Die schönsten Orte im Burgund

Mitten im Herzen von Frankreich liegt die Region Burgund. Flüsse und Kanäle ziehen sich durch die malerische Landschaft, die international vor allem für ihren Wein bekannt ist. Im Mittelalter gegründet, spielte Burgund zudem eine zentrale Rolle in der europäischen Geschichte, insbesondere durch das mächtige Herzogtum Burgund, das im 14. und 15. Jahrhundert eine bedeutende politische und kulturelle Macht war. Von der Blütezeit zeugen noch heute prächtige Schlösser, Kirchen und andere spannende Bauwerke. 

Entlang kleiner Ortschaften und durch die wilde Natur lässt sich die Gegend bestens beim Wandern oder mit dem Fahrrad erkunden. Wir zeigen fünf besonders hübsche Orte im Burgund. 

Semur-en-Auxois ist ein beliebtes Motiv bei Maler:innen. Mit gutem Grund: Das Städtchen um die gotische Stiftskirche Notre-Dame breitet sich mit seinen gut erhaltenen Fachwerkhäusern höchst idyllisch auf einem Hügel aus rötlichem Granit aus. Einen wunderbaren Blick haben Besucher:innen von der Brücke Pont Joly und auch die Promenade auf dem Befestigungswall kann man die hübsche Ansicht auf den Fluss Armançon und die Umgebung genießen. 

Sehenswert sind auch die Rundtürme der Stadtbefestigung, das historische Tor Porte Sauvigny samt Zugbrücke sowie das örtliche Museum, das in einem einstigen Kloster beheimatet ist und zahlreiche Kunstwerke und Artefakte der Region ausstellt. Am besten besucht man Semur-en-Auxois an einem Sonntag, denn dann werden auf dem Place Notre Dame regionale Lebensmittel, Kunsthandwerk und Spezialitäten angeboten.

Die Stadt mit ihren mittelalterlichen Gässchen und Plätzen liegt romantisch am Flussufer der Saône und des Canal du Centre mit kleinem Hafen. Als wären das farbenfrohe Fachwerk, die Kirchen und Straßenzüge nicht schon hübsch genug, putzt sich Chalon-sur-Saône jährlich mit aufwändigen Blumenarrangements und Bepflanzungen heraus. 

Wer die Sehenswürdigkeit der zweitgrößte burgundische Stadt nach Dijon erkunden will, begibt sich am besten auf den Chemin de l’Orbandale. Der Rundweg führt unter anderem am zentralen Place Saint-Vincent, der Kathedrale und dem Kloster sowie der Île Saint-Laurent vorbei. In Chalon findet sich zudem ein interessantes Museum, das sich dem berühmteste Sohn der Stadt widmet: Der Erfinder Joseph Nicéphore Nièpce ging in die Geschichtsbücher ein, als er 1826 das erste beständige Foto der Welt mit einer Camera obscura aufnahm. Es zeigt den Blick aus seinem Fenster.

Auch die Gemeinde Auxerre am Fluss Yonne kann mit interessanten Sehenswürdigkeiten aufwarten. Das bekannteste Schmuckstück ist der Uhrturm im Quartier Horloge und trägt seit 1862 den Titel „Monument Historique“. Errichtet im 17. Jahrhundert, besteht sie aus schmuckvollen, gotischen Ornamenten. Die beiden Zeiger bewegen sich unabhängig voneinander und zeigen je den Stand der Sonne sowie den des Mondes. Der Uhrturm steht im Mittelpunkt einer sehr ausgedehnten und höchst beeindruckenden Altstadt. 

Auxerre eignet sich zudem als idealer Ausgangspunkt für einen Abstecher in die burgundischen Weinberge. Verschiedene Anbieter organisieren geführte Touren – zu Fuß, mit dem Rad oder Auto. Beliebte Ausflugsziele sind die Kellereien Domaine Jean-Marc Brocard und Bailly Lapierre sowie das uralte Weindorf Chitry-le-Fort.

Knapp 5.000 Einwohner:innen, aber ein Gotteshaus wie eine Großstadt hat das Örtchen Bourbon-Lancy: die frisch renovierte Église du Sacré-Coeur. Rund herum sind die mittelalterlichen Spuren weiterhin deutlich sichtbar. Fachwerke, schmale Gassen und die alte Stadtmauer entführen so manch Passant:innen auf eine Zeitreise. Den besten Ausblick über das kleine Städtchen hat man vom Turm Saint-Léger. 

Bekannt ist Bourbon-Landy zudem für seine vier Thermalquellen, die schon die Römer:innen schätzten. Cäsar selbst soll seine treusten Offiziere mit dem Bau prächtiger Villen in der Gegend belohnt haben, einige der Ruinen sind noch heute zu sehen. Ein unterirdisches Aquädukt zeugt ebenfalls von der langen Bäderhistorie. Berühmte Personen wie Kardinal Richelieu und Katharina von Medici kamen in den Genuss der heilenden Quellen. Heute können Gäste das Thermalbad von Frühjahr bis Ende November besuchen. 

Von Auxerre den Fluss Yonne hinunter Richtung Paris liegt Sens, das vor allem durch die Kathedrale Saint-Étienne berühmt ist. Sie ist ein Meisterwerk der Gotik und gilt mit dem Baubeginn 1130 als weltweit erste Kathedrale dieses Typs. Ein Blick in ihr Inneres lohnt: Die prächtigen Glasfenster und das imposante Kreuzrippengewölbe zeugen von beeindruckender Baukunst. Nähere Informationen zu architektonischen Details und der Geschichte der Kathedrale können Besucher:innen im Rahmen einer geführten Tour (in den Monaten von Juni bis August) oder mithilfe eines Audioguides (im Tourismusbüro erhältlich) erfahren.

Einblicke in die bewegte Vergangenheit bieten auch die Museen im Bischofspalast. Sie zeigen die historischen Schätze der Kathedrale, weitere sakraler Kunst des Mittelalters und archäologische Fundstücke der Region. Wen nach so viel Sightseeing der Hunger packt, unternimmt einen Abstecher in die Markthalle von Sens. Montag-, Mittwoch, Freitag und Samstagvormittag verkaufen Händler:innen frische Produkte aus dem Burgund.  

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