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Sehenswürdigkeiten

Sansibar: Die schönsten Orte der Inselgruppe

Ein Archipel wie gemalt: Sansibar ist für viele der Inbegriff des Paradieses. Endlose Strände, eine bunte Tierwelt und im Landesinneren wächst der fruchtbare Dschungel. Die schönsten Ziele der Inselgruppe.

Datum 02.02.2024

Postkartenstrände, fruchtbares Hinterland und ein intensiver Duft nach Gewürzen: Willkommen in Sansibar! Im Indischen Ozean gelegen, sind die Inseln vor Tansania ein absoluter Sehnsuchtsort.

Ob Riesenschildkröten, Colobus-Affen, Schmetterlinge oder Delfine: Die Artenvielfalt des Archipels ist gigantisch. Auch die Kulturgeschichte fasziniert Reisende: Auf Gewürzfarmen und zwischen Welterbestätten tauchen Sie ein in das facettenreiche Inselleben. Wir zeigen einige der schönsten Orte auf Sansibar

1

Stone Town in Sansibar-Stadt

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Stone Town ist der historische Kern von Sansibar-Stadt.

Ein Gewirr aus Gässchen, herunterhängenden Kabeln und herausgeputzten Koranschulen: Für die Straßen von Stone Town, dem historischen Kern der Inselhauptstadt Sansibar-Stadt, sollte man einen Tag einplanen – auch, weil man sich unter Garantie verläuft. Ob Stone Town seinen UNESCO-Welterbe-Status halten kann, ist immer mal wieder fraglich. Es bröckelt und bröselt einfach zu viel, es fehlt das Geld, die Häuser fachgerecht zu sanieren – die meisten davon hätten es bitter nötig. Sansibar-Schwärmer:innen nennen diesen Zustand „morbiden Charme“. 

Das gilt auch für das „Haus der Wunder“, ein Palast, der 1883 vom Sultan Sansibars erbaut wurde. Seinen Namen erhielt es, weil es das erste Gebäude südlich der Sahara war, das über Elektrizität und einen Aufzug verfügte. Der Palast ist mittlerweile leider verlassen und einsturzgefährdet. Dafür aber kann das ebenfalls von den Sultanen errichtete Alte Fort, später erst Gefängnis, dann Tennisklub und heute Ausrichtungsort verschiedener Veranstaltungen, kostenlos besichtigt werden. 

Darajani-Markt

Für Gewürzjäger:innen empfiehlt sich ein Besuch auf dem Darajani-Markt: Nelken, Pfeffer und Hibikusblüten sind hier günstiger als in den Souvenir-Shops. In den Gemüse- sowie Fleisch- und Fischabteilungen können Kulinarik-Fans typische ostafrikanischen Spezialitäten ergründen. Neben dem Markt liegt die Anglikanische Kathedrale, vor der ein in den Boden gehauenes Mahnmal daran erinnert, dass Sansibar einst als Afrikas größter Sklavenmarkt galt – der sich genau hier befand. 

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Jozani Forest

© Bryony Elena/Unsplash
Im Jozani Forest auf Sansibar fühlen sich die bedrohten Colobus-Affen heimisch.

Im Herzen der Hauptinsel Unguja iegt der 50 Quadratkilometer große Nationalpark Jozani Forest, ein saisonal überfluteter Mangrovenwald. Er ist die Heimat der bedrohten Roten Colobus-Affen, die sich gerne den Tourist:innen präsentieren – manchmal aber auch ihre Kameras klauen. Lange Zeit war diese seltene Spezies vor dem Aussterben bedroht, mittlerweile konnte sich ihr Bestand zumindest innerhalb des Schutzgebietes erholen. Außer den Affen lassen sich Buschschweine, Chamäleons und jede Menge Vögel beobachten. Der Forest kann im Rahmen einer Tour oder auch auf eigene Faust erkundet werden. Vom Besucherzentrum aus führen die Wanderwege und Stege durch den Wald. 

3

Sansibars Strände

© Olga Budko/Unsplash
Strände wie im Paradies: Die Küstenlandschaft von Sansibar ist einmalig.

Sanfte Pastelltöne, strahlend weißer Sand, bunte Muscheln und leises Wellenrauschen: Die Strände von Sansibar sind paradiesisch – keine Frage! Zu den schönsten Stränden der Welt gehören die Sandbänke von Nungwi, Kendwa und Paje. Noch sind die sandigen Oasen weitestgehend unbebaut. 

Statt in Hotelburgen aus Beton nächtigen Urlauber:innen in Beach Resorts mit Strohdächern, Boutique-Hotels und Ferienhäusern am Strand. Wer will, kann sich mit Taucherbrille, Flossen und Schnorchel auf die Suche nach Schildkröten und Fischen begeben. Oder das Archipel vom Boot aus erkunden. Ebenfalls traumhaft sind der Bwejuu Beach und der Kizimkazi Beach.

4

The Rock

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Einmaliges Ausflugsziel: Das Restaurant „The Rock“ auf Sansibar.

Wer hier essen will, muss bei Flut entweder schwimmern oder mit dem Boot übersetzen: „The Rock“ liegt, wie der Name schon sagt, auf einem kleinen Felsen im Indischen Ozean und bietet Platz für maximal 20 Besucher:innen. Betrieben wird das Lokal von Einheimischen, die neben Meeresfrüchten auch Ravioli und Kokusnuss-Tiramisu servieren. Bei der zwingend nötigen Reservierung kümmert sich das Team gern auch um An- und Abreise zum Mittag- und Abendessen. 

5

Die Gewürze von Sansibar entdecken

© Mathias Katz/Unsplash
Sansibar ist für eine große Vielfalt an Gewürzen bekannt.

Wegen der großen Gewürzplantagen im Inselinneren wird Sansibar auch „Spice Island“ genannt. Vanille, Kardamom, Nelke, Koriander und vieles mehr kommt von dort. Eine gute Auswahl bietet der Darajani-Markt in Stone Town. Wer kleine Farmbetriebe unterstützen möchte, wird in der „1001 Organic Spicery“ oder der „Jambo Spice Farm“ fündig. Sie können auch eine der Gewürzfarmen besuchen, Ausflüge bietet etwa „Colors of Zanzibar“ an. Wie Sie die Gewürze einsetzen, erfahren Sie von Rose Mosha vom Essque Zalu Hotel, die in ihrem „Mosha Cookery Studio“ Kochkurse anbietet. 

6

Changuu Island

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Wer die Augen offenhält, kann auf Changuu Island Schildkröten beobachten.

Kulturell und historisch interessant ist das kleine Eiland Changuu. Auf der Insel finden sich eindrückliche Spuren der Geschichte von Sansibar. Ende des 19. Jahrhunderts wurden hier unter der Herrschaft der Sultane Sklav:innen gefangen gehalten, bis sie schließlich auf dem Markt von Stone Town weiterverkauft wurden. 

1891 erwarb der damalige britische Premierminister die Insel und errichtete dort ein Gefängnis. Seinen Zweck erfüllte das Gebäude nie, stattdessen wurde wenig später eine Quarantäne-Station errichtet. Dennoch trägt Changuu bis heute den Beinamen Prison Island. Die Ruinen der Anlage können Besucher:innen heute besichtigen. 

Ein weiteres Highlight der Insel sind die teils mehr als 100 Jahre alten Riesenschildkröten. Sie stehen hier unter besonderem Schutz und können im „Tortoise Sanctuary“ besucht werden. Von Stone Town dauert die Bootsfahrt nach Changuu Island rund 30 Minuten. 

7

Chapwani Island

Sansibar ist nicht nur Sansibar – es gibt auch viele kleine Inseln rundherum. Die größte ist das abgeschiedene Pemba im Norden, aber ebenfalls interessant ist Chapwani. Sie wird auch „Insel der Gräber“ genannt. Denn auf Chapwani befindet sich ein Friedhof der Britischen Navy, die dort ihre auf Sansibar verstorbenen Matrosen beerdigte. Wer es nicht ganz so düster mag, setzt sich ins Restaurant am Strand oder sichtet mit Glück einen Sansibar-Ducker, eine Mini-Antilope, die auf Chapwani zu Hause ist.

Informationen zu Sansibar

Einreise

Für die Einreise benötigen deutsche Reisende einen Reisepass, der bis sechs Monate nach Aufenthalt gültig ist. Zudem müssen Besucher:innen im Vorfeld ein Visum für Tansania beantragen. Das Touristvisa gilt für einen Aufenthalt von maximal 90 Tagen bei einmaliger Einreise. Die Bearbeitung benötigt in der Regel 14 bis 28 Tage. Bei der Ein- und/oder Ausreise über den Flughafen Daressalam sind Reisende verpflichtet, ihre Fingerabdrücke und ein Foto zu hinterlegen. 

Anreise: Wie lang dauert der Flug nach Sansibar?

Sansibar hat einen eigenen Flughafen, an dem internationale und nationale Flüge starten und landen. Ein Flug von Deutschland aus dauert rund 11 Stunden, mit Zwischenstop in Tansania oder Kenia verlängert sich die Flugdauer entsprechend. 

Zwischen Daressalam und Sansibar-Stadt verkehren viele Fähren – zu empfehlen sind die „Azam Marine and Kilimanjaro Fast Ferries“, die mehrmals täglich fahren und Sitze in drei verschiedenen Klassen anbieten. Die Fahrt dauert rund zwei Stunden. Tickets unbedingt nur an den Schaltern des Terminals kaufen. Bei Sturm und Gewitter sollten Reisende auf eine Überfahrt verzichten.

Wann ist die beste Zeit auf Sansibar?

In Tansania sind Trocken- und Regenzeit besonders stark ausgeprägt. In den Küstenregionen und auf Sansibar kommt es zwischen März und Mai zu heftigen Regenfällen mit teils schweren Überflutungen. Die beste Reisezeit ist in den Sommermonaten von Juni bis Oktober. Dann ist es weitgehend trocken mit Temperaturen um die 26 Grad. Ebenfalls wichtig: Das Land befindet sich in einer seismisch aktiven Zone. Von Zeit zu Zeit kann es daher zu Erdbeben und vulkanischen Aktivitäten kommen. 

Sicherheitshinweise für Tansania

Das Auswärtige Amt informiert über die Gefahr durch Terrorismus in Tansania. In allen Regionen des Landes, besonders in der Hauptstadt, besteht ein Risiko für Anschläge. Vulnerable Orte wie Sehenswürdigkeiten, Regierungs- und Verwaltungsgebäude und Märkte sind demnach besonders gefährdet. Weitere Informationen über die aktuelle Lage und Sicherheitshinweise finden Sie auf der Webseite des Auswärtigen Amtes.

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