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Geniessen

Die 10 besten Restaurants in Luxemburg

Deftig, innovativ, gut gelaunt: Olaf Deharde entdeckte eine enorm facettenreiche Stadt, besuchte Weinbars und Deluxe-Küchen. Sein Highlight: die entspannten Nachbarschafts-Brasserien.

Text Olaf Deharde
Datum 05.01.2025

Nicht nur geografisch liegt Luxemburg im Herzen von Europa. Auch kulinarisch treffen im kleinen Binnenstaat verschiedenste Zutaten, Geschmäcker und Kochtraditionen aufeinander. Während die eigene Küchentradition von deftiger Hauskost geprägt ist, sorgt die Nähe zu Frankreich für spannende Einflüsse aus der Haute Cuise. 

Dazu kommen Einflüsse aus Belgien, Deutschland und von Menschen aus aller Welt. Die besten Restaurants in Luxemburg bieten einen interessanten Küchenmix. Hier unsere Auswahl.

Brasserie Guillaume

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Austern und alles, was das Herz begehrt finden Gäste des Brasserie Guillaume auf dem Menü.

In der Brasserie Guillaume direkt am Luxemburger Marktplatz werden Hummer, Austern, Taschenkrebse und Langusten auf großen Etageren voller Eis drapiert und zu den zahlreichen Gästen jongliert. Für Freunde des gegrillten Rindfleischs kommen große Portionen Entrecôte und Pommes aus der Küche, und die Pavlova mit frischen Beeren darf zum krönenden Abschluss nicht fehlen. Laut, voll und mitten im Altstadttrubel trifft sich hier das Who’s who der Luxemburger High Society.

Chiche!

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Bunte Küche, bunte Teller: das Chiche in Luxemburg

Was hier geschaffen wurde, ist groß! Aus dem Nichts und mit vielen Möbelspenden ist 2015 das erste Lokal entstanden, das ausschließlich von Geflüchteten betrieben wird. Aus 15 festen Mitarbeitern sind über 70 geworden, die sich auf sechs Läden verteilen. Authentische ostmediterrane Küche wie Hummus, Taboulé, gegrilltes Lamm oder hausgemachtes Baklava. Im Chiche! wird pure Lebensfreude serviert, und das überträgt sich auf die Gäste. Die Räume sind so bunt wie die Atmosphäre!

Bonne Nouvelle

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Hervorragendes Bier und hausgemachte Snacks serviert das Bonne Nouvelle.

Die junge Generation weiß, was gastronomisch in Paris oder Antwerpen geht, und bringt den kulinarischen Spirit der Nachbar-Metropolen in die Stadt. Mit der Satori-Brauerei haben die Unternehmer Davide Sorvillo, Joseph Siebenaler und Mathias Hameeuw angefangen – und schließlich zentral am Stadtpark mit dem Bonne Nouvelle einen Ort zum Ausschenken gefunden. Neben ihrem Bier gibt es hier auch naturbelassene Weine und Kleinigkeiten wie Oliven, Sauerteigbrot mit Anchovis oder wechselnde Gerichte wie Pasta mit Muscheln oder Burger. Immer wieder kommen internationale und regionale Nachwuchsköche zu „Chefs Night“-Events vorbei.

La Distillerie von René Mathieu

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Auf Schloss Bouglinster empfängt La Distillerie von René Mathieu ihre Gäste.

Rund 20 Minuten dauert die Fahrt aus dem Stadtzentrum zum Schloss Bourglinster. Es ist eine schöne Fahrt, und sie lohnt sich doppelt wegen René Mathieu. Es gibt mit großer Sicherheit keinen zweiten Koch, der über so ein großes Wildpflanzen-Wissen verfügt wie er. Schon als Junge ging er mit seinem Vater täglich in den Wald. Im Tempurateig ausgebackener Beinwell erinnert aufgrund des hohen Jodgehalts an den Geschmack von Austern, auch filigrane Crêpes aus Lindenblätter-Mehl, Wiesenbärenklau, Brennnesseln und vielen verschiedenen Blüten zaubert der Wald-Magier auf die Teller. Er wurde schon zum besten Koch Luxemburgs und zweimal zum besten Gemüsekoch der Welt ernannt, sein Restaurant in den herrschaftlichen Räumen des Schlosses trägt einen Stern.

Restaurant Léa Linster

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Trés chic: Die Gerichte im Restaurant von Léa Linster sind kleine Kunstwerke.

Etwas Wegstrecke muss man für die luxemburgische Sterne-Kategorie immer in Kauf nehmen. Rund zehn Kilometer außerhalb liegt das Restaurant der bekanntesten Dame der luxemburgischen Cuisine. Léa Linster selbst ist dort aber nicht mehr allzu oft anzutreffen, ihr Sohn Louis hat sich in die durchaus großen Fußstapfen der Mutter begeben. Die hat ihr Talent zu hundert Prozent weitergegeben – zusammen mit den hellen, großzügigen Räumen mit Blick auf den eigenen Garten. Das festgelegte Menü kann an einigen Stellen nach unten oder nach oben reguliert werden, ist sehr gemüsig und auf Fisch bezogen. Vom Gault & Millau zum „Chef des Jahres 2024“ ernannt, hat sich Louis hier seinen eigenen Platz erkocht.

Brasserie Beaulieu

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Französisches Flair in der Brasserie Beaulieu

Diese Brasserie Beaulieu ist französischer als manch eine im Nachbarland Frankreich – ein wunderbares Nachbarschaftsjuwel mitten im multikulturellen Viertel Bonneweg. Die Tische tragen rot-weiß karierte Decken, die Karte beinhaltet alle französischen Bistro-Klassiker, die man sich vorstellen kann: hausgemachte Schweine-Rillette, riesige Entrecôtes vom Grill, Austern, Moules-frites und eine große Auswahl toller Weine. Immer voll, gefühlt immer geöffnet und immer gut! Wer im prallen Leben Luxemburgs ankommen möchte: Hier seid ihr richtig!

Public House Casino

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Weniger ist manchmal alles: Das Public House Casino bringt alle Zutaten auf den Punkt.

Anne Knepper ist erst 27 Jahre alt und hat schon einige Stationen hinter sich: unter anderem im Drei-Sterne-Restaurant Geranium in Kopenhagen und beim Sauerteig-Bäcker Julius Brantner in München. Sie reduziert ihre Speisen auf das Wesentliche, ohne dabei ideenlos zu wirken. In den imposanten Räumen des Casinos serviert sie zusammen mit ihrem Team zum Beispiel handgeschnittenes Kalbstatar mit Senfkörnern, Liebstöckel und Kiefer. Aus Brot vom Vortag wird ein Sauerteig-Chip, der an vietnamesische Krabbenchips erinnert, und der lokale Fisch kommt auf den Punkt gegart auf einem Turm aus hauchdünn geschnittenen Kartoffeln. Diese Anne Knepper und das Public House Casino sollte man sich merken!

La Baraque

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Pommes en masse gibt es im La Baraque

Auch Belgien ist nicht weit weg, gute Fritten gibt es öfter in Luxemburg, nah an der Bestmarke sind die Varianten des La Baraque mitten in einer Einkaufspassage in der Altstadt. Die Luxus-Pommes werden dort zweimal frittiert, mit Sauce tartare oder Trüffel-Mayo kombiniert. Natürlich gibt es nicht nur Pommes, sondern wahlweise Fish & Chips oder knusprig frittierte Shrimp-Croquettes. Ein perfekter Stopp für den schnellen Hunger in der Shopping-Pause.

Beim Renert

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Im Renert werden die besten Fleischklösschen der Stadt serviert.

Auf dem Marktplatz triumphiert die luxemburgische Version des „Reineke Fuchs“ als steinerne Figur direkt vor dem Rathaus. Das Denkmal ehrt den Dichter Michel Rodange, der die Geschichte „De Renert“ (der Fuchs) im 19. Jahrhundert schrieb. In direkter Nachbarschaft, also in bester Lage mit Blick auf den samstäglichen Wochenmarkt, befindet sich der kulinarische Fuchsbau. Es gibt ihn seit mehr als 100 Jahren, seit 2014 servieren Giordano und sein Team die besten Fleischklopse der Stadt. Ob Rentner, die sich nach dem Einkauf ein Glas Crémant erlauben, Stammplatz-Sitzer, Touristen oder Familien: Beim Renert ist Platz für alle.

Um Dierfgen

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Bei Um Dierfgen kommt allerhand Deftiges auf den Teller.

Die traditionelle luxemburgische Küche ist grob gesagt eine gute Mischung aus französischen und deutschen Kochtraditionen. Im Um Dierfgen kann man sich durch den durchaus interessanten Mix probieren und dazu einen guten luxemburgischen Riesling trinken. Es gibt etwa Kassler mit dicken Bohnen, Kaninchen in Senfsauce, Kalbsnierchen oder Schweinemaske mit Kartoffelpüree. Gute und ehrliche Hausmannskost, fixer und charmanter Service. Allerdings sollte man Hunger mitbringen. Nicht nur, dass die Portionen groß sind. Man will ja auch alles probieren!

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