Rostocks alter Kern ist klein. Wer sich die Stadt in all ihren Facetten anschauen möchte, der steige in die Straßenbahn. Wir empfehlen die Linie 5. Auf dieser Strecke machen Sie an vielen sehenswerten Orten im Zentrum Halt – und fahren dann durch die lebendigen Stadtteile.
Datum 03.02.2023
Bunte Giebelhäuser, gotische Kirchen, botanische Gartenanlagen: Die charmante Hansestadt Rostock an der Ostsee ist immer einen Besuch wert. In den Altstadtgassen rund um den Neuen Markt lässt es sich bestens „butschern“ – wie es auf Plattdeutsch heißt.
Doch auch auf eine andere Art können Besucher:innen die Stadt erkunden: mit der Straßenbahn. Die blau-weißen Bahnen rattern auf ihren Runden an den schönsten Sehenswürdigkeiten von Rostock vorbei. Wir nehmen Sie mit auf eine Fahrt mit der Linie 5.
Unsere Fahrt beginnt an der Station „Stadthalle“. Die Halle von 1979 ist zum „Kongress- und Eventcenter“ umgebaut worden. Auf 10.600 Quadratmeter Hallenfläche und in sechs zum Teil kombinierbaren Konferenzsälen finden Veranstaltungen aller Art statt. Hier traten schon die Backstreet Boys, Bob Dylan und Bryan Adams auf.
Das südlichste der alten Stadttore steht seit dem 13. Jahrhundert an diesem Platz, flankiert wird es zur Stadtseite hin von zwei Greif-Skulpturen. Auffallend ist der Bau nebenan: das alte Ständehaus, Ende des 19. Jahrhunderts erbaut und heute Sitz des Oberlandesgerichts. Wenn möglich, dann werfen Sie einen Blick hinein!
Rostocks großer Marktplatz war vor dem Zweiten Weltkrieg rundum bebaut. Die Bahn hält an seiner Ostseite vor dem rosafarbenen Rathaus. Das hübsche Bauwerk gilt als eine der bedeutendsten Gebäude der Backsteingotik entlang der Ostsee. Wer genau hinschaut, entdeckt an einer Säule der Arkaden eine Schlange: Das realisitische Kunstwerk wurde von Künstler Erhard John installiert und soll Besucher:innen einladen, die Stadt zu erkunden.
Das geht rund um den Neuen Markt bestens: Gegenüber des Rathauses sind noch weitere historische Gebäude erhalten, z. B. die Nummer 13, in der seit dem 16. Jahrhundert eine Apotheke beheimatet ist. Von Montag bis Sonntag können Sie zudem gemütlich über den Wochenmarkt schlendern.
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Schauen Sie aus dem Fenster auf der Fahrt durch die Lange Straße, die zu DDR-Zeiten als Prachtmeile durch die Altstadt geschlagen worden ist. Seit 1979 steht die gesamte Straße unter Denkmalschutz. Ikonisch ist ein Hochhaus, das nach dem Zweiten Weltkrieg im Stil eines gotischen Giebelhauses errichtet wurde.
Das prachtvollste der einst 22 Stadttore ist 54 Meter hoch. Bis Mai 1961 fuhr die Straßenbahn hindurch, heute hält sie um die Ecke am Ende der Langen Straße. In den Innenräumen zeigt die Geschichtswerkstatt Rostock eine sehenswerte Ausstellung über die alte Stadtbefestigung.
7. Halt: Doberaner Platz
Der zentrale Platz der Kröpeliner-Tor-Vorstadt – ideal als Ausgangspunkt für einen Spaziergang durch Rostocks lebendiges Kreativ-Viertel. Hier finden sich nette Restaurants, Cafés und kleine Boutiquen.
Laufen Sie von hier zur Warnow, dort steht die Gedenkstätte revolutionärer Matrosen, kurz: Matrosendenkmal. Unterhalb fährt die Fähre nach Gehlsdorf (ca. alle halbe Stunde, Fahrtzeit fünf Minuten). Setzen Sie über, Ihr Ticket gilt auf dem Boot! Wenn Sie gleich wieder die nächste Fähre zurück nehmen, dauert der Perspektivenwechsel alles in allem rund 20 Minuten. Und dann eine Pause: bei der „Schokoladerie de Prie“ am Warnowufer, nicht weit von der Anlegestelle.
9. Halt: Maßmannstraße
Von der Haltestelle sehen Sie schon das ehemalige Gelände der Neptunwerft. Eine der Hallen ist seit Sommer 2008 ein Einkaufszentrum mit Supermärkten. Ideal für eine Pause: bei Getränk und Snack lässt es sich herrlich zwischen Kränen und Hallen schlendern, die teils für Kulturveranstaltungen genutzt werden.
Kunstfreund:innen: aussteigen! Die Kunsthalle Rostock überzeugt mit wechselnden Ausstellungen der Modernen Kunst und Fotografie, dazu ein Getränk im Café mit Blick auf den Schwanenteich genießen.
Letzter Halt: Mecklenburger Allee
Der Rest der Strecke (rund 25 Minuten Fahrt) ist ein sehenswerter Querschnitt durch Rostocks jüngere Baugeschichte: Erst geht es vorbei an Reutershagen, das als Gartenstadt anfing, dann Marienehe und die schier endlosen Plattenbau-Siedlungen von Evershagen, Lütten Klein und Lichtenhagen.
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