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Vielseitige Stadt am Öresund: Willkommen in Malmö

Kopfsteingepflasterte Gassen, charmante Kanäle, die durch die Stadt führen, und ein gemütliches, idyllisches Ambiente: Willkommen in Malmö, der hübschen Stadt am Öresund.

Datum 13.03.2023

Die südschwedische Stadt Malmö wird im Gegensatz zur dänischen Hauptstadt am anderen Ende der Öresundbrücke oft unterschätzt. Dabei hat Malmö vieles zu bieten: von süßen Cafés und Restaurants über spannende Museen und architektonische Juwele bis hin zum Hafenviertel Västra Hamnen, das vor Innovation sprudelt. Malmö vereint Tradition und Moderne, Gemütlichkeit und neue Trends. Kommen Sie mit auf einen Rundgang durch die drittgrößte Stadt in Schweden

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Malmö am Öresund: Jung gebliebene Stadt mit Tradition

Malmö wird oft nur als Ergänzung zur Kopenhagen-Reise wahrgenommen, da beide Städte nicht weit voneinander entfernt am Öresund liegen. Dabei hat Malmö viel mehr zu bieten als ihr Ruf verspricht und ist auch ein geeignetes Reiseziel für mehrere Tage. Schwedens drittgrößte Stadt mit ihren gut 300.000 Einwohner:innen ist zwar traditionell eine klassische Arbeiterstadt, gleichzeitig aber auch sehr jung. Die Hälfte der Menschen, die dort leben, ist unter 35 Jahre alt.

Malmö hat sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten ein Upgrade verpasst. Doch vor den modernen Sehenswürdigkeiten, die heute das Stadtbild prägen, steht erstmal eine dicke Portion Geschichte an, die sich im Zentrum Malmös geradezu aufdrängt.

Um den großen Marktplatz Stortorget aus dem 15. Jahrhundert samt Rathaus und dem benachbarten kleinen Marktplatz Lilla Torg liegen jede Menge kopfsteingepflasterte Gassen voller Restaurants und Cafés, aber auch alte Wohnstraßen, die Malmö heimelig wirken lassen – und ein bisschen dänisch. Aus gutem Grund: Bis 1658 gehörte auch diese Seite des Öresunds zu Dänemark. Sie wurde nach dem dänisch-schwedischen Krieg im Vertrag von Roskilde Schweden zugeschlagen.

Die etwas andere Sehenswürdigkeit: Das Disgusting Food Museum in Malmö

Allerdings sind auch im Zentrum nicht alle Attraktionen zwingend historisch: Für eine ganz andere, vielsinnige Erlebniswelt geht es ins Disgusting Food Museum, also das Museum für ekliges Essen. Und der Name ist absolut zutreffend: Vom Schlangenschnaps bis zu giftigen Nüssen und tödlichen Pilzen, die irgendwo auf der Welt doch mit viel Aufwand essbar gemacht werden, bis zum Kugelfisch ist alles dabei, was den meisten Menschen den Magen umdreht.

Allerdings: Immer wieder sind hier auch ein paar Sachen dabei, die man selbst eigentlich ganz okay findet. Wer denkt schon daran, dass Eierlikör, Sauerkrautsaft, Mettbrötchen oder Wackelpudding jenseits von Deutschland als geschmacklich zweifelhaft durchgehen könnten?

Altes Hafenviertel Västra Hamnen: Malmö goes Öko

Västra Hamnen, ehemaliges Hafenviertel in Malmö, von oben © IMAGO/Westend61
Das ehemalige Hafenviertel Västra Hamnen steht mehr als jeder andere Ort in Malmö für Innovation und Moderne.

Wer das neue Malmö entdecken will, muss nach Norden gehen, ins ehemalige Hafenviertel Västra Hamnen. Einst produzierte Saab hier Autos, baute die Kockums-Werft Schiffe. Dann kam die große Krise der 1980er Jahre und das Areal verfiel. 2001 entschloss sich die Stadt, das Gebiet wiederzubeleben. Seither entstehen auf der ehemaligen Industriebrache moderne Niedrigenergiehäuser, Parks und andere ökologische Projekte.

Weithin sichtbar ist der Turning Torso des spanischen Architekten Santiago Calatrava, der sich hier Richtung Himmel schraubt. Ihn von der Ferne zu sehen, reicht völlig aus: der 190 Meter hohe und verdrehte Turm - übrigens das höchste Gebäude Skandinaviens - wurde nicht als schickes Bürogebäude, sondern als gemischtes Wohnhaus konzipiert. Daher kann es nicht besichtigt werden. Im Turning Torso - wie überall in Västra Hamnen - basiert die Energieversorgung komplett auf Wind- und Sonnenenergie sowie Biogas, das bei der Abfallverarbeitung entsteht.

Besonders schön lässt sich dieses Viertel, das im ständigen Umbruch ist, vom Wasser aus entdecken: Ab dem Hauptbahnhof der Stadt starten Kanalbootstouren, die nicht nur entlang der großen Sehenswürdigkeiten führen, sondern auch kreuz und quer durch das alte Hafenviertel. Sie erlauben dabei Einblicke in Ecken, in denen die Transformation in vollem Gange ist. Ein beliebter Anbieter der Kanalbootstouren ist zum Beispiel „Stromma“.

Auf in die kalten Fluten: Kallbadhus in Malmö

Kallbadhus in Malmö, am Ribersborgsstranden © IMAGO/Panthermedia
Der Ribersborgsstranden in Malmö ist nicht nur wunderschön zum Spazieren, sondern beherbergt auch das Kallbadhus.

Falls die Zeit ausreicht, lohnt auch der Spaziergang über die Strandpromenade zum nahe gelegenen Ribersborgsstranden – nicht nur der Meeresatmosphäre wegen. Hier liegt eine der schönsten Sehenswürdigkeiten Malmös: das hölzerne Kallbadhus.

1898 erbaut, ragt es seither auf Stegen weit ins Meer hinaus und macht seinem Namen Ehre, denn im „Kaltbadehaus“ kann man genau das tun: sich das ganze Jahr über in historischem Ambiente in die kalten Fluten werfen. Vorher heizt man sich natürlich in einer der Saunen mit Panoramablick auf. 

Von Malmö nach Kopenhagen: Tipps für den Besuch

Vom kalten Bad gestärkt, wird es Zeit für die kurze Reise über den Öresund nach Dänemark. Wer sie am späten Nachmittag antritt, wird mit ein bisschen Glück nicht nur mit einem roten Sonnenuntergang über dem Wasser belohnt, sondern kann sich in Kopenhagen gleich ins Getümmel stürzen: Direkt hinter dem Hauptbahnhof wartet mit dem Tivoli ein einmaliger Themenpark.

1843 eröffnet, ist er einer der ältesten noch bestehenden Freizeitparks Europas. Eine quirlige Mischung aus Gartenausstellung, Restaurantmeile, Kirmes-Kakophonie und Juxplatz samt Achterbahnen, die über den Köpfen der Besucher:innen ihre Pirouetten drehen. Ende März startet hier wieder die Saison.

Rundetårn und Amager Strand: Weitere Highlights in Kopenhagen

Sehenswert ist auch der Teil der Kopenhagener Altstadt, dessen höchstes Bauwerk unbedingt auf jeder Sehenswert-Liste stehen sollte: Der Rundetårn (runder Turm) ist nicht nur wegen seines genialen Ausblicks beliebt.

Den Charme des Turms aus dem Jahr 1642 entdecken Besucher:innen erst im Inneren. Wie eine Straße windet sich der Aufgang nach oben, ganz ohne Stufen. Denn hier war das Observatorium des Astronomen Ole Rømer untergebracht. Ende des 16. Jahrhunderts wurden die Instrumente und schweren Bücher per Pferdewagen den Turm hinauf gebracht.

Eine weitere Sehenswürdigkeit sollte man noch einplanen, und zwar auf dem Weg zum Flughafen Kastrup. Da geht es in südlicher Richtung raus aus der Stadt. Mit einem Mal zeigt sich Kopenhagen von der Urlaubsseite mit viel Meer, Strand und Sonne. Also heißt es, wenn es die Zeit vor dem Abflug zulässt: Zwei U-Bahn-Stationen eher raus und ab zum Amager Strand. Sei es für einen Spaziergang oder nur für ein paar Minuten auf dem Steg, die Füße im Wasser – und den Blick auf den Öresund gerichtet.

Weitere Sehenswürdigkeiten in Kopenhagen finden Sie hier.

Wie kommt man am besten von Kopenhagen nach Malmö?

Öresundbrücke zwischen Kopenhagen und Malmö, Sonnenuntergang © IMAGO/Panthermedia
Die Öresundbrücke, die Malmö mit Kopenhagen verbindet, ist schon eine Sehenswürdigkeit für sich.

Viele Tourist:innen besuchen auch zuerst Kopenhagen und ziehen dann weiter nach Malmö. Einfacher könnte die Weiterreise jedenfalls nicht sein: Vom Kopenhagener Hauptbahnhof rauscht der Expresszug via dem Flughafen Kastrup über die knapp acht Kilometer lange Öresund-Brücke in durchschnittlich 40 Minuten auf die schwedische Seite nach Malmö. Normalerweise fahren pro Tag fast 90 Züge. Preise für die einfache Fahrt beginnen, je nach Fahrtantritt, ab umgerechnet zwölf Euro. 

 - Francoise Hauser, dpa

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