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Natur

Gesäuse in der Steiermark: Die besten Tipps

Tiefe Schluchten, hohe Berge und rauschende Flüsse bilden die einzigartige Kulisse des Nationalparks Gesäuse. Ein ideales Terrain also für Wanderungen und andere Outdoor-Aktivitäten. Und auch Kulturinteressierte kommen in der malerischen Gegend voll auf ihre Kosten. Unsere Tipps für das Gesäuse.

Text Burkhard Maria Zimmermann
Datum 07.05.2024

Im Gesäuse liegt nicht nur der Natur- und Geopark Steirische Eisenwurzen, sondern auch der Nationalpark Gesäuse, der einzige Nationalpark in der Steiermark – wer gern wandert, Ski fährt, im Kajak über die Wellen braust oder nie ohne sein Mountainbike in Urlaub fährt, der muss eigentlich nicht mehr wissen. 

Für ruhigere Tage gibt es das Benediktinerstift Admont mit der weltgrößten Klosterbibliothek, das Forstmuseum Silvanum und beeindruckende Bauwerke wie, Burg Strechau in Lassing, Burg Gallenstein in St. Gallen und Schloss Kassegg bei Großreifling. Wirtshäuser wie das Gasthaus „Der Kamper“ in Admont oder die „Wasserlochschenke“ in Palfau stehen für Genuss. Wir geben Tipps für einen Urlaub im Gesäuse.

Sehenswertes im Nationalpark Gesäuse

© Nationalpark Gesäuse/Stefan Leitner
Spielerisch die Natur erkunden: das Erlebniszentrum Weidendom im Gesäuse

Über eine Fläche von 11.000 Hektar erstreckt sich der Nationalpark Gesäuse – am leichtesten erschließt er sich über das Erlebniszentrum Weidendom, wo nicht nur Kinder viele spannende Informationen über die Pflanzen- und Tierwelt finden. Im Nationalpark liegt auch das Bergsteigerdorf Johnsbach, Startpunkt für Wanderungen in die Umgebung und Ort der Erholung nach den Touren; beim Kölblwirt im Ort ist noch niemand hungrig vom Tisch aufgestanden. 

Die Johnsbacher Almenrunde führt über Pfade mit wunderschönen Aussichten zu vier Almen, und der Natur- und Geopark Steirische Eisenwurzen bietet gleich mehrere Attraktionen: Hölzerne Treppen und Brücken führen in der Wasserlochklamm nah an die fünf tosenden Wasserfälle in der Schlucht, das Geodorf Gams erzählt mit Millionen Jahre alten Steinen und Fossilien nicht nur die Geschichte der Steiermark, sondern auch der Erde. Das Pürgschachen Moor ist eines der letzten und größten Hochmoore Österreichs, ein Rundwanderweg leitet durch die harmonische Stille dieses wertvollen Lebensraums.

Wandern und Wassersport im Gesäuse

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Zahlreiche Wanderrouten führen durch den Nationalpark Gesäuse.

Durchs Gesäuse ziehen sich so viele Wander- und Skilanglaufrouten – so viele Wandersocken zum Wechseln können Sie überhaupt nicht einpacken. Damit Sie bei der Routenplanung den Überblick behalten, hat der Tourismusverband auf www.gesaeuse.at für die Region Gesäuse in ihrem Tourenportal eine Art Plan-O-Mat eingerichtet: Einfach Parameter wie Bewegungsform, Länge, Dauer und Höhenmeter auswählen – und schon wirft das System die passenden Routen aus. 

Unter derselben Webadresse finden sich auch viele Vorschläge zum Kanufahren auf der Salza oder für Kajaktouren auf der brausenden Enns. Für Familien mit Kindern empfiehlt sich ein Ausflug in den Wassererlebnispark St. Gallen glücklich. Die Möglichkeiten scheinen endlos, sie reichen von Wasser- und Sandbaustelle über Röhrenrutsche, Bootsstrecke, Stauanlage und Aquarien bis zu Go-Kart-Bahn, Reifenschaukel und Ponystall.

Nationalpark Gesäuse: Kunst und Kultur

© Stift Admont
Die beeindruckende Klosterbibliothek Stift Admont beherbergt mehr als 70.000 Bücher.

Eine Wanderung durch den Nationalpark Gesäuse kann ehrfürchtig machen vor der Schönheit der Natur, aber seien wir fair: Vieles, was der Mensch baut, ist auch nicht übel. Zum Beipiel das Schloss Kassegg nahe St. Gallen aus dem späten 19. Jahrhundert – heute befindet sich in dem einstigen Jagdschloss ein romantisches Hotel. Natürlich stehen alle Bauwerke der Region Gesäuse im Schatten des grandiosen Benediktinerstifts Admont, aber auch die Burgruine Gallenstein in St. Gallen – hier findet jährlich das Festival St. Gallen mit hochkarätigen Künstlern statt – ist ein schönes Reiseziel. 

Das würden uns sicher die Benediktinermönche bestätigen, die in Kriegszeiten hier Zuflucht suchten. In Landl beleuchtet das Forstmuseum Silvanum das Verhältnis des Menschen zum Wald, und im Erlebniszentrum Weidendom im Nationalpark Gesäuse beleuchten sie im Sommer die Leinwand – im Freilichtkino, wo Filme rund um Wildnis und Tierwelt gezeigt werden. „Schutz“ bedeutet das alte Wort „strechow“, aus dem sich der Name der Burg Strechau in Lassing ableitet; ihre Formgebung ist maßgeblich geprägt durch den Stil der Renaissance.

Die besten Restaurants im Gesäuse

Seit 1896 gibt es das Gasthaus Der Kamper in Admont am Zugang zum Nationalpark Gesäuse, und das spricht dafür, dass die Betreiberinnen und Betreiber irgendetwas richtig machen – richtig gut kochen, beispielsweise. Im rustikalen Ambiente der Perschenhube in Lassing steht Fleisch in allen Variationen auf dem Plan, von Steaks über Pulled Pork bis zum Beef Brisket, und Grobbauer in Oppenberg verfeinert seine deftigen Kreationen mit Kräutern der Alpenwiesen direkt vor der Haustür. 

Wir wären nicht in Österreich, wenn nicht auch vernünftiges Bier gebraut würde: Bier von Forstauers Brauhaus entsteht in Gams als Teil einer Kreislaufwirtschaft – mit Strom vom Dach, Wasser aus der eigenen Quelle und Rindern, die Abfälle aus dem Brauvorgang auf oralem Wege umweltgerecht entsorgen. Ihre Ferienwohnung hat eine vernünftige Küche und Sie haben abends Lust zu kochen? White Panther in Rottenmann züchtet Garnelen im Quellwasser der Alpen und hat einen großen Shop voller Delikatessen, und im Kühlschrank ist sicher noch Platz für eine Flasche Apfelmost vom Genussmosthof Veitlbauer in St. Gallen.

Hotels und Unterkünfte im Gesäuse

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Zahlreiche Bauernhöfe im Gesäuse bieten Unterkünfte für Familien

Der Spitzenhof ist ein Bio-Bauernhof bei der Ortschaft Landl mit zwei Ferienwohnungen, das Holz für die Einrichtung kommt aus dem eigenen Wald, der Stil führt traditionelle Motive in eine moderne, beruhigte Form. Auch Bio-Bauernhof Hotel Matlschweiger in Lassing ist ein Bauernhof im Bio-Betrieb, hier haben Kinder die Gelegenheit, sich Ziegen, Schafe und Kühe aus der Nähe anzuschauen, die Eltern erholen sich bei Wellness, Massagen und Sauna. 

Wir sind uns nicht völlig sicher, wie man Xeishittn ausspricht, Englisch jedenfalls nicht, aber in einem sind wir uns sicher: Die beiden Ferienhäuser „Sternennest“ und „Vogelnest“ in Hieflau haben echte Funkyness, was insofern erstaunlich ist, als das Holz der Einrichtung teilweise 200 Jahre alt ist. Gleich vier Häuser hat die Adults-only-Anlage Four Elements in Palfau: Helles Holz, große Fensterwände, Stoffe in Erdtönen und moderne Möbel schaffen eine Atmosphäre wohnlicher Coolness.

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