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Sehenswürdigkeiten

Die 10 schönsten Dörfer Deutschlands

Es muss nicht immer die Großstadt sein: In ganz Deutschland finden sich malerische Orte, die mit ihrem Charme überzeugen und einen Abstecher wert sind. Merian zeigt zehn der schönsten Dörfer.

Text Mila Krull
Datum 04.04.2024

Meist liegen sie eingebettet inmitten ursprünglicher Natur, locken mit historischen Bauten und beschaulichen Kopfsteinpflastergassen: Deutschlands schönste Dörfer erstrecken sich von Nord nach Süd und liegen meist abseits der großen Touristenströme. 

Doch ein Stopp zahlt sich aus: Besucher:innen werden mit spannenden Geschichten, besonderen Sehenswürdigkeiten und Aussichtspunkten belohnt. Die Perlen der Provinz überzeugen mit filmreifen Kulissen und fantastischen Fotomotiven. Wir stellen zehn der schönsten Orte des Landes vor.

1

Jork, Niedersachsen

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Jork und das Rathaus im Alten Land, Niedersachsen

Am schönsten ist es in Jork zwischen Mitte April und Ende Mai, wenn südlich von Hamburg – im sogenannten Alten Land – die Apfelplantagen blühen. Dann kann es zwischen den charmanten Fachwerkhäusern, den historischen Obsthöfen und den Deichen mitunter etwas voller werden. Den Rest des Jahres herrscht in der idyllischen Gegend eine fantastische Ruhe, die Ausflugsgäste bei einem Spaziergang zur Borsteler Mühle oder einem Besuch des Gräfenhofs genießen können. Natürlich lohnt sich auch ein Abstecher zu einem der vielen Höfe rund um Jork, die ganzjährig lokale Apfelprodukte in bester Qualität verkaufen.

2

Worpswede, Niedersachsen

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Berühmter Künstlerort in Niedersachsen: der Barkenhoff in Worpswede

Nördlich von Bremen erstreckt sich die Niederung Teufelsmoor. Was klingt wie eine trostlose Ödnis, hat sich in der Vergangenheit zur blühenden Kulturlandschaft entwickelt. Das wohl berühmteste Dorf der Region ist der Künstlerort Worpswede. Lebten hier im Mittelalter nur einige wenige Fischerfamilien, kamen im 19. Jahrhundert kreative Geister aus ganz Deutschland, die sich von der Natur des Moores inspiriert fühlten. Heute beherbergt Worpswede vier Museen, die hier entstandene Werke der vergangenen Jahrzehnte zeigen. Darüber hinaus gibt es architektonische Höhepunkte wie das Kaffee Worpswede, die kuppelförmige Käseglocke oder den Barkenhoff zu bestaunen.

3

Ahrenshoop, Mecklenburg-Vorpommern

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Reetdachhäuser und bunt bemalte Türen prägen Ahrenshoop auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst

Entlang des weißen Ostseestrandes entstand im 19. Jahrhundert ein weiteres Künstlerdorf. Das Naturschauspiel der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst, das sich aus Boddenlandschaft und malerischen Küstenabschnitten zusammensetzt, entpuppte sich für viele Kunstschaffende als die ideale Kulisse. Im frühen 20. Jahrhundert entstanden so mehrere Kunstkaten, mit Reet gedeckte Ausstellungshäuser und Galerien, die noch heute typisch für das Dorf sind. Ein echter Hingucker – von außen wie von innen – ist das 2013 eröffnete Kunstmuseum Ahrenshoop, dessen Sammlung mehr als 800 Werke umfasst.

4

Wiesenburg/Mark, Brandenburg

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Das Schloss und die Parkanlage Wiesenburg in Brandenburg

Ein malerisches Renaissanceschloss sowie die angeschlossene Parkanlage prägen das Bild von Wiesenburg inmitten des Naturparks Hoher Fläming. Die Spuren des prächtigen Anwesens gehen bis ins Mittelalter zurück: Der historische Turm, der sich besichtigen lässt, wurde bereits im 12. Jahrhundert erbaut. Zwar kann das mittlerweile privatisierte Schloss nicht mehr besucht werden, doch der 123 Hektar große Schlosspark mit seinen Magnolien, Rhododendren und bis zu 400 Jahre alten Bäumen steht allen Gästen offen. Auch die romanische Kirche St. Marien und das Rathaus sind einen Besuch wert. Hinweis: Aufgrund aktueller Baumaßnahmen ist die Aussichtsplattform des Schlossturms voraussichtlich bis September 2024 geschlossen. 

Übrigens: Gemeinsam mit der Nachbargemeinde Bad Belzig arbeitet Wiesenburg an dem Modellprojekt „Smart Village“, das sich Zukunftsthemen wie Wohnen, Umwelt, Mobilität und Kultur auf dem Land widmet. 

5

Assinghausen, Nordrhein-Westfalen

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Fachwerk trifft auf Rosenpracht in Assinghausen

„Ein Dorf – ein großer Garten“ – mit diesem Slogan macht das Dorf Assinghausen im Sauerland auf sich aufmerksam. Bekannt ist das Örtchen vor allem für die stolze Königin der Blumen: die Rose. Vor der pittoresken Kulisse alter Fachwerkfassaden, Schieferdächer und Kopfsteinpflasterstraßen haben die Bewohner:innen von Assinghausen ihrem Dorf einen einzigartigen Anstrich verliehen. In den Gärten, auf Grünflächen und Terrassen wachsen Hunderte von Rosen. Ein eigener Verein kümmert sich um den Erhalt der Pflanzen, denen zur Blüte im Sommer ein ganzes Dorffest gewidmet wird. Tipp für den Besuch: Vier ausgeschilderte Rosenwege mit vielversprechenden Namen wie „Flammentanz“ und „Heidezauber“ führen durch das historische Assinghausen.

6

Monreal, Rheinland-Pfalz

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Fachwerk soweit das Auge reicht: Monreal in Rheinland-Pfalz

Wie einem Märchen entsprungen, schmiegt sich Monreal an den Fuß der Löwenburg. Als Fachwerkdorf ist dieser urige Ort auch über die Grenzen der Eifel hinaus bekannt und ein beliebtes Ausflugsziel der Region. Hier reiht sich ein architektonisches Juwel an das nächste. Uralte Steinbogenbrücken führen Besucher:innen über den Eltzbach, Geranien und Rosen schmücken die Balkone der historischen Fassaden mit ihren roten Streben. Ein besonderes Highlight für Naturfans: Der gut 14 Kilometer lange Traumpfad Monrealer Ritterschlag führt vom Ortskern zu den Ruinen der Löwenburg und Philippsburg bis auf den Juckelsberg. Zwischendurch werden Wandernde mit einmaligen Ausblicken auf das schöne Dorf und das Eltztal belohnt.

7

Oybin, Sachsen

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Caspar David Friedrich malte einst die beeindruckende Klosterruine Oybin.

Maler Caspar David Friedrich verhalf diesem hübschen Ort im Zittauer Gebirge zur Berühmtheit. Eines seiner bekanntesten Werke zeigt die Ruinen der Burg und des Klosters Oybin, die auch mehr als 200 Jahre später noch von mystischem Zauber umhüllt sind. Das umliegende Sandsteingebirge bildet eine ideale Kulisse für Wanderungen durch die Natur. Doch auch das Dorf an sich lockt mit Sehenswertem wie der Bergkirche Oybin, dem Gasthaus Alte Schmiede Lückendorf und der Dampflok der Zittauer Schmalspurbahn, die Zittau und Oybin miteinander verbindet. 

8

Tüchersfeld, Bayern

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Die Altstadt von Tüchersfeld bei Pottenstein

Das Antlitz von Tüchersfeld ist so einmalig, dass es weit über die Fränkische Schweiz hinaus bekannt ist. Eine bizarre Felsformation aus der Jurazeit, die fast senkrecht gen Himmel emporragt, prägt den malerischen Ort. An den Hängen haben Bewohner:innen in den vergangenen Jahrhunderten ihre Fachwerkhäuser errichtet. Sehenswert und besonders fotogen ist das urige Fränkische Schweiz Museum, das über die Geschichte der Region informiert. Wer die Bergwelt von ihrer dunklen, mystischen Seite kennenlernen möchte, kann im Rahmen einer Führung die Teufelshöhle besichtigen. Eine beliebte Wanderroute führt vom Parkplatz Zeckenstein durch den Wald hoch zur Aussichtsplattform Fahnenstein.

9

Kochel am See, Bayern

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Nicht weit von München schmiegt sich der Ort Kochel an einen malerischen See.

Zusammen bilden der Kochel- und der Walchensee das Zwei-Seen-Land in Oberbayern. Mit ihrem türkisfarbenen Wasser und der eindrucksvollen Bergkulisse zählen die beiden Gewässer zweifellos zu den schönsten des Landes. Wer eben diese Schönheit aufsaugen möchte, legt am besten einen Stopp in Kochel ein. Der Luftkurort schmiegt sich an die steilen Hänge der umliegenden Berglandschaft, im Sommer tuckern Ausflugsdampfer über den See, Radfahrer:innen erkunden das Ufer. Beliebte Ziele in der Natur sind der Loisach, die Lainbach-Wasserfälle und die Moorlandschaft. Auch Vertreter:innen der Kunstbewegung Blauer Reiter fanden Gefallen an der Region und ließen sich nieder. Von ihrer Geschichte zeugt heute das örtliche Franz Marc Museum mit mehr als 150 Werken des Künstlers sowie seiner berühmten Weggefährt:innen. 

10

Unteruhldingen-Mühlhofen, Baden-Württemberg

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Das Pfahlbaumuseum in Unteruldingen am Bodensee ist ein beliebtes Ausflugsziel.

Die Lage könnte malerischer kaum sein: Direkt am Nordufer des Bodensees lädt die Gemeinde Unteruhldingen-Mühlhofen zur Erholung ein. Auch das Wetter spielt mit: Mit 2.077 Sonnenstunden im Jahr zählt der Ort die drittmeisten in ganz Deutschland. Sehenswert ist das örtliche Pfahlbaumuseum Unteruhldingen, das Besucher:innen die Vergangenheit mit archäologischen Ausstellungsstücken und Nachbauten historischer Pfahlhäuser näherbringt. Seit 2011 sind die ikonischen Bauten, die über hölzerne Brücken zu erreichen sind, Teil des UNESCO-Welterbes. Wer sich für die Technik der jüngeren Geschichte interessiert, kann dem Auto & Traktor Museum einen Besuch abstatten. 

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