Lyon: 10 Tipps und Sehenswürdigkeiten

Nicht ganz auf halber Strecke zwischen Paris und Marseille liegt Lyon, das weit mehr Aufmerksamkeit verdient als eine schnelle Durchreise. Nicht so prächtig wie Paris, nicht so mediterran wie Marseille – und doch kann die drittgrößte Stadt Frankreichs mit ganz eigenem Charme und Kultur überzeugen.
Wir geben Tipps und zeigen einige der schönsten Sehenswürdigkeiten von Lyon.
Musée des Confluences

Bei ihren Museen beweisen die Franzosen seit Jahren Exzellenz in Design und Inhalt: Das Musée des Confluences ist schon von außen ein Hingucker mit seinem Bau aus Glas und schimmernden Edelstahlplatten. Es liegt auf der gleichnamigen Halbinsel genau am Zusammenfluss von Rhône und Saône. Neben spannenden Wechselausstellungen befasst sich das Museum mit den Grundfragen des menschlichen Lebens, mit Herkunft und Zukunft, mit Tod und Unendlichkeit.
Maison des Canuts

Wie auch in einigen anderen französischen Städten verhalf die kostbare Seide Lyon zu Wohlstand und Wachstum. Die Geschichte der Seidenspinnerei reicht bis ins 16. Jahrhundert zurück, als König Franz I. – um die Vormachtstellung Italiens zu brechen – der Stadt das französische Monopolrecht erteilte.
Wer mehr über die spannende Geschichte der Seidenproduktion erfahren will, besucht das Museum Maison des Canuts und die liebevoll gestaltete Ausstellung rund um den feinen Faden. Hier wird der Ursprung des Materials erklärt, es geht um Spinnerei und schöne Stoffe. Ein echter Webstuhl aus dem 19. Jahrhundert ist immer noch in Betrieb.
Basilika Notre-Dame de Fourvière

Dieses Wahrzeichen überragt sie alle: Auf dem gleichnamigen Hügel liegt die Basilika Norte-Dame de Fourvière, die Ende des 19. Jahrhunderts im neobyzantischen Stil erbaut wurde. Besonders sehenswert sind ihre reich verzierte Fassade sowie die prächtigen Mosaike und Glasmalereien in ihrem Inneren. Von der Terrasse aus hat man einen atemberaubenden Panoramablick über die gesamte Stadt. Eine Seilbahn, der Funiculaire, bringt Besucher aus der Altstadt bis auf den Gipfel.
Traboules

Die sogenannten Traboules sind Schleichwege, die zuerst die Seidenweber von Lyon nutzten, um ihre wertvollen Waren geschützt vor Regen und Dieben zu transportierten; später waren es die Kämpfer der Résistance, die sich über diese Abkürzungen schnell und heimlich durch die Stadt bewegen konnten. Es sind Wege, die quer durch Gebäude und ganze Häuserblöcke verlaufen, von Gasse zu Gasse führen, lauschige Höfe queren, manchmal über mehrere Ebenen gehen, verbunden durch Treppenhäuser. Heute sind die rund 400 Durchgänge eine touristische Besonderheit und somit beliebte Sehenswürdigkeiten, das verstehen selbstverständlich auch die Lyoner.
Bouchons Lyonnais

Die regionale Kulinarik spielt im Alltag der Lyoner eine bedeutende Rolle. Das gemeinsame Essen entschleunigt; kaum eine Mittagspause dauert unter zwei Stunden. Zusammen gegessen wird zum Beisoiel in den traditionsreiche Gaststätten, den Bouchons Lyonnais. In rustikalem Ambiente werden Klassiker wie Tête de Veau, die Brühwurst Andouillette und Hechtklöße serviert. Ein berühmter Gastgeber ist Joseph Viola, einer der besten Köche Frankreichs, der unter dem Namen Daniel & Denise gleich drei Bouchons betreibt.
Opernhaus von Lyon

Eigentlich stammt das Gebäude der Opéra de Lyon aus dem 19. Jahrhundert. Vor gut 30 Jahren ließ man es vom Architekten Jean Nouvel umfassend renovieren, der das historische Gebäude mit einem spektakulären Glasdach krönte. Während sich das Haus von außen als neoklassizistischer Bau mit moderner Dachetage zeigt, ist sein Inneres so stählern und rough wie ein Technoclub. Ein Besuch der Oper lohnt also nicht nur wegen des vielseitigen Programms aus Oper, Ballett und Konzerten, sondern auch wegen seiner einmaligen Architektur.
Halles Paul Bocuse

Die gläsernen Halles Paul Bocuse sind für Gourmets ein wahres Wunder an Frische, Qualität und Auswahl. Händler aus der Region verkaufen ihre Vielfalt, an vielen Ständen wird auch gekocht, an anderen werden Austern geschlürft. Und schon morgens sitzen die alten Herren auf einen Chartreuse am Tresen – der grüne Likör hat zwar um die 50 Prozent Alkohol, beinhaltet aber immerhin auch etwa 130 Kräuter. Am Mittag dann platzt die Halle aus allen Nähten, weil alle hier zum Dejeuner mit herzhafter Küche zusammenkommen.
Croix-Rousse

Nördlich der Altstadtinsel leben viele Hipster und Künstler. Dort grenzt das Quartier Croix-Rousse an, früher war es das wilde Arbeiterviertel. Es gibt bedeutende Streetart – wie die lange Steintreppe, die vom belgischen Street-Artist Wenc als wild fließendes Meer bemalt wurde.
Ausflug nach Oingt

Fruchtig, leicht und perfekt als Apéro, so ist der Rotwein, den sie hier aus der Gamay-Traube keltern. Die meisten Winzer bieten Degustationen an, viele sogar mit kleinen Häppchen. Immer am dritten Donnerstag im November wird der Beaujolais Nouveau freigegeben, der erste Rotwein des Jahres – ein großes Fest in der gesamten Region.
Ein Ausflug in das Dörfchen Oingt lohnt sich nicht nur dann, es ist eines der schönsten Frankreichs, weil die Häuser aus goldleuchtendem Sandstein gebaut sind. Dicht an dicht stehen sie im alten Ortskern, der Blick fällt auf die Weinberge ringsherum. Besonders sehenswert sind auch die kleine Kirche und die vielen Galerien und Kunsthandwerker.
Wasserfall von Glandieu

Über die Basaltformation und überhängende Bäume ergießt sich der 30 Meter hohe Wasserfall von Glandieu in den Ausläufern des Jura. Ein wunderschönes Naturschauspiel, ganz nah verläuft die Via Rhôna, ein Fernradweg, der den Genfer See mit dem Mittelmeer verbindet.