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Sehenswürdigkeiten

Die spektakulären Sehenswürdigkeiten von Singapur

Im Zentrum von Singapur wachsen Wolkenkratzer gen Himmel. An ihren Fassaden gedeiht das Leben, es sprießt in paradiesischen Parks und gigantischen Gewächshäusern. Wir zeigen die schönsten Sehenswürdigkeiten von Singapur.

Text Mila Krull
Datum 11.09.2023

Binnen kürzester Zeit zu einem der wichtigsten Handelszentren der Welt gewachsen, mangelt es in Singapur seit Jahren an Platz. Komplexe Konzepte sollen helfen, auf der begrenzten Fläche neue Erholungsgebiete und Grünanlagen erschließen. 

Welche Früchte die bemerkenswerte Stadtplanung bereits getragen hat, zeigt sich bei einem Besuch der Sehenswürdigkeiten von Singapur wie etwa den „Gardens by the Bay“ und auf „Sentosa Island“. Ehrgeizig entwickelt die Stadt smarte Viertel, bepflanzt karge Dächer und begrünt grauen Beton. Und weil die Autos zunehmend in den Untergrund verbannt werden, bewegt man sich beim Sightseeing am besten mit öffentlichen Verkehrsmitteln fort. Entdecken Sie die spektakulären Sehenswürdigkeiten von Singapur!

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Gardens by the Bay: Blühendes Gartenparadies

Blick auf die Supertrees im Gardens by the Bay © Daniel Welsh/Unsplash
Die Supertrees zählen zu Singapurs Top Sehenswürdigkeiten.

Eine Welt, die anmutet wie das blühende Fantasy-Universum in James Cameron’s „Avatar“:  Mit ihren Farben, Formen und Lichtern wirken die „Gardens by the Bay“ wie eine futuristische Traumlandschaft. Um die Attraktivität für Einwohner:innen und Besucher:innen zu erhöhen, gab die Regierung 2005 die Erschließung eines neuen Stadtgebiets bekannt. Aus Sand, Beton und Stahl entstand der Boden für die Bepflanzung des Quartiers, die längst nicht abgeschlossen ist. Das sind die Highlights der Gärten:

Supertrees

Schon aus der Ferne ragen die bis zu 50 Meter hohen „Supertrees“ gen Himmel. Gärtner:innen haben die pilzartigen Gerüste mit mehr als 700 Arten Bromelien, Farne und Orchideen begrünt. Die Pflanzen benötigen keine Erde zum wachsen, ihnen reichen Regenwasser und Kabelbinder. Die 18 Bäume spenden nicht nur Schatten, sondern funktionieren auch als Wasseraufbereitungs- und Photovoltaikanlage. Am besten lässt sich ihre Pracht auf dem Skywalk oder vom „Supertree Observatory“ aus beobachten. Jeden Abend glitzern die Bäume während einer Lightshow im Takt verschiedener Musikthemen.

Cloud Forest

Ein Skywalk führt durch die tropische Welt im Wolkenwald. Miniatur-Orchideen wachsen in einem geheimen Garten und Stalaktiten im Kristallberg. Im Zentrum des Gewächshauses ragt ein 35 Meter hoher, mit duftenden Blumen und löffelartigen Gewächsen bepflanzter Berg empor, von dessen Spitze rauschendes Wasser zu Boden fällt. Am Fuße verwandelt sich das Wasser in erfrischenden Nebel und benetzt Moose, Farne und Besucher – eine willkommene Erfrischung im heißen Klima der Stadt.

Floral Fantasy

Die jüngste Sehenswürdigkeit von Singapur in den  „Gardens by the Bay“ ist die in vier Welten unterteilte „Floral Fantasy“. Hinter den Türen des Gewächshauses entzündet sich ein Blumen-Feuerwerk der Superlative. An Decke, Wänden, Böden und Fenstern prangen kunstvolle Arrangements gepflanzter, konservierter und getrockneter Blumen. Einige von ihnen bewegen sich im Takt der Musik.

Flower Dome

Im größten gläsernen Gewächshaus der Welt herrscht ein mildes, trockenes Klima – ideal für Pflanzen aus dem Mittelmeerraum, Südafrika und Australien. Hier gedeihen Affenbrotbäume in der Savannenzone, Kakteen im Sukkulentengarten und Feigenbäume im Olivenhain. Die Bepflanzung des „Floral Field“ wechselt saisonal und greift dabei kulturelle Themen aus aller Welt auf.

Marina Bay Sands: Infinity Pool am Rand des Himmels

Das „Marina Bay Sands“ soll optisch an ein Kartenspiel erinnern © Esaias Tan/Unsplash
Das „Marina Bay Sands“ soll optisch an ein Kartenspiel erinnern.

Diese Unterkunft der Superlative erinnert an die Hoteltempel von Las Vegas. Spielkartenstapel inspirierten den israelischen Architekten Mosche Safdie zu den drei Türmen des „Marina Bay Sands“. Im Inneren spielen Gäste in einem der weltgrößten Casinos, schlendern durch eine Shopping-Mall und probieren Restaurants mit Namen wie „Cé la vie“ und „Blue Pearl“ aus. Obenauf thront der „Skypark“ wie ein Schiff am Himmel. Weltberühmt ist der Infinity Pool auf dem Dach, in dem nur Hotelgäste abtauchen dürfen. Besucher können stattdessen den Blick der Aussichtsplattform im 57. Stock genießen. Informationen zu Zimmern und Preisen im „Marina Bay Sands“ erhalten Sie hier.

Singapore Flyer: Eine runde Sache

Von den Gondeln des Singapore Flyer haben Besucher:innen einen tollen Blick auf die Bay © Sharon Tay/Unsplash
Von den Gondeln des Singapore Flyer haben Besucher:innen einen tollen Blick auf die Bay

Etwa 30 Minuten dauert eine Fahrt mit dem gigantischen Riesenrad. Von oben ist die Aussicht durch die Glasfronten fantastisch, an klaren Tagen reicht der Blick vom „Singapore Flyer“ bis nach Malaysia und Indonesien. Um tropische Hitze im Inneren zu verhindern, sind alle 28 Kapseln mit Klimaanlagen ausgestattet. Zusätzlich wird nach jeder Runde das gesammelte Kondenswasser abgelassen.

Sehenswürdigkeit in Singapur: Hawker Center

Reges Treiben in einem Hawker Centre in Singapur © Ethan Hu/Unpslash
Streetfood-Paradies: Die Hawker Center von Singapur

Überwältigend sind die Düfte und Eindrücke im Inneren der Hawker Center. An Hunderten Ständen werden frische Spezialitäten aus ganz Asien gekocht. Die teils überdachten Hallen entstanden in den 50er-Jahren, um die Versorgung der Streetfood-Küche zu verbessern. Die neue Infrastruktur bietet Kühlräume, Wasser- und Stromleitungen. Trotz des hohen Preisniveaus in Singapur kosten die Speisen hier meist nicht mehr als vier bis sechs Euro. Besonders lang sind die Schlangen vor dem Stand von „Liao Fan Hong Kong Soya Sauce Chicken Rice & Noodle“ und „Hill Street Tai Hwa Pork Noodle“. Beide Küchen wurden mit einem Stern ausgezeichnet. 

Tipps für einen Besuch im Hawker Center

Im Gewusel der Center ist strategisches Vorgehen hilfreich. Es ist üblich, sich zunächst einen Platz zu suchen und diesen mit einem Gegenstand, etwa einer Papierserviette, zu reservieren (in Singapur gibt es dafür den festen Begriff „chope“). Meist freuen sich Besucher:innen über weitere Gäste am Tisch, dennoch ist eine vorherige Nachfrage höflich. An den meisten Ständen gilt Selbstbedienung, wenn die Zubereitung länger dauert, sollten Kunden bei der Bestellung ihre Tischnummer angeben. Auf die Qualität der Speisen und Küchen lässt sich nicht nur aus langen Schlangen schließen, ein offizielles Bewertungssystem bietet zusätzliche Orientierung. Das Geschirr muss in der Regel nicht selbst abgeräumt werden. 

Shophouses: Die Regenbogen-Häuser von Katong

Bunte Fassaden der Shophouses in Singapur © Kate Branch/Unsplash
Kulturelles Erbe: Die Shophouses von Singapur

Schnelles Wachstum und Platzmangel haben die vertikale Bauweise von Singapur begünstigt. Aus dem Zentrum wachsen Wolkenkratzer wie das Tanjong Pagar Center bis zu 290 Meter in die Höhe. Doch wenige Kilometer weiter nordöstlich reiht sich im Viertel Katong ein architektonisches Schmuckstück an das nächste. Die wohl schönste Straße ist die Joo Ciat Road, in der die malerischen „Shophouses“ von Singapur in allen erdenklichen Farben strahlen: Zuckerwatte-Pink, Grashüpfergrün oder rot wie der typische Cocktail „Singapore Sling“. Aufwendige Schnitzereien, Fensterrahmen und Ornamente zieren die Fassaden der traditionellen Häuser, die auf die Kultur der Peranakan zurückgehen. 

Ihre Geschichte begann bereits vor Jahrhunderten mit dem Zusammentreffen chinesischer Arbeiter:innen und Bewohner:innen der malaysischen Halbinsel. Eine große Einwanderungswelle im 19. Jahrhundert stärkte ihren Zusammenhalt weiter. Die Küche der Peranakan können Besucher zum Beispiel im „Old Bibik’s“ oder im „Guan Hoe Soon“ probieren. Wie auch die Architektur vereinen die Rezepte Spezialitäten verschiedener Regionen. Über die Kultur der Peranakan informiert das „Intan Museum“, ein Haus bis unter die Decke gefüllt mit Kostbarkeiten und Kunstwerken.

Little India: Farbenfrohes Straßenleben

Bunte Tempel zieren das Viertel Little India in Singapur © Pascal Riben/Unsplash
Bunte Tempel zieren das Viertel Little India in Singapur

In der frühen Stadtplanung von Singapur sah der britische Kolonialist Stamford Raffles getrennte Viertel für die Bewohner:innen vor. So entstanden der „Colonial District“, „Chinatown“ und das indisch und tamilisch geprägte „Kamping Chulia“. Die Viertel platzten schnell aus allen Nähten, und so verschwanden die starren Grenzen mit der Zeit. Die Kultur ist bis heute geblieben: Entlang der Serangoon Road bereiten Straßenverkäufer:innen die typischen Fladenbrote Roti Prata zu und servieren duftende Currys dazu. Wer lieber in Ruhe Platz nehmen möchte, findet in den Restaurants „The Banana Leaf Apolo“ oder „Mustard“ traditionelle Gerichte. 

Die mit Blumen und Girlanden geschmückten Straßen führen zu einer besonderen Sehenswürdigkeit von Singapur: dem Sri Veeramakaliamman Tempel. Der prächtige hinduistische Tempel mit seinen unzähligen Statuen ist der Göttin Kali gewidmet. Sie steht für den Kampf gegen das Böse. Seit jeher finden die indischen Bewohner:innen Singapurs an diesem Ort Sicherheit und Hoffnung. Eindrucksvoll sind auch die Farben des Tan Teng Niah House, die auch am wolkenverhangenen Himmel noch strahlen. Ein chinesischer Händler widmete die 1900 erbaute und damals weniger bunte Villa seiner Frau.

Sentosa Island: Gigantischer Abenteuerspielplatz

Palmen an den Stränden von Sentosa Island © Will Truettner/Unsplash
Bunte Vergnügungsinsel: Sentosa Island

Der einstige britische Militärstützpunkt trägt heute den Beinamen „State of Fun“. In den 70er-Jahren gab die Regierung von Singapur den Ausbau des Gebiets in Auftrag, auch künftig soll Sentosa Island weiter wachsen. Schwer fällt die Wahl zwischen Aquarien- und Insektenwelten, Freizeit- und Wasserparks, Kinos und Skywalks. In künstlichen Anlagen können Besucher:innen surfen, klettern, bungeejumpen und sogar fliegen, sich als Pilot, Pirat oder Monsterjäger probieren. An den Stränden von Sentosa Island geht die Action weiter. Am Palawan Beach schwimmt eine Hüpfburgenlandschaft, eine Hängebrücke führt zum südlichsten Punkt des kontinentalen Asiens. Deutlich ruhiger geht es am Tanjong Beach zu. Tipp: Der Zugang zu den Stränden ist zwar kostenlos, für einen Aufenthalt am Wochenende ist aktuell eine Reservierung nötig. Generell ist es auf Sentosa Island unter der Woche deutlich ruhiger.

Anreise, Verkehr und Tipps für Singapur

Ein meterhoher Wasserfall im Changi Airport Singapur © Jansen Yang/Unpslash
Der meterhohe Wasserfall im Changi Airport Singapur

Wer aus der EU nach Singapur reist, benötigt für den Aufenthalt kein Visum. Dennoch sollten sich Reisende vorab über die aktuell geltenden Regelungen zur Einreise informieren. Über die aktuellen Vorkehrungen informiert „Visit Singapore“ online. Der zentrale Flughafen von Singapur ist der Changi Airport, von dem aus 400 weltweite Ziele angeflogen werden. Bereits am Flughafen gibt es eine Menge zu entdecken – etwa das „Jewel Changi“, ein zehnstöckiges Zentrum mit einem 40 Meter hohen Indoor-Wasserfall und tropischen Bäumen. 

Für die Fortbewegung innerhalb der Stadt empfehlen wir die bestens ausgebaute U-Bahn MRT. Einen Tourist-Pass gibt es ab 10 Singapur-Dollar (rund 6,50 Euro); mit ihm können auch die Busse der Stadt genutzt werden. Das tropische Klima in Singapur bringt der Stadt ganzjährig konstante Tagestemperaturen um 31 Grad. In den Wintermonaten müssen Reisende mit stärkeren Regenfällen rechnen, in den Monaten von März bis September ist es trockener. Wer unterwegs WLAN benötigt, sollte nach den Wireless@SG-Hotspots Ausschau halten, die an vielen belebten Orten eingerichtet sind. 

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