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Städtereisen

Alt und gemütlich: Kemptens Sehenswürdigkeiten

Mit 70.000 Einwohnern ist Kempten die größte Stadt im Allgäu, weltoffen und gemütlich zugleich. Der Musiker Rainer von Vielen zeigt die schönsten Ecken seiner Heimat. Seine Tipps für ein Wochenende: das alte Cambodunum besuchen und neue Künstler entdecken.

Diese Tipps stammen von dem Kemptener Musiker Rainer von Vielen, Mitglied der nach ihm benannten Alternative-Band sowie der Weltmusik-Percussion-Gruppe „Orange“.

Prunkräume in der Residenz

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Als sie Mitte des 17. Jahrhunderts errichtet wurde, war die Residenz der Fürstäbte die erste barocke Klosteranlage Deutschlands. Ihr größter Schatz: die Prunkräume und der Thronsaal, die ihrerseits zu den bedeutendsten Bauwerken des frühen bayerischen Rokokos zählen. Am besten schließt man sich einer der ganzjährig stattfindenden Führungen an.

Residenzplatz 4-6

Wochenmarkt Kempten: Gedränge um die Kässpatzen

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Kempten rotiert quasi um den Wochenmarkt, das soziale Herz der Stadt und der logische Startpunkt jedes Rundgangs. Mittwochs und samstags kommen hier am Hildegardplatz all jene zusammen, die Lust auf Gesellschaft haben. Nicht wegzudenken vom Wochenmarkt ist der Kässpatzenstand. Dort geht es oft zu wie am Münchner Stachus – schließlich handelt es sich um die Spezialität des Allgäus schlechthin, die bei Einheimischen genauso beliebt ist wie bei Touristen.

Hildegardplatz
www.kempten.de

St.-Mang-Platz mit südlichem Flair

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Den Gegenpol zum quirligen Treiben auf dem Wochenmarkt bildet der St.-Mang-Platz. Neben dem Rathausplatz bietet er die weitläufigste Freifläche der Altstadt und hat mit den alten Patrizierhäusern ein bisschen südeuropäisches Flair. Sehr schön und eine Besonderheit ist der Jugendstil-Brunnen mit seinen lebensgroßen Bronze-Skulpturen.

Kempten-Museum im Zumsteinhaus

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Wer mehr über die 2000-jährige Stadtgeschichte Kemptens erfahren möchte, sollte ins Kempten-Museum im Zumsteinhaus gehen. Es wurde 2019 eröffnet und bald als bestes Heimatmuseum ausgezeichnet, der Eintritt ist kostenlos. Kempten ist eine der ältesten Städte Deutschlands und hatte seine Blütezeit während der römischen Eroberung des Alpenvorlandes im 1. und 2. Jahrhundert. So richtig anschaulich wird die Vergangenheit im Archäologischen Park Cambodunum rechts der Iller, in dem man durch das einstige römische Zentrum Kemptens schlendern kann.

Residenzplatz 31
www.kempten-museum.de

Burghalde mit Ruine und Biergarten

Ein anderer Ort mit langer Historie ist die Burghalde: Mitten in der Altstadt führen unter Bäumen einige Stufen auf den Hügel mit der Burgruine, vom St.-Mang-Platz sind es hierher nur fünf Minuten zu Fuß. Oben ist es wunderbar ruhig, der Blick reicht über die Stadt, und man holt tief Luft. Hier kann man gemütlich im Biergarten der Burgschenke sitzen.

Indie-Musik im Ritterkeller

Am Fuß der Burghalde liegt der denkmalgeschützte Ritterkeller, eine Kulturinstanz in Kempten. Seit 1985 stellt Hanspeter Hold ein Programm jenseits von bayerischer Volksmusik auf die Beine und schafft einen Ort für Alternative Rock und Indie-Musik.

Über’m Mäuerle 7
www.der-ritterkeller.de

Viehscheid mit Musik und Bier

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Im Umland von Kempten gibt es im Herbst viele Alpabtriebe. Nach dem Sommer in den Bergen kommen die Kühe zurück ins Tal, festlich geschmückt, mit volksmusikalischer Begleitung und jeder Menge Bier. „Viehscheid“ bedeutet, das die Rinder wieder „unterschieden“ und an ihre Besitzer verteilt werden.

www.allgaeu-viehscheid.de

Rottachsee: Groß und hübsch

Wer eine Erfrischung braucht, findet sie am Rottachsee, zwölf Kilometer südlich von Kempten. Berge und Seen – dafür ist das Alpenvorland bekannt. Der große Stausee der Rottach hat viele gemütliche Plätzchen und hübsche Badestellen.

Wer noch mehr Zeit für das für das Allgäu hat: Hübsche Städtchen gibt es dort alle paar Kilometer und weitere schöne Badeseen auch.

Sulzberg
www.allgaeuerseenland.de

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