraal steht die größte Fahrradgarage der Welt mit rund 12.500 Plätzen. Der Bahnhof ist übrigens sehr sehenswert, und er war architektonisch bestimmt eine Herausforderung, denn er ist der größte der Niederlande. Er ist das Drehkreuz des Landes, Utrecht liegt ziemlich genau in seiner geografischen Mitte und ist dessen viertgrößte Stadt. 

Utrecht hat rund 374.000 Einwohner:innen, rund ein Viertel davon sind Studierende. Entsprechend reich ist die Stadt an netten Kneipen und Cafés. Unsere kulinarischen Highlights: die Pizza bei De Pizzabakkers Twijnstraat, das indonesische Essen im Blauw – und unser Stammcafé, das an der Oudegracht gelegene Anne & Max. Kein Tag, an dem wir dort nicht sehr guten Kaffee – beziehungsweise sehr süße Limonade – getrunken und uns langsam durch die Kuchentheke gegessen hätten. 

Highlight in Utrecht: Domturm mit Blick auf die Altstadt

Domturm, Kathedrale in Utrecht © iStock/Olena Z.
Der Domturm in Utrecht ist tatsächlich der höchste Kirchturm in den Niederlanden.

Wir brauchten die Energie, zum Beispiel für den mehr als 600 Jahre alten und 112 Meter hohen Domturm, gleich um die Ecke von Café. Noch ein Superlativ: Er ist der höchste Kirchturm in den Niederlanden. Und noch einer: Die Glocken, die dort einen ordentlichen Sound erzeugen, sind die größten des Landes. 465 sehr lohnende Stufen führen hinauf, man bekommt einen guten Eindruck, wie historisch gewachsen und immer noch verwinkelt die Altstadt ist – über die Utrecht natürlich längst mit modernster Architektur hinausgewachsen ist.

Die besten Läden und Museen in Utrecht

Utrecht, Eisenbahnmuseum Spoorwegmuseum © Unsplash/Zhang Shaoqi
Das Spoorwegmuseum bietet historische Fakten und spannende Erzählformate.

Tagsüber waren wir ganz Utrecht-like bei jedem Sonnenstrahl draußen und stundenlang in den Gassen und Läden um die Oudegracht und die parallel verlaufende Nieuwegracht unterwegs. Nette Läden dort: Vollers 386 (Interior, Mode, Accessoires), Cafca (Bücher und Vintage mit kleinem Café) und Cacao (Schokolade). Und natürlich der Shop im Nijntje-Museum. Nijntje kennen Sie nicht? Doch, aber unter anderem Namen, bei uns heißt diese Bilderbuch-Hasenfigur Miffy. Und sie kommt aus Utrecht, der Niederländer Dick Bruna entwarf sie dort im Jahr 1955.

Ins Spoorwegmuseum ging ich wegen meines Sohnes – dachte ich. Dann war er es, der mich nach gut vier Stunden wieder raus bugsierte. Es ist ein selten schönes und unterhaltsames Eisenbahnmuseum in der einstigen Maliebaanstation mit sehr viel Historie und sehr vielen guten Erzählformaten. Und es hat jede Menge zu erzählen und lässt nichts aus – auch nicht, dass von dort einst Juden und Jüdinnen, Sinti:zze und Rom:nja deportiert wurden.

Vor den Toren Utrechts: Ausflug nach Amsterdam

Nach Amsterdam, ins Nemo Science Center, sind wir dann übrigens doch noch gefahren, in nicht mal einer halben Stunde mit dem Zug ab Utrecht Centraal. „Museum“ ist für das Nemo eigentlich nicht der passende Begriff. Ja, dort wird Wissen vermittelt, aber weniger durch Ausstellungsstücke, mehr durch zahllose Spiel- und Ausprobierstationen. Dort haben wir die vier Eisenbahnmuseum-Stunden noch getoppt. Das Gebäude, das wie ein riesiger Schiffsbug aussieht, hat der Stararchitekt Renzo Piano entworfen. Es steht direkt am Hafen und ganz nah am Bahnhof.

Und so kann ich Ihnen versichern: Utrecht lässt sich wirklich schwer mit Amsterdam vergleichen. Aber wunderbar mit der etwas überlaufenen großen Schwester kombinieren.

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