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Städtetrip

Urlaub unter Orangen: Sehenswertes in Valencia

Palmen, Feigen und überall Orangenbäume: Wer durch Valencia spaziert, entdeckt neben den Sehenswürdigkeiten himmlische Oasen, in denen es blüht und duftet.

Die Mittelmeerstadt in der gleichnamigen autonomen Region lebt seit Jahrhunderten eigene Kultur und Geschichte. Ihre spannende Historie erzählen die Sehenswürdigkeiten von Valencia

Abseits der gut besuchten Hot Spots finden sich Orte der Ruhe: zum Beispiel unter den 170 Jahre alten Feigenbäumen in den „Jardins de la Glorieta“ oder auf den Orangen-Wiesen im Turia-Park. Essen sollte man die verlockenden Früchte, die in der Stadt wachsen, aber nicht. Stattdessen gibt es frische Exemplare und ihren köstlichen Saft auf einem der vielen schönen Märkte. Entdecken Sie mit uns die schönsten Orte in der Hauptstadt der Orangen!

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Mercat Central: Beeindruckende Kuppel

Die Kuppel des Mercat Central in Valencia © Monica Gumm

In der prächtigen Kulisse der Jugendstilhalle tauchen Besucher:innen ein in die duftende Welt der Schinken-, Fisch- und Gewürzhändler:innen im Mercat Central. Von 1914 bis 1928 erbaut, finden sich im Inneren Materialen wie Holz und Metall, aber auch kunstvolle Fliesen und Glasfenster. Automatisch richtet sich der Blick zur Decke, wo sich eine imposante Kuppel über dem geschäftigen Treiben spannt. Gegen späten Vormittag wird es voll rund um die Stände, die beste Besuchszeit ist gleich morgens um halb acht. Wer den Geschmack der Stadt probieren will, bestellt sich die süßen Teigspezialitäten Buñuelos und einen frisch gepressten Orangensaft. Weitere Tipps für Cafés und Restaurants in Valencia entdecken Sie hier.

Kathedrale von Valencia: Die Suche nach dem Heilige Gral

Blick auf die Kathedrale von Valencia © Monica Gumm

Das Wahrzeichen von Valencia beherbergt eine außerordentliche Reliquie. In der Seitenkapelle thront kein Geringerer als der Heilige Gral in einem goldenen Schrein. Aus ihm soll Jesu einst beim letzten Abendmahl getrunken haben. Wer an der Echtheit des Achat-Kelches zweifelt, kann die vermeintliche Sensation außer acht lassen und sich dem Rest der eindrucksvollen Kathedrale widmen, die zahlreiche historische Einflüsse und Baustile vereint. Über 207 Stufen erreichen Besucher die Plattform des Miguelete-Turms – für die Aussicht über Valencia lohnt jede einzelne. Zur Mittagsstunde herrscht hier oben ohrenbetäubender Krach. Dann setzen die 14 Glocken zum Geläut an. 

Lonja de la Seda: Welterbe Seidenbörse

Die Lonja de la Seda, Seidenbörse von Valencia © Monica Gumm

Lonja de la Seda – ein Ort, dessen Name bereits klingt wie Musik. Aufmerksame Beobachter:innen entdecken an der Fassade Wasserspeier und Steinfiguren. Das Herz des UNESCO-Welterbes im Zentrum von Valencia bildet die sakrale Vertragshalle mit ihren spiralförmigen Säulen und dem steinernen Sterngewölbe. Im 16. Jahrhundert herrschte hier Hochbetrieb, als Seiden- und Ölhändler, Reeder und andere Kaufleute ihre Geschäfte abschlossen. Heute laden schattige Plätze im Orangenhof zu einer Pause unter den blühenden Bäumen ein. Architekt Pere Compte hat noch weitere Paläste in der Gegend zu verantworten und gilt als Maestro der valencianischen Gotik. Auch am Ausbau der Kathedrale war er beteiligt.

El Carmen: Straßenkunst an allen Ecken

Bunte Straßen im Barrio del Carmen in Valencia © Monica Gumm

Ein Teil der belebten Altstadt von Valencia ist das Barrio del Carmen. Vom kreisrunden Plaza Redona aus läuft es sich herrlich durch das Viertel, vorbei an den bunten Geschäften, Boutiquen und Bars. Die schmalen Straßenzüge sind gespickt mit kleinen Plätzen und charmanten Cafés, die ihre Stühle nach der spanischen Sonne ausrichten. Wer die Augen offen hält, kann viel kreative Street-Art entdecken. Kunst und Kultur finden aber auch in Innenräumen statt – das Institut Valencià d’Art Modern (IVAM) und das Centre del Carme Cultura Contemporánea (CCCC) zeigen zeitgenössische Werke, Tanz-Performances und moderne Ausstellungen.

Torres de Serranos: Das Tor zur Stadt

Ein Turm der Torres de Serranos in Valencia © Monica Gumm

Einst bildeten die Verteidigungstürme einen wichtigen Zugang zur Stadt, der allen Reisenden ihre Machtposition demonstrieren sollte. Die angrenzenden Mauern fielen, und die Torres de Serranos blieben. Heute eröffnet sich von ihrer Spitze aus ein fantastischer Blick auf die valencianischen Dächer. Viele Geschichten umweben die gotischen Bauwerke. So sollen während des spanischen Bürgerkrieges Kunstwerke aus dem Prado in Madrid in den Türmen versteckt worden sein. An ihren Füßen eröffnet der Bürgermeister alljährlich das Fest der Fallas.

Turia-Park: Ein Riese im Flussbett

Menschen sitzen unter Palmen im Turia Park von Valencia © Tim Langlotz

Bei einer großen Flut im Jahr 1957 trat der Fluss Turia über die Ufer und überschwemmte weite Teile der Stadt. Sein Bett wurde daraufhin aus dem Zentrum verbannt und umgeleitet. Heute grünt es entlang des ehemaligen Verlaufs. Entstanden ist ein neun Kilometer langer Stadtpark, in dem die Valencianer:innen Erholung und Entspannung finden – inklusive Spielplätzen, Picknickwiesen, Wasserflächen, Fahrrad- und Joggingstrecken. Die 18 Brücken im Park laden zu einer Zeitreise ein; die älteste von ihnen stammt aus dem 15. Jahrhundert (Puente de la Trinidad). Zu einer anderen Reise lädt der „Gulliver Park“ ein. Auf diesem Spielplatz können sich Klein und Groß auf einer riesigen Nachbildung der Romanfigur austoben. 

Ciudad de las Artes y las Ciencias: Feuerwerk der Architektur

Die besondere Architektur der Ciudad de las Artes y las Ciencias in Valenica © Monica Gumm

Am Ende des Turia-Parks eröffnet sich eine futuristische Welt. In den 1990er-Jahren begann der spanischen Stararchitekt Santiago Calatrava mit der Planung des Areals, das die Valencia noch attraktiver machen sollte. Entstanden ist eine extraterrestrisch anmutende Landschaft inmitten mehrerer Pools. Gebäude, die aussehen wie Skelette, Aliens und Raumstationen beherbergen ein Kino, ein Opernhaus und Museen. Hier befindet sich zudem Europas größtes Aquarium, das „L’Oceanogràfic“, mit rund 45.000 Meeresbewohnern. Der 1,3-Milliarden-Euro-Komplex ist in Valencia nicht unumstritten. Wegen Baumängeln und hoher Wartungskosten wurden einzelne Attraktionen in der Vergangenheit immer wieder vorübergehend geschlossen. Dennoch ist die imposante „Ciudad de las Artes y las Ciencias“ einen Besuch wert und kann mit geführten Touren kombiniert werden.

Poblados Marítimos: Das Mittelmeer im Blick

Cafés und Restaurants im einstigen Fischerdorf El Cabanyal © Monica Gumm

Nur rund fünf Kilometer vom Zentrum entfernt beginnt das Mittelmeer. Die ehemaligen Bauern- und Fischerdörfer am breiten Sandstrand Valencias sind ein Erlebnis. Lange waren sie unabhängig von der Stadt, haben ihre eigene, patchworkartige Architektur und ihren ganz individuellen Charakter. Gegen den Abriss Hunderter historischer Häuser in El Cabanyal, dem bekanntesten Teil, haben sich die Bewohner:innen erfolgreich gewehrt. Angrenzend liegen die Strände Las Arenas und Malvarrosa Beach, in denen trotz Andrangs immer ein Plätzchen zu finden ist. An der Promenade kann man mit Blick auf das Meer herrlich valencianische Paella essen.

Sehenswürdigkeiten in Valencia: Reisezeit und weitere Informationen

Blick auf das Panorama von Valencia am Abend © Monica Gumm

Das mediterrane Klima schenkt der Stadt ganzjährig angenehme Temperaturen. Besonders schön ist es in den Frühlingsmonaten zwischen März und Anfang Juni, wenn die Stadt bei 20 bis 25 Grad an allen Ecken blüht. 

Wer den Städtetrip mit Badeurlaub verbinden möchte, sollte von Juli bis September vorbeikommen. Ein besonderes Highlight ist das Fallas-Fest, ein dreiwöchiges Spektakel, das Ende Februar beginnt. Das Zentrum lässt sich bestens zu Fuß erkunden. Wen es in die Parks oder an den Strand zieht, kann sich unkompliziert ein Fahrrad leihen. Hier entdecken Sie zudem die besten Hotels in Valencia.

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