Um Schloss Friedenstein herum zeigt Gotha sein schönstes Gesicht: Herzogliche Orangerie, Englischer Garten, Wasserkunst – ein Dreiklang der Pracht. Ein Rundgang zu den Meisterwerken der barocken Architektur und Gartenbaukunst.
Gotha ist ein Genuss. Vor allem, wenn man hier oben am Schlossberg steht, das mächtige Schloss Friedenstein im Rücken und vor sich die Wasserkunst, die dreistufige, über mehrere Etagen laufende Brunnenanlage, die den Blick so harmonisch mitnimmt Richtung Hauptmarkt und auf das Alte Rathaus lenkt.
Die Wasserkunst, gespeist durch den 650 Jahre alten Leinakanal, ziert Gotha seit 1895. Rund 100 Meter sprudelt das Vergnügen über Kaskaden vom oberen über den mittleren in den unteren Brunnen, von Mai bis Oktober. Der Beginn wird jedes Jahr mit dem Gothardusfest gefeiert. Dann stehen die Gothaer um die Brunnen herum, Geschichten werden erzählt, zum Schluss schütten Nixen Wasser in den Leinakanal, und das Spektakel beginnt.
Von der Wasserkunst ist der Weg nicht weit zum nächsten Highlight der Stadt, die nah am Naturpark Thüringer Wald liegt. Südlich erhebt sich wuchtig Schloss Friedenstein, eines der am besten erhaltenen Baudenkmäler des Frühbarock. Daran vorbei läuft man in den Schlosspark, zum Herzoglichen Museum und von dort in den Englischen Garten. Er zählt zu den frühesten Landschaftsparks in Europa und wurde ab 1769 angelegt. Nur drei Hektar groß, aber gerade deshalb perfekt, um die Gestaltungskunst in einem Englischen Garten zu begreifen.
Bäume als Kulisse gesetzt
Dafür muss der Besucher allerdings auf dem historischen Rundweg laufen. „Nur so kann man die besonderen Landschaftsbilder entdecken“, sagt Parkverwalter Jens Scheffler. Er holt einen Plan von 1774 aus seiner Tasche, zeigt den Weg, der noch in weiten Teilen vorhanden ist, die Uferlinie des Teiches, die Standorte der kulissenartig gesetzten Bäume. Mit ein paar großen Flächen, wenigen Pfaden und geschwungenen Formen hat man geschickt einen Raum geschaffen, der viel größer wirkt, als er in Wirklichkeit ist.
Durch den Tannengarten geht es zur Herzoglichen Orangerie östlich des Schlosses. Wie ein Amphitheater fügt sich das Ensemble in das Terrain. Von einem Hang blickt man auf die fächerförmige Anlage mit ihren prächtigen Blumenbeeten und den Orangeriegebäuden. 1747 hatte Herzog Friedrich III. von Sachsen-Gotha-Altenburg den Bau in Auftrag gegeben. Wie alten Inventarlisten zu entnehmen ist, wurden in Kübeln, Kästen, Ton- und Porzellantöpfen fast 3000 Pflanzen kultiviert: Pomeranzen, Zitronen, Lorbeer, Feigen. Auch eine Treiberei mit rund 700 Ananaspflanzen hatte der Herzog einrichten lassen.
Comeback der Ananas
Die damals kostbare Frucht, deren Blätterschopf wie eine Krone wirkt, wurde gern unter den Herrscherhäusern verschenkt – wie auch die Zitrusfrüchte als Symbol fürstlicher Macht und einer goldenen Zeit. Gerade wurde die Ananas wieder angepflanzt. „Wenn eine reif ist, duftet das ganze Haus“, sagt Jens Scheffler. Und der Geschmack? „Um Längen besser als jede Supermarktananas“.
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