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Städtereisen

Die 10 wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Stockholm

Kreative Viertel, eindrucksvolle Architektur und grüne Oasen mitten in der Stadt: Wir stellen zehn besonders spannende Sehenswürdigkeiten in Stockholm vor.

Text Milena Härich
Datum 30.08.2024

Von Westen fließt der See Mälaren in die schwedische Landeshauptstadt, nicht weit entfernt finden sich Ausläufer der Ostsee. Mittendrin: Stockholms Viertel, die teils auf eigenen Inseln liegen und alle ihren eigenen Charakter pflegen. Am bekanntesten sind das Quartier Södermalm und die Gamla Stan, die historische Altstadt Stockholms. Doch auch abseits dieser Hotspots hält die Hauptstadt zahlreiche Highlights für Reisende bereit, etwa das Königliche Schloss. Wer durch Stockholm schlendert, begegnet stets einem einzigartigen Mix aus Natur und Urbanität, aus Parks und Design-Hotspots. Hier finden sich Museen und Schlösser mit Blick aufs Wasser, dort eine ehemalige Gefängnisinsel, die heute vor allem als grüne und überwiegend naturbelassene Oase dient.

Welche Sehenswürdigkeiten Sie in der so vielfältigen Stadt keinesfalls verpassen sollten, verraten wir im Folgenden.

1

Gamla Stan

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Der Stortorget, der historische Marktplatz Stockholms, wird geprägt von bunten Häusern.

Wer Schwedisch spricht, wird es direkt verstehen: Auf Deutsch heißt „Gamla Stan” nämlich „Altstadt”. Der historische Stadtkern von Stockholm liegt auf der Insel Stadsholmen und wird umgeben vom Mälarsee und der Ostsee. Die Ursprünge der Gamla Stan reichen bis ins 13. Jahrhundert zurück, Stockholms Altstadt gilt bis heute als eine der besterhaltenen in ganz Europa

Geprägt wird die Gamla Stan von malerischen Gassen mit Kopfsteinpflaster, Cafés und Bistros sowie zahlreichen bunten Häusern aus dem Mittelalter. Besonders imposant ist der Stortorget, der mittelalterliche Marktplatz der Stadt: Ihn rahmen eben jene bunten Häuschen in den unterschiedlichsten Farben. Nicht zuletzt wegen dieser perfekten Kulisse findet seit Jahrhunderten der berühmteste Weihnachtsmarkt von Stockholm hier statt. Außerdem ist dieser zentrale Platz in der Altstadt ein beliebter Ausgangspunkt für Führungen durch die Stadt.

In der Gamla Stan finden sich schon einige wichtige Sehenswürdigkeiten der Stadt: die Nikolaikirche zum Beispiel, aber auch das Nobelpreismuseum. Auch das Kungliga Slottet, das häufig auch als Stockholmer Schloss betitelt wird, liegt nicht weit vom Altstadtkern entfernt. 

2

Stockholmer Schloss

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Das Stockholmer Schloss ist die offizielle Residenz des schwedischen Königspaars und kann besichtigt werden.

Das Stockholmer – oder Königliche – Schloss ist die offizielle Residenz des Königspaars, Carl XVI. Gustaf und Silvia von Schweden. In dem imposanten Gebäude finden außerdem regelmäßig Staatsbankette oder Ereignisse wie Hochzeitsfeiern der Adelsfamilie statt. Nachdem die Burg Tre Kronor, die an eben jener Stelle stand, einem Brand zum Opfer fiel, wurde zwischen 1697 und 1754 das heutige Schloss im Barockstil erbaut. Federführender Architekt war Nicodemus Tessin der Jüngere.

Das Stockholmer Schloss zählt mit seinen insgesamt rund 600 Räumen zu den größten Schlossanlagen in Europa. Viele Zimmer können besichtigt werden, zum Beispiel die sogenannten Prunkräume und das Schatzkammer-Museum. Jeden Tag versammeln sich außerdem etliche Tourist:innen vor dem Schloss, um die Wachablösung der königlichen Garde zu bewundern. 

3

Östermalms Saluhall

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Die Markthalle in Stockholm wurde um moderne Details ergänzt, vermittelt aber immer noch den Flair aus dem 19. Jahrhundert.

Ein Paradies für Foodies: Diese Markthalle im Stadtviertel Östermalm bietet alles, was der Gaumen begehrt. Isak Gustaf Clason und Kasper Salin entwarfen die neugotische Markthalle im 19. Jahrhundert, 1888 folgte die offizielle Eröffnung. Von außen ist der Food Hotspot in rotem Backstein verkleidet, innen ergänzen mittlerweile moderne Details die verschnörkelten und hölzernen Verkaufsstände. Das Flair des späten 19. Jahrhunderts lässt sich aber noch immer bestens aufsaugen.

Wie in jeder guten Markthalle finden Gäste in der Saluhall hochwertige Meeresfrüchte, Fisch und Fleisch, saisonales Gemüse, köstliches Brot, diverse Käsesorten und vieles mehr – und zwar von montags bis samstags. Viele Verkäufer:innen sind schon seit Jahrzehnten hier tätig, ihr Familienbetrieb wird von Generation zu Generation weitergegeben. Östermalms Saluhall beherbergt darüber hinaus verschiedene Cafés und Restaurants.

4

Die Museumsinsel Djurgården

© IMAGO/Pond5 Images
Hier zu sehen: das Nordische Museum auf der Insel Djurgården.

Die Stockholmer:innen würden dieses Eiland wahrscheinlich nicht zwingend als Museumsinsel bezeichnen. Schließlich kann und bietet Djurgården so viel mehr. Bei Reisenden hat sich der Titel jedoch etabliert, denn wer vor allem kulturelle Hotspots in Stockholm aufsucht, der wird früher oder später – und sicherlich mehrfach – hier landen. Neben dem international bekannten Freilichtmuseum Skansen beherbergt die Insel Djurgården beispielsweise das Vasa-Museum, das sich dem gesunkenen gleichnamigen Kriegsschiff widmet. Oder das ABBA-Museum – klar, wo sonst sollte es sonst sein, wenn nicht in Stockholm? Schließlich legten Agnetha, Björn, Benny und Anni-Frid hier den Grundstein ihrer Karriere. Erwähnenswert ist außerdem das Nordische Museum, dessen Besucher:innen tief in die Kulturgeschichte Schwedens eintauchen können. 

Neben all diesen kulturellen Highlights bietet Djurgården mit einer Fläche von rund 279 Hektar enorm viele Grünflächen und damit Naherholungsziele inmitten der Stadt. Über einen weiten Teil der Insel erstreckt sich der Kungliga Djurgården, der Königliche Nationalstadtpark, der sich wunderbar für Spaziergänge anbietet. Inmitten des Parks steht Rosendals Slott, von jeher ein Zufluchtsort der schwedischen Königsfamilie, wenn es inmitten der Stadt zu trubelig wurde. Derzeit ist Schloss Rosendal für Besucher:innen geschlossen. Voraussichtlich öffnet es 2025 wieder seine Pforten.

5

Stockholms stadshus

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Sage und schreibe 18 Millionen Mosaiksteine wurden für den Goldenen Saal im Stockholmer Rathaus genutzt.

In diesem roten Backsteingebäude sitzt heute die Stadtregierung von Stockholm. Erbaut wurde das Rathaus auf der Insel Kungsholmen zwischen 1911 und 1923; Ragnar Östberg hatte es zuvor im Stil der schwedischen Romantik entworfen. Besonders imposant ist der 106 Meter hohe Turm, der auch als Aussichtsplattform dient und einen phänomenalen Blick auf die Bucht Riddarfjärden und die umliegenden städtischen Inseln gewährt. Jedes Jahr findet in den Blå Hallen, dem Hauptraum des Stadshus, das Nobelpreis-Bankett statt. Auch andere große Veranstaltungen werden hier abgehalten. 

Noch eindrucksvoller ist der Gyllene Salen, der Goldene Saal. Er ist mit sage und schreibe 18 Millionen Mosaiksteinen verziert und mutet an wie ein Palast. Der schwedische Künstler Einar Forseth war damals für die prunkvolle Inszenierung verantwortlich. Hier wird jedes Jahr nach Bekanntgabe der Nobelpreisgewinner:innen ausgiebig getanzt und gefeiert. Das Rathaus ist außerdem mit zahlreichen Verzierungen, weiteren Kunstwerken und Skulpturen ausgestattet. Es finden täglich Führungen in unterschiedlichen Sprachen statt.

6

Kungsträdgården

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Der Kungsträdgården ist zu jeder Jahreszeit und beliebter Naherholungsort in Stockholm.

Der „Königliche Garten”, wie „Kungsträdgården” übersetzt bedeutet, hat heute nicht mehr viel mit der Königsfamilie zu tun. Doch seine Ursprünge reichen bis ins 15. Jahrhundert zurück, und einst war die Parkanlage Teil des Königlichen Schlosses. Den Namen hat die sattgrüne Ruheoase in Stockholm beibehalten, mittlerweile gehört sie der Stadt. Zahlreiche heimische und internationale Pflanzenarten finden sich im Kungsträdgården, besonders beliebt ist er im Frühjahr. Dann blühen die japanischen Kirschbäume und bilden eine zauberhafte Allee aus Pastellrosa. 

Im Sommer dient der Garten häufig als Veranstaltungsort für kulturelle Events. Im Winter wird eine kostenlose Eislaufbahn im Kungsträdgården aufgebaut. Rund um die Grünanlage finden sich viele Cafés und Restaurants, aber auch beliebte Sehenswürdigkeiten Stockholms wie die Kirche St. Jakob und die Oper. 

7

Södermalm

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Ein besonders schöner Ort in Södermalm: die Bellmannstraße.

Södermalm ist der trendigste Stadtteil und befindet sich auf der gleichnamigen Insel südlich der Gamla Stan. Einst ein Arbeiterviertel, hat sich dieses Quartier in den letzten Jahrzehnten zum hippen Treffpunkt von Künstler:innen und Kreativen aller Art gemausert. Das führt auch dazu, dass Södermalm die bevölkerungsreichste Gegend von Stockholm ist. Neben der Tatsache, dass immer mehr Menschen hierher ziehen, schießen außerdem Cafés und Bars, extravagante Restaurants und hippe Boutiquen aus dem Boden. Insbesondere in SoFo (South of Folkungagatan), einem kleinen Viertel in Södermalm, ist das der Fall. Dort haben sich in den letzten Jahren auch viele Start-ups angesiedelt. Außerdem ist SoFo der beste Ort, um Vintage-Mode in Stockholm zu shoppen.

Neben modernen Gebäuden finden sich in Södermalm immer noch einige der ältesten Holzhäuser der Hauptstadt – es ist die perfekte Mischung aus Alt und Neu, aus Tradition und Moderne. Ebenfalls in Södermalm: das Museum Fotografiska, ein Haus der zeitgenössischen Fotografie mit außergewöhnlichen Dauer- und Sonderausstellungen. Und wer einfach nur spazieren und die Ruhe genießen möchte, wird im Park Tantolunden fündig. Bestimmte Spots wie der Spazierweg Monteliusvägen oder die Fjällgatan, Stockholms Balkon, bieten außerdem imposante Panoramablicke über Stockholm – perfekt, um den Abend ruhig ausklingen zu lassen.

Übrigens: Södermalm ist eine beliebte Filmkulisse. Dort wurden zum Beispiel große Teile von Stieg Larssons Millennium-Trilogie gedreht.

8

Riksdagshuset

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Die Brücke Riksbron führt zum Riksdagshuset (hier rechts der Brücke zu sehen).

In diesem neoklassizistischen Gebäude aus dem frühen 20. Jahrhundert sitzt das schwedische Parlament. Architekt Aron Johansson hat das heute so wichtige Riksdagshuset gestaltet. In den 1980er Jahren wurde es erweitert, um mehr Platz zu schaffen – insbesondere für den Plenarsaal, in dem Haushalt, Gesetzgebung und viele weitere politische Debatten diskutiert werden. Der Aufbau mit den großzügigen Fensterfronten zeugt von der Verbindung aus Tradition und Moderne und soll zugleich die Transparenz des schwedischen Einkammerparlaments symbolisieren.

Neben dem Plenarsaal ist insbesondere die Reichstagsbibliothek mit einer bemerkenswerten Sammlung an Dokumenten und Büchern erwähnenswert. Die Riksdagsterrassen bieten einen zauberhaften Ausblick. Regelmäßig finden Führungen durch die Räumlichkeiten des Riksdagshuset statt.

9

Insel Långholmen

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Långholmen ist heute eine sehr naturnahe, denkmalgeschützte Insel.

Unbedingt sehenswert ist auch diese Insel im Westen der Stadt. Schon bei einem Blick auf die Karte fällt auf: Dieser Teil Stockholms ist extrem grün. Auf rund 1,4 Kilometer Länge und 400 Meter Breite finden sich hier zahlreiche Gärten und Parks, Långholmen ist unter anderem für die reiche Flora bekannt. Dass das Eiland noch so naturbelassen ist, liegt mitunter daran, dass es einst eine Gefängnisinsel war – von den 1720er Jahren bis ins Jahr 1975. Durch die Funktion als Gefängnisinsel war Långholmen für Besucher:innen sehr lange kaum attraktiv, geradezu isoliert vom restlichen Stockholm. Das ist heute anders: Das Museum Långholmen klärt über die Geschichte und die Zusammenhänge der ehemaligen Gefangenen-Insel auf, das Långholmen Hotell ist in dem einstigen Kerker untergebracht. Die Zellen wurden zu komfortablen Zimmern umgestaltet. 

Die Insel ist heute denkmalgeschützt. Es gibt vor Ort einen Campingplatz, einen hübschen Strandabschnitt und viele schöne Spazierwege. Für ein Abendessen empfiehlt sich das Långholmens Wärdshus, wo typisch schwedische Küche serviert wird. So landet etwa gegrillter Regenbogenlachs mit Dillmayonnaise und gebratenen Mandelkartoffeln auf dem Teller, oder geräuchertes Wildbret mit Preiselbeeren und Pfifferlingen. Zum Nachtisch gibt’s Vanille-Joghurt-Eis mit Blaubeerkompott und Baiser.

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Stockholmer Schärengarten

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Im Stockholmer Schärengarten finden sich naturbelassene Küsten und typische schwedische Holzhäuser – Idylle pur.

Zugegeben, diese Sehenswürdigkeit gehört nicht ganz zu Stockholm. Der Schärengarten liegt aber nur rund 80 Kilometer östlich, und ist ein Ausflugsziel, das Sie bei einer Reise nicht missen sollten. Verschiedene Anbieter, zum Beispiel Waxholmsbolaget und Cinderellabåtarna, bringen Reisende ab Stockholm per Fähre zu den schönsten Inseln. Tatsächlich besteht der Stockholmer Schärengarten in der Ostsee aus rund 30.000 Eilanden, viele davon sind unbewohnt. Andere, beispielsweise Vaxholm oder Utö, sind nur von wenigen Menschen bewohnt und locken mit typisch schwedischer Postkartenidylle.

Wildromantische Sandstrände, zerklüftete Klippen und sattgrüne Wälder: All das findet sich auf den Schären vor Stockholm. Die Inselgruppe ist außerdem ein beliebtes Ziel bei Segler:innen, es finden sich etliche gut geschützte Buchten zum Ankern.

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