Maltas Hauptstadt: 10 Tipps für Valletta

Baħrija, Għajnsielem, Mdina oder Mellieħa – Maltas viele Namen zeugen von einer bewegten Geschichte. In der Inselhauptstadt Valletta sind all jene historischen Kapitel und kulturelle Spuren auch heute noch sichtbar.
Aus den zahlreichen Einflüssen wuchs jene offene, lebensfrohe Mentalität, die Valletta so einzigartig macht, besonders wenn am Abend das Leben in den Gassen pulsiert. Was die Stadt zudem noch ausmacht, zeigen diese zehn Sehenswürdigkeiten von Valletta.
Gallariji

Knallrot, Himmelblau, sattes Grün und zartes Lila – die farbig gestrichenen maltesischen Holzbalkone zieren fast jedes Haus in Valletta. Nicht immer tipptopp in Schuss bringen die Gallariji einen leicht morbiden Touch in die Straßen. Ursprünglich wohl von arabischen Erkerfenstern inspiriert, boten sie den Bewohnern eine praktische Wohnraumerweiterung und zugleich, ähnlich einer Loge, einen geschützten Blick auf das Leben draußen, ohne selbst gesehen zu werden.
St. John’s Co-Kathedrale

Von außen schlicht und unauffällig, von innen umso pompöser: Kunstvolle Fresken, Marmorböden und Deckengewölbe machen die St. John’s Co-Kathedrale von 1577 zu einer der beliebtesten Sehenswürdigkeiten von Malta. Eines der Highlights neben den goldfarbenen Altären ist das Werk „Die Enthauptung Johannes des Täufers“ von Caravaggio. Das Gemälde von 1608 zählt zu den größten Meisterwerken des Barockmalers, das er als einziges signierte.
Teatru Manoel

Eine Häuserecke weiter liegen die dunklen Räume eines der ältesten Theater Europas: Das Teatru Manoel mit seinen kunstvoll bemalten Logen und vergoldeter Decke entstand wie die Kathedrale zur Zeit des Malteserordens zu Beginn des 18. Jahrhunderts. Heute zeigt das Haus ein buntes Programm aus Drama, Comedy, Oper und gibt tägliche Führungen durch den prächtigen Zuschauersaal und die Geschichte des Hauses.
Nationalbibliothek

Auch die Nationalbibliothek, Maltas schriftliches Gedächtnis, verdankt ihre Gründung dem geistlichen Ritterorden. Bis unter die Decke reichen die meterhohen Regale, die zahllose historische Bücher und zeitgeschichtliche Dokumente des Ordens beherbergen. Spannend und oft wenig wahrheitsgetreu sind die von Hand gezeichneten antiken Karten der Insel. Der Eintritt in die Nationalbibliothek ist kostenfrei.
Upper Barrakka Gardens

Zu Fuß oder per Lift sind die Upper Barraka Gardens bestens erreichbar. Oben angekommen erwartet Besucher ein Park voller Aussichtspunkte und Kultur-Orte: Statuen und Gedenktafel erzählen von großen Persönlichkeiten und Ereignissen wie dem Gipfeltreffen von 1989 zwischen George W. Bush und Michail Gorbatschow. Nicht erschrecken: Zweimal am Tag wird hier ein Kanonenschuss abgefeuert.
Karmelitenkirche

Eines der prägnantesten Bauwerke von Valletta ist zweifelsohne dieser Sakralbau mit seiner 42 Meter hohen Kuppel. Nachdem die ursprüngliche Kirche während des Zweiten Weltkriegs schwer beschädigt worden war, ließ die Stadt das Gotteshaus zwischen 1958 und 1981 originalgetreu nachbauen. Rote Marmorsäulen und weißer Stuck zieren das Schiff der Karmelitenkirche. Noch ikonischer ist die Ansicht allerdings von außen, etwa von der Sliema–Marsamxett-Fähre, die ihren Passagieren ein grandioses Altstadt-Panorama eröffnet.
MICAS

Maltas erstes Museum für zeitgenössische Kunst ist seit seiner Eröffnung im Jahr 2024 das kulturelle Highlight der Insel. Nicht nur für die Werke von Weltrang lohnt ein Besuch im MICAS. Das Gebäude, das innerhalb der restaurierten Festungsanlagen von Floriana untergebracht ist, punktet auch mit seiner verwinkelten Architektur und einem exzellenten Museumsshop. Jeden Sonntag ist der Eintritt frei.
City Gate

Das City Gate markiert den Haupteingang der Stadtmauer von Valletta. Im 16. Jahrhundert entstand hier das erste Portal, über die Jahre nahm es immer wieder andere Formen an. Zuletzt widmete sich Architekt Renzo Piano diesem historischen Ort und ließ bis 2014 seine Neuinterpretation errichten. Entstanden ist kein Bauwerk, sondern eine gradlinige Maueröffnung samt breitem Brückensteg. Zum Ensemble gehören auch das Parliament Haus und die Open-Air-Bühne Pjazza Teatru Rjal.
Design Cluster

Design und Handwerk erleben in Valletta zurzeit eine kleine Renaissance – von liebevoll restaurierten Palazzi bis zu kreativen Treffpunkten in alten Steinmauern. So zum Beispiel das Design Cluster, das aus einer Initiative im Zuge der Kulturhauptstadt 2018 hervorgegangen ist. Der Co-Working-Space lädt Interessierte zu regelmäßigen Veranstaltungen und in seinen öffentlich zugänglichen Dachgarten mit Meerblick, üppigen Blumenbeeten und Sitzecken.
Sally Port

Vallettas Küche orientiert sich am nahen Italien. Kein Wunder also, dass eine lokale Pizzeria zur Sehenswürdigkeit wird: Seit 1967 gibt es das lebendige Lokal Sally Port, das in Valletta längst eine Institution ist. Auf der Dachterrasse mit Blick auf das Mittelmeer ist deshalb immer was los. Zwischen 16 und 19 Uhr steigt die tägliche Happy Hour, Reservieren lohnt sich!