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Genuss

Die Zukunft des Hopfens

Rheinland-Pfalz ist das Land der Reben. Aber nicht nur: In Holsthum bei Bitburg wächst der Hopfen für eine der größten Brauereien des Landes. Zu Besuch bei Andreas Dick, dem Mann, der ihn erntet und von einer Gourmet-Kultur bei Bier träumt.

Datum 21.04.2021

Eine schmale Straße windet sich mit einigen Kurven in ein sattgrünes Tal, in dem sich der Ort Holsthum an das Flüsschen Prüm schmiegt. Dort liegt ein Hof, dessen Erzeugnisse sehr viele Menschen schon gekostet haben, ohne sich dessen bewusst zu sein: Bitburger Hopfen. Bauer Andreas Dick trägt ein Sweatshirt mit der Aufschrift „Bitte ein Bit“. Er ist Hopfenbauer – im weiten Umkreis der einzige. Schließlich sind wie hier im Wein-Land.

Perle, Magnum und Herkules

Dick ist längst mehr als ein Zulieferer, er ist ein Gesicht von Bitburger, ein Mann, mit dem die Brauerei wirbt. Der Holsthumer Hopfen, hauptsächlich die Aroma-Sorten Perle und Tradition und die Bitter-Sorten Magnum und Herkules, reicht natürlich nicht für die Millionen Hektoliter Bier, die jedes Jahr in Bitburg gebraut werden, der Großteil des Hopfens kommt aus der Hallertau in Bayern, dem größten Hopfenanbaugebiet der Welt.

Acht Meter hoch, genauso tief

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Andreas Dicks Dolden aber verfeinern das Bitburger Premium Pils, damit wirbt Bitburger.  Wer zu Besuch kommt, findet einen freundlichen Hopfenbauern, aber keinen Erlebnishof mit Gaststätte. Dafür haben sie auch schlicht zu viel zu tun. Hopfen ist anspruchsvoll. „Er braucht drei Jahre, bis er ertragsfähig ist“, sagt Andreas Dick. „Und tiefgründige, durchfeuchtete Böden. Er wächst fast acht Meter in die Höhe – und etwa genauso weit in den Boden hinein.“

Bier für Gourmets

Andreas Dick zeigt, wie man die Dolde zwischen den Fingern zerreibt, sie entlässt dabei einen frischen, fruchtigen Geruch. Es handelt sich um Cascade-Hopfen, eine in der Craftbeer-Szene sehr beliebte Sorte, die er auf einer kleinen Fläche anbaut. „Die Craftbeer- Szene finde ich super“, sagt Dick. Je bunter die Brauer-Szene wird, desto wahrscheinlicher erfüllt sich sein Wunsch, dass die Brauer sich endlich ein Beispiel an den Winzern nehmen: „Die schaffen es optimal, von ihrer Lebenskultur zu erzählen.“ Er hofft, dass Bier einmal unter Gourmets einen Stellenwert wie Wein haben wird. „Dass man irgendwann sagen wird: Ich gehe in den Keller und hole eine besondere Flasche Bier.“

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Seminar beim Bier-Sommelier

Ein Besuch beim Hopfenbauer Andreas Dick bietet verschiedene Erlebnisse zum Thema Bier und Brauen an, die meisten davon finden rund um seinen Hof in Holsthum (ca. 20 Minuten Fahrt von Bitburg entfernt) statt: von der kurzen Hofführung – nach Wunsch auch mit kleiner Verkostung – bis zum tagfüllenden Bierbrauseminar, bei dem der ausgebildete Brauer und Biersommelier sein Fachwissen vermittelt. Regelmäßig veranstaltet Andreas Dick auch Verkostungen und kombiniert dabei Bier und Käse oder Bier und Schokolade.

Holsthum, Auf der Hütte 2
www.hopfenbauer.de

Bitburger Marken-Erlebniswelt

Mitten im Herzen von Bitburg hat Bitburger seinen Firmensitz, und dort liegt seit 2009 die Marken-Erlebniswelt.  Auf verschiedenen Ebenen und 1700 Quadratmetern wird dort vom Bier brauen erzählt, beginnend mit der Gründung einer kleinen Landbrauerei im Jahr 1817.

www.bitburger.de