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Natur

Wildes Hamburg: Die grünen Inseln der Stadt

Grüne Parks und fließende Gewässer: Hamburgs wilde Seiten lassen sich auf eigene Faust oder im Rahmen von Führungen entdecken. Bei Mitmach-Aktionen kann jeder sogar selbst etwas für den Naturschutz tun. Wir zeigen Ihnen die grünen Inseln der Hansestadt.

Datum 20.07.2022

Der Biber kehrt zurück; Fische Libellen und Amphibien haben an der Dove-Elbe ihren Lebensraum gefunden. Der Wiedereinzug der Natur in die Städte tut nicht nur den Tieren gut. Nach Jahrzehnten der autogerechten Stadtplanung ist das Bewusstsein für naturnahes Wohnen gewachsen, gerade in den Metropolen. 

Stadtplaner:innen und Architekt:innen achten heute verstärkt auf Grünflächen und verbinden auf Dächern, Plätzen und in Parks die Natur mit urbanen Strukturen. Und immer mehr Bürger:innen legen auf Parkdecks, Grünstreifen und Verkehrsinseln Blumenbeete und Naschgärten für alle an. Besonders sichtbar ist das in Hamburg: Obwohl die Stadt in viele Ecken verdichtet wird und immer mehr Wohnungen entstehen, wirkt sie an einigen Stellen überraschend grün, wild und urwüchsig. Wir zeigen Ihnen die schönsten grünen Inseln der Stadt. 

Alster

© Unsplash/Steffen B.
Auf der Alster finden sich im Sommer etliche SUP-Boards, Kanus und Segelboote.

Auch wenn sie in Hamburg wie ein See anmutet, die Alster ist ein Fluss, der in Schleswig-Holstein entspringt und beim Hamburger Baumwall in die Elbe mündet. Am prominentesten ist sie an der Binnen- und Außenalster. Hier und auf den umliegenden Alster-Kanälen können Kanufahrer oder Stand-up-Paddler einige der schönsten Ecken der Stadt erkunden. Unterwegs trifft man auch auf Wasservögel wie Blesshühner und Haubentaucher, die an den Uferböschungen ihre Küken aufziehen. Hier gilt es, Abstand halten und das Naturschauspiel genießen.

Elbe

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Der Hamburger Verkehrsverbund (HVV) verbindet die Elbufer zwischen den Landungsbrücken und Finkenwerder. Für die Fahrt reicht ein normales Ticket und man kann beide Seiten entdecken. Auch für Fahrradtouren geeignet: Mit der Linie HBEL von Blankenese nach Cranz oder mit einem anderen Anbieter von Schulau nach Lühe übersetzen und dort durchs Alte Land radeln. Am schönsten ist es im April und Mai, wenn die Apfel- und Kirschbäume blühen.

Grüner Ring

© Marek Studzinski/Unsplash

Etwa 100 Kilometer lang ist der 2. Grüne Ring. Für Tagesausflüge bieten sich kleinere Etappen zu Fuß oder mit dem Rad an. Dabei könnte die Vielfalt an Landschaften kaum größer sein. Die Routen führen wahlweise durch Wälder, am Elbufer entlang, durchs Moor oder durch Obstanbaugebiete.

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Loki-Schmidt-Stiftung

© Botanischer Garten Hamburg

Die 2010 verstorbene Frau des Altbundeskanzlers Helmut Schmidt war eine engagierte Naturfreundin. Im Veranstaltungskalender der nach ihr benannten Stiftung findet man das ganze Jahr über viele Angebote zum Thema: von geführten Vogel- und Bibertouren und botanischen Spaziergängen über das Basteln von Fledermaus-Detektoren bis hin zu Nachtwanderungen. Jedes Jahr im Juni lädt die Stiftung zum Langen Tag der Stadtnatur ein, der meist sogar mehrere Tage dauert und an dem viele Mitmach-Aktionen und Führungen stattfinden. Dann besteht sogar die Möglichkeit, den Privatgarten von Loki und Helmut Schmidt zu besuchen oder die sonst streng geschützte Elbinsel Neßsand. Mit etwas Glück sieht man dann den Seeadler, der hier wieder brütet, oder Seehunde, die sich am Strand sonnen. Aber auch in der City und im Umland gibt es an diesem Tag zahlreiche Veranstaltungen.

Fischbecker Heide

© Birger Strahl/Unsplash

Gerade mal 20 Kilometer vom Hamburger Zentrum entfernt liegt die Fischbeker Heide. Das Naturschutzgebiet besteht aus sanften Hügeln, auf denen sich kleine Waldstücke und Heidelandschaft abwechseln. Es gibt ausgeschilderte Wanderwege, und hin und wieder trifft man auf eine Herde Heidschnucken, die mit ihrer Schäferin die Landschaft pflegen. Im Heidehaus oder auf einer geführten Wanderung erfährt man Wissenswertes über die Natur- und Kulturgeschichte der Heide. Wer mehr Zeit hat, kann auf dem 223 Kilometer langen Heidschnuckenweg bis nach Celle wandern.

Mithelfen: Bei Umweltaktionen anpacken

© NABU Hamburg/Thomas Dröse

Der Hamburger NABU bietet jede Menge Möglichkeiten, sich mal so richtig die Hände schmutzig zu machen. Es gibt Aktionstage für Schmetterlinge und Vögel, Einsätze im Moor oder Pflegeaktionen für Hamburgs Bäche. 

MERIAN Deutschland

Klarer Fall von Heimvorteil: Wer die Nord- oder die Ostsee, die Alpen, das Allgäu, den Schwarzwald oder die Sächsische Schweiz vor der Haustür hat, muss keine Fernreise antreten. Diese MERIAN-Ausgabe gibt Tipps für nachhaltiges Reisen im eigenen Land. 

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