Die 11 schönsten Orte im Süden der Bretagne

Kilometerlange, breite Badestrände, mittelalterliche Städte, rätselhafte Megalithen und Malerdörfer prägen den Süden der Bretagne. Hier kommen die schönsten Orte der Gegend.
Datum01.08.2025

Der südliche Teil der Bretagne zählt zu den vielfältigsten Regionen Westfrankreichs. Zwischen weiten Atlantikstränden, kleinen Hafenstädten und historischen Stätten bietet die Gegend eine gelungene Mischung aus Natur, Kultur und bretonischer Lebensart. Die Region ist geprägt von starken landschaftlichen Kontrasten: Felsküsten und geschützte Buchten wechseln sich ab mit Dünen, Salzgärten und traditionellen Ortskernen. 

Ob Küstenwanderung, Marktbesuch oder ein Abstecher in die bretonische Geschichte – die Region hält vielfältige Entdeckungen bereit. Merian verrät elf der schönsten Orte.

1

La Baule

Le Pouliguen gehört mittlerweile fest zu La Baule und verzaubert mit seinem Hafen.

Auch wenn er streng genommen schon zur Region Pays de la Loire gehört, ist der große Badeort bei Bretagne-Gästen sehr beliebt. La Baule ist ein Seebad der Superlative mit bis zu zehnstöckigen Appartement- und Hotelanlagen sowie einer Übernachtungskapazität, die die anderen Badeorte der Region übersteigt; dazu eine endlose Promenade mit einem zwölf Kilometer langen Sandstrand und viel Animation. Einige Ferienvillen im Kolonialstil zwischen hohen Pinien sind in zweiter und dritter Reihe zum Strand übrig geblieben. Rund 40 Sportclubs halten die Urlauber fit. 

Tipp: Wer in der Hochsaison ein ruhiges Plätzchen sucht, sollte besser in die Badeorte in der Umgebung fahren. Mittlerweile ist La Baule mit seinen Nachbarorten Le Pouliguen und Pornichet zusammengewachsen. Das Zentrum liegt unterhalb des Bahnhofs La Baule-Escoublac mit großzügigen Avenuen, schicken Geschäften und einem offenen Marktgelände – fast wie an der Côte d’Azur.

2

Guérande

Hier zu sehen: die malerische Ville Close in Guérande.

Über Jahrhunderte verdienten die Menschen an der Küste ihr Geld mit der Salzgewinnung. Bis heute ernten in der Nähe der Salzmetropole Guérande in der größten Saline des Landes die „paludiers” das Salz in mühevoller Handarbeit. Urlauber können es direkt vor Ort kaufen. Neben den berühmten, 2.000 Hektar großen Salinen unweit der Stadt ist auch die Altstadt, umgeben von einem Verteidigungsring aus dem 15. Jahrhundert, sehr sehenswert. Die mittelalterliche Ville Close mit ihren malerischen, engen Gassen ist im Sommer ein beliebtes Urlaubsziel (den Wagen am besten außerhalb parken). Und ein Spaziergang oder eine Radtour durch die Salzsümpfe von Guérande gehört einfach dazu.

3

La Roche-Bernard

Von La Roche-Bernard aus ergibt sich ein eindrucksvoller Blick auf den Fluss Vilaine.

Ihr Auto parken Sie am besten am Hafen und gehen über die Serpentinen in die Oberstadt hinauf, wenn Sie dieses Dorf auf einem Felsen über der Vilaine besuchen. Bereits die Wikinger wussten um die Vorteile von La Roche-Bernard und kontrollierten auf diese Weise die Wasserwege. Die Häuser rund um die Place du Bouffary erinnern an die Zeit, als der Ort noch an der Salzstraße nach Guérande lag und die Reedereien in Wohlstand lebten. 

4

Concarneau

Pittoresk kommt die Altstadt von Concarneau daher.

Die komplett ummauerte Ville Close im Becken des Hafens mit seinen eleganten Segelbooten ähnelt einer schwimmenden Festung. In den Sommermonaten besuchen Tausende von Gästen die kleine Altstadt mit den engen Gassen, in denen Restaurants, Crêperien und Souvenirläden zum Verweilen einladen. Ein Spaziergang auf den Stadtmauern ermöglicht einen guten Überblick über die rund 1.000 Jahre alte Anlage in der geschützten Bucht. Das frühere Château sicherte im Mittelalter die Stadt zum offenen Meer, den Eingang riegelte eine kleine Zugangsbrücke ab. Der Festungsbaumeister Vauban ließ zu Zeiten des Sonnenkönigs Ludwig XIV. Kanonen auf den Dächern der Wehrtürme anbringen.

Noch immer lebt die Stadt an der „Ecke der Cornouaille” überwiegend von der Fischerei: Concarneau ist der zweitgrößte Fischereihafen des Landes, beim Thunfisch liegt er sogar an der Spitze. Ein Erlebnis sind die frühmorgendlichen Versteigerungen („criées”) der Meeresfrüchte in der großen Auktionshalle am Quai Carnot, die Händler halten sie teilweise auf Bretonisch ab. Sandstrände mit Wassersportzentren sind parallel zur Küstenstraße zu finden, die attraktiveren Badebuchten liegen aber im nahen Beg-Meil, in Cap-Coz oder Bénodet.

5

Bénodet

Blick auf Bénodet im Süden der Bretagne

Das hübsche Seebad liegt an der Mündung des Flusses Odet und besitzt zahlreiche Hotels und Restaurants sowie ein Thalassozentrum. Der mondäne Yachthafen, die Palmen und opulenten Blumengärten vermitteln beinahe ein südfranzösisch-mediterranes Ambiente. Optimal für Aktivurlauber ist die lange Sandlagune am Ortsende. Der Odet hingegen eignet sich gut für Liebhaber einer romantischen Flussfahrt. 

6

Îles de Glénan

Südlich von Quimper liegen die Îles de Glénan.

Feine Strände umsäumen die flachen Inseln und Mini-Eilande, von denen einige in Privatbesitz sind. Die Insel Giautec ist hingegen ein Vogelreservat. Südsee-Flair kann hier bei Segeltörns oder Tauchgängen aufkommen.

7

Pont-Aven

Verwunschen und märchenhaft: Pont-Aven, der Malerort der Bretagne.

Der kleine Hafenort im Tal des Aven wäre wohl nie so bekannt geworden, wenn nicht vor über 100 Jahren so bedeutende Künstler wie Paul Gauguin, Émile Bernard und Paul Sérusier hier gemalt hätten. Im romantischen Bois d’Amour, dem „Liebeswald”, können Gäste auf den Spuren von Gauguin wandeln oder die Kapelle Trémalo besuchen, in der er sich zu seinem Bild „Der gelbe Christus” inspirieren ließ. 

Einige Galerien versuchen vom Namen der „Stadt der Maler” zu profitieren, Delikatessenläden bieten typisch bretonische Spezialitäten an. An den Ufern des Aven drehten sich früher 14 Mühlen, eine davon ist nun das gediegene Hotel-Restaurant Le Moulin de Rosmadec geworden.

8

Carnac

Hier zu sehen: die berühmten Steinreihen von Ménec bei Carnac.

Die Megalith-Reihen, die sich nördlich des Städtchens entlangziehen, zählen zu den rätselhaftesten Zeugnissen der frühen Menschheitsgeschichte. 2.792 Hinkelsteine (laut Zählung) sind über drei große Alignements nördlich von Carnac verteilt. 

In Carnac-Plage, an der Baie de Quiberon, tummeln sich hingegen die Villen im Kolonialstil. Hotels und Ferienhäuser zwischen Pinien und ein langer, weißer Sandstrand erfreuen die Badefreunde. Tipp: Am Ortsrand liegt der hübsche Weiler Saint-Colomban mit seinen alten Granithäuschen und einer Renaissance-Kapelle aus dem 16. Jahrhundert.

9

Locmariaquer

Locmariaquer begrenzt den Golf von Morbihan im Westen.

Die Halbinsel im Golf von Morbihan war eine beliebte Begräbnisstätte vorgeschichtlicher Sippenchefs. Beeindruckende Dolmen wie die Table des Marchands, ganz in der Nähe des Badeortes Locmariaquer, zeugen von der Bedeutung der Halbinsel im Totenkult der Megalithiker. Recht imposant ist auch der gewaltige Grand Menhir.

Übrigens: Hier lesen Sie mehr über den Golf von Morbihan.

10

Quiberon

Quiberon gehört unbestritten zu den schönsten Orten der Bretagne.

Die Urlauber zieht es im Sommer an die traumhaften, breiten Sandstrände der schmalen Halbinsel, die ein Topziel für Brandungssurfer ebenso wie für die Anfänger auf dem Brett darstellt. Und bei Ebbe werden die Strandsegler auf den weiten Sandflächen aktiv. Der Westen mit der wilden Côte Sauvage, den steilen Klippen und kleinen Grotten und Bögen eignet sich hervorragend für lange Küstenspaziergänge. In dem hübschen Örtchen Saint-Pierre-Quiberon mit den Granithäusern und blauen Fensterläden herrscht immer noch bretonische Provinz-Atmosphäre. Vom Hafen legen Boote zu vorgelagerten Inseln wie Belle-Île ab.

11

Vannes

Der Jardin des remparts (Stadtmauer-Garten) ist eines der Highlights in Vannes.

Die Gassen der „Ville d’Art et d’Histoire” mit ihren malerischen Fachwerkfassaden und der beeindruckenden Kathedrale Saint-Pierre ziehen im Sommer viele flanierende Urlauber wie auch Straßenmusikanten an. Wie zu früheren Zeiten liegen die Segelyachten dicht an dicht direkt vor dem Stadttor. Innerhalb der mittelalterlichen Stadtmauer geht’s lebendig zu: gemütliche Restaurants, kleine Boutiquen und quirlige Märkte. Sehenswert ist auch das schiefergedeckte Waschhaus aus dem 19. Jahrhundert am Ufer der Marle. Von Vannes sind die attraktiven Ausflugsziele am Golfe du Morbihan schnell zu erreichen, auch per Boot beim Parc du Golfe.