Dünen und Meer: Die 9 schönsten Strände an der Nordsee

Von den ikonischen Pfahlbauten in St. Peter-Ording über Sylts stürmische Hörnum Odde bis zum autofreien Inselparadies Juist: Die deutsche Nordsee hält einige besonders sehenswerte Küstenabschnitte bereit. Ob für Familien, Naturfans oder Wassersportprofis – jeder Ort überzeugt mit einem eigenen Charakter.
Wir stellen neun der schönsten Nordseestrände zwischen der niederländischen Grenze und dem nördlichsten Zipfel Deutschlands vor – Seeluft und Erholung garantiert!
Kniepsand, Amrum

Europas größter Sandstrand befindet sich…an der deutschen Nordseeküste! Und zwar im Westen der schleswig-holsteinischen Insel Amrum. Hier liegt die Sandbank namens Kniepsand, die im Laufe der vergangenen Jahrhunderte mit der Landmasse der verschmolzen ist. Auf 15 Kilometern Länge und zwei Kilometern Breite finden Besucher sogar in den vollen Sommermonaten ausreichend Platz für ausgiebiges (Sonnen-)Baden. Das Naturschutzgebiet bietet aber auch Vögeln und anderen Wattbewohnern Schutz; der nahe Nehrungssee gilt als Paradies für die heimischen Tiere und all jene, die sie gern beobachten. Rund um den wildromantischen Kniepsand finden sich mehrere Spazierwege und der Amrumer Leuchtturm. Auch der Hauptort Wittdün liegt in Gehweite.
St. Peter-Ording, Nordfriesland

Um diesen ikonischen Ort kommt kein Nordsee-Fan umhin: Auf zwölf Kilometern Länge erstreckt sich der bekannte Strand von St. Peter-Ording im westlichen Schleswig-Holstein. Bis zu zwei Kilometer breit ist das Sandparadies, das sich an die Halbinsel Eiderstedt schmiegt. Damit zählt dieser Abschnitt zu den weitläufigsten und größten Stränden Deutschlands. Neben der wilden Natur spielen hier die ikonischen Pfahlbauten die Hauptrolle, in ihnen sind unter anderem Restaurants und Sanitärräume untergebracht. Die starken Winde ziehen zudem stets viele Windsurfer, Kiter und andere Wassersportler an die hiesige Nordsee. Eine weitere Besonderheit: Er ist der einzige Strand des Landes, auf dem man – bei sicheren Wetterbedingungen – parken darf. Dennoch gelten hier einige Regeln, denn der gesamte Küstenabschnitt samt Dünen ist Teil des Nationalparks Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer.
Hörnum-Odde

Ähnlich naturbelassen wie der Kniepsand zeigt sich die nahe Hörnum-Odde auf der Nachbarinsel Sylt. Abseits des Trubels in Westerland und Kampen kann man an der Südspitze die Kräfte und Weiten der Nordsee ungestört auf sich wirken lassen. Mit Glück lassen sich Seehunde und sogar Kegelrobben entdecken. Wegen ihrer exponierten Lage ist die Odde starken Erosionen ausgesetzt, Tetrapoden und Buhnen helfen dabei, die Abtragungen zu reduzieren. Nichtsdestotrotz muss das Land jährlich Millionen in Küstenschutzmaßnahmen investieren und die Uferbefestigungen erneuern. Umso schöner ist es, dass Besucher dem Naturspektakel auf einem Rundweg um den Leuchtturm ganz nah kommen können. Tipp: Am nahen Hörnumer Hafen lässt es sich bestens einkehren.
Ellenbogen, Sylt

Nicht im Süden, sondern auf der entgegengesetzten Seite der Insel liegt der Ort List, der nördlichste in ganz Deutschland. Mitunter kann es passieren, dass das Handynetz schon nach Dänemark wechselt, die dänische Insel Rømø ist schließlich in Sichtweite. Zwei Leuchttürme schmücken diesen Teil von Sylt, der als Ellenbogen bezeichnet wird.
Um sie herum finden Urlauber neben beeindruckenden Dünenformationen vor allem eins: Tonnen an feinem Sand. Doch Achtung: Das Baden ist aufgrund der starken Strömungen streng verboten. Sicherere Bedingungen herrschen am Lister Weststrand, der etwas weiter südlich beginnt. Tipp: Der Ort List ist für seine Austernfarmen berühmt, im Ort selbst bieten mehrere Lokale frische Nordseemuscheln an.
Nieblum, Föhr

Bekannt ist die Insel Föhr für ihren gut besuchten Südstrand in Wyk, doch schon ein paar Kilometer weiter westlich wird es deutlich ruhiger und naturfbelassener. Rund um die Gemeinde Nieblum finden sich weite Küstenabschnitte, Hundeauslaufzonen und ein Bohlenweg, der zu Spaziergängen mit Wattenmeerblick einlädt. An der Wassersportschule liegt ein Parkplatz, mehrere Strandkioske versorgen Urlauber mit Snacks. Wer gern weit durch tiefen Sand wandert, kann sich bis zum Gottinger Kliff in den Nordseewind legen.
Danganst

Auch die niedersächsische Küste kann mit einigen schönen Nordseestränden trumpfen. Südlich von Wilhelmshaven pflegt Dangast am südwestlichen Ufer des Jadebusens eine mehr als 200 Jahre alte Kurtradition. Zwar ist der Sand- und Grünstrand nicht ganz so imposant wie die Sandwüsten der Inseln, dennoch kann der Ort vor allem Erholungssuchende und Familien mit Kindern überzeugen. Und bei Regen locken das DanGastQuellbad, das an eine Jod-Sole Heilquelle angeschlossen ist, das Nationalpark-Haus und mehrere Mitmach-Bauernhöfe.
Schillig

Einige Kilometer weiter nördlich wird der Strand noch sandiger: Der Küstenabschnitt Schillig ist ein Teil der Gemeinde Wangerland und lockt mit seinem feinen Strand. Neben dem Hauptbadestrand mit Aufsicht und Infrastruktur während der Sommersaison finden Urlauber hier auch eine Sportzone sowie einen weiten Naturstrand mit ausreichend Platz für Hunde und lange Wanderungen. Übrigens: In Schillig befindet sich mit etwa 1.500 Plätzen einer der größten Campingplätze Europas. Vielen Urlaubern gefällt es an der hiesigen Nordseeküste so gut, dass sie seit Generationen immer wiederkommen.
Strand von Juist

Mit einem pathetischen Namen macht die Insel Juist für sich Werbung. „Töwerland“ lautet der Beiname des Wattenmeer-Idylls, auf Friesisch bedeutet das nicht weniger als „Zauberland“. Besonders magisch ist die Stimmung auf Juist an ihrem fast 17 Kilometer langen und mehrere Meter breiten Sandstrand, der sich über die gesamte Nordbreite der Insel erstreckt. Das Besondere: Juist ist autofrei, Natur und Mensch können auf dem nur 16 Quadratkilometer großen Eiland also ordentlich durchatmen. Je nach Gezeitenlage kann sich die Nordsee hier mitunter einige Meter zurückziehen. Auch die Fährfahrten von Norddeich nach Juist richten sich nach Wetter und Gezeiten.
Weiße Düne, Norderney

Der Name verspricht nicht zu viel: Auf 14 Kilometern schmiegt sich der Strand Weiße Düne an die Ostseite der ostfriesischen Insel Norderney. Der helle, feine Sand wirkt bei Sonnenschein paradiesisch weiß. „Mein Hawaii heißt Norderney“, sagen Stammgäste der Insel auch deswegen gern. Urlauber können die Weiße Düne über verschiedene Strandaufgänge erreichen; eine WC-Anlage, ein Spielplatz und das gleichnamige Restaurant sorgen für die nötige Infrastruktur. Der Besuch der Weißen Düne lässt sich mit einer fünf Kilometer langen Wanderung vom Hauptort durch die Dünen verbinden. Tipp: Wer will, kann seinen Strandkorb im Voraus online buchen.