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Genuss

Lecker, kultiviert, vielseitig: Aachens Cafés

Wer durch Aachen schlendert, kann den Eindruck gewinnen, man könne hier ganze Tage in Cafés verbringen. Warum auch nicht? Nach belgischem Vorbild gibt es viel Style, tolle Torten, aber auch feines Bistro-Essen. Ein Rundgang mit Empfehlungen.

Kaffee ist hier wichtig, das sehen Besucher der Stadt schnell an der puren Menge von Orten, an denen er serviert wird. Tatsächlich sind diese Orte ein Kulturerlebnis: Cafés in Aachen haben in der Regel ein Konzept, eine Idee und jemanden, der sich alle Mühe gibt, Gäste zu gewinnen und anschließend zu halten. Die Nähe zu Belgien und den Niederlanden wirkt sich günstig aus, oft ist der Übergang zu Bistro oder Restaurant fließend. Hier sind einige unserer Favoriten:

Café Juli

© Isabela Pacini

Mit seinen hellblau gestrichenen Wänden, Holzmöbeln aus Omas Zeiten und frischen Wiesensträußen auf den Tischen wirkt das „Café Juli“ wie ein skandinavisches Sommerhaus. Das Frühstück heißt „Unkraut“, „Bodenschatz“ oder „Augenweide“, Inhaberin Alexandra Hirschfelder, gelernte Diätassistentin, bereitet alle Speisen in Bio-Qualität zu. Überhaupt spielt Umweltschutz hier eine große Rolle: Wer seine Flasche mitbringt, kann sie sich kostenlos auffüllen und so Plastikmüll vermeiden.

Sandkaulstraße 15
www.cafe-juli-aachen.de

Isabella

Da möchte man gleich die Gabel zücken und den White Chocolate Cheesecake – Favorit vieler Kunden – auf der Zunge zergehen lassen. Die leckeren Törtchen und Kuchen der direkt am Dom gelegenen Patisserie sind wie das Brot gluten- und meistens auch laktosefrei. Viele Zutaten bezieht man von Biohöfen aus der Region. Aachener, Belgier und Niederländer zählen längst zu den Stammkunden.

Münsterplatz 13
www.isabella-patisserie.de

Kaffee Erhard

Seinen leckeren Kaffee röstet Erhard Halfmann nach Ladenschluss, um die Gäste nicht zu stören. Dann füttert er in einem Hinterzimmer die Röstmaschine mit nachhaltig produzierten Bohnen aus Lateinamerika und Afrika. Manchmal wird es trotzdem laut: Dann spielt er etwas auf seiner Tuba vor, die auch das Logo des Ladens ist.

Jakobstr. 96
www.kaffee-erhard.de

Baristinho

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Besucher von Wochenmärkten haben ihre Rituale und Reihenfolgen. Eines gehört sehr oft dazu: der pinke Baristinho-Kaffee-Truck, dienstags und donnerstags an der Ecke zur Pontstraße, umringt von Bänken, die zum Schwätzchen in der Sonne einladen. Zum Espresso oder Milchkaffee gibt’s hausgemachte Köstlichkeiten: Scones, Natas und Zimtschnecken oder auch herzhafte Snacks. Ein Bestseller: Quiche mit Ziegenkäse, Mango und Datteln.


Di+Do auf dem Rathausplatz, Fr auf dem Markt in Burtscheid, Sa auf dem Neumarkt im Frankenberger Viertel.
www.baristinho.de

Café Helmut

© Photo Preim

Das mobile Café lässt die Herzen von Oldtimerfans höher schlagen: Es ist in einem taubengrauen Piaggio APE untergebracht, einem dreirädrigen Rollermobil von 1968. Zu bewundern jeden Samstag auf dem Biomarkt am Münsterplatz. Der Kaffee ist hervorragend, das Gebäck ebenso.

www.cafehelmut.de

Café Kittel

Eine Aachener Institution – das „Kittel“ hat seit seiner Eröffnung 1977 Generationen von Studenten angezogen. Die älteren kommen mittlerweile gerne mit ihren eigenen Kindern her, um ein Süppchen zu essen oder um sich abends ein frisches Eifeler Landbier vom Fass zu genehmigen. Inhaber Marcus Loos selbst ist dem Café schon seit mehr als 30 Jahren treu, zuerst als Kellner, seit 2014 als Inhaber. Im Hintereingang ist übrigens ein Graffiti des Künstlers Klaus Paier zu sehen („Liebespaar“), das inzwischen denkmalgeschützt ist.

Pontstraße 39
www.cafekittel.de

Egmont

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Das „Egmont“ hat sich seit seiner Eröffnung 1992 zum Kultladen der Pontstraße im Herzen der Altstadt gemausert, sogar Götz George als „Schimanski“ hat hier schon am Tresen gehangen. Was es gerade darstellt, hängt von der Tageszeit ab: morgens Café mit Frühstück, nachmittags Bistro mit Kuchen und abends Bierkneipe und Weinbar. Im Frühling und Herbst obendrein ein „Café chantant“, also eine Musikstätte nach belgischem Vorbild, wo Künstler, Gäste und bisweilen ganze A-cappella-Chöre französische Chansons darbieten. Getränke werden über den Art-déco-Tresen gereicht.

Pontstr. 1-3
www.cafe-egmont.de

Café Élysée

Dieses Bistro gehört zu Aachens elegantesten Neueröffnungen: stuckverzierte Decken, stylishe Kronleuchter, und auch die Speisekarte kann sich sehen lassen. Serviert werden etwa feine Macarons am Nachmittag und gesottener Kalbstafelspitz oder französische Maispoularde am Abend.

Hartmannstr. 12-14
www.cafelysee.de

Cafe Casablanca

Eine bunte Mischung aus Gemüse und Dips kommt beim orientalischen Frühstück im Café Casablanca auf den Tisch. Mittags gibt’s hier Bowls und Salate.

Löhergraben 1-3
www.cafe-casablanca.de

Leana und Luise

Für jeden etwas: Kinder finden eine eigene Spielecke, Fans von Süßkram eine riesige Auswahl an selbstgemachten Eissorten, Freunde von Herzhaftem schwärmen für Crêpes mit Lachs, Avocado und Frischkäse oder mit Käse, Schinken und Spiegelei. Auch die Foodblogger der Stadt sind hier Dauergäste. Der wirklich einzige Nachteil: Es wird halt schnell voll in diesem Café.

Boxgraben 72
www.leanaundluise.de

Lammerskötter

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Wer gerade eine Diät macht, sollte das „Lammerskötter“ vielleicht meiden. Zu verführerisch locken Torten, Kuchen und Gebäck in der Vitrine. Bereits 1937 gründeten Hermine und Alfons Lammerskötter die Konditorei am Burtscheider Markt, mittlerweile wird sie in dritter Generation geführt. Geblieben ist das Erfolgsrezept: Patisseriekunst auf höchstem Niveau – von fruchtig über saftig-süß bis hin zu schokoladig-schwer.

Kapellenstr. 2 und Altdorfstr. 3-5
www.lammerskoetter.de

Ferbers Parkcafé

Ob hinter bodentiefen Fenstern oder im Biergarten, im „Ferbers“ sitzt man herrlich im Grünen – beim Frühstück, Kuchen oder Steak.

Kapellenstr. 51
www.ferbers.de

Café Liège Beverau

Auf Samtsesseln Lütticher Waffeln, knusprige Croques, herzhafte Quiches und feine Torten genießen. Die Torten gibt es auch tiefgekühlt in ausgewählten Supermärkten.  

Erzbergerallee 68
www.cafe-liege.de

Leni liebt Kaffee

© Isabele Pacini

Leni liebt Kaffee, und die Aachener lieben das „Leni“. Das Frühstück wird den ganzen Tag über serviert, etwa warmer Porridge, geröstetes Brot mit Avocado-Ricotta oder der Frühstücksteller für zwei Personen. Einmal die Woche röstet das Leni-Team seinen Kaffee selber, Gäste haben die Auswahl zwischen drei verschiedenen Röstungen. Weil das gut ankommt, gibt es neben der Filiale auf dem Burtscheider Markt auch eine Dependance in der Innenstadt (Buchkremerstr. 6).

Burtscheider Markt 21
www.leniliebtkaffee.de

Café Fuchs

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Gewagte Idee, einen schrammeligen Matratzenladen in ein schickes Café zu verwandeln – und in der Tat hat es fast ein Jahr gedauert, bis das „Fuchs“ ein helles, gemütliches Café ohne Chichi wurde. Was Inhaberin Cara Stuhlweißenburg nicht auf einem eigenen Gemüsefeld anbaut, kommt aus der Region, die Speiseauswahl variiert saisonal: Kürbissuppe, Spitzkohl-Curry oder Pilzrisotto im Winter, Spargel- oder Tomatengerichte im Frühjahr und Sommer.

Oppenhoffallee 2
www.fuchsnaturalfood.de

Café Hase

Das „Café Hase“ ist der große kleine Bruder vom „Fuchs“. Zum Konzept der Wohlfühlküche gehören hausgemachte Biospeisen, darunter auch eine Auswahl an glutenfreien und veganen Gerichten.

Triebelsstr. 21
www.cafe-hase.de

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